Hamburg. Der Überblick: Nur wenige Feiernde im Stadtpark. Hamburg stoppt Vergabe von Impfterminen. Senat passt Corona-Verordnung an.
Ab heute sind in Hamburg erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Tanzveranstaltungen erlaubt, allerdings nur unter strengen Vorgaben. Es dürfen maximal 250 Menschen unter freiem Himmel tanzen. Sie müssen negativ getestet, vollständig geimpft oder genesen sein und sich registrieren. Im Stadtpark darf in den Nächten zu Sonnabend und Sonntag angesichts vorangegangener Krawalle zudem kein Alkohol mehr getrunken und auch nicht mitgeführt werden.
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Derweil leben in Hamburg inzwischen schon mehr gegen das Coronavirus geimpfte Menschen als ungeimpfte. Am Freitag wird die Zahl der mindestens einmal Immunisierten vermutlich die Marke von einer Million überspringen. Doch nun hat Hamburg die Vergabe der Impftermine vorerst gestoppt – wegen der geänderten Stiko-Empfehlung für Astrazeneca-Geimpfte. Alle Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 02. Juli:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt niedrig
- Wirkt das Alkoholverbot? Lage im Stadtpark bislang ruhig
- Helgoland hebt Corona-Testpflicht für Tagesgäste auf
- Hamburg knackt bei Erstimpfungen die Millionenmarke
- Garg von Ankündigung zu Astrazeneca etwas überrascht
- Hamburg stoppt Impftermin-Vergabe – wegen Astrazeneca
- Bündnis Alster in Flammen startet Testparty in Hamburger Club
- Sonderfonds für Kulturveranstaltungen geht an den Start
- Senat verlängert Förderungsprogramm für Unternehmen
- Inzidenz in Hamburg wieder leicht gestiegen
- Neue Impfempfehlung sorgt in Hamburg für Verunsicherung
- Hurtigruten steuern wieder Norwegen an
- Niedersachsens Inzidenzwert wieder leicht gestiegen
- Kinder-Impfung: Nord-Minister kritisiert Stiko
- Sylt-Pendler beklagen Platzmangel in Zügen
- Hamburg: Neue Verordnung erlaubt Tanzen im Freien
- Nach Krawallen: Alkoholverbot im Stadtpark greift
- Niedersachsen: Forderung nach Schwimmoffensive
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt niedrig
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt auf sehr niedrigem Niveau. Nach Angaben der Landesmeldestelle vom Freitag lag sie bei 3,5, also minimal höher als am Vortag (3,4). Die Zahl der Neuinfektionen wurde mit 17 angegeben (Vortag: 14). Am Freitag vor einer Woche waren 14 Neuinfektionen registriert worden, die Inzidenz lag bei 3,3.
Es wurden keine weiteren Corona-Toten gemeldet, die Gesamtzahl im Bundesland blieb daher bei 1623. Als genesen galten rund 62 100 Menschen. Im Krankenhaus wurden am Freitag den Angaben nach 14 Covid-19-Erkrankte behandelt, 2 weniger als am Vortag. Elf Patienten lagen auf der Intensivstation, acht wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Segeberg (7,2), Pinneberg (4,7) und Lübeck (4,6).
Wirkt das Alkoholverbot? Lage im Stadtpark weitgehend ruhig
Das Alkoholverbot im Stadtpark scheint Wirkung zu zeigen. Am Freitagabend meldete die Polizei kurz nach 20 Uhr lediglich 300 Personen, die sich im Bereich der Festwiese aufhielten. „Die Lage ist ruhig, das Klientel unproblematisch“, hieß es von der Polizei, auch wenn zu dem Zeitpunkt Alkoholkonsum und das Mitführen von promillehalltigen Getränken noch erlaubt war. Das Alkoholverbot setzte erst um 21 Uhr ein.
An den vergangenen Wochenenden hatte es, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, erhebliche Probleme mit aggressiven und betrunkenen Jugendlichen und Heranwachsenden im Stadtpark gegeben. Es gab Festnahmen und verletzte Polizisten. Die Behörde hatte sich danach zu dem Alkoholverbot durchgerungen. Die Polizei hält ein größeres Aufgebot bereit, um es notfalls durchzusetzen.
Polizei nimmt eine Person im Stadtpark in Gewahrsam
Auch nach 21 Uhr blieb die Lage ruhig. Es würden lediglich "vereinzelt kleinere Personengruppen" auf das inzwischen geltende Alkoholverbot hingewiesen, teilte die Polizei via Twitter mit. Gegen 23.20 Uhr hielten sich noch etwa 100 Personen auf der Festwiese auf.
Nach Angaben des polizeilichen Lagedienstes ist eine Person in Gewahrsam genommen worden. Sie habe zuvor Widerstand geleistet.
Das Partyvolk versuchte offenbar woanders sein Glück. Am Mühlenkamp in Winterhude seien der Polizei am Abend kleinere Gruppen gemeldet worden, die auf der Straße zu Musik feierten und selbst mitgebrachte Getränke konsumierten. Laut Lagedienst hatten sich in Höhe der Mühlenkampbrücke etwa 150 Personen auf beiden Gehwegseiten versammelt.
"Wir bleiben nun vor Ort und sorgen dafür, dass die Ruhestörung beendet bleibt und Anwohner schlafen können", teilte die Polizei mit. Eine Musikbox sei sichergestellt worden.
Helgoland hebt Corona-Testpflicht für Tagesgäste auf
Auch Helgoland lockert die Corona-Regeln weiter: Die Testpflicht für die Einreise wird am Montag für Tagesgäste aufgehoben. Das teilte der zuständige Kreis Pinneberg am Freitag mit. Die aktuellen Rahmenbedingung ließen diese Lockerung zu.
Urlauber, die auf der Hochseeinsel übernachten möchten, müssen aber auch weiterhin einen Nachweis über einen negativen Test haben. Er muss vor Reiseantritt gemacht werden und darf beim Einchecken nicht älter als 48 Stunden sein. Auch wer in einer Gaststätte im Innenbereich speisen möchte, muss ein negatives Testergebnis vorlegen. Vollständig Geimpfte oder Genesene brauchen dies nicht.
Bereits vor wenigen Tagen war die Maskenpflicht im Hafen der Insel aufgehoben worden.
Hamburg knackt bei Erstimpfungen die Millionenmarke
Hamburg hat bei der Gesamtzahl der mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpften Menschen die Millionenmarke überschritten. Insgesamt seien bis einschließlich Donnerstag 1 001 537 Frauen und Männer geimpft worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Vollständig geimpft seien 672 886 Hamburgerinnen und Hamburger. Die Quote bei den Erstimpfungen betrage 54,2 Prozent, bei den vollständig Geimpften 36,4 Prozent. Im Ländervergleich liege Hamburg damit im hinteren Drittel. Bundesweit liegen die Impfquoten bei 55,6 beziehungsweise 37,9 Prozent.
Garg von Ankündigung zu Astrazeneca etwas überrascht
Schleswig-Holsteiner können sich in den Impfzentren nach Erstimpfung mit Astrazeneca bei der Zweitimpfung ab sofort Biontech/Pfizer oder Moderna geben lassen. „Selbstverständlich wird Schleswig-Holstein – wie 15 andere Bundesländer – die Empfehlung der ständigen Impfkommission umsetzen“, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Freitag in Kiel. Die Ankündigung vom Donnerstag habe ihn aber „ein wenig überrascht“.
Die Impfkommission hatte zuvor mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen. In den Impfzentren in Schleswig-Holstein betrifft das etwa 20. 000 Menschen, deren Zweitimpfung in den kommenden beiden Wochen ansteht. „Diese Termine können wie geplant wahrgenommen werden“, sagte Garg. Sie erhalten dann einen mRNA-Impfstoff oder auch Astrazeneca – wenn sie dies wünschen
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Hamburg stoppt Impftermin-Vergabe – wegen Astrazeneca
Hamburg reagiert auf die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag sagte, werde die Terminvergabe für Impfungen im Impfzentrum sofort gestoppt und bleibe voraussichtlich zwei Wochen ausgesetzt. Alle fest vereinbarten Termine können wahrgenommen werden. Der vorhandene mRNA-Impfstoff von Biontech und Moderna werde jetzt vorrangig für die anstehenden 50.000 Zweitimpfungen von Menschen mit Astrazeneca-Erstimpfung gebraucht. Das bedeute auch, dass sich das Impftempo bei den jüngeren Altersgruppen etwas verlangsamen werde.
Wer bei der ersten Impfung im Impfzentrum den Astrazeneca-Impfstoff erhalten hat, wird beim zweiten Termin mit einem Vakzin von Biontech oder Moderna geimpft. Das geschieht aufgrund neuer Erkenntnisse, die sich auch die Stiko zu eigen gemacht hat. Sie empfiehlt, dass nach Astrazeneca bei der Erstimpfung frühestens nach vier Wochen ein mRNA-Impstoff verabreicht wird, um einen noch größeren Schutz gegen die Delta-Variante des Coronavirus zu haben. Leonhard verwies darauf, dass man nichts tun müsse, wenn man bereits einen Termin zur Impfung in den kommenden zwei Wochen im Impfzentrum habe. Wer bereits zweimal Astrazeneca bekommen habe, sei gut geschützt.
Vermutlich wird sich auch die Vergabe neuer Impftermine in den Arztpraxen verzögern. Auch hier sollen zuerst mit Astrazeneca Geimpfte bei der zweiten Spritze Biontech oder Moderna erhalten. „Bitte gehen Sie nicht spontan in eine Arztpraxis“, bittet der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann, die Betroffenen, „setzen Sie sich erst mit der Praxis in Verbindung und sprechen Sie das weitere Vorgehen ab.“ In den Praxen gebe es aktuell nicht ausreichend Impfstoff, um die Zweitimpfung mit einem mRNA-Wirkstoff vorziehen zu können. „In der Woche ab dem 12. Juli könnte die Lage anders aussehen“, so Plassmann.
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Bündnis Alster in Flammen startet Testparty in Hamburger Club
Das Hamburger Aktionsbündnis Alster in Flammen #AlarmstufeRot will über ein Pilotprojekt beweisen, dass sich Clubs gegen das Coronavirus wappnen und ihre Gäste schützen können. Dazu sollen am Samstag in einer Woche in einem Club 70 Gäste und das Personal an einer wissenschaftlich begleiteten Party teilnehmen, wie das Aktionsbündnis am Freitag mitteilte.
Zu den Corona-Vorkehrungen zählten Vor-Ort-Testungen sowie eine Kontaktverfolgung und Tracking über die App PassGo. Zusätzlich reinige eine Filteranlage 99,9 Prozent der Luft. „All das soll gewährleisten, dass es im Club kein Covid-19-Infektionsrisiko gibt.“ Der Vyver-Tracker erlaube zudem eine Abstands- und Zeitmessung, um die Daten für die Wissenschaft auswerten zu können.
In Hamburg darf seit Freitag erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie unter strengen Auflagen wieder draußen getanzt werden, Innenräume sind aber weiter tabu. Die Hamburger Clubs sind wegen der Corona-Pandemie bereits seit Mitte März vergangenen Jahres geschlossen, eine Wiedereröffnung ist bislang nicht absehbar.
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Sonderfonds für Kulturveranstaltungen geht an den Start
Ein bundesweiter Sonderfonds soll ermöglichen, dass Kulturveranstaltungen auch unter Corona-Bedingungen wieder stattfinden können. Dieser Fonds in Höhe von 2,5 Milliarden Euro ist am 1. Juli gestartet und steht für Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen zur Verfügung, ab dem 1. August 2021 auch für Veranstaltungen mit bis zu 2000 Personen. Hinzu kommt ab dem 1. September 2021 die Ausfallabsicherung für größere Kulturveranstaltungen. Der Sonderfonds richtet sich an unterschiedliche Kulturveranstaltungen. Dazu gehören auch die Kinos, die in Hamburg seit dem 1. Juli wieder ihre Türen geöffnet haben. In Hamburg sind bis Freitag 284 Veranstaltungen im Rahmen der Wirtschaftlichkeitshilfe registriert worden mit einem Antragsvolumen in Höhe von 23 Millionen Euro. Im Rahmen der Ausfallsicherung sind 67 Veranstaltungen mit einem Volumen von 22,9 Millionen Euro angemeldet worden.
"Der Fonds soll dabei helfen, das kulturwirtschaftliche Ökosystem wieder in Schwung zu bringen und nutzt in der technischen Abwicklung die guten Erfahrungen, die Hamburg bei der schnellen und unbürokratischen Umsetzung mit der Kasse.Hamburg und SAP gesammelt hat. Gemeinsam geben wir so der Kunst und Kultur wieder eine Perspektive“, sagte Kultursenator Carsten Brosda am Freitag bei der Vorstellung des Fonds im 3001 Kino.
Senat verlängert Förderungsprogramm für Unternehmen
Der Hamburger Senat hat den Corona-Schutzschirm für Unternehmen mit dem sogenannten Corona Recovery Fonds bis zum Ende des Jahres verlängert. Diese Förderung wird auf 207 Millionen Euro aufgestockt. Außerdem werden die Liquiditätshilfen für den Hamburger Mittelstand erneut ausgebaut. Bisher wurden bereits mehr als 160 Unternehmen mit einer Gesamtsumme von rund 60 Millionen Euro gefördert. Mit dem Fonds fördert Hamburg innovative Startups und wachstumsorientierte Mittelständler, die durch die Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind.
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Inzidenz in Hamburg wieder leicht gestiegen
Am Freitag hat die Sozialbehörde 37 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind zehn Fälle mehr als Donnerstag (27 neue Fälle) und 19 mehr als am Freitag vor einer Woche (18). Damit steigt der Inzidenzwert wieder und liegt nun bei 9,5 (Vortag: 8,5) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert 9,9 betragen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.434 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.300 als genesen. 984.009 Menschen sind in Hamburg bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht (Stand: 30.6.). Ihre Zweitimpfung haben 663.389 Bürger bekommen.
In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 37 Corona-Patienten behandelt. 19 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Elf von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1597 Menschen gestorben.
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Neue Impfempfehlung sorgt in Hamburg für Verunsicherung
In Hamburg fragen sich Tausende mit Astrazeneca erstgeimpfte Menschen, was nun mit ihrer zweiten Spritze zur Immunisierung gegen das Coronavirus wird. Die Ständige Impfkommission hatte empfohlen, dass alle Impfkandidaten, die zunächst Astrazeneca erhalten hatten, bei der Zweitimpfung im Abstand von mindestens vier Wochen einen mRNA-Impfstoff erhalten sollen, also Biontech oder Moderna. Wie viele Menschen das genau in Hamburg betrifft, war am Freitag noch nicht abzusehen. Allerdings müssen vermutlich sowohl im Impfzentrum als auch in den Arztpraxen die Termine neu sortiert werden. Leserinnen und Leser berichteten dem Abendblatt, dass Mitarbeiter der Hotline 116 117 noch nichts von einer neuen Regelung wüssten.
Die Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Dr. Jana Husemann, sagte dem Abendblatt: „Wir haben in dieser Woche an Biontech alles bekommen, was wir bestellt hatten.“ Sie erwarte nach der Empfehlung der Stiko, dass „die Nachfrage nach Biontech steigen“ werde. Das werde die Logistik in den Praxen erschweren. Sie wies auch darauf hin, dass es bei den Impfabständen nur eine Empfehlung sei, mindestens vier Wochen einzuhalten. Es gebe da nach wie vor einen Spielraum. Die Abstände bei Astrazeneca betrugen zuletzt zwischen neun und zwölf Wochen. Nach ersten Studienerkenntnissen schützt eine „heterologe“ Impfung zuerst mit Astrazeneca und dann mit Biontech vergleichsweise besser vor einer Corona-Infektion. Die Impfreaktionen sind laut Fachmagazin „Lancet“ jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit heftiger. Es treten also häufiger grippeähnliche Symptome auf. Wer bereits zweimal mit Astrazeneca geimpft ist, braucht nach derzeitigem Stand keine dritte Impfung.
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Hurtigruten steuern wieder Norwegen an
Die norwegische Reederei Color Line nimmt ab Dienstag wieder deutsche Touristen mit nach Oslo. Die Einreise nach Norwegen ist für Deutsche dann wieder möglich, wie die Reederei am Donnerstag mitteilte. Die beiden Schiffe „Color Magic“ und „Color Fantasy“ sollen ab 6. Juli wieder im täglichen Wechsel zwischen Kiel und Oslo verkehren. Die Mitfahrt ist mit und auch ohne Auto möglich. Bereits am Donnerstag ist Color Line zwischen dem dänischen Hirtshals und den norwegischen Häfen Kristiansand und Larvik wieder nach dem regulären Fahrplan unterwegs.
In Hamburg nimmt Hurtigruten die Expeditions-Seereisen ab Hamburg wieder auf. Ab dem 10. August fährt das Expeditionsschiff MS Otto Sverdrup wieder con Hamburg Richtung Norwegen. Weitere Seereisen sind ab September geplant.
Niedersachsens Inzidenzwert wieder leicht gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist nach einem tagelangen Rückgang erstmals wieder leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 3,3 bestätigte Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Donnerstag hatte die Inzidenz noch bei 2,9 gelegen. Landesweit wurden 52 neue Infektionen registriert, die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um 5 auf 5769. Die Landkreise Celle (16,2) und Stade (11,2) sowie die Stadt Wolfsburg (12,1) lagen über dem kritischen Wert von 10 für weitere Lockerungen.
Im Bundesland Bremen blieb die Inzidenz wie am Vortag bei 6,0. Es kamen 9 weitere Infektionen und 1 Todesfall hinzu. In der Stadt Bremen lag der Inzidenzwert bei 6,2, in Bremerhaven bei 5,3.
Niedersachsen-Minister: Impf-Appell an Eltern
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler warnt davor, die Delta-Variante auf die leichte Schulter zu nehmen, und appelliert an Eltern, ihre Kinder gegen Corona impfen zu lassen. „Meine klare Forderung lautet, auf jeden Fall auch über zwölfjährige Kinder zu impfen und das möglichst jetzt schon, damit wir eine größere Basis für mehr Sicherheit haben“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Auf den Hinweis, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) empfehle, Kinder nur impfen zu lassen, wenn es dafür einen besonderen Grund wie etwa eine Vorerkrankung gibt, reagierte Thümler mit deutlicher Kritik an dem Gremium: „Ich kann die Skepsis der Stiko wirklich nicht nachvollziehen. Argumentiert wird damit, dass die Datenbasis zu gering sei und man auf die Studienergebnisse aus den USA und aus England warte. Ich finde es für ein hoch entwickeltes und hoch technisiertes Land wie Deutschland traurig, dass wir uns an diesen Studien nicht beteiligen. Wir müssen an dieser Stelle unseren Beitrag leisten, weil wir am Ende auch Verantwortung tragen für andere Staaten auf der Erde, die sich das nicht leisten können“, sagte der Minister. Das habe auch etwas mit Solidarität zu tun.
Was das Leben an den Unis in Niedersachsen angeht, so rechnet Thümler für das Wintersemester mit größtmöglicher Normalität. „Die Präsenzlehre hat absolute Priorität. Gleichwohl wird es parallel auch weiterhin Angebote geben, um online an Vorlesungen teilnehmen zu können. Mit einem Dreiklang aus geimpft, genesen oder auch getestet sollte es aber möglich sein, ein Wintersemester mit großen Präsenzanteilen anbieten zu können“, sagte der für die Hochschulen im Land zuständige Ressortchef und rief auch in diesem Zusammenhang zur Impfung auf: „Alle Studierenden sollten sich so schnell wie möglich gegen Corona impfen lassen, damit das Wintersemester wieder unter einigermaßen normalen Bedingungen starten kann.“
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Sylt-Pendler beklagen Platzmangel in Zügen
Sylt-Pendler und Lokalpolitiker auf der größten deutschen Nordseeinsel kritisieren, dass es in den Zügen auf der Marschbahnstrecke zu wenige Sitzplätze gibt. „Es ist zu voll: Wenn statt zehn bis zwölf Waggons nur sechs angekoppelt sind, stehen wir in den Gängen und vor den Türen dicht beieinander“, sagt Achim Bonnichsen, Sprecher der Sylter Pendler-Initiative. Im Hinblick auf die Delta-Variante des Coronavirus sei das kein schönes Gefühl.
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Die Bahn und das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium hatten zuvor mit einer sogenannten Sommeroffensive mehr Sitzplätze für Berufspendelnder und Urlaubsreisende von und nach Sylt versprochen. Zwischen Hamburg und Westerland sollen bis zum 1. November täglich rund 4000, zwischen Niebüll und Westerland rund 8500 zusätzliche Sitzplätze pro Tag zur Verfügung stehen.
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
Hamburg: Tanzen im Freien ab sofort erlaubt
Angesichts weniger Neuinfektionen hat der Hamburger Senat seine Corona-Verordnung ein weiteres Mal gelockert. Seit Freitag um Mitternacht sind in der Hansestadt erstmals seit Beginn der Pandemie wieder Tanzveranstaltungen erlaubt, allerdings nur unter strengen Vorgaben. Es dürfen maximal 250 Menschen unter freiem Himmel tanzen. Sie müssen negativ getestet, vollständig geimpft oder genesen sein und sich registrieren.
Ob tatsächlich schon an diesem Wochenende Tanzveranstaltungen stattfinden, ist nach Angaben der Bezirksämter allerdings fraglich. Es habe nur ganz wenige unverbindliche Anfragen gegeben, sagte eine Sprecherin. Möglich sei aber, dass auf einem Privatgelände getanzt werde. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind die Clubs und Diskotheken bereits wieder geöffnet.
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Eine Erleichterung für viele Menschen dürfte die längere Gültigkeit von Corona-Tests sein. PCR-Testergebnisse können nun 72 statt 48 Stunden lang vorgezeigt werden, die von Antigen-Schnelltests 48 statt 24 Stunden. Nur in der Prostitution bleibt es bei den alten Fristen.
Sportveranstaltungen mit Zuschauerplatzierung sind im Schachbrettmuster zuzulassen, das heißt mit der Hälfte der Kapazität. Indoor-Sport darf mit einer Person je zehn Quadratmeter Fläche stattfinden, ohne absolute Begrenzung der Personenzahl. An Open-Air-Veranstaltungen wie Wettläufen und Radrennen können bis zu 250 Sportler teilnehmen, auf Antrag auch mehr.
Lockerungen in Hamburg ab 2. Juli:
- Tanzveranstaltungen im Freien sind mit bis zu 250 Personen unter Auflagen möglich (insbesondere Hygiene- und Schutzkonzept, Abstandsgebot, Testpflicht, Voranmeldung, (digitale) Kontaktnachverfolgung).
- Das Mitführen und der Verzehr von Alkohol sind im Stadtpark am Freitag und Sonnabend sowie an Tagen, auf die ein Feiertag folgt, von 21 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages nicht gestattet.
- Die Gültigkeit von Antigenschnelltests wird von 24 auf 48 Stunden erweitert. Das Boarding einer Kreuzfahrt ist nun auch mit Antigenschnelltests möglich.
- Die Sitzplätze von Zuschauerinnen und Zuschauern bei Sportveranstaltungen dürfen künftig auch im Schachbrettmuster angeordnet werden. Stehplätze müssen weiterhin mit Abstand von 1,5 Metern zueinander angeordnet werden.
- Im Freien und in geschlossenen Räumen ist Mannschaftssport und Kontaktsport unabhängig von der Personenzahl zulässig. In geschlossenen Räumen gilt eine Begrenzung der Personenzahl in Abhängigkeit von der Raumgröße (eine Person je zehn Quadratmeter Fläche). Die bisherigen Auflagen bleiben bestehen – insbesondere die Testpflicht in geschlossenen Räumen.
Nach Krawallen: Alkoholverbot im Stadtpark greift
Die neue Verordnung sieht in Hamburg auch eine Verschärfung vor: Im Stadtpark darf in den Nächten zum Sonnabend und zum Sonntag kein Alkohol mehr getrunken und auch nicht mitgeführt werden.
Hintergrund sind die Krawalle an den vergangenen Wochenenden. Die Polizei hat Kontrollen angekündigt. Gegen Krawallmacher würden die Beamten „eine klare Kante zeigen“, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.
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Daher werde die Polizei auch weiter an den Hotspots präsent sein und Kontrollen durchführen.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
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Niedersachsen: Junge Union fordert Schwimmoffensive
Die Junge Union in Niedersachsen schlägt eine Schwimmoffensive für Grundschüler vor. „Kinder müssen ausgefallenen Schwimmunterricht nachholen“, fordert Christian Fühner, Landesvorsitzender der CDU-Nachwuchsorganisation, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).
In den vergangenen knapp eineinhalb Jahren habe aufgrund von Corona nahezu kein regulärer Schwimmunterricht angeboten werden können, „weshalb eine wachsende Anzahl an Grundschülern in Niedersachsen nicht schwimmen kann“, begründet Fühner seinen Vorstoß.
Die coronabedingte Schließung von Schulen und Schwimmbädern habe dazu geführt, dass die ohnehin schon sehr langen Wartelisten für Schwimmkurse noch länger geworden seien. Insbesondere Schüler der Klassen drei bis fünf müssten nun intensiver in den Blick genommen werden.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag