Hamburg. Der Überblick: Sieben-Tage-Inzidenz im Norden steigt weiter. Viele neue Corona-Fälle in Hamburg – Inzidenz bei fast 150.
Die Zahlen sind für viele Menschen beunruhigend: Die dritte Welle der Pandemie treibt die norddeutschen Corona-Zahlen massiv in die Höhe. Während der Hamburger Senat trotz gekippter Osterruhe zumindest teilweise mit einer Verschärfung der Regeln auf die vielen Neuinfektionen reagiert, wollen Schleswig-Holstein und Niedersachsen Urlaub als Modellregion ermöglichen. Entzweit diese Krisenpolitik die Hansestadt und ihre Nachbarländer?
Hoffnungen richten sich nun auf den Fortschritt der Impfungen zum Schutz vor dem Coronavirus. Erst am Donnerstag hatte der Senat Tausende weitere Menschen dazu aufgerufen, einen Impftermin in den Messehallen zu vereinbaren. Wie schnell es hier im Ländervergleich aber tatsächlich mit der Verabreichung der Wirkstoffe von Biontech, Moderna und Astrazeneca vorangeht, lesen Sie im Newsblog für den Norden.
Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 27/28. März:
- Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Hamburg
- Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
- Kaum Besucher im Harz und am Steinhuder Meer
- Hamburgs neue Corona-Verordnung tritt Montag in Kraft
- Tschentscher für schärferen Lockdown: "Je früher, desto besser"
- Hamburger SPD-Fraktionschef für Testpflicht an Schulen
- Corona-Party mit 35 Personen aufgelöst
- Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter
- Corona-Impfungen: Wo Hamburg beim Tempo steht
- Corona in Hamburg: Viele Neuinfizierte, Inzidenz bei fast 150
- Hamburg will Frühwarnsystem durch Abwassermonitoring
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Hamburg
Als „Freiheitsfahrer“ fuhren am Wochenende erneut Teilnehmer eines Autokorsos durch den Bezirk Harburg. Ihr Protest richtete sich gegen die Corona-Maßnahmen. 70 Fahrzeuge nahmen teil. Es fanden sich einige Gegendemonstranten aus der linken Szene an der Strecke ein. Zwischenfälle gab es nicht, jedoch kam es durch den Autokorso zu leichten Verkehrsbehinderungen.
Auch auf dem Gänsemarkt versammelten sich 30, auf dem Rathausmarkt etwa 110 Gegner der Corona-Politik. In beiden Fällen kamen weniger Teilnehmer als von den Veranstaltern erwartet. Vor dem Rathaus verlief die Aktion problemlos. Am Gänsemarkt wurden zwei Demonstranten von der Kundgebung ausgeschlossen und mit Bußgeldern belegt, weil sie keine Maske aufsetzen wollte.
Zuvor hatte die Polizei das Tragen von Mund-und-Nasen-Schutz bei einigen anderen Demonstranten durchsetzen können. Zeitgleich demonstrierten rund 70 Personen aus der linken Szene gegen die beiden Demonstrationen. Im Bereich der Gerhofstraße setzte die Polizei mehrere Gegendemonstranten fest. Auch hier wurden mehrere Bußgelder wegen Verstößen gegen die Eindämmungsverordnung verhängt.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter leicht gestiegen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Sonntag bei 68,5 (Sonnabend 66,5), wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht (Stand: 28. März). Am Freitag lag der Wert bei 65,5, am Sonntag vor einer Woche bei 59,9. Der bundesweite Durchschnitt betrug laut Robert Koch-Institut am Sonntagmorgen bundesweit 129,7 – und lag damit ebenfalls höher als am Vortag (119,1). Zwei Kreise überschritten die wichtige Marke von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: Segeberg (113,6) und Pinneberg (110,1). Flensburg lag am Sonnabend mit 104,3 auch darüber, am Sonntag aber wieder darunter (97,6).
Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag im Norden am Sonntag bei 151, am Sonnabend bei 329. Am Sonnabend vergangener Woche waren es 305, am Sonntag 92. Die Zahl der Toten stieg um einen auf 1427. Im Krankenhaus wurden mit 199 etwas mehr Corona-Patienten behandelt, 51 von ihnen intensivmedizinisch, 27 wurden beatmet. Auch die beiden letzten Werte stiegen etwas.
Corona-Inzidenz in Bremen und Bremerhaven klettert weiter
Das Corona-Infektionsgeschehen in Bremen und Bremerhaven zieht weiter deutlich an. Bremerhaven meldete am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 260 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, wie die Senatskanzlei mitteilte – und damit nochmal deutlich über dem Wert von 249 am Sonnabend.
In der Stadt Bremen lag der Wert bei 112 nach 110 am Vortag. Von Sonnabend auf Sonntag wurden in Bremen und Bremerhaven 99 Neuinfektionen gemeldet. Neue Todesfälle kamen nicht hinzu. Die Zahl der bestätigten Fälle während der gesamten Pandemie stieg auf 20 642. An oder mit dem Virus gestorben sind bisher 402 Menschen.
Kaum Besucher im Harz und am Steinhuder Meer
Bei eher ungemütlichem Wetter hat es am Sonntag in Niedersachsen nur wenige Menschen ins Freie gezogen. Im Harz waren einige Wanderer unterwegs, die Parkplätze nur zum Teil gefüllt. „Die Lage ist ruhig und entspannt“, sagte ein Sprecher der Polizei in Clausthal-Zellerfeld. In Torfhaus herrschte Tristesse bei Schneematsch, Nebel, starkem Wind und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Auch zum Hexenritt in Braunlage sowie nach Oderbrück waren kaum Tagesgäste gekommen.
Stille auch am Steinhuder Meer: Über dem Wasser hingen dichte dunkle Wolken. Auf der Uferpromenade in Steinhude - sonst ein beliebtes Ausflugsziel - waren nur wenige Menschen unterwegs. Die Polizei sprach von einem leicht erhöhten Verkehrsaufkommen an den Ausflugszielen in Hannover und der Region, darunter Deister und Maschsee. „Wir fahren vermehrt Streife und achten darauf, dass die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden“, sagte ein Polizeisprecher in Hannover.
Hamburgs neue Corona-Verordnung tritt Montag in Kraft
Die neue Corona-Verordnung des Hamburger Senats tritt Montag um 0 Uhr in Kraft. Damit wird der Lockdown bis zum 18. April verlängert. An der seit dem 20. März geltenden „Notbremse“ ändert sich nur wenig. Die strenge Kontaktbeschränkung, wonach sich die Angehörigen eines Haushalts nur mit einer weiteren Person treffen dürfen, gilt weiter. Auch die meisten Geschäfte bleiben geschlossen, sofern sie nicht Güter des täglichen Bedarfs, Bücher oder Blumen verkaufen.
Aufgrund eines Gerichtsurteils hebt der Senat das flächendeckende Verbot von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit auf. Das Trinkverbot wird nun zeitlich auf bestimmte Orte beschränkt. Betroffen sind Straßen, Plätze und Parks, wo es nach Erkenntnissen der Polizei zu Menschenansammlungen mit gemeinschaftlichem Alkoholkonsum kommt. Dazu zählen etwa der Sternschanzen- und der Jenischpark sowie der Hans-Albers-Platz an der Reeperbahn und der Ballindamm vor der Europapassage.
Hamburg: Maskenpflicht für Beifahrer in Autos
Die Maskenpflicht gilt jetzt auch für Mitfahrer in Autos, aber nicht für den Fahrer selbst. Wenn die Insassen zum selben Haushalt gehören, sind sie von der Pflicht befreit. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist weiter an zahlreichen belebten Orten im Freien vorgeschrieben.
Patientenschützer kritisiert „tödliche Insellösungen“ bei Luca-App
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die bundesweite Einführung der Kontaktverfolgungs-App Luca gefordert. „Wenigstens bei dieser kleinen Frage brauchen wir einen Konsens“, sagte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Es sei unverständlich, dass sich die Länder „nicht einmal in dieser winzigen Frage“ auf einen gemeinsamen Kurs einigen könne. „Diese Insellösungen sind tödlich für die Patienverfolgung.“
Mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wollen die Software für die Kontaktverfolgung nutzen. Eine bundesweite Einigung dazu gibt es bisher nicht. Die Länder sollten sich daher auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) verbindlich darauf einigen, forderte Brysch.
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Tschentscher für schärferen Lockdown: "Je früher, desto besser"
Angesichts der weiter stark steigenden Corona-Infektionszahlen mehren sich bundesweit und auch in Hamburg die Rufe nach schnellen, harten Gegenmaßnahmen. Die Infektionsdynamik müsse „dringend abgebremst werden“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dem Abendblatt. „Wenn dies nicht zeitnah erfolgt, reicht auch der Ausbau einer effizienten Teststrategie nicht mehr aus, um das Infektionsgeschehen zu stabilisieren.“ Deutschland drohe damit in der letzten Phase der Pandemie und noch vor dem Erreichen eines ausreichenden Impfschutzes eine Überlastung des Gesundheitswesens.“
Tschentscher kritisierte, dass das von Bund und Ländern beschlossene Stufenkonzept aus Lockerungen und Notbremsen „nicht konsequent genug und zu kleinräumig“ umgesetzt werde: „Dieser Flickenteppich führt zu mangelnder Akzeptanz, verstärkter Mobilität und unzureichender Wirkung der Maßnahmen. Wir brauchen daher einheitliche Regelungen zu Einzelhandel, Sport, Gastronomie, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, die überall in Deutschland konsequent umgesetzt werden. Je früher dies erfolgt, desto besser ist es für alle.“
Grüne fordern einwöchigen, sehr harten Lockdown
Der Fraktionschef der Grünen in der Bürgerschaft, Dominik Lorenzen, forderte einen vorerst einwöchigen, sehr harten Lockdown in Deutschland. „Lieber kurz und hart als dieses Siechtum, das wir jetzt haben“, sagte Lorenzen dem Abendblatt. Nur die Daseinsvorsorge, der Lebensmittelhandel und nicht stoppbare Industrieproduktion sollten weiter laufen.
Zudem appelliere er an die Bürger, ihre Kontakte noch stärker einzuschränken. Die erneute Schließung von Schulen und Kitas sollte hingegen erst erwogen werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken, so Lorenzen. Ähnliche Stimmen kommen aus der Wirtschaft. „Es wäre mir lieber, wenn wir noch mal zehn Tage bundesweit in einen harten Lockdown gehen und danach überall öffnen können, anstatt über Monate keine klaren Strukturen zu haben“, sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf der „Bild am Sonntag“.
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Hamburger SPD-Fraktionschef für Testpflicht an Schulen
Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf plädierte dafür, dass Bund und Länder noch diese Woche handeln, warnte aber vor „Schnellschüssen“. Den Bürgern jegliche Kontakte zu untersagen, führe in die Isolation, das mache die SPD nicht mit. Auch Kienscherf will Schulen und Kitas „so lange wie möglich“ geöffnet halten. Dass Schüler sich den Tests vor dem Unterricht verweigern, findet er inakzeptabel: „Ich bin für eine Testpflicht.“
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Corona-Party mit 35 Personen in Neu-Wulmstorf aufgelöst
Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag eine Corona-Party in Neu-Wulmstorf (Niedersachsen) aufgelöst. Nachdem diese wegen Ruhestörung alarmiert worden war, trafen die Beamten im Immenweg eine größere Party mit rund 35 Personen in einem Einfamilienhaus an, bei der die Corona-Regeln ignoriert wurden. Als die Polizei eintraf, flüchteten viele Partygäste.
Die verbliebenen Personen verhielten sich so unkooperativ, dass mehrere Streifenwagen zur Unterstützung angefordert werden mussten. Gegen zwölf Personen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren nach der Corona-Verordnung eingeleitet. Ein Partygast beleidigte die Beamten und muss zusätzlich mit einem Strafverfahren wegen Beleidigung rechnen.
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Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter
Die dritte Corona-Welle baut sich auch in Niedersachsen weiter auf. Am Sonntag blieb die Zahl der Neuinfektionen im Nordwesten auf hohem Niveau. Bis zum Morgen seien dem Landesgesundheitsamt insgesamt 1442 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus zusätzlich gemeldet worden, teilte das Sozialministerium in Hannover mit - etwas weniger als die 1573 gemeldeten Neuinfektionen am Vortag, aber deutlich mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 1196 neue Fälle gemeldet worden waren. Die Sieben-Tages-Inzidenz stieg auf 100.000 Einwohner gerechnet auf durchschnittlich 118, nach 114 am Sonnabend.
Einen Inzidenzwert von über 100 verzeichnen nun mittlerweile 23 der 45 niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte. In vielen Orten könnte sich damit eine Rücknahme der jüngsten Lockerungen abzeichnen. In vier Gebieten hatte die wichtige Maßzahl bis zum Sonntag sogar die 200er Marke überschritten. Dies waren die Städte Salzgitter (215,7) und Osnabrück (200,9), der Landkreis Cloppenburg (202,1) sowie - neu hinzugekommen - der Kreis Emsland (211,7).
Drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl beträgt in Niedersachsen jetzt 4810.
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Corona-Impfungen: Wo Hamburg beim Tempo steht
Gut drei Monate nach Beginn der Corona-Impfungen sind in Hamburg mehr als 276.000 Dosen verabreicht worden. Nach den jüngsten Angaben des Robert-Koch-Instituts erhielten bis einschließlich Freitag 191.233 Hamburger eine Erst- und 85.507 von ihnen bereits eine Zweitimpfung. Mit dem Impftempo liegt Hamburg im Ländervergleich im Mittelfeld. Bei den Erstimpfungen liegt die Quote bei 10,1 Prozent, bei den Zweitimpfungen bei 4,6 Prozent (Stand 26. März). Das entspricht fast genau dem bundesweiten Durchschnitt mit ebenfalls 10,1 beziehungsweise 4,4 Prozent. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte vor wenigen Tagen versichert: „Wir sind nicht langsam im Impfen. Wir haben zu wenig Impfstoff.“
Am 27. Dezember hatte eine 84 Jahre alte Bewohnerin des Hospitals zum Heiligen Geist in Hamburg-Poppenbüttel die erste Impfdosis bekommen. Mobile Impfteams suchten zurzeit Seniorenwohnanlagen und Behinderten-Einrichtungen auf. Seit Donnerstag können sich auch jeweils zwei Angehörige von Pflegebedürftigen, die zu Hause leben, impfen lassen. 27 Schwerpunktpraxen können ebenfalls Spritzen gegen das Coronavirus geben und rufen dazu gezielt Patienten mit Vorerkrankungen auf.
Nach Ostern sollen auch Menschen im Alter zwischen 75 und 80 Jahren eine Einladung zum Impfen bekommen. Nach Erhalt des Briefes können sie einen Termin im Impfzentrum vereinbaren. Das Impfzentrum werde auch über die kommenden Feiertage wie gewohnt weiterarbeiten, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.
Corona in Hamburg: Viele Neuinfizierte, Inzidenz bei fast 150
Auch am Sonntag bleibt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hoch: Die Sozialbehörde meldet 252 neue Fälle in Hamburg (Sonnabend: 487). Da am gleichen Tag vor einer Woche in der Stadt mit 170 deutlich weniger neue Infektionen gemeldet wurden, steigt die Inzidenz erneut sprunghaft an – von 144,1 auf nun 148,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Am Sonnabend vor einer Woche lag sie bei 114).
Eine ähnlich hohe Inzidenz gab es zuletzt am 12. Januar. Da lag der Wert bei 146,2. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt nunmehr 59.990 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 52.500 als genesen.
Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern ist mit 274 unverändert geblieben, da dieser Wert am Wochenende nicht aktualisiert wird. Mit Stand 26. März sind 86 Menschen so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 76 von ihnen kommen aus Hamburg.
Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg weiterhin bei 1372 – es wurden am Sonntag keine weiteren Todesfälle gemeldet.
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Hamburg will Corona-Frühwarnsystem durch Abwassermonitoring
Zur Verfolgung des Infektionsniveaus und zur besseren Lokalisierung von Corona-Infektionen will Hamburg ein Abwassermonitoring auf den Weg bringen. Ein entsprechender Antrag werde zur kommenden Bürgerschaftssitzung eingereicht, teilte die Grünen-Fraktion am Sonntag mit. Da sich genetische Reste des Coronavirus im Abwasser nachweisen lassen und die Konzentration dieser Reste dabei in Beziehung zur Zahl der Corona-Fälle im jeweiligen Einzugsgebiet steht, könne ein Monitoring als Frühwarnsystem genutzt werden.
Zunächst gehe es um eine zentrale Messung der städtischen Gesamtinfektionslage im Zentralklärwerk Köhlbrandhöft/Dradenau. In einer möglichen Ausbaustufe soll gegebenenfalls eine dezentrale Messung zum Schutz besonders gefährdeter Einrichtungen und zur besseren Lokalisierung von Infektionen erfolgen. „Ein Frühwarnsystem zur Identifizierung lokaler Corona-Ausbrüche kann ein weiterer entscheidender Faktor im Kampf gegen die Pandemie sein“, sagte Fachsprecher Johannes Müller.
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Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Sonnabend bei 66,5, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht (Stand: 27. März, 19.08 Uhr). Am Freitag lag der Wert bei 65,5, am Sonnabend vor einer Woche bei 59,4. Der bundesweite Durchschnitt betrug laut Robert Koch-Institut am Sonntagmorgen bundesweit 129,7 - und damit höher als am Vortag (119,1).
Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag im Norden am Sonnabend bei 329. Am Sonnabend vergangener Woche waren es 305. Die Zahl der Toten blieb bei 1426. Im Krankenhaus wurden 186 Corona-Patienten behandelt, 45 von ihnen intensivmedizinisch, 23 wurden beatmet.
Bäderland hofft auf Öffnungsperspektive für Schwimmbäder
Bäderland hofft auf eine Öffnungsperspektive für die Hamburger Schwimmbäder. Die Infektionsgefahr in Hallen- und Freibädern sei extrem gering, sagte der Sprecher der städtischen Betreibergesellschaft, Michael Dietel, der Deutschen Presse-Agentur. „Doch die Fakten aus der Branche werden nur wenig gehört.“
Nicht mehr lang ist es, bis eigentlich die Sommersaison starten würde. Abhängig von Bad und Wetter können Schwimmer normalerweise ab Mai oder Anfang Juni ihre Bahnen draußen ziehen. Doch viele Fragen, unter welchen Bedingungen der Betrieb möglich sein könnte, sind nach Angaben von Dietel noch offen.
Wichtig zu bedenken ist laut Dietel, dass die Schwimmbäder nicht sofort einsatzbereit sind. „Wir brauchen einen Vorlauf von drei bis vier Wochen, bei den Freibädern sogar noch länger.“ Deshalb hätten erste Vorbereitungen bei den Außenbecken bereits begonnen. „Altes Wasser aus dem letzten Jahr raus, schrubben, neues Wasser rein, Rasen mähen und vieles mehr“, berichtete Dietel.
Lesen Sie auch: Kaifu-Bad: Die Hoffnung auf den Sommer geht nicht baden
Beherbergungsverbot: Eilantrag von Ostsee-Vermietern
In Mecklenburg-Vorpommern haben inzwischen 40 Privatvermieter nach eigenen Angaben erstmals einen gemeinsamen Eilantrag gegen das Beherbungsverbot des Landes gestellt. Mit dem Antrag an das Oberverwaltungsgericht in Greifswald (OVG) will die Gruppe eine Öffnung von Ferienwohnungen zu Ostern erwirken. Außerdem sei eine Entschädigungsklage gegen das Land Mecklenburg-Vorpommern in Planung, wie Oliver Roeber am Sonnabend stellvertretend mitteilte.
Roeber ist als Vermieter des „Kutscherhauses“ in Sassnitz auf Rügen selbst betroffen von dem Beherbungsverbot. „Die Corona-Politik der Regierung ruiniert Existenzen“, sagt Roeber, „wir haben Streitgenossen, die sind akut von Armut bedroht. Die haben zwar Vermögen auf dem Papier, aber davon können sich die Familien kein Brot kaufen“. Staatliche Unterstützung gebe es keine. „In vielen Fällen wird von Seiten des Finanzamts nicht einmal eine Anpassung der Einkommensteuervorauszahlungen vorgenommen.“
- Nordsee und Ostsee – Urlaub in Zeiten des Coronavirus
Bislang habe sich das OVG des vor einer Woche gestellten Eilantrags noch nicht angenommen, auch eine Stellungnahme der Landesregierung stehe aus. „Hier geht Vertrauen verloren“, sagt die federführende Rechtsanwältin Dr. Katja Kleist, die die Gerichte als „das notwendige Korrektiv für verfehlte Politik“ bezeichnet. „Die Bürger haben im Vertrauen auf eine beständige Rechtslage wirtschaftlich bedeutende Entscheidungen getroffen, sich Existenzen aufgebaut und über Jahrzehnte finanziell über Kredite gebunden und werden nun allein gelassen.“
Dressel montiert Lüftungssystem an Schule
Die Debatte um die wirkungsvollste Belüftung der Klassenräume an Hamburgs Schulen ist so alt wie die Corona-Pandemie selbst. In der Hansestadt wurden zuletzt zwar rund vier Millionen Euro für kleinere Investitionen zur Verfügung gestellt, um Lüftung und Infektionsschutz in den Klassenräumen zu verbessern. Doch den meisten Schulen bleibt es weithin selbst überlassen, sich um adäquate Luftfiltersysteme zu bemühen.
Jetzt hat Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel selbst Hand angelegt und an der Stadtteilschule eines seiner drei Kinder ein "Abluftsystem Marke Eigenbau" angebracht, wie der 46 Jahre SPD-Politiker am Sonnabend zu einem Bild bei Instagram schrieb. Die Montage sei auf Initiative "eines super engagierten Klassenlehrers gemeinsam mit anderen Vätern und Schülern" erfolgt, so Dressel.
Von dem eigens für Klassenräume entwickelte Fensterlüftungssystem des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie verspricht sich der Senator offenbar eine hohe Wirkung im Kampf gegen die Verbreitung von Corona-Aerosolen im Präsenzunterricht. "Vielleicht auch für andere ein Modell, da es die Raumluft verbessert und das Corona-Risiko senkt", schrieb Dressel bei Instragram.
Docks und Große Freiheit 36: Der Streit hält an
Im Streit um coronakritische Plakatwände an Docks und Großer Freiheit 36 hat ein neues Aktionsbündnis aus Clubs, Veranstaltern und Künstlern den Austritt der beiden größten Hamburger Live-Musikclubs aus dem Clubkombinat gefordert.
Auch die kleineren Bühnen Prinzenbar, Kaiserkeller und Galeria 36 sollten entsprechende Konsequenzen ziehen, heißt es in einer von 69 Unterstützern aus der Eventbranche unterzeichneten Stellungnahme. Lesen Sie hier den Bericht.
Schleswig-Holstein verschärft Regeln im Hamburger Umland
Die Landesregierung hat Regelungen für Kreise und kreisfreie Städte mit hohem Corona-Infektionsgeschehen beschlossen. Liegt die Inzidenz an drei hintereinander folgenden Tagen über 100 und ist das Ausbruchsgeschehen nicht nahezu vollständig eingrenzbar, dürfen sich Haushalte nur noch mit einer weiteren Person treffen, wie das Gesundheitsministerium am Sonnabend mitteilte. Dies gelte sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Raum. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht mit.
Im Hamburger Umland davon betroffen ist nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Institus derzeit der Kreis Segeberg mit Hamburgs kleiner Nachbarstadt Norderstedt. Doch auch die umliegenden Kreise Pinneberg und Stormarn kratzen an der Marke. In Pinneberg hat die Kreisverwaltung bereits am Mittwoch in Abstimmung mit dem Land eine neue Einschränkung des Schulunterrichts beschlossen.
Die Landesregierung will die Lage in den Regionen weiterhin jeden Mittwoch bewerten und gemeinsam mit betroffenen Kommunen Schritte für die Folgewoche veranlassen. Bei deutlich erhöhter Infektionsdynamik könne dies kurzfristig erfolgen, hieß es. Kitas sollen dann nur noch eine Notbetreuung anbieten. Schulen wechseln in den Distanzunterricht. Für die Klassen 1 bis 6 gibt es eine Notbetreuung. Für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf soll es Betreuungsangebote geben. Präsenzunterricht findet nur in Abschlussjahrgängen statt.
- Corona-Lockerungen: So will sich Schleswig-Holstein öffnen
- 60.000 Impftermine in einer Stunde vergeben
In Regionen mit hoher Inzidenz dürfen nur noch Läden für den täglichen Bedarf wie Lebensmittel-Geschäfte, Drogerien, Wochenmärkte oder Baumärkte öffnen. Es darf nur eine Person pro Haushalt einkaufen. Im übrigen Einzelhandel dürfen nur noch vorbestellte Waren abgeholt werden. Erfolgt die Warenausgabe drinnen, dürfen Kunden die Verkaufsräume nur einzeln betreten.
Bei Dienstleistungen mit Körperkontakt müssen Kunden in Kreisen und kreisfreien Städten mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen künftig negative Tests vorlegen. Dies gilt nicht für medizinisch und pflegerisch notwendige Dienstleistungen sowie Besuche von Friseuren oder Nagelstudios. Sport ist nur mit im selben Haushalt lebenden Personen oder einer anderen Person möglich.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Auch Babys mit Covid-19 in Hamburger Kliniken
Die rasante Ausbreitung der britischen Corona-Mutante B.1.1.7 sorgt nun für spürbar mehr infizierte Kinder und Jugendliche in Hamburg. Wie Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz dem Abendblatt mitteilte, wurden in der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin der Klinik Heidberg zuletzt sogar an Covid-19 erkrankte Babys behandelt. Hamburger Mediziner erwarten in der Folge auch schwerere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen.
Mehr als 1500 Neuinfektionen in Niedersachsen
Die dritte Corona-Welle rollt: Am Sonnabend hat das niedersächsische Landesgesundheitsamt 1573 neue Infektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz des Landes stieg auf knapp 114 – so viele Menschen steckten sich innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner an. Einen Wert über 100 verzeichnen mittlerweile 20 von 37 Landkreisen und 8 kreisfreien Städten. Hält dies in der jeweiligen Region an, müssen Lockerungen laut der noch bis Sonntag geltenden Corona-Verordnung zurückgenommen werden.
Die höchsten Werte hatten die Städte Salzgitter (219,6) und Osnabrück (209,4) und der Landkreis Cloppenburg (209,2). Acht Menschen starben innerhalb eines Tages an oder mit dem Coronavirus. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Niedersachsen auf 4807.
Am 27. Dezember hatte eine 84 Jahre alte Bewohnerin des Hospitals zum Heiligen Geist in Hamburg-Poppenbüttel die erste Impfdosis bekommen. Mobile Impfteams suchten zurzeit Seniorenwohnanlagen und Behinderten-Einrichtungen auf. Seit Donnerstag können sich auch jeweils zwei Angehörige von Pflegebedürftigen, die zu Hause leben, impfen lassen. 27 Schwerpunktpraxen können ebenfalls Spritzen gegen das Coronavirus geben und rufen dazu gezielt Patienten mit Vorerkrankungen auf.
Nach Ostern sollen auch Menschen im Alter zwischen 75 und 80 Jahren eine Einladung zum Impfen bekommen. Nach Erhalt des Briefes können sie einen Termin im Impfzentrum vereinbaren. Die Terminvergabe selbst aber läuft über das Online-Portal, das von Eventim betreut wird, undurchsichtig. Das Impfzentrum werde auch über die kommenden Feiertage wie gewohnt weiterarbeiten, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.
Deutlich mehr Infizierte in Hamburgs Kliniken – Inzidenz steigt
Auch am Sonnabend bleibt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hoch: Die Sozialbehörde meldet 487 neue Fälle in Hamburg (Freitag: 543). Das ist bislang der höchste Wochenendwert in diesem Jahr. Eine höhere Zahl an einem Sonnabend wurde zuletzt am 19. Dezember mit 525 neuen Fällen in Hamburg gemeldet.
Da am gleichen Tag vor einer Woche in der Stadt mit 336 deutlich weniger neue Infektionen gemeldet wurden, steigt die Inzidenz erneut sprunghaft an – von 136,1 auf nun 144,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Am Sonnabend vor einer Woche lag sie bei 115,3). Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt nunmehr 59.738 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 52.300 als genesen.
Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern ist innerhalb eines Tages deutlich gestiegen: Wurden am Donnerstag noch 252 Menschen wegen Covid-19 in den Kliniken der Stadt behandelt, liegt die Zahl mit gestern bei 274. (Stand: 26. März). Weiterhin sind 86 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 26. März), 76 von ihnen kommen aus Hamburg.
Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1372 – es sind drei weitere Menschen in Hamburg mit oder an einer Covid-19-Erkrankungen gestorben (Stand: 26. März).
Tagesausflüge trotz Corona: Was in Niedersachsen geht
Der Frühling lockt mit warmen Temperaturen, vielerorts strahlt die Sonne - eigentlich ein perfektes Wochenende zum Start der Ferien, wäre da nicht der Corona-Lockdown. Aber nicht alle Freizeitaktivitäten fallen der Pandemie zum Opfer. Generell gilt: Draußen an der frischen Luft ist vieles möglich. Eine Auswahl:
Nordsee
Touristen können für einen Tagesausflug an die Nordseeküste kommen – doch vielmehr als einen Strandspaziergang werde für die Gäste kaum möglich sein: Touristische Einrichtungen blieben geschlossen, sagte etwa eine Sprecherin des Tourismus-Service in Norden-Norddeich. Bei Ausflüglern beliebte Ziele, wie die Seehundaufzuchtstation in Norddeich, sind geschlossen. Die Kunsthalle Emden hat nach Voranmeldung dagegen am Wochenende geöffnet – wie es zu den Ostertagen aussieht, ist noch unklar. Wer im Küstenort Greetsiel (Landkreis Aurich) flanieren möchte, muss die dort geltende Maskenpflicht beachten. Auf den Ostfriesischen Inseln ist Tagestourismus zwar möglich, wegen des meist ausgedünnten Tidenfahrplans der Fähren lohnt sich der aber kaum.
Lüneburger Heide
Tiere angucken ist erlaubt, Karussell und Achterbahn fahren dagegen nicht. Der weitläufige Serengeti-Park am Südrand der Lüneburger Heide ist offen für Tagestouren, Übernachtungen sind ausgeschlossen. Jeder kann spontan kommen, auch die Spielplätze sind offen, die Preise reduziert. Snacks am Kiosk gibt es auch. „Am Wochenende kommen schon viele, aber wenn der Freizeitpark und das Hotel offen wären, kämen dreimal so viele. Ostern tut in der Kasse doch weh“, sagte eine Sprecherin. Großen Zulauf meldet auch der Vogelpark Walsrode – eine Online-Buchung vereinfacht den Einlass. Zuletzt zog es auch immer mehr jüngere Menschen in das Wandergebiet südlich von Hamburg.
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten (Landkreis Harburg) kann man bis Sonntag per Online-Buchung besuchen. Wie es danach weitergeht, müsse man nach der noch ausstehenden Corona-Verordnung des Landes sehen. Das Gleiche gilt für den Wildpark Lüneburger Heide in Nindorf-Hanstedt und Wildpark Schwarze Berge – beliebt besonders wegen der Nähe zu Hamburg. Szenen, wie vergangenes Wochenende soll es dort aber nicht mehr geben. Besucher hatten den Wildpark regelrecht überlaufen, es bildeten sich lange Warteschlangen.
Eine Online-Buchung ist in Rosengarten Pflicht, maximal 1500 Menschen dürfen zeitgleich in den 50 Hektar großen Park, nach drei Stunden Aufenthaltsdauer ist Schluss. Geschlossen bleibt der Heide Park Soltau mit seinen Fahrgeschäften.
Landkreis Nienburg
Der Dinosaurier-Park Münchehagen (Landkreis Nienburg) ist derzeit mit Termin zu besuchen. „Das klappt gut und ist sehr entspannt. Wir müssen die neue Verordnung abwarten, wie es weitergeht“, sagte der wissenschaftliche Leiter Nils Knötschke. Die jetzige Fassung gilt bis Sonntag (28. März). Der Dino-Park ist ein Freilichtmuseum - weil die Inzidenz im Landkreis Nienburg unter 100 liegt, darf er öffnen.
Bremen und Umgebung
Bis zur Rhododendronblüte Ende April ist noch Zeit, aber im Rhododendronpark in Bremen sprießt es auch jetzt schon bunt. Frühblüher wie Kornel-Kirsche, Schneeglöckchen, Krokusse und Lenzrosen sind auf dem 46 Hektar großen Gelände zu bewundern. Der Eintritt ist frei, Spenden sind aber erwünscht.
Museen in Niedersachsen müssen wegen steigender Corona-Zahlen wieder schließen. Aber am Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur in Delmenhorst lohne auch ein Besuch der Außenanlagen, sagt Direktor Carsten Jöhnk. Die ehemalige Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei Nordwolle sei ein beeindruckender Fabrikbau. Die Arbeitersiedlung aus dem 19. Jahrhundert sehe aus „wie in England zu Frühzeiten der Industrialisierung“.
- Corona-Lockerungen: So will sich Schleswig-Holstein öffnen
- Hotel in Glücksburg bietet Homeoffice mit Meerblick an
In der Wildeshausener Geest südlich von Oldenburg hat der Wild- und Freizeitpark Ostrittrum geöffnet. Zu sehen sind einheimische Wildschweine und Hirsche, aber auch exotische Berberaffen. Derzeit gebe es in fast allen Gehegen Jungtiere, sagt eine Sprecherin. Eintrittskarten müssen online gekauft werden jeweils für Vormittag oder Nachmittag. Völlig unabhängig von Corona sind die 24 „Nordpfade“ bewanderbar, die der Landkreis Rotenburg eingerichtet hat. Zwischen 6 und 32 Kilometer sind die gut beschilderten Wege durch Wälder, Moore und Heide lang. Eine interessante Route führt am Haus des Schriftstellers Walter Kempowski (1929-2007, „Tadellöser und Wolff“, „Echolot“) vorbei.
Osnabrücker Land
Der Zoo Osnabrück hat seit rund einer Woche wieder geöffnet. Besucher müssen sich vorher online anmelden. Die Tierhäuser und der Streichelzoo bleiben geschlossen. Um den Besucherandrang zu entzerren, werden die Öffnungszeiten in der ersten Ferienwoche verlängert – dann hat der Zoo dann bis 21.30 Uhr geöffnet. „Wir behalten aber natürlich im Auge, ob es eventuell eine Ausgangssperre gibt“, so Banze. Mit Einbruch der Dämmerung stehen zahlreiche beleuchtete Lichtfiguren entlang der Wege im Mittelpunkt des Besuchs.
Auch der Tierpark in Nordhorn hat weiter auf. Für einen Besuch ist der Kauf eines Onlinetickets erforderlich. Das Varusschlacht-Museum bei Bramsche darf vorerst keine Besucher empfangen, der Park Kalkriese bleibt aber für Besucher weiter weiter ohne Anmeldung und eintrittsfrei geöffnet.
Region Hannover und Steinhuder Meer
Der Zoo Hannover lässt derzeit nur vorher angemeldete Gäste hinein, die eine Jahreskarte besitzen. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Steinhuder Meer sowohl für Spaziergänger als auch für Radler oder Wassersportler wie Surfer, Segler und Kiter. Unter freiem Himmel, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden können, muss eine medizinische Maske getragen werden.
Harz
Während klassische Escape-Rooms geschlossen bleiben müssen, könnten im Harz auch Outdoor Escape Games gespielt werden – unter Beachtung der Corona-Verordnungen. Das teilte der Tourismusverband mit. Das Spiel „Erwachen des Bösen“ in Wernigerode ist eine Mischung aus Gesellschaftsspiel und Escape Room. Das Spiel gibt es online zu kaufen, gespielt werden kann mit bis zu acht Personen, ohne Timeslot, Begleitung oder Anmeldung. Gebunden ist die Gruppe allein an den Ort – in diesem Fall Wernigerode. Das Spiel dauert etwa drei Stunden. Dabei bewegen sich die Teilnehmer in der Innenstadt und umkreisen im Rahmen zahlreicher Rätsel großflächig den Wernigeröder Rathausplatz.
Wen es mehr in die Natur zieht, der kann eine Wanderung im Harz unternehmen. Ausgedehnte Wälder, bizarre Felsen, jahrtausendealte Moore und ursprüngliche Bachläufe – das Mittelgebirge bietet Abwechslung. Zwar sind touristische Einrichtungen wie Seilbahnen, Hotels, Gaststätten und Cafés laut Tourismusverband weiterhin zu. Ausgedehnten Märschen in der Natur steht aber nichts im Wege – so lange sich Besucher an Abstands- und Maskenregeln an belebten Orten wie etwa Parkplätzen halten.
Auch sollten Besucher wissen, dass die Bodenvegetation aktuell leicht entzündlich ist. Parken auf Grasflächen und Rauchen sollte wegen der Waldbrandgefahr unterlassen werden, mahnt der Verband. Während des heftigen Wintereinbruchs im Januar war der Harz von Besuchern aus dem Umland überrannt worden.
Tourismuskodex an der Ostsee für Gäste und Gastgeber
Noch weiß niemand, wie viele Touristen in diesem Sommer nach Schleswig-Holstein kommen dürfen. Um Gedränge an den Stränden wie im Corona-Sommer zu vermeiden, haben sich die Orte an der Lübecker Bucht auf einen Tourismuskodex geeinigt.
Dadurch sollten Alleingänge im Interesse des Tourismus in der Region vermieden werden, sagte die Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus (OHT), Katja Lauritzen. Im vergangenen Jahr hatten Urlauber und Tagestouristen vor allem in Timmendorfer Strand und Scharbeutz an der Lübecker Bucht für zum Teil chaotische Verhältnisse gesorgt.
Tagesgäste sind für die Urlaubsorte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Eine Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) in Auftrag des Ostsee-Holstein-Tourismus hat Lauritzen zufolge ergeben, dass im Jahr 2019 rund 58,5 Millionen Tagesgäste an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins für einen Bruttoumsatz von mehr als 1,7 Milliarden Euro gesorgt haben.
Trotz Corona: Wo ein Tagesausflug an die Küste möglich ist
Viele Menschen sind angesichts der sich oft ändernden Corona-Verordnungen verunsichert: Touristische Übernachtungen bleiben zu Ostern verboten, doch was ist mit einem Tagesausflug? Trotz des anhaltenden Lockdowns möchte Niedersachsen keinen Tagestourismus verbieten. Am Ende entscheiden die Kreise.
- Cuxhaven: Über die Feiertage plant der Landkreis Cuxhaven, den Tagestourismus zu untersagen. „Wir wollen unsere Mitmenschen schützen“, sagte der Sprecher der Stadt Cuxhaven, Marcel Kolbenstetter. Zuletzt sei der Zulauf am Strand an den Wochenenden mit gutem Wetter sehr stark gewesen.
- Juist: Tagestourismus ist auf der ostfriesischen Insel wegen des Tidenfahrplans der Fähre nur selten möglich – und zu Ostern passen die Zeiten nicht. „Ostern hat sich für uns erledigt“, sagte ein Mitarbeiter der Gemeinde. Zweitwohnungsbesitzer und ihre Familien können für ein paar Tage kommen. Sie dürfen aber nicht an Bekannte vermieten.
- Landkreis Wittmund: Langeoogs Bürgermeisterin Heike Horn geht davon aus, dass Tagesausflüge auf die ostfriesische Insel möglich sein werden. Allerdings werden nicht viele Gäste kommen können: „Es gilt immer noch der Corona-Fahrplan mit relativ wenigen Fähren und beschränkten Passagierzahlen.“ Dasselbe gilt für Spiekeroog. Jedoch bietet sich dorthin ein Tagesausflug höchstens Ostermontag an: Dann fährt die Fähre ab Neuharlingersiel morgens, an den anderen Ostertagen erst mittags.
- Norddeich: Die Touristiker stellen sich auf Tagesausflügler ein. Viel mehr als ein Strandspaziergang werde für die Gäste aber kaum möglich sein, da alle touristischen Einrichtungen geschlossen blieben. Aktuell werde geprüft, ob Strandkörbe, die bis dahin an der Wasserkante stehen sollen, geöffnet werden können.
- Dangast: Kurdirektor Johann Taddigs appelliert an die Menschen, Ostern nicht nach Dangast zu kommen. „Wir können keinen Service anbieten“, sagte er. Weil die Gaststätten geschlossen seien, gebe es nicht genügend Toiletten.
- Bremerhaven: Tagesausflügler sind in Bremerhaven willkommen. Auch der Zoo am Meer wird geöffnet sein, Zutritt gibt es mit vorheriger Anmeldung. Sollte sich die Inzidenzzahl in Bremerhaven auf über 200 in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner erhöhen, soll der Zoo-Zugang jedoch nur mit Nachweis eines negativen Schnelltests möglich sein.
Bremen zieht Notbremse: Corona-Regeln verschärft
In der Stadt Bremen gelten ab dem kommenden Montag wieder verschärfte Corona-Regeln. Unter anderem werde das Terminshopping ausgesetzt, teilte der Senat mit. Museen, Ausstellungen und botanische Gärten werden wieder für den Publikumsverkehr geschlossen. In der Stadt Bremen habe die Ansteckungsrate drei Tage in Folge über 100 Infektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Der genaue Freitagswert betrug 109,8.
Zu den Regeln ab Montag gehört auch, dass Sport im Freien nur noch allein, zu zweit oder mit Mitgliedern des eigenen Haushalts erlaubt ist. Und: Wenn Personen aus mehr als zwei Haushalten in einem Fahrzeug fahren, müssen Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden. In der noch stärker betroffenen Stadt Bremerhaven lag die Inzidenz rechnerisch bei 227,0 Neuansteckungen auf 100.000 Bewohner binnen sieben Tagen.
Inzidenz: Jetzt zwei Kreise im Norden über 100
Die Corona-Inzidenz steigt auch in Schleswig-Holstein weiter: Am Abend meldete das Land 378 neue Corona-Fälle und damit eine Sieben-Tage-Inzidenz von 65,5 (Vortag: 62,4). Neben der Stadt Flensburg (106,5) liegt jetzt auch der Kreis Segeberg (102,1) wieder über dem Grenzwert von 100. Nur noch sechs der insgesamt 15 Kreise und kreisfreien Städte haben eine Inzidenz von weniger als 50, die Kreise Pinneberg (96,8) und Stormarn (91,7) liegen nur noch knapp unter der Marke von 100.
Die Zahl der Krankenhauspatienten sinkt im Vergleich zum Donnerstag: Derzeit werden 188 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt, zehn weniger als am Vortag. 46 von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen (Vortag: 42). Drei weitere Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung auf 1426 steigen.
Neue Verordnung: Diese Regeln gelten in SH ab Montag
Nicht nur Hamburg, auch Schleswig-Holstein hat seine Corona-Verordnung geändert. Während in der Hansestadt aber nur eine gerichtlich notwendige Anpassung des Alkoholverbots umgesetzt und die Maskenpflicht verschärft wird, können im Nachbarland ab kommender Woche Strandkorbvermietungen ihren Betrieb wieder aufnehmen, für religiöse Zusammenkünfte mit mehr als zehn Teilnehmern entfällt die bisherige Anzeigepflicht bei der Behörde.
Außerdem werden die Regeln für Alten- und Pflegeheime gelockert: Gemeinschaftsveranstaltungen in Gruppenräumen sind wieder erlaubt, die Begrenzung auf zwei festgelegte Besuchspersonen wird ebenfalls aufgehoben. Wer als Besucher einen "hinreichenden Impfschutz" nachweisen kann, ist darüber hinaus von der allgemeinen Testpflicht ausgenommen. Die Regeln gelten von Montag (29. März) bis zum 11. April.
Hamburgs neue Corona-Verordnung tritt Montag in Kraft
Die neue Corona-Verordnung des Hamburger Senats soll erst am Montag in Kraft treten. Grund sei, dass es nur um eine Verlängerung der geltenden Maßnahmen gehe, sagte eine Senatssprecherin am Freitag. Ursprünglich sollte die Verordnung, mit der der Lockdown bis zum 18. April verlängert wird, bereits ab Sonnabend gelten. Die Verfügung sollte noch am Freitag veröffentlicht werden.
Sie sieht den Angaben zufolge einige Anpassungen vor. Die Maskenpflicht soll künftig auch im Auto gelten, wenn die Insassen aus verschiedenen Haushalten stammen. Das flächendeckende Alkoholkonsumverbot wird auf genau definierte Orte im Freien beschränkt. Außerdem will der Senat gemäß dem jüngsten Bund-Länder-Beschluss im Veranstaltungsbereich Modellprojekte zulassen.
Corona-Impftermine: Diese Hamburger sind nun dran
Hamburg ruft Tausende weitere Menschen erstmals zur Corona-Impfung auf. Da im April größere Liefermengen der Wirkstoffe von Biontech, Moderna und Astrazeneca angekündigt sind, dürfte die Terminvergabe nun schneller vorangehen. Wer nun einen Termin in den Hamburger Messehallen vereinbaren kann und wer einen Nachweis mitbringen muss, lesen Sie hier im Bericht.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag