Hamburg. Der Überblick: Schleswig-Holstein impft nun Erzieher und Grundschullehrer. Hamburg zählt 847 Verdachtsfälle auf Mutation.

Während die Nachbarn Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit den ersten Lockerungen beginnen, ist Hamburg bislang hart geblieben – und hat mit der Maskenpflicht eine Corona-Regel sogar noch verschärft. Doch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht sich jetzt in einem Interview für frühere Öffnungsschritte aus. Kommt nun die Kehrtwende?

Derweil hat Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag in der Landespressekonferenz beunruhigende Nachrichten verkündet: Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen mit einer Corona-Mutation in der Hansestadt ist deutlich gestiegen. Außerdem würden derzeit 847 Verdachtsfälle untersucht. Und auch zum umstrittenen Einsatz der Polizei im Jenischpark hat Schweitzer sich geäußert. Die Details hier im Newsblog!

Corona-News für Hamburg und den Norden am 2. März:

  • Beliebtheit: Peter Tschentscher liegt voll im Trend
  • 7-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt deutlich unter 50
  • Schleswig-Holstein weitet Impfkampagne aus
  • Günther nährt Hoffnung auf Osterurlaub im Norden
  • Urlaub auf Sylt? Nordseeinsel stellt Bedingung für Einreise
  • Einzelhandelsketten scheitern vor Verwaltungsgericht HH
  • Corona-Schutzschirm: IFB zahlt eine Milliarde Euro aus
  • Helgoland: Wirtschaft legt Öffnungsfahrplan vor
  • Corona-Mutation: 847 Verdachtsfälle in Hamburg
  • Senatssprecher äußert sich zu Jenischpark-Video
  • Corona-Leugner drohen mit Gewalt in Hamburg
  • Hamburg meldet weitere Corona-Tote – Inzidenz steigt
  • Firmenpleiten in Hamburg um ein Viertel gesunken
  • Zahl der Arbeitslosen in Hamburg konstant
  • Corona-Hit: Mann geht mit "Hochrisikogebiet" viral
  • Corona-Impfungen in Heimen abgeschlossen
  • Günther: Haben Menschen lange genug warten lassen
  • IHK fordert Schnelltests und digitale Zutrittssysteme
  • Tschentscher will Lockerungen in Hamburg doch früher
  • Volkshochschule: Millionenverlust und Digitaloffensive
  • Hohe Inzidenz: Mehr Einschränkungen in Küstenstadt
  • Schleswig-Holstein: Inzidenz schwankt weiter um 50

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Beliebtheit: Peter Tschentscher liegt voll im Trend

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag von RTL und ntv bei den Bürgern einmal nachgefragt und festgestellt: Ein Großteil ist mit der Arbeit ihrer jeweiligen Regierungschefs zufrieden. Doch einer kann in Beliebtheit fast baden: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) legt im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Juli 2019 15 Prozent zu. 75 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit nun sehr zufrieden.

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Mit dieser großen Zustimmung katapultiert sich Tschentscher auch gleich an die Spitze des Rankings. Bei der letzten Befragung lag er noch auf Rang 3. Auffällig ist nicht nur, dass allgemein das Vertrauen der Befragten in ihre Regierungschefs während der Corona-Pandemie gestiegen ist. Sondern auch, dass besonders die Chefs der Nordländer sich großer Beliebtheit erfreuen.

Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, drängt auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen und kann sich auch einen eigenen Weg für das nördlichste Bundesland vorstellen (Archivbild).
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, drängt auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen und kann sich auch einen eigenen Weg für das nördlichste Bundesland vorstellen (Archivbild). © dpa/Christian Charisius | Unbekannt

So folgt dicht hinter Tschentscher auf Platz 2 auch gleich Daniel Günther (CDU) aus Schleswig-Holstein. Auf Platz 5, 6 und 7 finden sich dann Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern), Andreas Bovenschulte (Bremen) und Stephan Weil (Niedersachsen).

Hier das genaue Ranking:

  1. Peter Tschentscher, Hamburg: 75 Prozent (+15)
  2. Daniel Günther, Schleswig-Holstein: 74 Prozent (+8)
  3. Markus Söder, Bayern: 72 Prozent (+23)
  4. Winfried Kretschmann, Baden-Württemberg: 71 Prozent (-2)
  5. Manuela Schwesig, Mecklenburg-Vorpommern: 69 Prozent (+19)
  6. Andreas Bovenschulte, Bremen: 66 Prozent (–)
  7. Stephan Weil, Niedersachsen: 66 Prozent (+6)
  8. Malu Dreyer, Rheinland-Pfalz: 65 Prozent (+11)
  9. Tobias Hans, Saarland: 65 Prozent (+20)
  10. Michael Kretschmer, Sachsen: 64 Prozent (+12)
  11. Volker Bouffier, Hessen: 61 Prozent (+7)
  12. Reiner Haseloff, Sachsen-Anhalt: 61 Prozent (+23)
  13. Dietmar Woidke, Brandenburg: 60 Prozent (+18)
  14. Bodo Ramelow, Thüringen: 54 Prozent (-1)
  15. Armin Laschet, Nordrhein-Westfalen: 52 Prozent (+12)
  16. Michael Müller, Berlin: 49 Prozent (+22)

7-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt deutlich unter 50

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist deutlich unter den Schwellenwert von 50 gefallen. Am Dienstag wurden 46,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage gemeldet. Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel veröffentlichte. Am Montag hatte der Wert bei 49,7 gelegen – und am Dienstag vor einer Woche bei 50,0.

Als Zielmarke für nächste Öffnungsschritte wurden beim letzten Bund-Länder-Treffen maximal 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen festgelegt. Am Mittwoch treffen sich die Ministerpräsidenten der Länder wieder mit der Bundeskanzlerin, um über die weitere Strategie in der Corona-Krise zu sprechen.

Es wurden am Dienstag 187 neue Corona-Infektionen gemeldet - eine Woche zuvor waren es 262 bestätigte Neuinfektionen gewesen. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg am Dienstag um 4 auf 1309. 284 Patienten wurden in schleswig-holsteinischen Krankenhäusern behandelt. Intensivmedizinische Behandlung brauchten 75 Menschen, 59 mit Beatmung.

Schleswig-Holstein weitet Impfkampagne aus

Ab dem 9. März können sich Beschäftigte in Kitas und Grundschulen sowie chronisch kranke Menschen unter 65 Jahren in Schleswig-Holstein mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen. Aufgrund der verfügbaren Menge des Impfstoffes werde die Impfkampagne ausgeweitet, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Demnach können sich ab 9. März neben Kita-Erziehern, Grund- und Förderschullehrern und dem Personal der Einrichtungen auch Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen oder einer geistigen Behinderung unter 65 Jahren online einen Impftermin geben lassen.

Gleiches gilt für bis zu zwei enge Kontaktpersonen pflegebedürftiger oder schwangerer Personen sowie verschiedene Berufsgruppen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) will am Donnerstag um 10 Uhr detailliert über die Impfterminvergabe informieren.

Günther: Öffnungen im Tourismus zu Ostern möglich

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat sich für klare Öffnungsschritte bereits bei einer landesweiten Inzidenz von unter 50 ausgesprochen. Er lehne es ab, bereits jetzt den innerdeutschen Osterurlaub abzusagen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Kiel. Reisen ins Ausland seien ja auch möglich. „Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass wir in Schleswig-Holstein Beherbergungen früher als Ende März erlauben.“

Klar ist für Günther, dass erste Lockerungen im Einzelhandel erfolgen sollen. Günther betonte, er halte nach Beratungen mit dem Expertengremium der Landesregierung nichts davon, Öffnungsschritte von einer Inzidenz von 35 Fällen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen abhängig zu machen. Dies würde dazu führen, erst in Monaten Lockerungen zu machen. „Wir sind aber in einer Situation, in der eine Inzidenz von 50 nicht zur Überlastung der Krankenhäuser führt.“

Urlaub auf Sylt? Insel stellt Bedingung für Einreise

Wer auf Sylt Ferien machen will, soll künftig einen PRC-Test oder einen Schnelltest vorweisen müssen, der durch qualifiziertes Personal durchgeführt wurde. Das kündigte der Bürgermeister der Inselgemeinde, Nikolas Häckel, bei „19 – die Chefvisite“ an.

Erreichen Sylt durch das 9-Euro-Ticket bald große Touristenmassen? Bürgermeister Nikolas Häckel nimmt das Thema ernst.
Nikolas Häckel ist Bürgermeister von Sylt. © dpa/Montage: HA | Unbekannt

„Nicht einfach losreisen“, sagte Häckel. „Es wäre fatal, wenn wir einen zweiten Insel-Lockdown bekämen.“ Negative Tests müssten dann spätestens beim Check-In in Hotel oder Ferienwohnung vorgezeigt werden. Danach solle eine App zur Kontaktnachverfolgung auf Sylt genutzt werden.

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Bürgermeister Häckel forderte den Kreis Nordfriesland und das Land Schleswig-Holstein auf, die rechtlichen Grundlagen für Einreisekontrollen durch die Bundespolizei zu schaffen. „Willkür wollen wir nicht“, so Häckel. Reisende ohne oder mit einem positiven Test müssten aber schon vor Betreten der Insel identifiziert werden. Vorerst müsse die Gemeinde jedoch auf Appelle und Information setzen: „Wir wissen ja, wer gebucht hat“, so Häckel.

Einzelhandelsketten scheitern vor Verwaltungsgericht HH

Zwei Einzelhandelsketten sind in Hamburg mit ihrem Wunsch nach Öffnung der Geschäfte trotz gegenteiliger Corona-Auflagen vor Gericht gescheitert. Das Verwaltungsgericht lehnte die Eilanträge der Ketten mit einem sogenannten Mischsortiment am Dienstag ab, wie das Gericht mitteilte. Gegen die Entscheidungen ist Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht möglich.

Der Einzelhandel hat in Hamburg (hier die Europa Passage) mit einer Lichtaktion auf seine schwierige Lage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht.
Der Einzelhandel hat in Hamburg (hier die Europa Passage) mit einer Lichtaktion auf seine schwierige Lage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Nach Überzeugung des Verwaltungsgerichts verletzt das Öffnungsverbot im konkreten Fall nicht die Grundrechte. Die Möglichkeit, dass die beiden Ketten ihr Sortiment mit entsprechenden Hygienekonzepten verkauften, sei zwar ein milderes, aber nicht gleich geeignetes Mittel. Die Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung durch die Corona-Pandemie sei weiterhin sehr hoch.

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Dass das Robert-Koch-Institut das vom Einzelhandel ausgehende individuelle Infektionsrisiko unter Berücksichtigung des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes als niedrig erachte, ändere daran nichts. Angesichts steigender Infektionszahlen und dem vermehrten Auftreten von Corona-Mutanten führe das noch nicht zur Unverhältnismäßigkeit der bestehenden Regelung.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona-Schutzschirm: IFB zahlt eine Milliarde Euro aus

Die Auszahlungen der Hamburger Förderbank IFB im Rahmen des Corona-Schutzschirms für Freiberufler, Selbstständige, Künstler, Musiker und Unternehmen haben am 2. März die Schwelle von einer Milliarde Euro überschritten. 13 Förderprogramme wurden bzw. werden dafür administriert, wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) mitteilte. Außerdem seien weitere gezielte Hilfen zur finanziellen Bewältigung der Pandemie in Vorbereitung.

Andreas Dressel
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) spricht über die Corona-Hilfen. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Unbekannt

"Heute hat die Auszahlung der Corona-Hilfen durch unsere Förderbank IFB die Milliardengrenze überschritten. Bei der Novemberhilfe sind wir bei der Auszahlung endlich in der Zielgeraden, bei der Dezemberhilfe zu dreiviertel durch, bei der Überbrückungshilfe 3 beginnt die Auszahlung – jenseits der Abschlagszahlungen – systembedingt erst Ende März", fasste Dressel in der Landespressekonferenz zusammen.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht:

"Dafür verläuft die Auszahlung der dringend benötigten Neustarthilfe für die Solo-Selbstständigen in Hamburg schon jetzt sehr erfreulich: Von beantragten 19,9 Mio. Euro (3.328 Anträge) sind bereits 18 Millionen Euro ausgezahlt – das entspricht einer Quote von gut 90%!“

  • Neben dem am 15. März startenden Digitalbonus wird unter Nutzung der erweiterten Kleinbeihilferegelung ein ergänzendes Modul „HSF light“ gebaut, mit der Bundesmittel für vereinfachte Beteiligungshilfen bis zu 1,8 Millionen Euro pro Förderfall gehebelt werden können.
  • Zwischen Bund und Ländern ist zudem der 1,5 Milliarden-Euro-Härtefallfonds in der Abstimmung; für Hamburg würde das ein Fördervolumen von 38,25 Mio. Euro bedeuten (Hamburger Anteil beträgt 19,125 Mio. Euro).
  • Ausgehend von den Gesprächen zwischen BWI, BSW und Finanzbehörde zur schwierigen Corona-Lage in der City bereiten die beteiligten Behörden einen Neustartfonds für die Interessengemeinschaften in der City und den Ortszentren vor.

Helgoland: Wirtschaft legt Öffnungsfahrplan vor

Die Wirtschaft auf Helgoland hat vor dem Bund-Länder-Treffen am Mittwoch ein Konzept zum langsamen Wiederanfahren des Tourismus auf der Insel ab Mitte März vorgelegt. Demnach soll nach Vorstellungen der Unternehmen bereits am 15. März mit einer „Warm-Up-Phase“ gestartet werden, wie das Wirtschaftsforum Helgoland mitteilte.

Die Hochseeinsel Helgoland ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge.
Die Hochseeinsel Helgoland ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. © Getty Images | Unbekannt

Dann sollen Gastronomie, Handel und sonstige Dienstleister auf der Insel zunächst nur für die Helgoländer öffnen, um Hygienekonzepte und angepasste Betriebsabläufe zu testen. Eine Woche später sollen dem Plan zufolge auch Urlauber und Tagesgäste wieder Helgoland ansteuern. Auch Beherbergungsbetriebe, Gastronomie und Handel auf der Insel sollen dann für alle öffnen.

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Dabei soll es aus Helgoländer Sicht unter anderem eine digitale Kontaktnachverfolgung mittels Luca-App geben sowie negative Testergebnisse vor Abfahrt auf die Insel nachgewiesen werden. Zudem müssen Hygienekonzepte konsequent eingehalten und die Einhaltung intensiv kontrolliert werden.

Corona-Mutation: 847 Verdachtsfälle in Hamburg

Beim Corona-Briefing der Hansestadt Hamburg hat Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag Beunruhigendes verkündet: Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Verdachtsfälle mit der britischen Corona-Mutation hat deutlich zugenommen.

Während vergangene Woche 13 Infektionen mit einer Virus-Variante gemeldet worden sind, seien es heute schon 90 nachgewiesene Fälle – drei Mal die südafrikanische und 87 Mal die britische Variante B.1.1.7. Außerdem würden 847 von Laboren bestätigte Verdachtsfälle nun zum zweifelsfreien Nachweis der Mutation einer Genomanalyse unterzogen.

Marcel Schweitzer, Sprecher des Senats, spricht über die Ausbreitung der Corona-Mutationen in Hamburg.
Marcel Schweitzer, Sprecher des Senats, spricht über die Ausbreitung der Corona-Mutationen in Hamburg. © Unbekannt | imago images/Chris Emil Janßen

"Die Inzidenz zeigt, wo wir stehen, der R-Wert wo es hingeht", sagte Schweitzer. Während die Inzidenz zuletzt immer wieder gestiegen ist und inzwischen den Wert von 81,5 erreicht hat, liege der geglättete R-Wert mit 0,96 nur etwas niedriger als in den vergangenen Tagen. "Die Lage bleibt weiter kritisch, die Zahl der Neuinfektionen steigt, der R-Wert sinkt aber nur leicht."

Dennoch sei auch Hamburg an weiteren Öffnungsschritten „interessiert“. „Aber eine solche Strategie muss sicher sein.“ Mit Spannung erwarte man deshalb bei den Gesprächen am Mittwoch nähere Ausführungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu den angekündigten kostenlosen Schnelltests. Hamburg sei für eine Teststrategie „im Grunde gut aufgestellt“. Zudem habe der Senat Gespräche aufgenommen, um gegebenenfalls eigene Schnelltests zu beschaffen. „Denn wir brauchen sehr, sehr viele, um Öffnungen vornehmen zu können“, fügte Schweitzer hinzu.

Mit Stand 1. März seien in Hamburg gut 102.000 Erstimpfungen und 53.900 Zweitimpfungen zum Schutz vor dem Coronavirus verabreicht worden.

Jenischpark-Video: "Wird sich noch mal angeschaut"

Auch zum umstrittenen Einsatz der Polizei im Jenischpark wurde Senatssprecher Marcel Schweitzer gefragt. "Das wird sich noch einmal genauer angeschaut", habe Innensenator Andy Grote (SPD) ihm mitgeteilt, so Schweitzer. Es sei ein kurzes Video, das nicht nicht abbilde was vorher und danach gewesen sei. "Im Jenischpark hat es eine Party mit rund 100 Jugendlichen gegeben, die auch ordentlich getrunken haben. Es gab Beschwerden von Anwohnern, die Polizei ist gekommen", sagte Schweitzer.

"Grundsätzlich geht die Polizei mit Augenmaß vor. Das konnte man auch am Wochenende sehen, das ist auch die Leitlinie der vergangenen Monate gewesen. Nach unserem Eindruck leisten die Polizistinnen und Polizisten eine schwierige Arbeit und das tun sie sehr gut." Das Video, das eine wilde Verfolgung eines 17-Jährigen durch einen Streifenwagen der Hamburger Polizei mitten im Jenischpark zeigt, sorgte am Wochenende bundesweit für Aufsehen.

Corona-Leugner drohen mit Gewalt in Hamburg

Die Hamburger Polizei hat an mehreren Orten der Stadt am Dienstag diverse Plakate beschlagnahmt, auf denen Corona-Leugner zu einem Anschlag gegen das Impfzentrum in den Messehallen aufrufen. Lesen Sie hier den Bericht.

Hamburg meldet weitere Corona-Tote – Inzidenz steigt leicht

Die Sozialbehörde meldet am Dienstag 183 neue Fälle mit dem Coronavirus in Hamburg (Vortag 258). Am Dienstag vergangener Woche war diese Zahl mit 161 niedriger. Daher steigt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht von 80,3 auf 81,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt nun 52.232 Infizierte gemeldet. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts gelten 47.100 von ihnen als genesen. Die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern ist etwas gesunken: Dort werden derzeit 269 an Covid-19 Erkrankte versorgt (Stand: 1. März). 85 von ihnen zeigen so starke Symptome, dass sie auf Intensivstationen behandelt werden müssen, 69 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Zahl der Todesfälle liegt laut RKI bei 1278 – es sind sechs weitere Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (Stand 1. März).

Firmenpleiten in Hamburg um ein Viertel gesunken

Die Zahl der Firmenpleiten im Corona-Jahr 2020 ist in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesunken. Das Insolvenzgericht habe 561 entschiedene Anträge auf Unternehmensinsolvenz gemeldet - 25 Prozent weniger als 2019, teilte das Statistikamt Nord am Dienstag mit. Es wies aber darauf hin, dass die Insolvenzantragspflicht wegen der Corona-Krise teils ausgesetzt war und ist.

So war die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende Dezember 2020 ausgesetzt. Die Antragspflicht für für zahlungsunfähige Unternehmen gilt bereits seit Oktober wieder. Das wird sich aber, unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeit der Gerichte, erst später auf die Zahlen auswirken. Für überschuldete Firmen, bei denen die Auszahlung von Staatshilfen noch aussteht, bleibt die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, bis Ende April 2021 ausgesetzt.

Trotz der Corona-Krise sind weniger Firmen in Hamburg in die Pleite gerutscht als befürchtet.
Trotz der Corona-Krise sind weniger Firmen in Hamburg in die Pleite gerutscht als befürchtet. © dpa | Martin Gerten

Von den Firmenpleiten waren den Angaben zufolge in Hamburg mindestens 9000 Beschäftigte direkt betroffen – 39 Prozent mehr als 2019. Die Gesamtsumme der Forderungen lag mit knapp 842 Millionen Euro dagegen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Im Schnitt schuldeten die insolventen Unternehmen ihren Gläubigern mehr als 1,5 Millionen Euro.

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Die meisten Insolvenzen zählten die Statistiker mit knapp 100 im Handel, wobei dort auch etwa Autowerkstätten mit eingerechnet wurden. Danach folgte der Bereich „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“. Nicht in absoluten Zahlen, wohl aber im Verhältnis zu allen Betrieben der Branche am stärksten betroffen ist das Gastgewerbe. Dort meldeten 116 pro 10.000 Unternehmen Insolvenz an. Die Quote für alle in Hamburg ansässigen Unternehmen betrug 60 Insolvenzen pro 10 000 Unternehmen.

Zahl der Arbeitslosen in Hamburg konstant

Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg ist im Februar annähernd gleich geblieben. Im Vergleich zum Januar „macht der Arbeitsmarkt eine Seitwärtsbewegung, er verändert sich kaum, steigt lediglich um 29 Personen auf 86 962 an“, teilte der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, am Dienstag mit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei die Zahl der Arbeitslosen jedoch deutlich gestiegen.

Corona-Hit: Wendländer geht mit "Hochrisikogebiet" viral

Wird das der Sommerhit 2021? Der Filmmusikkomponist und Fotograf Leo Aghte aus dem Wendland hat mit "Hochrisikogebiet" einen viralen Treffer gelandet. Zum heiteren Reggae-Backbeat rappt Aghte und findet dabei so viele Reime auf Hochrisikogebiet wie möglich. Seine Tochter habe ihn zuvor auf die Idee gebracht, sagte Aghte der "Mopo". Auf YouTube hat das fröhliche Lied schon mehr als 50.000 Aufrufe. Auf Instagram dokumentiert der Familienvater die Entstehung des Musikvideos unter dem Namen "keinebandmiteinemlied".

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Impfungen in Hamburgs Heimen abgeschlossen

Im vergangenen Dezember hat Hamburg mit den ersten Impfungen zum Schutz vor Corona in den Seniorenheimen der Stadt begonnen. Nun erreichen die mobilen Impfteams einen Meilenstein: Anfang März wurden die letzten Beschäftigten und Bewohner der Pflege- und Altenheime geimpft. Das teilte die Sozialbehörde am Dienstag mit. Damit ist eine der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe vor dem Virus geschützt. Zeitweilig hatte es in Heimen besonders hohe Sterberaten im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben.

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Günther: Menschen mussten lange genug warten

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, bei den Bund-Länder-Beratungen an diesem Mittwoch einen Stufen- und Perspektivplan für den Weg aus dem Corona-Lockdown zu beschließen. „Jetzt haben wir schon, glaube ich, viele Menschen lange genug warten lassen“, sagte Günther am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“.

Daniel Günther (CDU) setzt sich für mehr Lockerungen ein – nicht nur in Schleswig-Holstein.
Daniel Günther (CDU) setzt sich für mehr Lockerungen ein – nicht nur in Schleswig-Holstein. © dpa | Christian Charisius/dpa

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz vor drei Wochen, die keinen guten Eindruck in der Bevölkerung hinterlassen habe, sei bei den Länderchefs der Wille zu erkennen, endlich einen konkreten Plan vorzulegen. „Es ist für mich absolut unabdingbar, dass wir morgen einen solchen Stufen- und Perspektivplan verabschieden“, sagte Günther. Damit müsse auch auf regionales Infektionsgeschehen angemessen reagiert werden können. Sobald bestimmte Werte wieder ansteigen sollten, müssten einige Öffnungsschritte wieder zurückgenommen werden.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

IHK will Schnelltests und Zutrittssysteme

Die Industrie- und Handelskammer Nord hat vor dem Bund-Länder-Treffen am Mittwoch eine Öffnungsperspektive für die norddeutsche Wirtschaft gefordert. Das gelte vor allem für die besonders betroffenen Branchen wie den Einzelhandel, Dienstleistungen, Tourismus, die Gastronomie, Veranstaltungsbranche sowie die Kulturwirtschaft, sagte der IHK-Nord-Vorsitzende Norbert Aust am Dienstag.

Das Restaurant Nil kurz vor dem Corona-Lockdown. Nun wurde es in den
Das Restaurant Nil kurz vor dem Corona-Lockdown. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

„Ein Stufenplan würde Unternehmen jetzt helfen und Planungssicherheit sowie Halt schaffen.“ Die IHK Nord vertritt nach eigenen Angaben rund 700 000 Unternehmen in den fünf norddeutschen Bundesländern. Dabei sollte sich der Plan nicht nur nach dem Inzidenzwert richten. Es solle auch berücksichtigt werden, dass dem Robert Koch-Institut zufolge beispielsweise Hotels und der Einzelhandel nicht als Treiber der Pandemie gelten.

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Gerade in der Tourismusbranche könnten zudem Schnelltests sowie digitale Lösungen wie Zutritts- und Buchungssysteme eine weitere Chance auf Öffnung bieten. Für die Gastronomie müsste schon jetzt die Erweiterung der Außenbereiche geplant werden. „Wir gehen davon aus, dass ein neuerlicher Ausfall des Ostergeschäftes für viele Unternehmen nicht mehr verkraftbar sein wird - es zählt nun jeder Tag, damit die Vielfalt der Tourismusbranche im Norden erhalten bleibt“, sagte Aust.

Tschentscher will Lockerungen bei Inzidenz über 35

Vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher vor einer umfassenden Lockerung der Corona-Maßnahmen gewarnt. „Wir würden die Krise eher verlängern, wenn wir jetzt zu viele Beschränkungen gleichzeitig aufheben“, sagte der SPD-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Die Lage sei nach wie vor kritisch, deswegen müssten Menschenansammlungen weiter vermieden sowie Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

Corona in Hamburg: Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) appelliert zu einer Impfung. Allen Ungeimpften steht ein weiterer Lockdown bevor.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher spricht sich für Lockerungen oberhalb der 35er-Inzidenz aus. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Unbekannt

Lockerungen sollten aber auch bei einer Inzidenz, also der Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner, über 35 möglich sein. „Aufgrund der aktuell eher wieder zunehmenden Infektionsdynamik erreichen wir diesen Wert in nächster Zeit sicher nicht. Wir müssen vorsichtig bleiben, haben uns aber vorgenommen, eine Öffnungsstrategie zu entwickeln, die Planungsperspektiven gibt und sicher ist“, so Tschentscher.

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„Die Öffnungsschritte können sich dabei nicht allein an einem Inzidenzwert orientieren. Jeder einzelne Schritt muss kontrolliert erfolgen, indem wir ihn zum Beispiel mit Schnell- oder Selbsttests verbinden.“ Das Instrument könne helfen, Ausbrüche zu verhindern, wenn etwa das Personal in Kitas und Schulen regelmäßig getestet werde.

Britische Mutation in Hamburg weit verbreitet

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Corona beschert Volkshochschule Millionenverlust

Die Corona-Pandemie hat der Hamburger Volkshochschule (VHS) neben einem Millionenverlust auch eine Digitaloffensive beschert. Weil Präsenzkurse derzeit nicht stattfinden können, wurde das Online-Angebot massiv ausgebaut, wie der neue VHS-Direktor Uwe Grieger (55) der dpa sagte. In diesem Jahr seien bereits 2145 Kurse online durchgeführt worden beziehungsweise noch bis April geplant.

Uwe Grieger ist Direktor der Hamburger Volkshochschule.
Uwe Grieger ist Direktor der Hamburger Volkshochschule. © dpa | Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild

„2019 hatten wir im ganzen Jahr 500 Kurse und im vergangenen Jahr, also schon mit der Pandemie, 1600 – da sind wir in diesem Jahr schon jetzt im ersten Quartal.“ Als Landesbetrieb sei der coronabedingte Verlust von der Stadt ausgeglichen worden. „Und mit den drei Millionen Euro Corona-Hilfe sind wir auch ziemlich genau hingekommen“, sagte Grieger, der das Amt im Januar übernommen hatte.

214er-Inzidenz: Neue Regeln in Bremerhaven

Die Stadt Bremerhaven hat auf den hohen Neuinfektionswert von mehr als 200 reagiert und weitere Einschränkungen in der Corona-Pandemie verfügt. In Abstimmung mit dem Krisenstab beschloss der Magistrat am Montag, das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung für die Innenstadt auszuweiten und auch in Fahrzeugen für Mitfahrende anzuordnen, sobald zwei Hausstände unterwegs sind.

Zudem werde die maximale Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen gemäß der Coronaverordnung von 100 auf 50 Personen reduziert. Die Regeln gelten von Dienstag an zunächst bis zum 12. März, hieß es in einer Mitteilung. Eine mögliche Ausgangssperre wurde nicht für zwingend notwendig erachtet. Am Montag gab die Stadt die Inzidenz mit 214 an – so viele Menschen pro 100.000 Einwohner haben sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Virus angesteckt. Die 200er-Inzidenz gilt als kritische Marke.

Schleswig-Holstein: Inzidenz schwankt um 50

Die Sieben-Tage-Inzidenz schwankt in Schleswig-Holstein weiterhin um den Wert 50. Am Montag wurden 49,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gemeldet. Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel veröffentlichte (Datenstand: 1.3., 20.18 Uhr). Am Sonntag lag der Wert bei 50,0 – und am Montag vor einer Woche bei 49,3.

Es wurden 98 neue Corona-Infektionen registriert – eine Woche zuvor waren es 93 bestätigte Neuinfektionen. An den Wochenenden und montags liegen die Zahlen erfahrungsgemäß etwas niedriger, weil weniger getestet wird. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg am Montag um 20 auf 1305. 284 Patienten wurden in schleswig-holsteinischen Krankenhäusern behandelt. Intensivmedizinische Behandlung brauchten 77 Menschen, 59 mit Beatmung.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag