Hamburg. Der Überblick: Schleswig-Holstein meldet zehn Tote. Ausbruch in Heim – Verdacht gegen Ex-Mitarbeiterin erhärtet. Hamburgs Inzidenz sinkt.

Nach den zweiwöchigen Märzferien hat am Montag in Hamburg die Schule wieder begonnen: Angesichts der hohen Corona-Fallzahlen gilt für die Schülerinnen und Schüler weiterhin die Masken- und regelmäßige Testpflicht. Aktuell liegt die Inzidenz bei etwa 1228 und ist damit deutlich höher als noch vor wenigen Wochen.

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Die Lage in den Krankenhäusern ist nach wie vor vom Coronavirus bestimmt. Die Zahl der erkrankten Patienten steigt an und außerdem sind viele Beschäftigte erkrankt oder in Quarantäne. Das hat auch wirtschaftliche Folgen. Alle Infos in unseren Corona-News.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 22. März 2022:

  • Schleswig-Holstein meldet zehn neue Todesfälle
  • Personalmangel: Halbe Station im Diakonieklinikum Eimsbüttel geschlossen
  • Senat plant für Hamburg Corona-Hotspot-Regel mit Maskenpflicht
  • Gesundheitsministerin: Corona-Hotspots derzeit nicht möglich
  • Mecklenburg-Vorpommern will Corona-Schutzregeln verlängern
  • Trotz Lockerung im Land: Lübeck bleibt vorerst bei 3G-Regelung
  • Aktuelle Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg erneut gesunken
  • Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter
  • Corona-Ausbruch in Heim – Verdacht gegen Ex-Mitarbeiterin erhärtet
  • Brandstiftung? Corona-Test-Wohnmobil vollkommen zerstört
  • Immer mehr Personalausfälle in Krankenhäusern wegen Corona
  • Kindererzieher waren im ersten Corona-Jahr häufiger krank
  • Kreis Segeberg mit niedrigster Inzidenz im Norden

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Schleswig-Holstein meldet zehn neue Todesfälle

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt hoch: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Dienstag bei 1557,2, wie aus den Daten der Landesmeldestelle (Stand: 19.33 Uhr) hervorgeht. Am Montag hatte die Inzidenz 1549,5 betragen, vor einer Woche lag sie bei 1417,9.

Am Dienstag wurden 9592 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es 9104 neue Fälle. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen lag am Dienstag bei 2239 – zehn mehr als am Vortag.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen 592 Patienten in Kliniken. 54 von ihnen wurden auf einer Intensivstation behandelt und 22 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche – die Hospitalisierungsinzidenz – lag bei 6,53.

Die höchsten Werte bei der Sieben-Tage-Inzidenz gab es in den Kreisen Dithmarschen (2289,7), Nordfriesland (2208,8) und Rendsburg-Eckernförde (2080,0). Am niedrigsten war die Inzidenz im Kreis Segeberg (902,1).

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Personalmangel: Halbe Station im Diakonieklinikum Eimsbüttel geschlossen

Der extrem hohe Krankenstand in Hamburgs Kliniken ist an Bergedorfs Agaplesion Bethesda Krankenhaus bisher vorbeigegangen. „Wir können noch alle Stationen betreiben und unser gesamtes Leistungsspektrum bieten“, sagt Sprecher Matthias Gerwien, der dennoch mit Sorge in die Zukunft schaut: „Das ist eine absolute Momentaufnahme. Es kann binnen weniger Tage anders werden“, sagt er mit Blick auf die Hamburger Schwester-Klinik, das Agaplesion Diakonieklinikum Eimsbüttel.

Dort haben so viele Rückkehrer aus den Skiferien das Coronavirus mitgebracht, dass die Klinik aktuell eine halbe Station auf der Geriatrie schließen muss. Denn gleichzeitig ist die Zahl der Patienten mit Corona binnen weniger Tage von 13 auf 21 hochgeschnellt. „Gefühlt war jeder Zweite in der Notaufnahme infiziert“, sagt Gerwien.

Heide-Park Soltau startet pünktlich in neue Saison

Der Heide-Park Soltau öffnet zum ersten Mal seit Pandemiebeginn pünktlich nach der Winterpause seine Türen. Ab dem 2. April steht er für Besucher offen. Dabei werde angesichts der Corona-Infektionszahlen weiter besonders auf die Sicherheit geachtet, erklärte Geschäftsführerin Sabrina de Carvalho am Dienstag. Auch das Hygienekonzept sei den aktuellen Anforderungen angepasst worden.

Der grundsätzliche Einlass in den Park ist demnach ohne Impf-, Genesenen- oder Testnachweis möglich. Für den Aufenthalt in einer der Übernachtungsstätten oder Restaurants hingegen muss ein 3G-Status dokumentiert werden. Für alle geschlossenen Innenräume auf dem Gelände gilt nach Angaben der Betreiber zudem die FFP2-Maskenpflicht. In den Wartebereichen der Attraktionen und während der Fahrten müsse keine Maske getragen werden.

Der Heide-Park hat bis zum 31. Oktober täglich ab 10.00 Uhr geöffnet. Im vergangenen Jahr startete die Saison mit mehr als 30 Tagen Verspätung, 2020 nach der ersten Corona-Welle erst Ende Mai.

Senat plant für Hamburg Corona-Hotspot-Regel mit Maskenpflicht

Hamburgs rot-grüner Senat plant die am 2. April auslaufende Corona-Eindämmungsverordnung durch die sogenannte Hotspot-Regelung zu ersetzen und so die Maskenpflicht in Innenräumen fortzusetzen. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Hamburgische Bürgerschaft zuvor die „Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage“ feststelle und begründe, sagte Vize-Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag im Anschluss an eine Senatssitzung. Sei dies der Fall, könnten auch wieder 3G- oder 2G-Zugangsmodelle eingeführt werden.

Julia Offen, stellvertretende Sprecherin des Hamburger Senats (Archivbild).
Julia Offen, stellvertretende Sprecherin des Hamburger Senats (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Offen sagte, die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen seien da noch in der Erörterung „und werden sich aber auch kurzfristig zu diesem Thema äußern“. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) seien sich in der Senatssitzung einig gewesen, dass die Maskenpflicht in Innenräumen „ein essenzielles Mittel ist, um die Corona-Pandemie, die ja noch nicht vorbei ist, weiterhin einzudämmen“, sagte Offen.

Die Hamburger Linksfraktion unterstützt den vorsichtigen Weg des Senats. "Angesicht sehr hoher Infektionszahlen und der steigenden Anzahl von Krankenhauspatienten wäre es unverantwortlich, die Aufhebung fast aller Schutzmaßnahmen hinzunehmen und untätig zu bleiben", erklärte Deniz Celik. Es brauche auch über den 2. April hinaus Infektionsschutzmaßnahmen, vor allem eine Maskenpflicht in den Innenräumen. "Deshalb werden wir uns für eine Nutzung der Hotspot-Regelung in Hamburg einsetzen, damit uns die Infektionszahlen nicht wieder binnen kürzester Zeit um die Ohren fliegen", so Celik.

Kritik gibt es von der Opposition. "In Schleswig-Holstein fällt die Maskenpflicht in der Schule ab der nächsten Woche. In Niedersachsen brauchen Grundschüler keine Maske mehr tragen. Nur in Hamburg tut sich nichts, im Gegenteil", sagte Anna v. Treuenfels-Frowein, FDP-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Vielmehr würde Hamburg erwägen, die Maskenpflicht und andere Maßnahmen zu verlängern: "Rot-Grün scheint vom Team Übervorsicht zum Team Blockade zu mutieren."

Gesundheitsministerin: Corona-Hotspots derzeit nicht möglich

Trotz Corona-Rekordwerten kann Niedersachsen nach Einschätzung der Landesregierung derzeit keine Hotspots mit schärferen Regeln benennen. Der Bund habe dem Land die Schutzmaßnahmen aus der Hand genommen, kritisierte Gesundheitsministerin Daniela Behrens am Dienstag im Landtag in Hannover. Derzeit seien die Krankenhäuser nicht überlastet. Das sei jedoch eine Voraussetzung, um reagieren zu können, erklärte die SPD-Politikerin. Vorsorgliche Maßnahmen seien kaum mehr möglich.

„Sowie wir eine Chance sehen, eine rechtssichere Hotspot-Regelung in Niedersachsen zu schaffen, werden wir sie dem Landtag vorlegen“, betonte Behrens. Derzeit sehe man diese Chance jedoch nicht. Spätestens zum Herbst, wenn mit einer neuen Infektionswelle zu rechnen sei, müsse der Bund das gerade gelockerte Infektionsschutzgesetz daher erneut anpassen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (Archivbild).
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Zuvor hatten die Grünen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) aufgefordert, Kriterien festzulegen, die für die Anwendung der Hotspot-Regel erfüllt sein müssen. Der Gesundheitsministerin zufolge ist das auf der Grundlage des Bundesgesetzes aber nicht möglich.

Die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz verwies auf die höchste Inzidenz bei den Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie, die höchste Rate bei den Krankenhauseinweisungen, eine steigende Auslastung der Intensivbetten sowie Personalausfälle beispielsweise in Kitas und Schulen, in Kliniken und Pflegeheimen, aber auch in Supermärkten und Handwerksbetrieben. „Wer hier und heute noch von Normalität spricht, nimmt die Realität nicht zur Kenntnis“, kritisierte sie.

FDP-Fraktionschef Stefan Birkner verteidigte die Corona-Lockerungen dagegen. Die Pandemie sei zwar nicht vorbei, ihr Charakter habe sich aber verändert, weil sich die Belastung des Gesundheitssystems von den Infektionszahlen weitgehend entkoppelt habe. Insbesondere die Intensivstationen seien zwar angespannt, aber nicht überlastet.

Mecklenburg-Vorpommern will Corona-Schutzregeln verlängern

In Mecklenburg-Vorpommern sollen wesentliche Corona-Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht in Innenbereichen und Testvorgaben für Ungeimpfte bei Gaststättenbesuchen auch noch den April über gelten. Wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag in Schwerin mitteilte, sollen die zunächst bis zum 2. April befristeten Vorgaben bis zum 27. April fortdauern.

Grund dafür ist die anhaltend hohe Zahl der Corona-Erkrankungen. Mit knapp 2500 nachgewiesenen Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche hat Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich der Bundesländer aktuell die höchste Sieben-Tages-Inzidenz.

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Trotz Lockerung im Land: Lübeck bleibt vorerst bei 3G-Regelung

Die Hansestadt Lübeck geht bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen einen eigenen Weg: Auf Anordnung von Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) will die Stadtverwaltung zunächst die 3G-Regel und die Maskenpflicht im Publikumsverkehr beibehalten. Das betreffe auch Einrichtungen wie die Volkshochschule, Schwimmbäder, Sporthallen, Museen, die Musik- und Kongresshalle und das Stadttheater, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Diese Regelung gilt den Angaben zufolge zunächst bis zum 2. April.

Die Stadtverwaltung in Lübeck will zunächst die 3G-Regel und die Maskenpflicht im Publikumsverkehr beibehalten (Symbolbild).
Die Stadtverwaltung in Lübeck will zunächst die 3G-Regel und die Maskenpflicht im Publikumsverkehr beibehalten (Symbolbild). © imago/Michael Gstettenbauer | Unbekannt

Begründet wird diese Maßnahme unter anderem mit der derzeit hohen Sieben-Tage-Inzidenz von fast 1567 (Stand: 21. März), aber auch mit den vielen Geflüchteten aus der Ukraine. Für deren Versorgung und Betreuung müsse die Funktionsfähigkeit der Verwaltung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes sichergestellt werden, heißt es in der Mitteilung. Zur Frage, ob auch andere Kommunen im Land an der 3G-Regelung festhalten wollen, lagen zunächst keine Angaben vor.

Zustimmung kommt von der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft. „Damit kommt der Bürgermeister seiner Fürsorgepflicht gegenüber den städtischen Mitarbeitern  nach“, sagte deren Vorsitzender Oliver Prieur am Dienstag. „Wir halten diese Regel für vertretbar, zumal sie ja zeitlich befristet ist.“ Thomas Rathcke, der Chef der FDP-Rathausfraktion, sieht den Lübecker Alleingang hingegen kritisch. „Wir halten die Gründe für nicht nachvollziehbar und werden das in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses thematisieren“, sagte Rathcke.

Aktuelle Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg erneut gesunken

Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 3676 Corona-Neuinfektionen. Das sind 2191 Fälle mehr als am Vortag (1485), aber 564 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche (4240). Damit sinkt die Inzidenz wieder etwas und liegt nun bei 1228,7 (Vortag: 1258,3).

Auf anderer Berechnungsgrundlage nannte das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Inzidenz von 988,1. Das ist der niedrigste Wert unter den Bundesländern. Deutschlandweit betrug die Inzidenz nach RKI-Angaben 1733,4.

In Hamburg wurden am Dienstag wieder mehr als 3500 neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild). Dennoch sinkt die Inzidenz.
In Hamburg wurden am Dienstag wieder mehr als 3500 neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild). Dennoch sinkt die Inzidenz. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 408.055 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des RKI 334.400 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.538.318 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 21.03.), 1.534.906 Personen sind vollständig geimpft (Stand 21.03.).  Insgesamt geht es mit den Corona-Schutzimpfungen in Hamburg derzeit jedoch kaum voran: Gerade einmal 392 Impfungen seien am Montag verabreicht worden, erklärte die Gesundheitsbehörde. Damit sind nach wie vor 83,0 Prozent der Hamburger laut RKI mindestens einmal geimpft.

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 446 Corona-Patienten behandelt und damit deutlich mehr als noch vor dem Wochenende (396). 35 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen – die Zahl ist somit trotz der generell gestiegenen Patientenzahlen stabil geblieben (vor dem Wochenende waren es 36). Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2351 Menschen gestorben.

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Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter

Die Corona-Infektionszahlen in Niedersachsen sind am Dienstag erneut gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1811,2. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner haben sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt. Am Montag hatte der Wert bei 1677,6 gelegen.

Der Hospitalisierungswert stagnierte bei 15,5. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner mit Covid-19 in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-Patienten fiel auf 6,7 Prozent (Montag: 7,1 Prozent). Es gab 27.132 neue bestätigte Infektionen. 28 weitere mit Corona infizierte Menschen starben, die Gesamtzahl in Niedersachsen stieg auf 7826 Tote.

Die höchste Sieben-Tages-Inzidenz in Niedersachsen verzeichnete am Dienstag die Grafschaft Bentheim mit 2638,3, gefolgt von dem Landkreis Gifhorn mit 2472,5 und der Stadt Emden mit 2468,2. Die geringste Inzidenz hatte weiter der Landkreis Vechta mit einem Wert von 341,7.

In Bremen sank die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag laut RKI auf 1348,3. Am Montag hatte der Wert bei 1412,8 gelegen. Insgesamt wurden 1402 neue Corona-Fälle registriert, es gab einen weiteren Todesfall.

Corona-Ausbruch in Heim – Verdacht gegen Ex-Mitarbeiterin erhärtet

Nach einem Corona-Ausbruch mit drei Todesfällen in einem Hildesheimer Pflegeheim hat sich der Verdacht gegen eine Ex-Mitarbeiterin laut Staatsanwaltschaft erhärtet. Hintergrund ist eine detaillierte Untersuchung der Virenstämme in Proben der Frau und ihres Partners sowie in Proben von infizierten und an Covid-19 gestorbenen Heimbewohnern. Darüber hatte zuerst die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ berichtet. „Das Ergebnis der in Auftrag gegebenen Untersuchung deutet darauf hin, dass die Beschuldigte ursächlich sein könnte“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim am Dienstag. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Unter anderem gehe es um die Frage, ob die 45-Jährige fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt habe.

Es besteht der Verdacht, dass die Ex-Mitarbeiterin mit einem gefälschten Impfpass im Altenheim gearbeitet hatte, während sie mit dem Coronavirus infiziert war (Symbolbild).
Es besteht der Verdacht, dass die Ex-Mitarbeiterin mit einem gefälschten Impfpass im Altenheim gearbeitet hatte, während sie mit dem Coronavirus infiziert war (Symbolbild). © dpa | Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Ende 2021 gegen die Frau, die als Alltagsbegleiterin in der Einrichtung beschäftigt war. Sie soll mit einem gefälschten Impfpass in dem Heim gearbeitet haben, während sie mit dem Coronavirus infiziert war. Die Frau räumte ein, einen gefälschten Impfpass verwendet zu haben, will aber mit den Corona-Infektionen der Bewohner nichts zu tun haben. Wegen des engen zeitlichen Zusammenhangs mit den drei Todesfällen stand zunächst der Anfangsverdacht des Totschlags im Raum. Die Heimleitung hatte die Frau nach Bekanntwerden der Impfpass-Fälschung fristlos entlassen und Anzeige gegen sie gestellt.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Brandstiftung? Corona-Test-Wohnmobil vollkommen zerstört

In Cuxhaven geriet in der Nacht zum  Dienstag aus bislang unbekannter Ursache ein Wohnmobil in Brand. Das Fahrzeug diente als Corona-Testzentrum und wurde durch das Feuer komplett zerstört. "Nach aktuellem Stand der Ermittlungen sind sowohl eine vorsätzliche Brandlegung als auch eine technische Ursache nicht auszuschließen", teilte Stephan Hertz, Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, am Dienstag mit.

Ein möglicher Zusammenhang zu zwei Brandstiftungen im Januar und Februar diesen Jahres werde derzeit geprüft. Die Polizei Cuxhaven bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 04721/5730 zu melden.

Krankenhausgesellschaft: Immer mehr Personalausfälle wegen Corona

Die Krankenhäuser in Deutschland haben nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft zunehmend mit Personalausfällen wegen Corona-Quarantänen und Isolationen zu kämpfen. Die Versorgungslage werde flächendeckend immer enger, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag).

Einer aktuellen Umfrage zufolge seien 75 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr in der Lage, ihr normales Leistungsangebot anzubieten. Ausschlaggebend dafür seien die Personalausfälle. Bundesweit verzeichneten rund 90 Prozent der Kliniken höhere Personalausfälle wegen Erkrankungen als sonst um diese Jahreszeit üblich.

Die Krankenhausgesellschaft bemängelte, dass die Politik die Kliniken im Unklaren über eine weiterhin notwendige wirtschaftliche Absicherung lasse. „Aufgrund der Corona-bedingten Personalausfälle müssen die Krankenhäuser ihr Leistungsangebot einschränken, was erhebliche Erlösausfälle und einen Verlust an Liquidität nach sich zieht“, hieß es. Es sei unverständlich, dass der Corona-Rettungsschirm für die Krankenhäuser am 19. März ausgelaufen sei.

Zeitgleich registriere die Krankenhausgesellschaft Höchststände von positiv auf Covid-19 getesteten Patienten auf den Normalstationen und einen hohen Aufwand im Infektionsschutz, sagte Gaß weiter. Die hohen Inzidenzen ließen auch kein Durchatmen in der kommenden Woche erwarten. Einzig positiv sei, dass die Belegung auf den Intensivstationen nicht weiter ansteige.

Kindererzieher waren im ersten Corona-Jahr häufiger krank

Beschäftigte in der Kindererziehung und Kinderbetreuung sind im Jahr 2020 in Niedersachsen häufiger krank gewesen als durchschnittliche Arbeitnehmer. Die Kindererzieher und Kindererzieherinnen waren im Durchschnitt 25,8 Tage arbeitsunfähig, alle weiteren Berufe im Mittel genau 18 Tage, wie eine Untersuchung der Krankenkasse Barmer zeigt, die am Dienstag vorgestellt wurde.

Die Krankenkasse hat für die Erhebung Krankheitstage in 26 Berufsgruppen im ersten Corona-Jahr untersucht. Die Beschäftigten in der Kindererziehung und -betreuung seien vor allem seelisch belastet, hieß es. Fast ein Viertel der Fehltage fielen demnach in den Bereich der psychischen Erkrankungen. Ein Grund dafür könnten die zusätzlichen Aufgaben durch die Corona-Pandemie sein, teilte die Krankenkasse mit.

Mit gut sieben Prozent lag den Angaben nach auch der Krankenstand in der Branche über dem Landesdurchschnitt. Das bedeutet, dass von 1000 Beschäftigten täglich 71 krankheitsbedingt gefehlt haben. Der landesweite Krankenstand lag bei fünf Prozent. In der Branche arbeiten in Niedersachsen laut der Barmer knapp 75.000 Menschen.

Kreis Segeberg mit niedrigster Inzidenz im Norden

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt hoch: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Montag bei 1549,5, wie aus den Daten der Landesmeldestelle (Stand: 20.15 Uhr) hervorgeht. Am Sonntag hatte die Inzidenz 1535,6 betragen, vor einer Woche lag sie bei 1341,5.

Am Montag wurden 7414 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es 7336 neue Fälle. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen lag am Montag bei 2229 – sechs mehr als am Vortag. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen 565 Patienten in Kliniken. 54 von ihnen wurden auf einer Intensivstation behandelt und 23 dort beatmet.

Die höchsten Werte bei der Sieben-Tage-Inzidenz gab es in den Kreisen Nordfriesland (2298,0), Dithmarschen (2272,4) und Rendsburg-Eckernförde (2112,0). Am niedrigsten war die Inzidenz im Kreis Segeberg (945,7).

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag