Hamburg. Der Überblick: 634 Corona-Fälle! Inzidenz in Hamburg steigt drastisch. Wo im Norden 2G gilt – und wo auch Getestete noch Zugang haben.
Die Corona-Zahlen in Hamburg steigen weiter an. Am Mittwoch meldete die Sozialbehörde 634 Neuinfektionen, dadurch liegt die Inzidenz in der Hansestadt nun bei 162,6. In der Landespressekonferenz am Dienstag hatte der Hamburger Senat zuvor über die aktuelle Lage in der Stadt informiert. Dabei besonders erschreckend: Unter den verzeichneten 2444 Fällen der vergangenen Woche waren 90,4 Prozent Ungeimpfte oder nicht vollständig Geimpfte. Die Inzidenz bei Ungeimpften liegt somit bei über 450, bei Geimpften betrage sie weniger als 20.
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Auch die Corona-Lage in Niedersachsen bleibt weiter angespannt. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg dort am Dienstag auf 4,0. In Schleswig-Holstein stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am gleichen Tag sprunghaft auf 82,2. Mehr dazu in unserem Newsblog.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 10. November:
- Corona-Ausbruch: Kreis Stade bittet Bundeswehr um Hilfe
- 2G und 3G: Diese Maßnahmen gelten in Hamburg und Bremen
- 3G gilt in Schleswig-Holstein, 2G in Niedersachsen
- Mecklenburg-Vorpommern: Neues Testkonzept für Pflegeheime
- Schleswig-Holstein richtet wieder stationäre Impfzentren ein
- Eilantrag gegen Alkoholverbote in der Schanze teils erfolgreich
- 634 neue Corona-Fälle! Inzidenz in Hamburg steigt deutlich
- Hamburg weitet Corona-Hilfe auf Weihnachtsmärkte aus
- Der Norden trotz Einbußen im Glücksranking ganz oben
- Keine Entspannung bei Corona-Situation in Niedersachsen
- Virologe Drosten: „Wir müssen jetzt sofort etwas machen"
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 89,4
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gestiegen. Die Landesmeldestelle wies am Mittwochabend (Stand: 19.22 Uhr) den Wert 89,4 aus. Am Dienstag hatte er noch bei 82,2 gelegen, am vergangenen Mittwoch bei 71,2. Damit ist die Zahl der Corona-Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen aber immer noch deutlich niedriger als der Bundesdurchschnitt, für den das Robert Koch-Institut am Morgen 232,1 nannte.
Die Zahl der Neuinfektionen wurde von der Landesmeldestelle mit 588 angegeben, nach 611 am Vortag und 346 am Mittwoch vor einer Woche. Zwei neue Todesfälle kamen hinzu, seit Beginn der Pandemie wurden damit 1747 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.
Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Land am Mittwoch weiter in Kiel. Dort kletterte sie auf 120,0. Der niedrigste Wert wurde im Kreis Steinburg mit einer Inzidenz von 49,7 verzeichnet.
Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, blieb bei 108. 26 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt (Vortag: 30), 20 mussten beatmet werden (Vortag: 19). Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen - erhöhte sich von 2,16 auf 2,30.
Corona-Ausbruch: Kreis Stade bittet Bundeswehr um Hilfe
Wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Seniorenheim in der Samtgemeinde Lühe hat der Landkreis Stade Hilfe der Bundeswehr angefordert. Zwei Frauen im Alter von 82 und 91 Jahren starben seit Sonntag, wie der Landrat am Mittwoch mitteilte. Aktuell seien 11 Bewohner und 13 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. Der Kreis Stade stellte ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr. „Mir war es wichtig, schnell zu reagieren, um in dieser für das Seniorenheim wirklich schwierigen Situation zeitnah weitere Unterstützung zu bekommen“, sagte Landrat Kai Seefried (CDU) laut einer Pressemitteilung.
Im vergangenen Jahr sei es zeitweise in vielen der insgesamt 28 Alten- und Pflegeheime im Landkreis Stade zu dramatischen Corona-Entwicklungen gekommen, hieß es weiter. Auch damals half die Bundeswehr mit „Pflegehilfstätigkeiten“ in den Heimen aus, weil das Personal überlastet und durch Erkrankungen oder Quarantäne ausgedünnt war. Allerdings seien inzwischen die meisten Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen doppelt geimpft, so auch die beiden Gestorbenen. Auch im Landkreis Ammerland ist eine Pflegeeinrichtung stark betroffen. Aktuell handele es sich um 17 bestätigte Infektionen - 14 Bewohner und 3 Mitarbeiter, teilte der Kreis mit.
Schleswig-Holstein will neue Corona-Maßnahmen beraten
Die Landesregierung in Kiel will am Donnerstag (10.30 Uhr) den künftigen Kurs im Umgang mit der Corona-Pandemie vorstellen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will sich gemeinsam mit Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) und Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) zur aktuellen Lage im Norden äußern. Am Dienstag war die Zahl der Neuinfektionen mit 611 Fällen enorm in die Höhe geschnellt. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte im Land auf 82,2 Fälle je 100 000 Einwohner in einer Woche. Die aktuelle Corona-Verordnung läuft am Sonntag aus. Bislang gilt in Innenräumen die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).
2G und 3G: Diese Maßnahmen gelten in Hamburg und Bremen
Hamburg hat das 2G-Optionsmodell bereits im August für sogenannte Publikumseinrichtungen wie Restaurants, Bars, Kinos oder Theater eingeführt. Später kamen der Einzelhandel und körpernahe Dienstleistungen wie Friseure hinzu. Ausgenommen von der Regelung sind Angebote des täglichen Bedarfs wie Supermärkte oder Apotheken sowie Bildungsstätten und Einrichtungen der sozialen Teilhabe. Im Falle deutlich steigender Corona-Fälle in den Krankenhäusern will Hamburg die 2G-Regeln auf weitere Bereiche ausweiten.
In der Stadt Bremen gilt seit Ende Oktober die niedrigste Warnstufe 0. Dadurch entfällt auch die 3G-Regel in Innenräumen. Anders sieht die Situation in der zum Bundesland Bremen gehörenden Seestadt Bremerhaven aus, wo Warnstufe 1 gilt und damit auch die 3G-Regel. Die 2G-Regel ist eine Option bei höheren Warnstufen. Restaurants, Theater, Clubs oder auch Musikschulen und Sportstätten dürfen sie anwenden.
3G in Schleswig-Holstein, 2G in Niedersachsen
In Schleswig-Holstein greift bei Veranstaltungen drinnen generell die 3G-Regel. Es gilt dann keine Maskenpflicht. Bislang sind keine Pläne der Landesregierung für einen Wechsel zum 2G-Modell bekannt. In Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen greift die 3G-Regel weiterhin nicht. Dort herrscht im Norden weiter Maskenpflicht.
In Niedersachsen gilt derzeit in vielen Bereichen die Option für 2G – etwa für Restaurants, die Kultur oder größere Veranstaltungen. Die Landesregierung hat am Dienstag eine überarbeitete Corona-Verordnung präsentiert, nach der 2G etwa bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen im Innenraum verpflichtend wird. 2G in der Innengastronomie wird ab einer bestimmten Corona-Warnstufe verpflichtend, diese Stufe ist aber landesweit noch nicht erreicht.
Mecklenburg-Vorpommern: Neues Testkonzept für Pflegeheime
In Mecklenburg-Vorpommern gilt ab Donnerstag in Pflegeheimen eine strenge 3G-Regelung: Ausnahmslos alle Besucher über sechs Jahren müssen einen negativen Test vorlegen oder beim Betreten des Heims vornehmen – selbst wenn sie geimpft oder genesen sind. In Kneipen, Restaurants und bei Veranstaltungen gilt schon länger ein 2G-Optionsmodell: Wenn nur Geimpfte und Genese Zugang haben, dürfen viele Schutzmaßnahmen entfallen, in Kinos gilt hingegen in jedem Fall die 3G-Regel.
Für den Einzelhandel, Arztpraxen, und körpernahe Dienstleistungen wie Friseure aber auch in Theatern und Galerien gilt die Pflicht zu einem Hygienekonzept mit Maskenpflicht und Abstandsgebot. Während in Innenräumen durchgehend die 3G-Regel greifen soll, können Masken- und Testpflicht in Außenbereichen entfallen.
Niedersachsen: Lage in den Krankenhäusern zunehmend angespannt
Die Versorgung von schwer kranken Corona-Patienten und -Patientinnen stellt die Krankenhäuser in Niedersachsen vor Herausforderungen. Vor allem für die Covid-Intensivfälle sei ein hoher Personalaufwand nötig, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft am Mittwoch mit. „Verschärft wird die Lage aktuell dadurch, dass viele Kliniken ihre Intensivkapazitäten aufgrund eines Mangels an Pflegepersonal derzeit nicht vollumfänglich betreiben können“, hieß es. Gründe sind demnach Kündigungen, Arbeitszeitverkürzungen und interne Stellenwechsel. „Ursache dafür sind die anhaltenden Belastungen des Personals durch die Corona-Pandemie.“
Wegen der hohen und schnell steigenden Zahl an Infizierten rechnen die Krankenhäuser damit, dass die Zahl der Covid-Erkrankten in den Kliniken weiter zunehmen wird. „Die Hospitalisierungsrate und insbesondere die Auslastung der Intensivkapazitäten folgen dem Infektionsgeschehen erfahrungsgemäß mit zeitlichem Verzug und werden daher absehbar weiter anwachsen“, so die Krankenhausgesellschaft. Gegenwärtig und absehbar sei die Versorgung mit Intensivkapazitäten in Niedersachsen gewährleistet. Aber: Um Krankenhäuser und Personal zu entlasten und ausreichend Intensivkapazitäten aufrecht zu erhalten, sei es von größter Bedeutu
Schleswig-Holstein richtet wieder stationäre Impfzentren ein
Nach Informationen des Abendblatts sollen alle Kreise in Schleswig-Holstein umgehend wieder stationäre Impfstellen einrichten. Das geht aus einem Schreiben des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor, das am Dienstagabend verbreitet worden ist. „Wir gehen davon aus, dass es in Stormarn wieder drei Standorte geben wird, um eine optimale Abdeckung des Kreisgebiets zu ermöglichen“, bestätigte Landrat Henning Görtz dieser Redaktion auf Anfrage. Die Einrichtung der Impfstellen habe angesichts der sprunghaft gestiegenen Corona-Infektionen jetzt „höchste Priorität“.
Verwaltungsgericht: Eilantrag gegen Alkoholverbote in der Schanze teils erfolgreich
Drei Anwohner und eine Anwohnerin hatten einen Eilantrag gegen das Alkoholkonsumverbot, das Alkoholverkaufsverbot und das Verbot des Mitführens alkoholischer Getränke an bestimmten öffentlichen Orten überwiegend im Schanzenviertel gestellt. Das Verwaltungsgericht entschied nun, dass das Verbot mit Blick auf "die zeitliche Ausgestaltung der Regelung nur teilweise als verhältnismäßige Schutzmaßnahme anzusehen sei", teilte der Senat am Mittwochmittag mit.
Das Verbot sei zur Kontrolle des Infektionsgeschehens geeignet und erforderlich und die Auswirkungen auf die Antragssteller sind "als insgesamt gering einzustufen", jedoch sei der Eingriff gerechtfertigt, wenn er sich auf Freitage, Sonnabende und Tage, auf die ein Feiertag folge in der Zeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr am Folgetag beschränke. Da zu diesen Zeiten "vorgesehenen Abstandsgebote und Kontaktverbote in diesen Zeiträumen regelmäßig nicht eingehalten werden könnten", heißt es in der Mitteilung. Zu anderen Uhrzeiten müsste die Stadt in Außnahmefällen auf "einzelfallbezogene Maßnahmen zurückgreifen".
634 neue Corona-Fälle! Inzidenz in Hamburg steigt deutlich
Am Mittwoch meldete die Hamburger Sozialbehörde 634 Corona-Neuinfektionen. Das sind 342 Fälle mehr als am Vortag (292) und 251 mehr als am Mittwoch vor einer Woche (383). Damit steigt die Inzidenz sprunghaft auf den bisher zweithöchsten Wert des Jahres und liegt nun bei 162,6 (Vortag 149,4). Das sind fast 40 Punkte höher als vor einer Woche (124,9). Der bisher höchste Inzidenzwert 2021 wurde mit 163,7 am 31. März gemeldet.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 102.821 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 93.700 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.385.636 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.346.894 Personen sind vollständig geimpft.
In Hamburger Krankenhäusern werden 178 Corona-Patienten behandelt. 43 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1839 Menschen gestorben.
Hamburg weitet Corona-Hilfe auf Weihnachtsmärkte aus
Der Hamburger Senat will die Weihnachts- und Wintermärkte in diesem Jahr deutlich entlasten und erlässt ihnen daher für den Zeitraum vom 1. November bis zum 9. Januar die Gebühren für die Nutzung öffentlicher Wege, Grün- und Erholungsanlagen. Diese Regelung war bisher nur Gastronomie- und Schaustellerbetrieben vorbehalten und werde nun ausgeweitet, teilte der Senat am Mittwoch mit.
"Mit kompletten Umsatzausfällen im letzten Jahr hätte es die Märkte nicht schlimmer treffen können. Zusätzlich zur finanziellen Last müssen die Marktbetreiber für den Corona-sicheren Betrieb einen hohen Organisationsaufwand betreiben, weshalb es wichtig ist, dass wir als Stadt unsere Hebel in Bewegung zu setzen, um die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr möglich zu machen", sagt Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).
Schleswig-Holsteiner trotz Einbußen im Glücksranking ganz oben
Nirgendwo in Deutschland sind die Menschen glücklicher als in Schleswig-Holstein. Doch infolge der Corona-Pandemie verzeichnet das nördlichste Bundesland bei der Lebenszufriedenheit ein deutliches Minus zum Vorjahr – und es muss sich den Spitzenplatz nun mit Sachsen-Anhalt teilen. Hamburg landete auf Rang vier. Dies geht aus dem neuen „Glücksatlas“ der Deutschen Post hervor, der am Mittwoch in Bonn vorgestellt wurde.
Demnach erreichen Schleswig-Holstein – nach einem Rückgang um 0,61 Punkte – und Sachsen-Anhalt in diesem Jahr auf der Skala zwischen 0 und 10 mit 6,78 Punkten Platz eins. Es folgen Bayern mit 6,77 sowie Hamburg (minus 0,50) und Brandenburg mit 6,74 Punkten. Das „Glücksniveau“ der Deutschen insgesamt fiel im zweiten Corona-Jahr moderat um 0,16 auf 6,58 Punkte und damit auf den bisher niedrigsten Stand. Besonders stark sank die Zufriedenheit mit der Freizeit.
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Keine Entspannung bei Corona-Situation in Niedersachsen
Beim Corona-Geschehen in Niedersachsen gibt es keine Anzeichen für eine Entspannung. Nach Angaben des Landes stieg die Hospitalisierungsinzidenz am Mittwoch weiter an und erreichte einen Wert von 4,1, nachdem sie am Dienstag bei 4,0 gelegen hatte. Der Wert steht für die Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in den Krankenhäusern pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Er ist in Niedersachsen der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Lage.
Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner stieg ebenfalls – von 103,1 auf 106,2. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren am Mittwoch 5,7 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Am Vortag hatte der Wert bei 6,0 Prozent gelegen.
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Drosten erwartet einen weiteren harten Corona-Winter
Der Virologe Christian Drosten erwartet in der Corona-Pandemie „einen sehr anstrengenden Winter“ und hält auch neue Kontaktbeschränkungen für denkbar. „Wir haben jetzt im Moment eine echte Notfallsituation“, sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité angesichts der Lage auf den Intensivstationen im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. „Wir müssen jetzt sofort etwas machen.“
Dabei müsse man auch Maßnahmen diskutieren, „die wir eigentlich hofften, hinter uns zu haben“, sagte Drosten. „Wir müssen also jetzt die Infektionstätigkeit durch Kontaktmaßnahmen wahrscheinlich wieder kontrollieren – nicht wahrscheinlich, sondern sicher.“ Er schränkte allerdings auch ein, dass es juristisch schwer sein könnte, breite allgemeine Kontaktmaßnahmen durchzusetzen.
„Man könnte statt auf Kontaktbegrenzungen auf die Boosterimpfungen setzen“, sagte Drosten. „Das ist etwas woran ich auch wirklich glaube.“ Allerdings gehe das nicht so schnell. Zuerst müsse man die Ältesten zum dritten Mal impfen, um Todesfälle zu verhindern. Bei jüngeren Menschen sei der Booster „ein Rettungsanker für den Übertragungsschutz“. Langfristig müsse das „ideelle Ziel“ sein: „eine dreifach komplett durchgeimpfte Bevölkerung“.
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Studie: Corona lässt Mieten im Einzelhandel fallen
Die Corona-Pandemie hat die Mieten im deutschen Einzelhandel bei Neuverträgen einbrechen lassen. Vor allem in den teuren Metropolen gibt es nach Jahren des Booms kräftige Rückgänge, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Immobilienverbands IVD zeigt.
Die Einzelhandelsmieten fielen demnach im ersten Halbjahr 2021 im Bundesschnitt um gut 10 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, der von der Pandemie nur teilweise betroffen war. In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf – sanken sie laut IVD noch stärker mit fast 13 Prozent. Die Rückgänge in Klein- und Mittelstädten fielen mit rund einem Prozent bis gut fünf Prozent dagegen deutlich niedriger aus.
Am deutlichsten waren die Nachlässe laut der Studie in München, wo die Mieten für kleine Ladenflächen in neuen Verträgen um fast 27 Prozent einbrachen. In Stuttgart brachen sie um 20 Prozent ein. In Berlin und Düsseldorf war das Minus deutlich geringer (minus 12).
Theater machen mobil gegen Sparpläne der Landesregierung
Unter dem Motto #rettedeintheater wollen am Mittwoch Hunderte Kulturschaffende in Hannover gegen Sparpläne der Landesregierung protestieren. Die Demonstranten ziehen vom Opernplatz bis zum Landtag, auf der Strecke sind auch Musik- und Tanz-Einlagen geplant. Der Protest richtet sich gegen den Plan, die anstehenden Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst am Staatstheater Hannover und an kommunalen Bühnen nicht zu übernehmen. Auch bei den freien Theatern soll die Förderung der Spielstätten nicht verstetigt werden.
Die Organisatoren, darunter Gewerkschaften, erwarten über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Niedersachsen und darüber hinaus. Zu den Rednerinnen und Rednern bei der Kundgebung vor dem Landtag zählt auch Schauspielerin Corinna Harfouch. Die 67-jährige freie Künstlerin stand im Schauspiel Hannover unter anderem als „Orlando“ nach dem Roman von Virginia Woolf auf der Bühne.
Über den Haushaltsplanentwurf für 2022/23 soll im Dezember im Landtag in Hannover entschieden werden. Bereits seit einem Monat laufen in vielen niedersächsischen Theatern Protestaktionen nach Vorstellungen.
Coronavirus: Hamburgs Impfstellen
- Impfwillige haben in Hamburg zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Ein Termin muss in den meisten Einrichtungen nicht vereinbart werden. Über das ganze Stadtgebiet verteilt bieten zum Beispiel Jobcenter, Bibliotheken und Einkaufszentren Schutzimpfungen an: Hier geht's zur Übersicht der Corona-Impfstationen in Hamburg
- Auch in vielen Krankenhäusern können Impfwillige eine Corona-Schutzimpfung erhalten, hier allerdings nur mit einem Termin. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch (040-42 82 84 000) oder online: Die impfenden Krankenhäuser in Hamburg
- Darüber hinaus verabreichen auch viele Arztpraxen Impfungen gegen das Coronavirus.
- Alle Infos zu Booster-Impfungen in Hamburg finden Sie hier
Silvester-Feuerwerk auch 2021 in vielen Innenstädten verboten
Das neue Jahr mit Feuerwerksraketen und Böllern begrüßen – das soll in vielen Innenstädten im Norden auch 2021 nicht möglich sein. In mehreren Städten in Niedersachsen und Bremen sind bereits Böllerverbote für den anstehenden Jahreswechsel ausgesprochen worden oder in Planung. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Bürger sollen so unter anderem vor Verletzungen geschützt werden und Gebäude vor Bränden.
Eines der weitreichendsten Verbote plant das Land Bremen. Fest stehen bereits Böllerverbote an mehreren Orten in der Innenstadt und am Flughafen Bremen sowie am Zoo in Bremerhaven. Auch in der Umgebung von Krankenhäusern darf nicht geböllert werden. In der kommenden Woche will der Senat zudem ein Feuerwerksverbot für das Weserufer in Innenstadtnähe aussprechen. Dazu soll eine Polizeiverordnung erlassen werden. Damit werde auf Ereignisse in den vergangenen Jahren reagiert. An der Weser hätten sich viele alkoholisierte Menschen versammelt und durch Feuerwerk sei es zu teils hochgefährlichen Situationen gekommen, sagte Rose Gerdts-Schiffler, Sprecherin im Innenressort. Es drohten Geldbußen bis zu 5000 Euro.
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