Hamburg. Viele Stationen schließen: Nur von Ärzten, Apothekern oder Laboren durchgeführte Tests sind noch gültig. Auch PCR-Tests werden teurer.

Der uninformierte Gang zum nahegelegenen Testzentrum kann ab dieser Woche für Frust und Ärger sorgen. Ab diesem Montag ändern sich die Bestimmungen der Stadt Hamburg, sodass Schnelltests nun für die meisten Bürger kostenpflichtig sind und für 3G-Veranstaltungen gültige Tests von medizinischem Personal durchgeführt werden müssen. Manche private Anbieter, wie DeinCoronaTest.com oder das Testzentrum an der Kaifu Lodge haben deswegen ihre Türen geschlossen.

Personen ohne Impfung und ohne Genesenen-Status erhalten zukünftig nur noch mit einem negativen Testbefund Eintritt zu einer Veranstaltung mit 3G-Modell, wenn dieser von einer Arztpraxis, einer Apotheke oder einem Labor ausgestellt wurde. Andere Testergebnisse dienen nur noch zur Information, sind also kein Ticket mehr für Restaurant- oder Barbesuche.

Corona-Schnelltests kosten künftig bis zu 20 Euro

Gültige Antigen-Schnelltests dürfen maximal 24 Stunden alt sein, PCR-Tests maximal 48 Stunden. Der Genesenen-Nachweis ist weiterhin sechs Monate gültig. Ein von Arztpraxen und Apotheken ausgestellter Testbefund trage den Stempel der Institution und eine Unterschrift des Arztes oder des medizinischen Fachpersonals, teilt die Sozialbehörde mit. Befunde von Laboren seien am Briefkopf erkenntlich. Andere Anbieter müssen mitteilen, dass deren negative Testergebnisse keinen Zutritt zu 3G-Veranstaltungen erlauben.

Die meisten Apotheken erklärten auf Anfrage, dass sie weiterhin Teststationen anbieten werden. Viele kündigen aber an, Testmöglichkeiten verringern oder beenden zu wollen, sollte die Nachfrage ausbleiben. Die meisten Apotheken setzen den Preis zwischen zehn und 20 Euro an – vor Kurzem vergüteten die Behörden die Tests noch mit 12,50 Euro. Die aufwendiger durchzuführenden, aber deutlich sichereren PCR-Tests werden auch künftig teurer sein. Zwischen 60 und 200 Euro verlangen Anbieter dafür, je nachdem wie schnell das Ergebnis vorliegen soll.

Coronatests: Für wen bleiben sie kostenlos?

Von der Kostenpflicht ausgenommen sind weiterhin alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dazu gehören auch Personen unter 18 Jahren (ab 2022 nur noch Kinder unter 12 Jahren) und Schwangere im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft. Außerdem können alle, die sich wegen einer Infektion in Isolation begeben haben, einen Test kostenlos durchführen lassen, um diese zu beenden.

Schülerinnen und Schüler müssen ebenfalls keinen negativen Testnachweis vorlegen, da sie durch ihre Kinderbetreuung und die Schule regelmäßig getestet werden. Als Nachweis kann zum Beispiel der Schülerausweis oder eine Schüler-Fahrkarte herangezogen werden.

Hamburg: Inzidenz sinkt weiter

Viele Arbeitnehmer erhalten weiterhin Testangebote von ihren Arbeitgebern. Allerdings sind diese Testnachweise nur noch zur eigenen Information und haben außerhalb der Arbeitsstätte keine Gültigkeit mehr. Personen, die nach der Arbeit eine Veranstaltung mit 3G-Regeln besuchen möchten, benötigen somit einen separaten Test einer medizinischen Einrichtung.

Dasselbe gilt für Besucher in Pflegeeinrichtungen. Die vor Ort durchgeführten Tests sind nur für den einmaligen Besuch wirksam. Eine laufend aktualisierte Übersicht der Hamburger Testzentren ist auf www.hamburg.de/corona-schnelltest zu finden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist unterdessen wieder gesunken. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Sonntag mit 59,8 an. Am Sonnabend hatte der Wert noch 63,4 betragen, vor einer Woche 68,7. Am Sonntag kamen 68 neu nachgewiesene Corona-Ansteckungen hinzu, 69 weniger als am Sonntag vor einer Woche. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, stieg um fünf auf 1754.