Hamburg. Der Tag im Überblick: Ostseebad setzt weiter auf kostenlose Corona-Tests. Schleswig-Holstein will 3G-Regelung verlängern.
Mit Ablauf der Finanzierung der kostenlosen Bürgertests durch den Bund müssen Corona-Schnelltests vom heutigen Montag an auch in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen von den Getesteten selbst bezahlt werden. Nur für diejenigen, die sich nicht impfen lassen können oder für die es noch keine Impfempfehlung gibt, zahlt der Staat auch weiterhin die Tests.
Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden.
Hamburger Studierende dürfen sich derweil darauf freuen, ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen von heute an nicht nur virtuell sondern in den Präsenz-Vorlesungen an der Universität zu treffen. Die Teilnehmenden müssen entweder geimpft, genesen oder aktuell negativ auf das Coronavirus getestet sein. Ihren Status müssen sie mit einem digitalen Campus-Pass belegen.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 11. Oktober:
- Schleswig-Holstein: Inzidenz stabil – aber sieben Todesfälle
- Ministerin rät zu Auffrischungsimpfungen
- Corona: Hier können Sie sich in Hamburg impfen lassen
- Ostseebad bietet weiter kostenlose Corona-Tests an
- Studie aus Göttingen: Corona verstärkt Depressionen
- Hospitalisierungswert in Niedersachsen ist gesunken
- Scharfe Kritik an neuen Weihnachtsmarkt-Regeln im Norden
- Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt weiter
- Garg will 3G-Regel für Innenräume im Norden verlängern
- Hamburg: Karl Heinz Beckurts-Stiftung ehrt Biontech-Gründer
- ITS-Verkehrskongress in Hamburg startet mit 2G-Regel
- Zweiwöchige Maskenpflicht in Schulen im Norden startet
- Corona: Hier können Sie sich am Montag impfen lassen
- Uni Hamburg startet Präsenzstudium mit 3G-Regel
- Corona-Impfung soll Schnelltests in Hamburg ablösen
- Hamburger Tafel verdoppelt Lebensmittelausgabe
- 61 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein – Inzidenz sinkt
- Kreis Friesland hebt Testpflicht für Wangerooge auf
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Schleswig-Holstein: Inzidenz stabil – aber sieben Todesfälle
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist geringfügig gestiegen. Am Montag lag die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 27,7 nach 27,5 am Vortag. Nach Angaben der Landesmeldestelle von Montagabend (Stand: 18.51 Uhr) wurden 113 neue Corona-Ansteckungen gemeldet, 61 mehr als am Sonntag.
Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten und -Patientinnen nahm von 56 um 6 auf 62 zu. Von ihnen lagen zuletzt 13 auf Intensivstationen, 7 mussten beatmet werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - betrug unverändert 1,20.
Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen stieg um 7 auf jetzt 1700. Als genesen gelten inzwischen etwa 74 300 Menschen. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnete Neumünster mit 47,6, am niedrigsten war der Wert für Schleswig-Flensburg mit 14,3.
Gesundheitsministerin rät zu Auffrischungsimpfungen
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat allen, die schon jetzt für eine Auffrischungsimpfung in Frage kommen, empfohlen, im Laufe der nächsten Wochen einen entsprechenden Arzttermin zu vereinbaren. Mit Blick auf den Herbst und Winter sei eine Auffrischungsimpfung sinnvoll, um das eigene Ansteckungsrisiko noch weiter zu senken, sagte sie am Montag nach einer Videoschaltkonferenz der Gesundheitsminister der Länder und des Bundes. „Dabei besteht kein Grund zur Panik.“
Eine abgeschlossene Impfserie aus zwei Impfungen schütze nach den Erkenntnissen der Experten sehr zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen, betonte die Ministerin. Ausdrücklich begrüßte Behrens die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für eine Auffrischungsimpfung von Personen, die älter als 70 Jahre sind und deren zweite Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt. „Viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen haben auf eine entsprechende Empfehlung gewartet.“
Corona: Hier können Sie sich in Hamburg impfen lassen
Auch in dieser Woche können sich Hamburgerinnen und Hamburger an vielen Orten in der Stadt kostenlos gegen das Coronavirus impfen lassen. Zu den eher ungewöhnlicheren vorübergehenden Impfpraxen zählt auch das Internationale Maritime Museum Hamburg. Im zehnten Stock des ältesten Kaispeichers der Stadt kann man sich am 15. Oktober von 11.30 bis 18.30 Uhr und am 6. November von 10.30 bis 17.30 Uhr ohne vorherige Anmeldung den schützenden Pieks abholen.
Das Museum lockt mit einer zusätzlichen Belohnung: Jeder der Impflinge erhält eine Freikarte.
Ostseebad bietet weiter kostenlose Corona-Tests an
Das Ostseebad Binz auf Rügen bietet auch weiter kostenlose Corona-Tests an, um den Gästen einen entspannten Urlaub zu ermöglichen. "Im Testzentrum Haus des Gastes werden weiterhin kostenfreie Schnelltests für Übernachtungsgäste in Binz und Prora sowie Einwohner mit Hauptwohnsitz in Binz angeboten", sagte Sprecherin Marikke Behrens. Es reiche die Binzer Bucht Card oder Einwohnerkarte Binz.
Mit dem Service ist Binz nach Ansicht des Chefs des Tourismusverbands Rügen, Knut Schäfer, ein Einzelbeispiel. Daran könnten sich die touristischen Orte in ganz Mecklenburg-Vorpommern orientieren – das hätte eine Signalwirkung in Sachen Tourismusfreundlichkeit. Dies wäre auch aktuell wichtig, da die Länder Berlin und Brandenburg gerade Herbstferien hätten und viele Urlauber von dort in Mecklenburg-Vorpommern seien. "Das ist eine wichtige Zielgruppe, die im vergangenen Jahr wegen des Lockdowns nicht nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen durfte."
Die Binzer Aktion sei gastfreundlich und könne einen Wettbewerbsvorteil bieten, sagte auch der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf. Sie setze aber gleichzeitig andere Kommunen unter Druck. Es bleibe abzuwarten, wie groß der Bedarf tatsächlich sein werde.
Studie aus Göttingen: Corona verstärkt Depressionen
Depressionen und Essstörungen haben sich Wissenschaftlern zufolge während der Corona-Pandemie massiv verstärkt. Während der Zeit der Beschränkung des gesellschaftlichen Lebens hätten sich bei depressiver und bei Essstörungssymptomatik die schweren Belastungen verdreifacht, teilte die Private Hochschule Göttingen (PFH) am Montag mit. Bei Zwangssymptomatik hätten sie sich sogar verfünffacht. PFH-Forscher hatten in einer Studie das psychische Wohlbefinden der Bevölkerung während der Corona-Pandemie untersucht und die Daten von rund 2500 Teilnehmenden ausgewertet.
Zu Beginn des ersten Lockdowns sei mit einem Anstieg psychischer Belastungen zu rechnen gewesen, sagte Studienleiter Youssef Shiban. „Unsere Ergebnisse zeigen jetzt bei Depressivität eine Verdreifachung des Anteils an schwerer Symptombelastung, einen auffällig hohen Anstieg von mittlerer und schwerer Belastung durch Essstörungs-Symptome und zudem eine Verfünffachung der schweren Zwangssymptomatik.“
Besonders betroffen sind der Untersuchung zufolge Frauen und jüngere Menschen. Dass Frauen von stärkeren Belastungen berichteten, sei jedoch nicht sehr überraschend, da sie ein erhöhtes Risiko für diese Symptomatiken aufwiesen, sagte Shiban. Auch scheine die stärkere Belastung von Jüngeren logisch, da sie sich durch die Beschränkungen sozialer Kontakte subjektiv stärker eingeschränkt fühlen könnten als die älteren Generationen.
Hospitalisierungswert in Niedersachsen ist gesunken
Die Zahl der neu aufgenommenen Covid-19-Kranken in niedersächsischen Kliniken je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ist leicht gesunken. Das Land gab den sogenannten Hospitalisierungswert am Montag mit 2,4 an, am Sonntag betrug er noch 2,5. Für die niedersächsischen Gesundheitsbehörden und Kommunen ist er der wichtigste Faktor zur Gesamtbewertung der Corona-Situation.
Die allgemeine Sieben-Tage-Inzidenz stieg hingegen leicht an. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) erreichte sie 42,7 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100 000 Einwohner; am Vortag wurde noch ein Wert von 41,4 angegeben. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Niedersachsen waren am Montag 3,9 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Am Vortag waren es noch 3,8 Prozent.
Scharfe Kritik an neuen Weihnachtsmarkt-Regeln im Norden
Der Präsident des Niedersächsischen Städtetages, Ulrich Mädge (SPD), hat die in der vergangenen Woche für den Betrieb von Weihnachtsmärkten angepassten Corona-Regeln scharf kritisiert. „Der Weihnachtsmarkt-Regel mit drei kommunalen Handlungsoptionen ist völlig unpraktikabel“, sagte der Oberbürgermeister der Hansestadt Lüneburg. Eine Einzäunung des Marktes mit Zugangskontrollen widerspreche dem Charakter von Weihnachtsmärkten. Die alternativ vorgeschlagene Ausgabe von Bändchen an Geimpfte, Genesene und Getestete sei organisatorisch aufwendig sowie personal- und kostenintensiv.
Mädge bemängelte ein „Nebeneinander von widersprüchlichen Regeln“, das in der Bevölkerung zu Unverständnis führe und der Akzeptanz der Corona-Maßnahmen schade. „Wer kein Bändchen vorzeigen kann, bummelt zwar durch die Stadt, wird aber an den Weihnachtsbuden nichts verzehren. Diese Gäste werden dann in der üblichen, stationären Gastronomie bewirtet, die vergleichbare Buden im Außenbereich aufstellen und dort unter anderen Regeln Glühwein und Speisen anbieten wird.“
Stattdessen plädiere der Städtetag für eine „praktikable Lösung“ nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens. Dort würden bei Veranstaltungen im Freien stichprobenartige Kontrollen zur Einhaltung der 3G-Regeln durch Ordnungsdienste und Polizei durchgeführt.
Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg ist am Montag weiter gesunken: Die Stadt meldete am Mittag 125 Corona-Neuinfektionen (Vortag: 68 Fälle. Damit sind seit Pandemie-Beginn insgesamt 93.434 Personen an Corona erkrankt. 87.900 Menschen gelten als genesen. Der Sieben-Tage-Wert liegt nun bei 54,5 (Vortag: 59,8). Vor einer Woche lag der Wert noch deutlich höher bei 74,8.
Derzeit werden mit Stand von Freitag 86 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt, 33 von ihnen auf Intensivstationen. Die Stadt meldete keine neuen Todesfälle. In Hamburg sind mittlerweile 1.290.629 Personen vollständig gegen Corona geimpft, 1.346.798 erhielten bereits eine Schutzimpfung.
Garg will 3G-Regel für Innenräume im Norden verlängern
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hält eine Verlängerung der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) in Schleswig-Holstein für angebracht. „Es wird auch weiterhin – gerade für die Zeit im Herbst und Winter – noch Maßnahmen brauchen, so dass ein kurzfristiges Entfallen aller verbliebenen Schutzmaßnahmen der Corona-Bekämpfungsverordnung zunächst nicht vorgesehen ist“, sagte Garg. Die aktuelle Verordnung des Landes läuft am Sonntag aus.
„Aktuell ist die Infektionslage stabil und auch andere Indikatoren wie die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz sind weiterhin auf niedrigem Niveau“, sagte Garg. Die Impfquote sei gut. So sind mehr als die Hälfte der 12- bis 17-Jährigen vollständig geimpft, insgesamt trifft das auf 70 Prozent aller Schleswig-Holsteiner zu.
Die Landesregierung beobachte die Infektionslage auch im Hinblick auf die Herbstferien und mögliche Auswirkungen auf die Infektionszahlen durch Reiserückkehrende genau, sagte Garg. Deswegen werde das Kabinett die aktuell gültigen Regelungen in den kommenden Tagen voraussichtlich verlängern.
Hamburg: Karl Heinz Beckurts-Stiftung ehrt Biontech-Gründer
In Hamburg verleiht die Karl Heinz Beckurts-Stiftung am heutigen Montag den mit 30.000 Euro dotierten Forschungspreis für herausragende Wissenschaftsleistungen. Erstmals werden zudem Ehrenmedaillen an das Biontech-Gründerpaar Uğur Şahin und Özlem Türeci sowie den Curevac-Gründer Ingmar Hoerr vergeben. Die Veranstaltung wird live ab 15 Uhr übertragen.
Die Stiftung wurde 1987 gegründet, um Karl Heinz Beckurts zu ehren und das Andenken an ihn wachzuhalten. Sie vergibt jährlich Preise, fördert wissenschaftliche Arbeit und veranstaltet interdisziplinär angelegte Symposien über Themen, die der Wissenschaft und der Wirtschaft gleichermaßen am Herzen liegen.
ITS-Verkehrskongress in Hamburg startet mit 2G-Regel
In Hamburg startet heute der ITS-Weltkongress. Bis zum Freitag will sich die Hansestadt als weltweites Schaufenster für intelligente Verkehrssysteme präsentieren.
Im frisch renovierten Kongresszentrum CCH, den Messehallen und im Stadtgebiet zeigen rund 400 Aussteller aus aller Welt Ideen und Lösungen rund um intelligente Verkehrssysteme. Dazu zählen zum Beispiel die autonom fahrenden Kleinbusse, die bereits jetzt in der Hafencity unterwegs sind, ein Pilotprojekt für den autonomen Transport von Schiffsladung zum Containerterminal oder selbstständig parkende Autos im Parkhaus.
Am Donnerstag steht der Kongress einem breiteren Publikum offen. Neben einem Bühnenprogramm mit Vorträgen können Interessierte an Diskussionen teilnehmen oder technische Live-Demonstrationen zu den Themen Mobilität, Transport und Verkehr verfolgen. Wer teilnehmen möchte, kann sich online für den ITS Public Day anmelden (www.ITSweltkongress.hamburg). Der gesamte Kongress läuft unter strengen 2G-Corona-Regeln. Das heißt, nur nachweislich Geimpfte oder Genesene sind zugelassen.
Zweiwöchige Maskenpflicht in Schulen im Norden startet
Mit dem Ferienende gilt in den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern für zwei Wochen eine Maskenpflicht. "Diese Regelung, die zuletzt nach den Sommerferien umgesetzt wurde, dient ausdrücklich dem gegenseitigen Schutz nach längerer unterrichtsfreier Zeit", hieß es Ende September aus dem Bildungsministerium. Sie ist Teil der Schul-Corona-Verordnung.
Im Freien muss hingegen laut Ministerium keine Maske getragen werden, solange sich die Schülerinnen und Schüler in einer festen Gruppe bewegen und der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt bleibt. Grundschulkinder sind den Angaben zufolge draußen komplett von der Maskenpflicht befreit.
Uni Hamburg startet Präsenzstudium mit 3G-Regel
Mit Start des Vorlesungsbetriebs im Wintersemester finden an den Hamburger Hochschulen ab Montag nach coronabedingt fast drei ausschließlich digitalen Semestern wieder Präsenzveranstaltungen statt. Bei zwei Drittel der Vorlesungen sollen die mehr als 43.000 Studierenden wieder in den Räumlichkeiten der Universität Hamburg zusammenkommen können, teilte die Uni mit.
Alle Präsenzveranstaltungen finden dort unter 3G-Bedingungen statt – das heißt, alle Teilnehmer sind entweder geimpft, genesen oder aktuell negativ auf das Coronavirus getestet. Ihren Status müssen die Studenten mit einem digitalen Campus-Pass belegen. Die Uni hat Kontrollen angekündigt.
Corona-Impfung soll Schnelltests in Hamburg ablösen
Auch Hamburgerinnen und Hamburger müssen von heute an ihre Corona-Schnelltests selbst bezahlen. Außerdem werden im Sinne der Corona-Eindämmungsverordnung in der Hansestadt ab sofort nur noch Tests von medizinischen Anbietern akzeptiert, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Wer sich beispielsweise für einen Kino-, Restaurant- oder Konzertbesuch nach dem sogenannten 3G-Modell – also für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete – testen lassen will, muss zum Arzt, in eine Apotheke oder zu einem medizinischen Labor. Den Preis für einen Test legen die Anbieter fest. Vorgaben seitens der Behörde gibt es nicht.
Begründet wurde das Ende der kostenlosen Bürgertests mit dem bestehenden Impfangebot. „Der mit Steuermitteln bezahlte Test ist, bis auf wenige Ausnahmen, überflüssig geworden. Er wird durch die für jede und jeden kostenfrei verfügbare Corona-Schutzimpfung abgelöst“, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Allein für die Hamburger Schnelltests wurden nach Angaben des Bundesamtes für Soziale Sicherung bis Mitte September rund 156,5 Millionen Euro aufgewendet. Bundesweit waren es demnach mehr als 5,2 Milliarden Euro.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt konstant
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt weiter konstant. Am Sonntag lag die Zahl der Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 27,5 nach 27,1 am Vortag. 52 neue Corona-Ansteckungen wurden gemeldet, 9 weniger als am Freitag.
Weiterhin wurden 56 Covid-19-Patienten und -Patientinnen im Krankenhaus behandelt, 26 von ihnen auf Intensivstationen und 15 mit Beatmung. Diese Zahlen haben sich seit Freitag nicht verändert. Die Landesbehörde gab die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – unverändert mit 1,20 an.
Als genesen gelten inzwischen etwa 74.200 Menschen. Es wurde kein weiterer Todesfall gemeldet, die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus blieb damit bei 1693. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wies Stormarn mit 48,2 auf. Am niedrigsten ist der Wert in Schleswig-Flensburg (13,8).
Hamburger Tafel verdoppelt Lebensmittelausgabe
Die Hamburger Tafel muss immer mehr Bedürftige versorgen. „Während der Corona-Krise haben viele Menschen ihren Job verloren oder sind immer noch auf Kurzarbeit angewiesen“, sagte Vorstandsmitglied Julia Bauer. Vor Corona habe das soziale Logistikunternehmen in Hamburg im Durchschnitt 30.000 Menschen versorgt, das seien deutlich mehr geworden. „Vor allem viele Familien sind in den vergangenen eineinhalb Jahren ins Schleudern geraten“, sagte Bauer.
Die Hamburger Tafel beliefert 30 Ausgabestellen und rund 70 soziale Einrichtungen, die die Lebensmittel zu Essen verarbeiten und ausgeben. Täglich holen, sortieren und bringen rund 30 bis 35 ehrenamtliche Helfer das Essen für die Bedürftigen. Zu Beginn der Corona-Krise mussten zahlreiche Ausgabestellen schließen, mittlerweile „läuft alles wieder gut“, sagte Bauer. „Es gab ein enormes Engagement der Menschen, das war toll.“
So seien in den Stadtteilen Jenfeld, Steilshoop und Schnelsen drei größere neue Ausgabestationen entstanden. Vor der Corona-Krise wurden pro Woche etwa 40 Tonnen Lebensmittel abgeholt und wieder verteilt. „Das ist mittlerweile auf das Doppelte angestiegen“, sagte Bauer. Auch das Spendenaufkommen sei gestiegen, „aber wir hatten auch exorbitante Ausgaben, die nicht geplant waren“, sagte Bauer. So habe die Tafel kleinere Umbauten zum Schutz der Mitarbeiter vorgenommen und außerdem Masken und Tests kostenlos bereit gestellt.
Kreis Friesland hebt Testpflicht für Wangerooge auf
Der Landkreis Friesland hebt von diesem Montag an die Corona-Testpflicht für die Anreise auf die Insel Wangerooge auf. Gründe dafür seien die mittlerweile lang anhaltende niedrige Inzidenz auf der Ostfriesischen Insel und, dass Schnelltests von Montag an kostenpflichtig werden, teilte eine Landkreissprecherin mit. Der Kreis behalte sich aber vor, die Testpflicht wieder einzuführen, sollte sich die Infektionslage verändern, hieß es. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Schnelltests durch geschultes Personal samt Ergebnis-Bescheinigung muss man künftig in der Regel selbst zahlen. Gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Wangerooge war die einzige der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln, für die eine Testpflicht per Allgemeinverfügung eingeführt wurde. Die Regelung war vor Ostern damals mit Blick auf die zu erwartenden Hunderten Zweitwohnungsbesitzer gemeinsam mit der Inselgemeinde getroffen worden.
Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Wochenende