Hamburg. Der Überblick: Demonstrationen in Kiel. Musical fällt einen Monat lang aus. Fast 8000 neue Corona-Fälle in Hamburg.

Seit genau zwei Jahren plagt sich Deutschland mit dem Coronavirus herum. Die Menschen haben viele Einschränkungen hinnehmen müssen. Ein Abflauen der Pandemie ist noch nicht in Sicht, ganz im Gegenteil: In Hamburg liegt die Inzidenz mit einem Wert von 2124,8 so hoch wie nie zuvor.

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Die aktuelle Infektionslage wirkt sich auf viele Bereiche gravierend aus: So bleiben mehrtägige Klassenfahrten in Niedersachsen noch bis Ostern untersagt. Das trifft vor allem die Jugendherbergen im Nordwesten, denn viele Schulfahrten waren für März bereits gebucht. Alle Infos in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 27. Januar 2022:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
  • Corona: Demonstration und Gegendemonstration in Kiel
  • Schleswig-Holsteins Beamte erhalten Corona-Bonus
  • Zu viele Corona-Fälle: Musical „Tina“ fällt im Februar aus
  • Falsche Zertifikate: Polizei Hamburg schließt Corona-Testzentrum
  • Kita-Eltern: Auch Erzieher und Familien auf Corona testen
  • Polizisten in Hamburg bei Maskenpflicht-Kontrolle unerlaubt gefilmt – Geldstrafe
  • IHK beklagt Umsatzeinbrüche und Schließungen im Tourismus
  • Corona Hamburg: Fast 8000 neue Fälle in 24 Stunden
  • Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt auf fast 800
  • Klassische Erkältungshilfsmittel lindern leichte Corona-Symptome
  • Schulfahrten-Verbot trifft Jugendherbergen im Nordwesten

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen: von 1008,2 am Mittwoch auf 1022,8 am Donnerstag. Vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner noch bei bei 896,1 gelegen. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen sank am Donnerstag auf 5463, wie weiter aus den Daten des Landesmeldeamtes hervorgeht. Eine Woche vorher hatte sie ähnlich hoch gelegen, am Vortag deutlich höher.

Binnen eines Tages starben vier weitere Menschen wegen einer Corona-Infektion. Damit nahm die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie auf 1957 zu. Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – kletterte von 6,25 am Mittwoch auf nun 6,42. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

Die Zahl der in Krankenhäusern liegenden Covid-19-Patienten stieg leicht – um 2 auf 341, die der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen ging hingegen zurück: von 50 auf 47. Von ihnen mussten unverändert 31 beatmet werden.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatten der Kreis Stormarn (1786,6), die kreisfreie Stadt Neumünster (1315,3) und Flensburg (1242,0). In vier weiteren Kreisen oder kreisfreien Städten lag der Wert ebenfalls über 1000. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichneten die Kreise Plön (544,2), Dithmarschen (558,3) und Steinburg (645,0).

Corona: Demonstration und Gegendemonstration in Kiel

Rund 500 Menschen haben am Donnerstag in Kiel nach Polizeiangaben gegen erneute Proteste von Corona-Maßnahmen-Gegnern demonstriert. Parallel zu der Demonstration auf dem Exerzierplatz hatten auch Kritiker der staatlichen Maßnahmen abermals eine Demonstration mit bis zu 1500 Teilnehmern angemeldet. Wie viele Menschen sich zu dieser Protestaktion auf dem Rathausplatz einfanden, konnte ein Polizeisprecher am Abend nicht sagen.

Schleswig-Holsteins Beamte erhalten Corona-Bonus

Die Beamten in Schleswig-Holstein bekommen wie die Angestellten einen steuerfreien Corona-Bonus. Dies beschloss der Landtag am Donnerstag mit den Stimmen von CDU, Grünen, FDP, SPD und SSW. Damit erhalten aktive Beamte analog zu den Regelungen für Angestellte spätestens im März einmalig 1300 Euro und Anwärter 650.

Die Gesamtkosten für das Land betragen rund 56 Millionen Euro. Die Kommunen müssen sieben Millionen Euro aufbringen und sonstige Dienstherren eine Million. Pensionäre bekommen die wegen der Mehrbelastung in der Corona-Pandemie ausgehandelte Sonderzahlung nicht. Das Gesetz war erst am Mittwoch in erster Lesung beraten worden.

Corona: Schulen im Norden erhalten mehr Spielraum

 Angesichts gestiegener Corona-Zahlen in der Omikron-Welle erhalten Schleswig-Holsteins Schulen mehr Flexibilität bei Abschlussprüfungen im Frühjahr. Mit den Stimmen von CDU, SPD, Grünen, FDP und SSW beschloss der Landtag am Donnerstag ohne weitere Aussprache eine entsprechende Reform des Schulgesetzes.

Schulen dürfen Prüfungen nun notfalls auch an Sonnabenden und Ferientagen ansetzen. In Ausnahmefällen sind mündliche Prüfungen auch online möglich. Sollten die Ergebnisse schriftlicher Abschlussarbeiten nicht gewertet werden können, soll der Schulabschluss auf der Grundlage von Noten zuerkannt werden, die in den für den jeweiligen Abschluss relevanten Fächern im Unterricht erzielt wurden.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte während der ersten Lesung des geänderten Schulgesetzes am Mittwoch im Landtag betont, offene Schulen seien für Kinder und Jugendliche „von enormer Bedeutung“. Dies hätten vorherige Corona-Wellen gezeigt. Präsenzunterricht bleibe oberstes Ziel. „Wir testen im Moment an den Schulen fast eine Million Mal in der Woche.“ Derzeit gebe es an 450 der knapp 800 Schulen des Landes keinen oder höchstens zwei Corona-Fälle. Kinder und Jugendliche bräuchten so viel Normalität wie möglich.

Zu viele Corona-Fälle: Musical „Tina“ fällt im Februar aus

„River Deep, Mountain High“, „Nutbush City Limits“ und „Private Dancer“ müssen zwangspausieren: Das Musical „Tina“ im Operettenhaus streicht alle Vorstellungen im Februar. Wie das Musicalunternehmen Stage Entertainment auf Abendblatt-Anfrage bestätigte, gibt es derzeit zu viele Corona- und Quarantänefälle im Ensemble, im Orchester sowie in den verschiedenen Produktionsabteilungen.

Die Vorstellungen bis einschließlich Montag (31. Januar) werden noch durchgeführt. Wer bereits Karten für „Tina“-Vorstellungen im Februar erworben hat, wird benachrichtigt und kann die Karten umtauschen.

Bereits im Dezember hatte Stage Entertainment die Weihnachtsvorstellungen sämtlicher Hamburger Musicals eingestellt. Dieses Mal – bislang – unbetroffen sind die laufenden Aufführungen von „König der Löwen“ und „Die Eiskönigin“ auf den Stage-Bühnen im Hafen sowie „Wicked“ in der Neuen Flora.

Falsche Zertifikate: Polizei Hamburg schließt Corona-Testzentrum

Erfolg für die neu gegründete Sonderkommission „Merkur“ der Polizei Hamburg: Die Beamten haben ein Corona-Testzentrum in Neugraben geschlossen. Dort sollen negative Zertifikate ausgestellt worden sein, ohne tatsächlich Tests durchzuführen. Die Stilllegung erfolgte auf Anordnung von Staatsanwaltschaft und Gesundheitsbehörde.

Ermittler der Soko hatten Hinweise bekommen, dass in der Teststation nicht seriös gearbeitet wurde. Beobachtungen von Beamten untermauerten den Verdacht. Sie sahen, wie am Dienstagmittag zwei Männer kurz an der Teststation an der Neugrabener Bahnhofstraße waren und kurz danach in einen in unmittelbarer Nähe befindlichen „Kulturverein“ verschwanden, für den die 2G-plus-Regel gilt.

Bei einer anschließenden Überprüfung des Vereins legten beide Männer negative Testzertifikate vor, die sie zum Besuch des Kulturvereins brauchten. Ausgestellt waren sie von der Teststation gegenüber. Bei der Polizei geht man davon aus, dass die Zertifikate ohne Testung ausgestellt wurden. Gegen zwei 20 und 19 Jahre alte Männer, die zu dem Zeitpunkt als Mitarbeiter in der Teststation waren, wird nun ermittelt.

Unterstützung in Pandemie: Kinos können Fördergelder beantragen

Zur Unterstützung niedersächsischer Kinos in der Pandemie stellt das Land auch in diesem Jahr Sondermittel bereit. Pro Spielstelle könnten 1. 000 Euro als Betriebsbeihilfe beantragt werden, teilte die Film- und Mediengesellschaft Nordmedia am Donnerstag in Hannover mit. Investitionen in die Belüftungstechnik werden demnach mit bis zu 30.000 Euro unterstützt.

Kleinere Filmtheater mit bis zu sechs Sälen können die Mittel beantragen – in Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern dürfen es auch mehr Säle sein. Öffentliche Kinos sind von dem Programm ausgenommen. Die Anträge müssen bis zum 14. Februar 2022 eingereicht werden. Das Land Niedersachsen mit rund 60 Prozent ist größter Gesellschafter der Nordmedia.

Kita-Eltern: Auch Erzieher und Familien auf Corona testen

An den niedersächsischen Kitas sollte aus Sicht der Landeselternvertretung (LEV) neben den Kindern auch deren Umfeld auf Corona getestet werden. „Die ganze Einrichtung muss sich testen, nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen“, sagte die LEV-Vorsitzende Christine Heymann-Splinter am Donnerstag. Sie verwies auf Pläne aus Schleswig-Holstein, wo die Landesregierung erwägt, für die Eltern von Kita-Kindern eine Testpflicht einzuführen. Wenn ein Kind den Test verweigere, sei das eine gute Alternative.

Landesweit fiel zuletzt in mehr als 400 Kita-Gruppen die Betreuung Corona-bedingt aus (Symbolbild).
Landesweit fiel zuletzt in mehr als 400 Kita-Gruppen die Betreuung Corona-bedingt aus (Symbolbild). © imago/photothek | Unbekannt

„Grundsätzlich sind wir für das Testen“, sagte Heymann-Splinter. Die Testkits müssten aber kindgerecht sein. „Teilweise sind die Wattestäbchen so groß, dass sie nicht in die Nase passen.“ Gerade bei kleinen Krippenkindern, die das Prozedere nur ungern über sich ergehen lassen, sei das Testen daher oft schwierig.

Trotzdem wünschten sich auch viele Eltern von Krippenkindern unter drei Jahren Testmöglichkeiten, sagte Heymann-Splinter. Für diese Altersgruppe stellt das Land bisher keine Tests zur Verfügung, auch nicht auf freiwilliger Basis. Die betreuten Kinder ab drei Jahren müssen dagegen vom 15. Februar an drei Mal pro Woche getestet werden.

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Den grundsätzlichen Kurs der Landesregierung, die Kitas so lange wie möglich offen zu halten, hält die Elternvertretung dabei trotz zahlreicher Corona-Infektionen bei Kindern für richtig. Als im Herbst das RS-Virus, ein Erkältungserreger, in den Kitas umgegangen sei, habe schließlich auch niemand die Schließung gefordert. Um den Schutz zu erhöhen, seien aber neben umfassenden Tests auch Luftfilteranlagen für die Kindertagesstätten wünschenswert, sagte Heymann-Splinter.

Landesweit fiel zuletzt in mehr als 400 Kita-Gruppen die Betreuung Corona-bedingt aus. Von den 5700 Kitas in Niedersachsen waren am Mittwoch 44 komplett dicht und 180 weitere teilweise geschlossen.

Hamburger Polizei verbietet erneut große Corona-Demonstration

Die Hamburger Polizei hat eine für kommenden Sonnabend angemeldete Demonstration von 11.000 Corona-Maßnahmen-Gegnern verboten. Hier erfahren Sie mehr zu dem Thema.

Polizisten bei Maskenpflicht-Kontrolle unerlaubt gefilmt – Geldstrafe

Wegen der Veröffentlichung von Videoaufnahmen einer Polizeikontrolle während des Corona-Lockdowns hat das Amtsgericht Hamburg einen 30-Jährigen zu einer Geldstrafe verurteilt. Unter Einbeziehung eines anderen Urteils muss der unter dem Namen Freddy Independent in sozialen Medien bekannte Angeklagte 160 Tagessätze zu je 40 Euro bezahlen. Die Richterin sprach ihn am Donnerstag wegen Verletzung des Kunsturhebergesetzes und Beleidigung schuldig. Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen des Falls.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

IHK beklagt Umsatzeinbrüche und Schließungen im Tourismus

Die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein leidet nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) massiv unter dem komplizierten Regelwerk zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Gästezahlen gingen zurück, Umsatz und Gewinn brächen ein und Betriebe würden vorübergehend geschlossen, berichtete die IHK am Donnerstag. Sie hatte bei Unternehmen aus Gastronomie und Hotellerie ein Stimmungsbild eingeholt.

„Insbesondere die Gastronomie verzeichnet hohe Umsatzrückgänge von bis 70 Prozent gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019“, resümierte IHK-Hauptgeschäftsführer Björn Ipsen. „Aber auch in der Tagungshotellerie brechen die Einkünfte ein – um bis zu 90 Prozent.“ Einige Betriebe müssten vorübergehend schließen.

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Besonders der Aufwand zur Umsetzung der 2G-Plus-Regelung (genesen, geimpft und getestet) werde als hoch bewertet, hieß es. Die Betriebe müssten bei angespannter Personalsituation zusätzliche Mitarbeitende für Kontrollen abstellen. Zudem hätten Gäste große Verunsicherung über den Impf- oder Genesenenstatus. Deshalb entfielen Spontanbesuche und gebuchte Termine würden storniert. Auch die Begrenzung von privaten Zusammenkünften auf zehn Personen wirke negativ.

Den Kammern zufolge stehen die Aussagen der Tourismusbetriebe exemplarisch für andere Teile der Wirtschaft wie die Veranstaltungswirtschaft, die Sport- und Fitnessbranche oder den Dienstleistungsbereich. Alle Unternehmen benötigten jetzt ein umsetzbares Regelwerk und verlässliche Perspektiven. „Die Impfquote in Schleswig-Holstein ist relativ hoch, auch bei den Boosterimpfungen stehen wir verhältnismäßig gut da“, sagte Ipsen. „Die Erfahrungen aus zwei Pandemie-Jahren zeigen, dass es angebracht wäre, sich mit Blick auf das Frühjahr frühzeitig mit einer Exitstrategie zu beschäftigen.“

Corona Hamburg: Fast 8000 neue Fälle in 24 Stunden – Inzidenz steigt rasant

Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 7814 Corona-Neuinfektionen. Das sind 1255 Fälle mehr als am Vortag (6559) und 1400 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche (6414). Damit steigt die Inzidenz weiter an und liegt nun bei 2124,8 (Vortag 2051,3).

Am Donnerstag wurde ein neuer Höchstand an Corona-Neuinfektionen in Hamburg gemeldet (Symbolbild).
Am Donnerstag wurde ein neuer Höchstand an Corona-Neuinfektionen in Hamburg gemeldet (Symbolbild). © imago/KS-Images.de | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 233.888 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 147.300 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.499.926 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 26.1.), 1.465.700 Personen sind vollständig geimpft (Stand 26.01.).

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 535 Corona-Patienten behandelt. 80 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2095 Menschen gestorben.

Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt auf fast 800

Die maßgeblichen Werte zur Beschreibung der Coronalage in Niedersachsen sind alle erneut gestiegen. Nach Angaben der Landesregierung lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 798,8 nach 770,1 am Vortag. So viele Menschen je 100.000 Einwohner infizierten sich binnen einer Woche neu mit dem Virus. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) kamen 13.535 Neuansteckungen hinzu, acht Todesfälle wurden registriert.

Zentraler Indikator für die Bewertung der niedersächsischen Corona-Lage ist die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele Infizierte innerhalb von sieben Tagen auf 100.000 Einwohner gerechnet neu ins Krankenhaus kamen. Der Wert wuchs von 7,3 auf 7,4. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in den Klinken erhöhte sich von 5,2 auf 5,4 Prozent.

Unter allen Kommunen hatte nach Angaben der Landesregierung die Stadt Salzgitter die höchste Sieben-Tage-Inzidenz, hier wurde ein Wert von 1394,1 gemeldet. Darauf folgten am Donnerstag Delmenhorst (1389,6) und der Landkreis Oldenburg (1261,9).

Klassische Erkältungshilfsmittel lindern leichte Corona-Symptome

Bei leichten Corona-Symptomen helfen die Hilfsmittel, zu denen man etwa auch bei grippalen Infekten greift. Mittel gegen laufende Nase, Halskratzen oder Abgeschlagenheit seien nicht Corona-spezifisch, sagt der Hamburger Arzt Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.

Bei einer Corona-Infektion kann auch die Nase schnell dicht werden (Symbolbild).
Bei einer Corona-Infektion kann auch die Nase schnell dicht werden (Symbolbild). © imago/Westend61 | Unbekannt

Gegen Fieber und Schmerzen helfen Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol. Hier bestimmt nicht Corona die Auswahl, sondern die Frage, ob man bestimmte Allergien oder Vorerkrankungen hat. „Wer eine kranke Niere hat, sollte zum Beispiel eher zu Paracetamol greifen.“

Ist die Nase verstopft, rät der Fachmann ganz klassisch zum Nasenspray. Bei einem kratzigen Hals kann man zu Lutschpastillen greifen. Es spricht auch bei Corona nichts gegen Inhalieren, obgleich Scherer andere Methoden wie das Nasenspray für effektiver hält, um Schleim zu lösen.

Warum die Inzidenz auf Sylt stark rückläufig ist

Nach dem enormen Anstieg Mitte Januar hat sich die Zahl der Corona-Infizierten auf Sylt inzwischen fast halbiert. Der Bürgermeister hat eine Erklärung. Hier erfahren Sie mehr über die Corona-Lage auf der beliebten Nordseeinsel Sylt.

Schulfahrten-Verbot trifft Jugendherbergen im Nordwesten

Leere Betten und verwaiste Gästezimmer: Die längere Streichung von Schulfahrten wegen der Corona-Pandemie trifft die Jugendherbergen in Niedersachsen. Viele Schulen hatten vor allem für März Klassenfahrten gebucht und das sogar in einem „deutlich stärkeren Maß“ als noch vor der Pandemie, wie der Landesverband Unterweser-Ems des Deutschen Jugendherbergswerks auf eine Anfrage mitteilte. Nach einer entsprechenden Verfügung der Landesregierung, die das Verbot von mehrtägigen Klassenfahrten von Januar bis zu den Osterferien im April verlängerte, mussten diese Reisen nun storniert werden. Nach Angaben des Verbandes fallen so rund 20.000 Übernachtungen weg.

Aus Sicht der Jugendherbergen ist ein generelles Verbot unnötig, da die Häuser ihre Stornierungskonditionen bereits auf die Pandemie-Lage angepasst hätten. Demnach konnten Schulen flexibel auf ein Infektionsgeschehen reagieren und Klassenfahrten Corona-bedingt bis zum Tag der Anreise kostenfrei stornieren. „Wir haben daher kein Verständnis für die langfristige Untersagung der Schulfahrten bis Ostern“, sagte Geschäftsführer Thorsten Richter.

Die längere Streichung von Schulfahrten wegen der Corona-Pandemie trifft die Jugendherbergen hart (Symbolbild).
Die längere Streichung von Schulfahrten wegen der Corona-Pandemie trifft die Jugendherbergen hart (Symbolbild). © imago/Eibner | Unbekannt

Die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften stehe ohne Zweifel an erster Stelle, sagte Richter. Daher habe er Verständnis, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine Klassenfahrten geben könne. Richter mahnte aber auch, Schulfahrten als Orte für außerschulisches Lernen und der Kompetenzentwicklung jungen Menschen nicht unnötig lang vorzuenthalten. „Wir hören von Lehrern, Eltern und Schülern, wie wichtig nach zwei Jahren Corona-Pandemie gemeinsame Fahrten für das soziale Gefüge einer Klasse sind“, sagte Richter.

Von der Stornierungswelle sind nach Angaben des Verbandes nahezu alle 27 Jugendherbergen im Nordwesten Niedersachsen betroffen. Da Schulfahrten eher langfristig gebucht würden, gebe es kaum Hoffnung auf Ersatzbuchungen etwa aus anderen Bundesländern. Auch die übrigen Jugendherbergs-Landesverbände Hannover (23 Herbergen) und Nordmark (4 Herbergen) in Niedersachsen seien von dem Verbot betroffen, hieß es.

Corona: 30 Menschen bei „Spaziergang“ in Hamburg-Winterhude

Zu einem sogenannten Spaziergang sind am Mittwochabend etwa 30 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Maßnahmen in Hamburg-Winterhude zusammengekommen. Nachdem sich eine Teilnehmerin bereit erklärte, als Leiterin der Versammlung zu fungieren, ließ die Polizei die Gruppe eine Runde um den Winterhuder Marktplatz drehen.

Zwischenfälle gab es nicht. „Die Menschen haben sich vorbildlich verhalten und alle Vorschriften eingehalten“, hieß es aus dem polizeilichen Lagezentrum.

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Corona-Ausbruch in Flensburger Pflegeheim

Bei einem Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung in Flensburg haben sich 26 Bewohner und acht Mitarbeiter angesteckt. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, waren zwei positive Schnelltests bei Mitarbeitenden am 19. Januar der Ausgangspunkt. Zwei Tage später hatte dann auch eine Bewohnerin einen positiven Test. Insgesamt seien daraufhin knapp 160 Menschen getestet worden.

Da nahezu alle Mitarbeiter und Bewohner einen Impfschutz hätten, handele es sich bisher überwiegend um milde Verläufe, teilte die Stadt weiter mit. Lediglich eine vorerkrankte Bewohnerin sei im Krankenhaus. „Die Betroffenen wurden isoliert und werden weiter mit Vollschutz versorgt“, hieß es.

Schleswig-Holsteins Corona-Inzidenz erstmals vierstellig

Erstmals hat die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein die Marke von 1000 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Nach Angaben der Landesmeldestelle von Mittwoch lag der Wert bei 1008,2. Am Vortag hatte er noch 959,0 und am Mittwoch vergangener Woche 844,9 betragen.

Die Zahl der registrierten Neuinfektionen stieg von 5730 am Dienstag ein weiteres Mal deutlich auf 6117. Am Mittwoch vor einer Woche waren es 5459 neue Ansteckungen gewesen. Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke je 100 000 Menschen innerhalb einer Woche in Kliniken kamen, blieb mit 6,25 fast konstant (Dienstag: 6,36).

Test-Späti in der Lübecker Altstadt: Erstmals überschritt die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein die 1000er-Marke.
Test-Späti in der Lübecker Altstadt: Erstmals überschritt die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein die 1000er-Marke. © dpa | Markus Scholz

Auch bei der Zahl der in Krankenhäusern liegenden Covid-19-Patienten veränderte sich mit 339 kaum etwas – am Dienstag waren es 338. Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen nahm hingegen wieder um fünf auf 50 zu. Von ihnen mussten unverändert 31 beatmet werden. Ungewöhnlich hoch ist die Zahl der Menschen, die binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Virus starben: elf. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie auf 1953. Die Zahl der seither Genesenen gab die Landesmeldestelle mit 130 600 an.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnete am Mittwoch weiterhin der Kreis Stormarn mit 1798,9, gefolgt von Flensburg mit 1214,2. Unverändert ganz hinten liegt hier der Kreis Dithmarschen mit einem Wert von jetzt 525,3.

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag