Hamburg. Der Überblick: Maskenpflicht an Hamburgs Schulen auch nach Ferien. FFP2-Pflicht im HVV aufgehoben. Mini-Inzidenz in Schleswig-Holstein.

Hamburg steht ein Hitze-Wochenende bevor: Da freut es viele Menschen umso mehr, dass der Senat am Dienstag verkündet hat, die Maskenpflicht im Freien noch vor dem Wochenende weitgehend aufzuheben. Denn die Infektionszahlen mit dem Coronavirus sind weiterhin niedrig, die Inzidenz liegt derzeit bei 12,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier finden Sie die aktuellsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden.

Derweil droht auch Hamburg eine Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante. Sie soll – noch einmal deutlich ansteckender als der Corona-Wildtyp – in einer Grundschule in Lokstedt entdeckt worden sein. Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 17. Juni:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 5,5
  • Sicherheitslücke: Digitaler Impfpass kann manipuliert werden
  • Maskenpflicht für Hamburgs Schüler auch nach Sommerferien
  • Maskenpflicht im Freien aufgehoben – OP-Masken im HVV wieder erlaubt
  • Rückschlag bei Curevac vorerst ohne Folgen für Hamburg
  • Mit den Lockerungen kehren auch die Fahrgäste zum HVV zurück
  • Wegen Corona: Veganes Straßenfest in Hamburg abgesagt
  • Inzidenz bald einstellig? Neue Corona-Zahlen für Hamburg
  • Messe für Innenausbau von Passagierschiffen fällt Corona-bedingt aus
  • Krankenkasse warnt: Keine Selfies mit Impfpass teilen!
  • Nach Corona-Pause: Kieztouren von Olivia Jones starten wieder
  • Landkreis im Norden verabreicht spontan 600 Impfdosen
  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 6,0
  • Delta-Variante: Ausbruch an Hamburger Grundschule?

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 5,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein auf 5,5 gefallen. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel (Stand: 18.35 Uhr) hervor. Am Mittwoch hatte der Wert noch bei 6,0 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Bundesweit betrug die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Donnerstag 11,6.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages 24 neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 32. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden bislang 1618 Todesfälle registriert. Seit Dienstag wurde kein weiterer Todesfall gemeldet.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge weiter bei 38. Auf Intensivstationen wurden wie am Vortag 22 Corona-Patienten behandelt; 19 von ihnen wurden beatmet.

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind weiterhin die Kreise Pinneberg (11,7) und Stormarn (9,0). In Dithmarschen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz weiterhin bei null – in Flensburg weiter bei 1,1.

Sicherheitslücke: Digitaler Impfpass kann manipuliert werden

Bei der gerade eingeführten Erstellung eines digitalen Impfpasses gibt es offenbar eine Sicherheitslücke. Sie öffnet denen Tür und Tor, die in betrügerischer Absicht diese Corona-Impfbescheinigungen ausstellen und für derzeit 18 Euro pro Bescheinigung abrechnen können.

Ohne Betrug unterstellen zu wollen, ist es Apothekern und Ärzten möglich, in die vorhandenen Datenmasken fast nach Belieben Namen und Nummern einzutragen. Zwar werden diese Angaben dann an das Robert-Koch-Institut (RKI) geschickt. Doch dort werden sie vor einem „Ok“ nicht mit realen Daten einer bei einem Haus- oder Facharzt geimpften Person abgeglichen. Der digitale Impfpass wird erstellt. Sein Code kann in die Corona-Warn-App oder die neue Cov-Pass-App zum Beispiel für Reisen ins Ausland eingescannt werden.

Ein Test in Hamburg hat nach Abendblatt-Informationen diese Lücke für die Patienten aufgezeigt, die bei einem Haus- oder Facharzt geimpft wurden. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) teilte dem Abendblatt mit, in den Apotheken würden Impfnachweis, Personalausweis, Impfstoff und persönliche Daten geprüft und an einen Server beim RKI geschickt. „Wenn noch keine digitales Impfzertifikat erstellt wurde, liegen keine personalisierten Informationen zu der betreffenden Person und ihrem Impfstatus beim RKI vor. Sonst könnte man sich die ganze Prüfung in der Apotheke ja sparen.“

Doch wenn man beim Hausarzt geimpft wurde, kann man sich einen digitalen Impfpass erstellen lassen, noch ehe der Arzt die Impfung irgendwann an das RKI melden wird. Das zeigt: Betrug ist möglich.

Maskenpflicht für Hamburgs Schüler auch nach Sommerferien

Die Schülerinnen und Schüler in Hamburg müssen zumindest zum Start des kommenden Schuljahrs in den Klassenzimmern weiter Maske tragen. Nach den Sommerferien solle es ab dem 5. August an allen Hamburger Schulen vollen Präsenzunterricht unter Beibehaltung der bislang geltenden Sicherheitsmaßnahmen geben, kündigte die Schulbehörde am Donnerstag an.

Allerdings fällt die Maskenpflicht auf dem Schulhof: Analog zu den öffentlichen Lebensbereichen hebt die Schulbehörde die Pflicht einer Mund-Nasen-Bedeckung im Außenbereich der Schulgelände auf.

Die Präsenzpflicht wird für den Start in das neue Schuljahr zunächst bis zu den Herbstferien aufgehoben, die Testpflicht bleibt weiterhin bestehen.

Maskenpflicht im Freien aufgehoben – OP-Masken im HVV wieder erlaubt

Ab Freitag ist in Hamburg die Maskenpflicht im Freien weitgehend aufgehoben. Angesichts der niedrigen Infektionszahlen gilt die Pflicht, eine medizinische Maske im Freien zu tragen, dann nur noch dort, wo Abstände von 1,5 Metern nicht eingehalten werden können. Das teilte der Senat am Donnerstagnachmittag mit. Ausnahmen im Freien seien unter anderem Wochenmärkte, Warteschlangen vor Geschäften oder touristische Stadtrundfahrten.

In geschlossenen Räumen (zum Beispiel in Arbeits- und Betriebsstätten, in Kultureinrichtungen, bei Sportveranstaltungen sowie bei Gesundheitsbehandlungen, Friseurbesuchen oder beim Einkaufen) gilt weiterhin die Pflicht einer medizinischen Mund-Nase-Bedeckung.

Im Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg sind nun auch wieder medizinische Masken erlaubt (Archivbild).
Im Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg sind nun auch wieder medizinische Masken erlaubt (Archivbild). © Michael Rauhe | Unbekannt

Auch beim Öffentlichen Nahverkehr gibt es eine Lockerung der Corona-Maßnahmen: Künftig reicht auch eine medizinische Maske (OP-Maske) aus, es muss keine FFP2-Maske mehr in Bussen und Bahnen getragen werden.

Mehr als die Hälfte der Niedersachsen gegen Corona erstgeimpft

In Niedersachsen sind nun mehr als die Hälfte der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervorgeht, haben mittlerweile mehr als 4 Millionen der Menschen in Niedersachsen (50,6 Prozent) eine Erstimpfung erhalten. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegt Niedersachsen damit auf Platz sechs. Bei den Zweitimpfungen nähert sich Niedersachsen nach Angaben des Gesundheitsministeriums langsam der 30-Prozent-Marke.

Die bundesweite Impfquote bei den Erstimpfungen liegt derzeit bei 49,6 Prozent. Spitzenreiter ist das Bundesland Bremen mit 55,6 Prozent. Seit dem 7. Juni ist die Priorisierung bei der Impfreihenfolge aufgehoben.

Rückschlag bei Curevac vorerst ohne Folgen für Hamburg

Der Rückschlag bei der Markteinführung des Corona-Impfstoffs des Tübinger Pharmaunternehmens Curevac hat akut keine Auswirkungen auf die Hamburger Impfkampagne. „Dosen des Curevac-Impfstoffs waren bisher in unserer Terminplanung nicht vorgesehen. Dass sie absehbar nun nicht eintreffen werden, hat deswegen keine unmittelbaren Folgen“, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Donnerstag.

Die Zulassung zusätzlicher Impfstoffe könnte zwar eine Erleichterung für die nach wie vor angespannte Liefersituation bedeuten. Allerdings habe schon die Zulassung des Vakzins von Johnson & Johnson wegen der geringen tatsächlich in Hamburg eintreffenden Liefermengen keinen solchen Effekt gehabt.

Der Corona-Impfstoff Curevac hat nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht (Symbolbild).
Der Corona-Impfstoff Curevac hat nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht (Symbolbild). © imago/Martin Wagner | Unbekannt

Mittelbar werde die Impfkampagne aber schon zurückgeworfen, „weil diese Absage eine schlechte Nachricht für die angekündigte Beschleunigung der Impfstofflieferungen ist“, sagte Helfrich. Es sei davon auszugehen, dass Curevac-Lieferungen in den vom Bund angekündigten, höheren Gesamtimpfstoffmengen enthalten gewesen seien – „und nun nicht kommen werden“. Ein „Ketchup-Effekt“, nach dem der Impfstoff wie der Ketchup aus der Flasche erst nur tröpfchenweise und dann in einem großen Schwung komme, sei bislang nicht in Sicht.

Curevac hatte zuvor mitgeteilt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV einer Zwischenanalyse zufolge nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht hat. Curevac hatte lange Zeit als einer der Hoffnungsträger im international hart umkämpften Rennen um die Zulassung erster Corona-Impfstoffe gegolten.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Mit den Lockerungen kehren auch die Fahrgäste zum HVV zurück

Die positive Entwicklung der Corona-Zahlen macht sich auch beim Hamburger Verkehrsverbund (HVV) bemerkbar: Inzwischen sind etwa 35 Prozent mehr Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr unterwegs als noch vor vier Wochen. Das entspricht etwa 60 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Angesichts der niedrigen Inzidenz und weiteren in Aussicht gestellten Lockerungen geht der HVV davon aus, dass auch in der kommenden Zeit zunehmend mehr Menschen das Angebot nutzen werden.

In den vergangenen Wochen nutzten zunehmen mehr Fahrgäste das Angebot des HVV in Hamburg (Symbolbild).
In den vergangenen Wochen nutzten zunehmen mehr Fahrgäste das Angebot des HVV in Hamburg (Symbolbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Die Anforderungen an die Mobilität hätten sich jedoch laut HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt verändert. "Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr ist unkompliziert, flexibel nutzbar und vielseitig", erklärte Korbutt. Dazu werde der HVV in den kommenden Monaten mit neuen Angeboten beitragen. Die aktuell geltenden Schutz- und Hygienekonzepte würden darüber hinaus auch weiter umgesetzt werden.

Die Corona-Pandemie hat 2020 und in der ersten Jahreshälfte 2021 auch tiefe Löcher in die Bilanz der Hamburger Hochbahn gerissen. Unter dem Strich war die Zahl der Fahrgäste im vergangenen Jahr mit 314 Millionen um ein Drittel niedriger als im Jahr davor. Den größten Dämpfer verzeichnete der städtische Verkehrsbetrieb im ersten Lockdown im Frühjahr 2020, als das Fahrgastaufkommen auf rund 30 Prozent des normalen Niveaus einbrach

Wegen Corona: Veganes Straßenfest in Hamburg abgesagt

Ein weiteres Fest im Norden muss wegen der Corona-Krise abgesagt werden: Das vegane Straßenfest, das eigentlich am 31. Juli 2021 auf dem Spielbudenplatz stattfinden sollte, fällt dieses Jahr aus. Da derzeit nicht absehbar sei, ob und wann sich die Situation ändert, haben sich die Veranstalter dazu entschieden, keinen Ersatztermin anzubieten.

Allerdings seien sie bereits mit dem Spielbudenplatz im Gespräch für kommendes Jahr. „Es ist das größte und schönste vegane Straßenfest im Norden“, sagte Thomas Overdick vom Organisationsteam. Etwa 10.000 Besucherinnen und Besucher wären erwarten worden. Er hofft daher, dass Hamburg im Sommer 2022 endlich wieder ein lebendiges Veganes Straßenfest feiern kann.

Inzidenz bald einstellig? Neue Corona-Zahlen für Hamburg

Am Donnerstag hat die Sozialbehörde 21 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 31 Fälle weniger als am Mittwoch (52 neue Fälle) und 37 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche (61). Damit sinkt der Inzidenzwert weiter auf nun 12,7 (Vortag: 14,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert noch 17,4 betragen.

Corona in Hamburg: Die Inzidenz nähert sich dem einstelligen Bereich (Symbolbild).
Corona in Hamburg: Die Inzidenz nähert sich dem einstelligen Bereich (Symbolbild). © imago/Bihlmayerfotografie | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.037 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 74.500 als genesen. In Hamburg haben bislang 861.423 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 508.271 Personen sind vollständig geimpft (Stand 16.6.).

In Hamburger Krankenhäusern werden 51 Corona-Patienten behandelt. 27 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, 17 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1582 Menschen gestorben.

Messe für Innenausbau von Passagierschiffen fällt Corona-bedingt aus

Eigentlich sollte die Marine Interieurs Cruise & Ferry Global Expo vom 8. bis 10. September in Hamburg stattfinden. Doch Hamburg Messe hat nun entschieden, die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen zu lassen. Gleiches gilt für die parallel stattfindende Seatrade Europe – Cruise and River Cruise Convention.

Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress, bedauert die Entscheidung, begründet sie aber mit der noch immer unvorhersehbaren Pandemie-Lage. "Gegenüber regionalen Veranstaltungen (...) sind internationale Veranstaltungen (...) aufgrund des weltweit unterschiedlichen Infektionsgeschehens weiterhin stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen", so Aufderheide. Das reduziere die Zahl der Aussteller und Besucher erheblich, so dass eine Durchführung beider Messen im September 2021 nicht sinnhaft erscheine.

Die Hamburg Messe will die ausgefallene Messe nun vom 6. bis 9. September 2022 als Teil der SMM, der internationalen Leitmesse der maritimen Wirtschaft, nachholen. Die Fachmesse „Marine Interiors“ beschäftigt sich speziell mit der Innenausstattung von Passagierschiffen. Sie war erstmals im September 2019 am Start.

Verschwörungstheorien? Große Freiheit 36 wehrt sich mit Facebook-Post

Die in der Kritik stehenden Kiez-Clubs Große Freiheit 36 und Docks haben in der Debatte um Wandzeitungen mit zum Teil verschwörungstheoretischen Inhalten noch einmal nachgelegt. Am Sonntag veröffentlichte die Große Freiheit 36 auf Facebook einen Post, in dem der Club sich noch einmal gegen einen offenen Brief aller namhaften Hamburger Konzertagenturen aus dem März wehrt. Diese hatten angekündigt, wegen der Nähe der Clubs zu Corona-Leugnern dort keine Konzerte mehr stattfinden zu lassen, sollte es kein Einlenken geben, was die Haltung von Großer Freiheit und Docks zum Umgang mit der Pandemie angeht.

Diese Kritik weist Karl-Herrmann Günther, Inhaber beider Clubs, zurück und lobt stattdessen eine "Belohnung" von 1000 Euro aus – für diejenige Person, "die uns sachlich nachvollziehbar darlegt und damit beweist, dass ein Inhalt oder ein Autor, der in unserer Wandzeitung Erwähnung findet, rassistisch, antisemitisch oder faschistisch ist. Hierfür haben wir auf unserer Website eine Kommentarfunktion eingestellt." Ein weiteres Eigentor? Bislang überwiegen unter dem Post die kritischen Kommentare.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Krankenkasse warnt: Keine Selfies mit Impfpass teilen!

Noch immer ist der Impfstoff gegen das Coronavirus knapp – umso größer ist die Freude bei einigen Menschen, die bereits geimpft werden konnten. Das Mitteilungsbedürfnis ist groß und nicht selten wird im Anschluss ein Fotobeweis mit dem gelben Impfbuch in den sozialen Netzwerken geteilt. Doch genau davor warnt die Krankenkasse Barmer.

Die Barmer warnt vor Selfies mit dem Impfpass (Symbolbild).
Die Barmer warnt vor Selfies mit dem Impfpass (Symbolbild). © imago/Nicolaj Zownir | Unbekannt

„Bei aller Euphorie über eine Corona-Schutzimpfung sollten auf keinen Fall Fotos des Impfausweises in sozialen Medien gepostet werden", sagte Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. "Die Daten, wie die Chargennummer des Impfstoffes oder Stempel der Arztpraxis, können von Fälschern missbraucht werden.“

Die Covid-19-Impfung ist in der Regel in dem gelben Heft mit einem Aufkleber, dem Datum sowie den Daten der Arztpraxis sowie einer Unterschrift versehen. Damit können Geimpfte ihren vollständigen Impfschutz nachweisen. Zusätzlich kann die Impfung mittlerweile auch digital mit dem Smartphone und der Anwendung „CovPass“ belegt werden.

Lesen Sie auch:

Nach Corona-Pause: Kieztouren von Olivia Jones starten wieder

Stadtführungen waren zur Eindämmung der Corona-Pandemie lange Zeit untersagt worden. Nun gibt es gute Nachrichten für alle, die Hamburg mal anders erleben möchten: Nach sieben Monaten bietet Dragqueen Olivia Jones ab Sonnabend wieder ihre kultigen Touren über den Kiez an. Die Tickets sind begehrt – an einigen Wochenenden wird das Kontingent bereits knapp.

Hamburgs Kiez-Ikone Olivia Jones (Archivbild).
Hamburgs Kiez-Ikone Olivia Jones (Archivbild). © Funke Foto Services | Roland Magunia

Kommunen: Impfzentren wichtiger Baustein für Pandemie-Bekämpfung

Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund hat die Absicht der Bundesländer begrüßt, die Impfzentren auch über den September 2021 hinaus verfügbar zu halten. „Das ist für uns in Niedersachsen als Flächenland ein wichtiger Baustein, um überall im Land ein gutes Impfangebot aufrecht erhalten zu können“, sagte Verbandssprecher Thorsten Bullerdiek am Donnerstag.

Bund und Länder hatten am Mittwoch vereinbart, dass die Länder binnen zwei, drei Wochen ein Bereitschaftskonzept entwickeln, damit die Impfzentren über den Sommer hinaus in Bereitschaft gehalten werden – etwa falls sie für Auffrischimpfungen gebraucht werden. Gewährleistet werden soll den Angaben zufolge ein Mindestbetrieb der Zentren.

„Wenn wir die Impfzentren erstmal runterfahren, dauert es, um sie im Bedarfsfall wieder zu aktivieren. Das wird dann noch teurer und bringt Zeitverzug in der Krise“, so Bullerdiek weiter. Die Entscheidung der Gesundheitsministerinnen und -minister sei richtig. „Zudem müssen wir uns für Auffrischungsimpfungen entsprechend vorbereiten. Auch da sind die Impfzentren sehr hilfreich und entlasten die Hausärzte.“

Landkreis im Norden verabreicht spontan 600 Impfdosen

Wegen einer Panne in der Kühlkette sind in Niedersachsen im Landkreis Friesland kurzfristig 600 Impfdosen zusätzlich verabreicht worden. Der Kreis hatte am Mittwochnachmittag Friesländerinnen und Friesländer ohne Impftermin aufgerufen, sich schnellstmöglich bis zum frühen Abend auf den Weg ins Impfzentrum nach Schortens zu machen.

„Es gab einen großen Andrang“, sagte eine Kreissprecherin. Rund 1000 Menschen kamen nach dem Aufruf. Wegen der Hitze versorgten Hilfskräfte die Wartenden mit Wasserflaschen. Da nicht für alle ausreichend Impfdosen verfügbar waren, habe vielen wieder abgesagt werden müssen, sagte die Sprecherin. Diese hätten aber verständnisvoll reagiert.

Lesen Sie dazu auch:

Beim Eintreffen der Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer am Impfzentrum sei festgestellt worden, dass die Kühltemperatur nicht durchgehend eingehalten worden sei, sagte die Sprecherin. Warum es dazu kam, war zunächst unklar. Nach Rücksprache mit dem Landesgesundheitsamt musste der Stoff daher komplett und sofort verabreicht werden. Von den insgesamt 1200 Dosen war die Hälfte ohnehin für Impfungen am Mittwoch verplant. Wegen der zusätzlichen Impfungen am Mittwoch sollen an den folgenden Tagen keine bereits vergebenen Impftermine ausfallen.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 6,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein auf 6,0 gefallen. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervor. Am Vortag hatte der Wert noch bei 7,0 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Bundesweit betrug die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Mittwoch 13,2.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages 27 neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 65. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden bislang 1618 Todesfälle registriert. Seit Dienstag wurde kein weiterer Todesfall gemeldet.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge bei 38 (-2). Auf Intensivstationen wurden 22 Corona-Patienten behandelt (-1); 19 von ihnen wurden beatmet (-1).

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind weiterhin die Kreise Pinneberg (13,0) und Stormarn (9,4). In Dithmarschen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei Null - in Flensburg stieg sie von Null auf 1,1.

Delta-Variante: Verdacht an Hamburger Schule

Eine Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante droht offenbar auch in Hamburg. Wie der Spiegel berichtet, soll diese Variante – noch einmal deutlich ansteckender als der Corona-Wildtyp – in einer Grundschule in Lokstedt entdeckt worden sein. Alle ersten Klassen seien darauf nach Hause geschickt worden. Die Untersuchungen des Gesundheitsamtes zur Identifizierung der Kontaktpersonen liefen noch, so der Spiegel.

Schülerinnen und Schüler mit Maske im Klassenzimmer (Symbolbild): An einer Hamburger Grundschule droht offenbar ein Corona-Ausbruch der Delta-Variante.
Schülerinnen und Schüler mit Maske im Klassenzimmer (Symbolbild): An einer Hamburger Grundschule droht offenbar ein Corona-Ausbruch der Delta-Variante. © Imago/Political-Moments | Unbekannt

Wie das Abendblatt aus Kreisen der Hamburger Verwaltung erfuhr, seien bisher jedoch keine bestätigten Fälle bekannt. Allerdings wäre es wiederum nicht überraschend, wenn nun auch in Hamburg solche Fälle auftauchten, hieß es weiter. In der Hansestadt waren bis Dienstag 18 Fälle der Delta-Variante aus Indien erfasst worden.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag