Hamburg. In dem Schwimmbad haben die Vorbereitungen für die neue Saison begonnen – auch wenn es noch viele ungeklärte Fragen gibt.
Die Ente lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Nicht davon, dass um das Becken herum gewerkelt wird und auch nicht davon, dass durch große Schläuche von zwei Seiten Wasser im hohen Bogen hineinplätschert. Was sie nicht weiß: Zumindest für Enten ist hier bald Schluss mit Planschen. Für Schwimmer aber soll es in ein paar Wochen erst richtig losgehen. Das ist jedenfalls die Hoffnung von Bäderland, dem Betreiber des Kaifu-Schwimmbades in Eimsbüttel, das traditionell die Sommersaison eröffnet.
Und auch wenn im Moment noch sehr unklar ist, wann und wie und ob es irgendwann losgehen kann, hat Bäderland ganz regulär in diesen Tagen mit den Vorbereitungen auf die Sommersaison begonnen.
Das Becken mit den Sprungtürmen ist geleert und wird nun gesäubert. Das große Schwimmbecken, auf dem derzeit die Ente ihre Bahnen zieht, ist noch mit braunem Wasser gefüllt.
Schwimmbäder in Hamburg: Wie geht es weiter?
„Auch im Winter leeren wir die Becken nicht, weil das Wasser die witterungsanfälligen Fliesen schützt. Bei Frost würden sie einfrieren und bei Tauwetter dann abfallen“, erklärt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Damit das Wasser nun wie gehabt in den angrenzenden Isebekkanal geleitet werden kann, muss es mit Sauerstoff angereichert werden – daher die großen Schläuche. „Durch das Aufklatschen des Wassers wird Sauerstoff hineingebracht“, erklärt Dietel.
Ist das Becken dann in wenigen Tagen geleert, wird gereinigt, ausgebessert und teilweise neu verfugt. Danach kommt wieder Wasser in die Becken. „Das geht allerdings nur ganz langsam. Wir lassen jeden Tag in etwa so viel Wasser rein, dass zwei neue Fliesenreihen bedeckt sind. Alles auf einmal geht nicht, weil dann kein Wasser für den Stadtteil mehr übrig wäre“, sagt Dietel.
Auch weitere Bäder werden nun fit gemacht
Inklusive der Arbeiten auf dem Gelände – von Laub entfernen bis zur Instandsetzung des Mobiliars – dauert es ungefähr sechs Wochen, bis das Schwimmbad öffnen könnte. „Deswegen ist es auch wichtig, dass wir jetzt beginnen. Denn sollte es irgendwann heißen, dass wir öffnen können, können wir nicht dann erst mit der Vorbereitung anfangen.“
Dieselben Arbeiten, die in diesen Tagen im Kaifu-Bad anstehen, beginnen parallel auch in den Bäderland-Bädern Bondenwald, Billstedt und Finkenwerder. „Diese Bäder werden immer zuerst fit gemacht, da es Kombibäder mit Frei- und Hallenbad sind und deswegen in der Regel etwas früher öffnen als reine Freibäder“, so Dietel.
Im Kaifu-Hallenbad ist das Becken, in dem zum letzten Mal am ersten November geschwommen wurde, übrigens derzeit auch leer. „Da das Becken aus Edelstahl ist und damit nicht gefliest ist, konnten wir das Wasser ablassen, was viel Geld spart. In anderen Bädern war das nicht möglich. Das hat zur Folge, dass auch die Raumtemperatur warm gehalten werden muss, um Feuchtigkeit und Schimmel zu vermeiden“, so Dietel weiter.
Genau so viele Unklarheiten wie im vergangenen Jahr
Mit welchen Szenarien man derzeit für diesen Sommer rechne? Ob man sich durch die Erfahrung von 2020 besser vorbereitet fühle? „Nicht unbedingt“, sagt Dietel. „Das Prozedere mit den Zeitslots und Onlinetickets ist natürlich eingespielt. Aber ansonsten haben wir genau so viele Unklarheiten wie im vergangenen Jahr um diese Zeit.“ Es sind eben solche Fragen: Wird ein Einlass nur mit Tests möglich sein? Wird es wieder Zeitslots geben müssen? Wird das Hallenbad auch betrieben werden können?
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Schon der vergangene Corona-Sommer hat bei Bäderland zu großen Einbußen geführt. Durch die Besucherzahlbeschränkungen ist die Zahl der Badegäste um etwa 60 Prozent gesunken. Das hat sich auch an dem bei vielen besonders beliebten Kaifu-Schwimmbad deutlich gezeigt: Vor Corona kamen an heißen Sommertagen bis 9000 Badegäste pro Tag ins Bad. Im vergangenen Sommer durften es nur maximal 1700 sein.
Klar ist in diesen Tagen nur: Mit einem Freibad-Sommer ohne große Einschränkungen rechnet in diesen Tagen angesichts der stark steigenden Zahlen aber niemand mehr. Und so werden auf absehbare Zeit wohl erst mal nur sehr wenige Menschen die Möglichkeit zum Schwimmen haben.
Konzepte für verschiedene Szenarien stehen
„Derzeit können nur die Olympioniken das Bad in Dulsberg nutzen und die Profi-Wasserballer und Abiturienten, die im Schwimmen geprüft werden, die Halle im Landesleistungszentrum im Wilhelmsburger Inselpark.“ Das normale Schulschwimmen fällt derzeit aus.
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Zwar habe die Bürgerschaft entschieden, dass der ausgefallene Schwimmunterricht nachgeholt werden soll. Wie, wann und wo das geschehen soll, sei aber noch nicht geklärt. „Wir können nicht mehr machen, als Konzepte für verschiedene Szenarien zu entwickeln und zu hoffen, dass wir die Bäder dann bald öffnen können.“ Daran, dass die Enten in diesem Jahr die einzigen Badegäste gewesen sein könnten, will derzeit jedenfalls noch niemand denken.