Hamburg. Während in Hamburg strenge Regeln gelten, dürfen hinter der Stadtgrenze Tierparks öffnen – viele Hamburger machten sich auf den Weg.

Es ist wie immer an einem sonnigen Sonntag im beginnenden Frühling: Der Parkplatz des Wildparks Schwarze Berge ist so gut besucht, dass die Einweiser in ihren Schutzwesten reichlich zu tun haben. An der Kasse bilden sich lange Schlangen. Die Stimmung ist gut, die Vorfreude bei denen, die eines der begehrten Tickets ergattern konnten, groß.

Viele Besucher haben sich am Wochenende trotz gesperrten Elbtunnels auf den Weg in den Landkreis Harburg gemacht. Denn in Niedersachsen sieht die Corona-Welt noch anders aus. Tierparks haben anders als in der Hansestadt geöffnet. Und so zieht es viele Hamburger ins Umland. Die Tickets am Wochenende für den Besuch des Tierparks Schwarze Berge sind alle vergriffen, genauso im Tierpark Lüneburger Heide.

Selbst bei steigenden Infektionszahlen: Wildparks dürfen wohl öffnen

Die Nachfrage ist groß. Kein Wunder: In Hamburg galten am Wochenende mit der Notbremse wieder die alten Regeln. Sogar botanische Gärten waren wieder geschlossen. Während in Hamburg die Maskenpflicht auf Spielplätzen und beim Joggen im Park gilt und Kontakte wieder streng reduziert werden müssen, sieht es auf der anderen Seite der Elbe hinter der Landesgrenze ganz anders aus.

Das wird sich wohl auch bei einem Inzidenzwert über 100 anders als in Hamburg nicht ändern. Grund ist ein neues Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg. "Das Infektionsrisiko bei Aufenthalten im Freien sei von vorneherein vergleichsweise gering", so die Richter. Somit dürften die Tierparks im Landkreis Harburg wohl auch bei steigenden Infektionszahlen offen bleiben.

Wildpark Schwarze Berge hat Sicherheitsdienst engagiert

Deshalb bereiten sich die Tierparks auf weiteren Zulauf besonders zu Ostern vor. "Wir geben unser Bestes, alles zu koordinieren und zu organisieren", sagt Kira Bugenhagen, Sprecherin des Wildparks Schwarze Berge in Rosengarten.

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Unter anderem wurden Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes engagiert, die dabei helfen, dass die nötigen Abstände in der Schlange eingehalten werden.

Auch mit Hilfe von Kameraaufnahmen werte man das Besucheraufkommen im Park aus. "Es läuft gut", zieht Bugenhagen Bilanz. Trotzdem lerne man jeden Tag dazu und werde weiter nachbessern. Um aus Fehlern lernen zu können, reize man aber auch die erlaubte Obergrenze nicht aus. 50 Prozent der einstigen Besucherzahlen sind erlaubt. In der Spitze seien das früher bis zu 1400 Besucher pro Stunde gewesen. Laut Budenhagen ließe man nun 500 pro Stunde hinein. Am Wochenende hätten sich zeitgleich maximal 1400 Besucher auf dem Areal zeitgleich aufgehalten.