Hamburg. Die Stadt ruft Tausende weitere Menschen zur Corona-Impfung in den Messehallen auf. Manche müssen aber einen Nachweis erbringen.
Während Hamburg von der dritten Welle der Corona-Pandemie geradezu überrollt wird, richten sich die Hoffnungen auf den Fortschritt der Impfungen in der Stadt. Der Senat hat für April größere Liefermengen der Wirkstoffe von Biontech, Moderna und Astrazeneca angekündigt. Wie die Sozialbehörde Donnerstagabend mitteilte, sind nun erstmals Gruppen der Priorität 2 zum Impfen aufgerufen. Sie können ab sofort online oder telefonisch unter der 116 117 einen Termin für das Impfzentrum vereinbaren.
Das betrifft pflegende Angehörige, Personal von Heilmittelerbringern wie Ergo-, Physio- und Ernährungstherapeuten sowie Podologen und deren Praxispersonal. Auch Mitarbeiter von Gesundheitshandwerken mit direktem Patientenkontakt sind nun dran. "Die berechtigten Personen werden über die Kammern und Arbeitgeber informiert", heißt es weiter. Der Senat stellt klar, dass auch weiterhin Menschen aus der Prioritätsgruppe 1 Termine im Hamburger Impfzentrum machen können.
Angehörige brauchen Nachweis für Corona-Impfung
Angehörige oder Kontaktpersonen Pflegebedürftiger müssen dafür einen Nachweis erbringen, der durch die pflegebedürftige Person selbst ausgestellt werde. "Zur Ausstellung berechtigt sind Menschen über 70 Jahren, die pflegebedürftig sind, jedoch nicht in einer Einrichtung gepflegt werden oder Menschen, die an einer der Vorerkrankungen nach §3 Nr. 2 der Impfverordnung leiden", teilte der Senat mit.
Ein einseitiges Formular dafür steht kurzfristig unter www.hamburg.de/corona-impfung bereit. Zusätzlich müsse ein eindeutig zuzuordnender Beleg über den Pflege-/Betreuungsgrad der benennenden Person beigefügt werden. Im Impfzentrum werde mit diesen beiden Nachweisen die Berechtigung geprüft. Nur bei Vorlage vollständiger Unterlagen kann die Schutzimpfung durchgeführt werden.
Wer einen Impftermin in Hamburg vereinbaren kann:
- Menschen im Alter von über 80 Jahren,
- Beschäftigte bei ambulanten Pflegediensten,
- niedergelassene Ärzte und Zahnärzte sowie deren Praxispersonal,
- Beschäftigte im Rettungsdienst und im Krankentransportbereich,
- Beschäftigte im Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie die Beschäftigten in den vom ÖGD beauftragten Testzentren und Apotheken,
- Hebammen, Trage-, Still- und Laktationsberaterinnen und -berater,
- Beschäftigte in der Hamburger Kindertagesbetreuung, die in den Einrichtungen Kontakt mit Kindern haben, sowie Tagespflegepersonal (Tagesmütter und Tagesväter),
- Logopädinnen und Logopäden, Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, (Personal von) Heilmittelerbringer (Ergo-, Physio- und Ernährungstherapeuten sowie Podologen und deren Praxispersonal), Gesundheitshandwerker mit direktem Patientenkontakt,
- Vollzugspersonal von Justizvollzugsanstalten,
- Personal von Grundschulen, Sonderschulen und Förderschulen,
- Angehörige von pflegebedürftigen Personen, und zwar bis zu zwei enge Kontaktpersonen von einer nicht in einer Einrichtung befindlichen pflegebedürftigen Person nach den Nummern 1 und 2 und nach § 2 Absatz 1 Nummer 1 der Impfverordnung, die von dieser Person oder von einer sie vertretenden Person bestimmt werden.
In Hamburg sind laut Senat bislang 266.000 Schutzimpfungen verabreicht worden. Zuletzt hatte es wegen des zwischenzeitlichen Stopps der Astrazeneca-Verabreichungen Verwirrung gegeben: 3000 Hamburger erschienen nicht zu ihrem Termin. Dafür haben gut 93.000 Hamburgerinnen und Hamburger die zweite Dosis erhalten, womit die volle Schutzwirkung erreicht sein dürfte. Das betreffe vor allem die über 80-Jährigen und Menschen in Pflegeheimen
Schwer Erkrankte werden in Arztpraxen geimpft
Dort sind die Impfungen größtenteils abgeschlossen. Derzeit suchten mobile Impfteams Seniorenwohnanlagen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung auf. Auch das Personal von Krankenhäusern, Rettungsdienst und Polizei wird schon geimpft.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Außerdem werden Menschen mit Vorerkrankungen derzeit von ihren Ärzten gezielt angesprochen. 27 Schwerpunktpraxen sollen ihnen eine Impfung verabreichen. Das Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI), das Menschen mit Behinderung gezielt Impfangebote macht, sei ebenfalls mit Impfdosen versorgt worden.