Hamburg. Der Überblick: Hamburg Wasser aktiviert Trinkwasserspender wieder. Inzidenz in Hamburg weitgehend stabil – 27 neue Corona-Fälle.

Ab dem morgigen Freitag tritt in Hamburg eine weitere Lockerung in Kraft: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie darf in der Hansestadt unter strengen Auflagen wieder getanzt werden. Der Senat beschloss, Tanzveranstaltungen ab Freitag unter freiem Himmel zu erlauben.

Während sich die Corona-Zahlen in den Bundesländern weiter positiv entwickeln, kritisiert der Landesschülerrat Niedersachen, dass einige Lockerungen verfrüht kämen. Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 01. Juli:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt minimal
  • Schleswig-Holstein muss keine Astrazeneca-Dosen zurückgeben
  • Corona: Wieder Tausende Impftermine in Hamburg verfügbar
  • Zahl der Corona-Infizierten mit Delta-Variante moderat gestiegen
  • Wildgehege Klövensteen öffnet und bietet Ferienprogramm an
  • Vor dem Wochenende: Polizei richtet Appell an alle Hamburger
  • Nach Corona-Pause: Hamburg Wasser aktiviert Trinkwasserspender wieder
  • Inzidenz, Infektionen, Tote: Die neuen Corona-Zahlen für Hamburg
  • Landesschülerrat findet: Lockerungen kommen zu voreilig
  • Inzidenz im Norden weitgehend stabil – 18 neue Corona-Fälle
  • Organisation von Besuchen für Seniorenheime weiter herausfordernd
  • Trotz Aufhebung der Priorisierung: Impftermine in Hamburg frei

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt minimal

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt auf sehr niedrigem Niveau. Nach Angaben der Landesmeldestelle vom Donnerstagabend lag sie bei 3,4, also minimal höher als am Vortag (3,3). Die Zahl der Neuinfektionen wurde mit 14 angegeben (Vortag: 18). Am Donnerstag vor einer Woche waren 12 Neuinfektionen registriert worden, die Inzidenz lag bei 3,6.

Die Zahl der Toten stieg um zwei Fälle auf nun insgesamt 1623. Als genesen galten rund 62.100 Menschen. Im Krankenhaus wurden am Donnerstag den Angaben nach 16 Menschen wegen Covid-19 behandelt, zwei weniger als am Vortag. 11 Patienten lagen auf der Intensivstation, sieben von ihnen wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Inzidenz im Land sind die Kreise Pinneberg (6,3), Segeberg (6,1) und Kiel (5,7).

Schleswig-Holstein muss Dänemark keine Astrazeneca-Dosen zurückgeben

Dänemarks Regierung hat auf die Rückgabe von 55.000 Dosen des Impfstoffs vom schwedisch-britischen Hersteller Astrazeneca aus Schleswig-Holstein verzichtet. „Unsere dänischen Nachbarn haben uns im Frühjahr unbürokratisch und schnell unterstützt, als in Schleswig-Holstein die Nachfrage nach Impfstoff größer war als das Angebot“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag in Kiel. „Dass wir den Impfstoff nun nicht mehr zurückgeben müssen, obwohl wir es damals vertraglich abgesichert hatten, freut mich sehr.“

Erstmals hatte Dänemark Schleswig-Holstein im Mai 55.000 Dosen überlassen. Im Juni bekam das nördlichste Bundesland weitere 59.300 Dosen aus dem Nachbarland. Bei dieser Lieferung war aber bereits klar, dass diese Dosen nicht mehr zurückgegeben werden müssen. Dänemark hat den Einsatz dieses Präparats ausgesetzt.

Corona: Wieder Tausende Impftermine in Hamburg verfügbar

Auch nach dem Ende der Priorisierung bestimmter Gruppen gibt es im zentralen Hamburger Impfzentrum viele Tausend freie Termine. „Wer heute anruft, erhält mit Gewissheit einen Termin – der kurzfristig stattfindet, und mit mRNA-Impfstoff (Biontech/Moderna) durchgeführt wird“, erklärte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, am Donnerstag.

Im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen (Archivbild).
Im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen (Archivbild). © HA | Marcelo Hernandez

Seit Montag können sich alle erwachsenen Hamburger dort impfen zu lassen, ohne eine besondere Berechtigung nachzuweisen. Bei der Buchungslage sei ein Ferieneffekt unverkennbar, sagte Helfrich. Dadurch nehme die Geschwindigkeit der Terminvergabe ab. Erst am Montag waren 41.000 neue Termine ins System gestellt worden, weitere sollen in diesem Monat folgen.

Zahl der Corona-Infizierten mit Delta-Variante moderat gestiegen

In Niedersachsen ist die Zahl der Corona-Infizierten mit der Delta-Variante binnen einer Woche um 35 Fälle gestiegen. Insgesamt seien es jetzt 158 Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt in Hannover am Donnerstag mit. Die Behörde erhebt die Zahlen stichprobenartig oder prüft auf Verdacht, ob eine Infektion mit der Variante vorliegt. Vor zwei Wochen waren es 125 Delta-Fälle, in der Woche davor 65.

Bundesweit dürfte jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) bereits auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien zuerst entdeckte Mutante derzeit „mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht“, schreibt das RKI in einem Bericht vom Mittwochabend.

In Niedersachsen ist das Infektionsgeschehen aktuell auf niedrigem Niveau, am Donnerstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 2,9 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Im Vergleich zum Vortag wurden 53 neue Corona-Fälle registriert.

Studentenvertretung fordert Impfungen und Öffnungskonzept für Unis

Um eine Rückkehr der Studentinnen und Studenten an die Hochschulen zu ermöglichen, hat die Studentenvertretung in Niedersachsen Impfzentren und Teststrukturen an den Unis verlangt. Außerdem müssten ein Rückkehrplan sowie ein Hygienekonzept für die Hochschulen erstellt werden, forderte der Zusammenschluss der Studentenvertretungen in Niedersachsen am Donnerstag. Bei der Umsetzung des von vielen Studierenden geforderten Wiederbeginns des Präsenzbetriebs müsse aber auch auf jene Rücksicht genommen werden, die aus unterschiedlichen Gründen digital am Wintersemester teilnehmen wollen. Nötig sei ein Kombinationsmodell.

Die Studentenvertreter beklagten eine unzureichende Unterstützung der Hochschulen durch das Land, etwa beim Beschaffen von Impfstoffen, Luftfilteranlagen oder Teststrukturen. Die Landesregierung könne sich nicht weiter unter dem Deckmantel der Freiheit der Universitäten ihrer Verantwortung entziehen.

Wissenschaftsminister Björn Thümler und der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz, Prof. Joachim Schachtner, warben unterdessen bei den Studierenden dafür, sich zeitnah in Impfzentren oder Arztpraxen impfen zu lassen. „Eine rechtzeitige Immunisierung eines möglichst großen Anteils der Studierenden und Lehrenden ist somit von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche und vor allem möglichst gesicherte Rückkehr zum Normalbetrieb“, sagte Schachtner. Angestrebt werde eine möglichst weitgehende Rückkehr zum Präsenzbetrieb zum Wintersemester, sofern dies die Situation zulasse. „Alle Studierenden, die sich jetzt impfen lassen – oder bereits geimpft sind – ebnen hierfür den Weg“, sagte Thümler.

Wildgehege Klövensteen öffnet und bietet Ferienprogramm an

Viele Hamburger Familien können oder wollen in der Corona-Pandemie nicht verreisen. An den Wochenenden der Sommerferien bietet das Wildgehege Klövensteen daher immer von 14.30 bis 17.30 Uhr ein extra Programm für interessierte junge Naturforscher an. Dann werden unter anderem Tierspuren untersucht, die Baumvielfalt erkundet und Rallyes veranstaltet.

Das Team des Wildgehege Klövensteen mit der Waldschule (Mitarbeiter*innen des Forst Klövensteen rechts) und die Jäger*innen der Bezirksjägergruppe Altona (Bernd Neumann und Gitte Scheidsteger links) laden zum Ferienprogramm an den Wochenenden im Wildgehege Klövensteen ein.
Das Team des Wildgehege Klövensteen mit der Waldschule (Mitarbeiter*innen des Forst Klövensteen rechts) und die Jäger*innen der Bezirksjägergruppe Altona (Bernd Neumann und Gitte Scheidsteger links) laden zum Ferienprogramm an den Wochenenden im Wildgehege Klövensteen ein. © Bezirksamt Altona | Unbekannt

Und auch sonst öffnet Klövensteen seine Pforten zumindest an den Wochenenden wieder für Besucher. Dabei gelten folgende Hygieneregeln:

  • Der Einlass erfolgt über den Haupteingang
  • Besucher registrieren sich über die Luca-App
  • An den Ein- und Ausgängen gilt eine Maskenpflicht, auf dem Gelände kann diese abgenommen werden
  • Es gilt eine Einbahnstraßenregelung.

Vor dem Wochenende: Polizei richtet Appell an alle Hamburger

Um erneute Eskalationen im Hamburger Stadtpark zu vermeiden, hat sich die Polizei vor dem anstehenden mit einem deutlichen Appell an alle Hamburger und Besucher der Hansestadt gerichtet und darum gebeten, sich trotz der Lockerungen auch weiterhin an die geltenden Corona-Regeln zu halten.

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Laut Polizeipräsident Ralf Martin Meyer sei nachvollziehbar, dass die niedrige Inzidenz die Menschen dazu verleiten würde, die Sorgen über Bord zu werden. Doch die Pandemie sei noch nicht vorüber, er spricht daher vor allem "junge Krawallmacher" an: "Zum Leidwesen vieler, die sich verantwortungsvoll verhalten, ist der Stadtpark zuletzt durch das aggressive und strafrechtlich relevante Verhalten junger Menschen in den Fokus geraten", sagte Meyer. "Gerade gegen diese Krawallmacher werden meine Kolleginnen und Kollegen eine klare Kante zeigen.“

Daher werde die Polizei auch weiter an den Hotspots präsent sein und Kontrollen durchführen.

Nach Corona-Pause: Hamburg Wasser aktiviert Trinkwasserspender wieder

Ab sofort können sich die Menschen wieder an den beliebten Zapfsäulen an den Alsterufern eine kleine Erfrischung abholen: Wie Hamburg Wasser am Donnerstag bekannt gab, werden die Trinkwasserspender erstmals seit Oktober 2019 wieder in Betrieb genommen. In der Saison 2020 war das Corona-bedingt nicht möglich gewesen.

Die Trinkwasserspender an der Alster in Hamburg.
Die Trinkwasserspender an der Alster in Hamburg. © Hamburg Wasser/Jörg Böthling | Unbekannt

Um frisches und hygienisch einwandfreies Wasser zu gewährleisten, werden die Spender regelmäßig überprüft und gereinigt. Darüber hinaus werden mehrmals in der Woche Wasserproben im Labor untersucht. Auch gibt es an den Zapfsäulen automatische Spülvorrichtungen.

Die Trinkwasserspender werden im Herbst und Winter wetterbedingt abgestellt und kommen nur im Frühling und Sommer zum Einsatz.

Schleswig-Holstein bekommt wegen Corona 44,3 Millionen Euro von EU

Aus dem Topf der EU zur Abfederung der Corona-Folgen bekommt Schleswig-Holstein in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 44,3 Millionen Euro. Das Geld aus der Förderinitiative React-EU solle unter anderem zur Unterstützung von Gründern in Form von Beteiligungen, zur Digitalisierung und im Gesundheitswesen eingesetzt werden, teilte Wirtschaftsstaatssekretär Thilo Rohlfs am Donnerstag mit. „Die zusätzlichen Gelder sind außerordentlich wichtig für unser Land.“

Inzidenz, Infektionen, Tote: Die neuen Corona-Zahlen für Hamburg

Am Donnerstag hat die Sozialbehörde 27 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ist ein Fall weniger als am Mittwoch (28 neue Fälle) und drei mehr als am Donnerstag vor einer Woche (24). Damit bleibt der Inzidenzwert nahezu unverändert und liegt nun bei 8,5 (Vortag: 8,3) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert 10,4 betragen.

Coronavirus: Die Inzidenz in Hamburg hat sich im Vergleich zum Vortag nur leicht verändert (Symbolbild).
Coronavirus: Die Inzidenz in Hamburg hat sich im Vergleich zum Vortag nur leicht verändert (Symbolbild). © imago/Pressedienst Nord | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.397 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.300 als genesen. 984.009 Menschen sind in Hamburg bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht (Stand: 30.6.). Ihre Zweitimpfung haben 663.389 Bürger bekommen.

In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 39 Corona-Patienten behandelt. 20 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, das sind drei mehr als noch am Dienstag. Elf von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1596 Menschen gestorben.

Landesschülerrat findet: Lockerungen kommen zu voreilig

Der Landesschülerrat Niedersachsen hat die Pläne des Kultusministeriums zur Abschaffung der Maskenpflicht als verfrüht kritisiert und spricht sich gleichzeitig für eine inzidenzunabhängige Maskenpflicht an Orten, an denen sich einzelne Kohorten vermischen, aus.

Den niedersächsischen Schülern stehen noch 17 Schultage bis zum Beginn der Sommerferien bevor. "Das Risiko in dieser Zeit weiter in die Höhe zu treiben, kann nicht der Weg sein, den wir jetzt einschlagen sollten. Vor allem die Delta-Variante ist besorgniserregend schnell auf dem Vormarsch", sagte Marike Leder, die stellvertretende Vorsitzende des Landesschülerrates Niedersachsen.

Aus Sicht des Landesschülerrates sei derzeit kein schnelles Lockern von Maßnahmen notwendig, sondern es solle vielmehr ein Lockerungsprogramm entwickelt werden, das infektionsbasiert vorgehe und eine Zukunftsperspektive schaffe – auch im Hinblick auf eine mögliche vierte Welle.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Inzidenz im Norden weitgehend stabil – 18 neue Corona-Fälle

Die Sieben-Tage-Inzidenz verharrt in Schleswig-Holstein auf niedrigem Niveau, während die Zahl der Corona-Neuinfektionen etwas gestiegen ist. Nach Angaben der Landesmeldestelle vom Mittwoch (Stand: 19.09 Uhr) betrug die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche 3,3 und die neuer Infektionen 18. Tags zuvor lauteten hier die Werte 3,2 beziehungsweise 12. Am Mittwoch vor einer Woche waren 21 Neuinfektionen registriert worden, und die Inzidenz lag bei 4,0.

Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen in Schleswig-Holstein blieb dem Robert Koch-Institut zufolge unverändert bei 1621, die der Genesenen wurde mit etwa 62.100 angegeben.

18 Menschen wurden den Angaben zufolge am Mittwoch wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt, 5 weniger als am Vortag. 12 von ihnen lagen auf Intensivstationen und damit 2 weniger im Vergleich zum Dienstag; von ihnen wurden 10 beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Segeberg (6,9), Pinneberg (6,0) und Stormarn (4,9). Dazu kommt die Landeshauptstadt Kiel mit unverändert einem Wert von 6,1.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Organisation von Besuchen für Seniorenheime weiter herausfordernd

Die Organisation von Besuchen in Senioren- und Pflegeheimen im Land ist nach Angaben der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen nach wie vor eine Herausforderung. „Wir brauchen weiterhin eine gute Balance zwischen dem notwendigen Schutz der Bewohner und des Personals und dem berechtigten Interesse, dass auch in den Pflegeheimen Besuche und ein möglichst normales Leben wieder möglich sind“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Hans-Joachim Lenke.

Die Alters- und Pflegeheime wurden hart von der Corona-Pandemie getroffen (Symbolbild).
Die Alters- und Pflegeheime wurden hart von der Corona-Pandemie getroffen (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Die Hygienekonzepte müssten dementsprechend gestaltet werden. Ausschlaggebend für die Art der Vorgaben und die Zahl der Besuchenden seien die örtlichen Gegebenheiten, erklärte Lenke, der auch Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen ist.

Die rund 2000 Alters- und Pflegeheime in Niedersachsen wurden hart von der Corona-Pandemie getroffen. Der Landesarbeitsgemeinschaft zufolge gab es zu Beginn der Pandemie und ab Herbst 2020 „erhebliche Infektionsausbrüche“ in den Heimen. Zahlreiche Menschen starben. Inzwischen hat sich die Lage unter anderem durch Corona-Schutzimpfungen verbessert. „Das Infektionsgeschehen ist rückläufig“, sagte Lenke. „Dies zeigt sich auch in den Einrichtungen. Allerdings treten punktuell noch Infektionen auf.“

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Niedersachsens Inzidenzwert weiter gesunken

Die Zahl der Corona-Infektionen in Niedersachsen ist am Donnerstag weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sank der Wert auf 2,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Mittwoch lag der Wert bei 3,0. Im Vergleich zum Vortag wurden 53 neue laborbestätigte Corona-Fälle und 1 weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verzeichnet. Die höchsten Inzidenzwerte im Land hatten der Landkreis Celle mit 14,0 und die Stadt Wolfsburg mit 11,3. Damit verfehlen sie knapp den Wert von 10 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, bei dem weitere Lockerungen gelten.

Im Bundesland Bremen stieg die Inzidenz wieder leicht von 5,9 auf 6,0. Es kamen 9 weitere Infektionen und 1 Todesfall hinzu. In der Stadt Bremen lag der Inzidenzwert bei 6,5, in Bremerhaven bei 3,5.

Trotz Aufhebung der Priorisierung: Impftermine in Hamburg frei

Obwohl es am Montag nach der Aufhebung der Priorisierung im Impfzentrum in den Messehallen einen Run auf die neu freigeschalteten Termine gegeben hat, gibt es offenbar noch Kapazitäten. Wie Dirk Heinrich, der medizinische Leiter des Impfzentrums, am Mittwoch über Twitter mitteilte, gibt es noch freie Termine.

Dr. Dirk Heinrich, ärztlicher Leiter des Impfzentrums hat die Feier im Impfzentrum in einem Video festgehalten (Archivbild).
Leiter Dirk Heinrich im Impfzentrum in den Messehallen in Hamburg (Archivbild). © Michael Rauhe | Unbekannt

Buchbar seien diese wie gewohnt online buchbar oder telefonisch unter 116117.

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Hamburg wird zudem in Kürze weitere 41.000 Termine für Erstimpfungen in die Buchungssysteme einstellen.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag