Hamburg. Der Überblick: Maskenpflicht im Freien wird noch vor dem Wochenende aufgehoben. Zwei Hamburger Kitas starten mit „Lolli-Tests“.

Weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus, die Inzidenzen sinken, und die Bundesjustizministerin hat eine Debatte über die Maskenpflicht ausgelöst. Die Reaktionen sind relativ einhellig. Auch der Senat in Hamburg hatte am Dienstag über eine Lockerung der Mund-Nasen-Bedeckung beraten.

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Nach langer Zwangspause mit Insolvenzsorgen können Lokale, Hotels und Touristikbetriebe in die Sommersaison starten. Ausgerechnet jetzt mangelt es vielen aber an etwas Entscheidendem: genügend Hilfs- und auch Fachpersonal. Schicksalsschlag oder schlechte Planung? Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 15. Juni:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 7,0
  • Astrazeneca-Geschenk: 8000 neue Impf-Termine in Hamburg
  • Landesunterkünfte für Flüchtlinge im Norden sind coronafrei
  • Neue Corona-Verordnung: Bremen lockert Kontakt-Regeln
  • Pilotprojekt: Zwei Hamburger Kitas starten mit „Lolli-Tests“
  • Kino-Öffnungen in Hamburg: Filmförderung lockt mit Freikarten
  • Nach Corona-Pause: Hamburg feiert den Neustart der Kultur
  • Schleswig-Holstein: Schüler sollen auch nach den Ferien Masken tragen
  • Senat: Maskenpflicht im Freien wird aufgehoben
  • Coronavirus: Weitere Fälle der Delta-Variante in Hamburg
  • Inzidenz sinkt weiter – die neuen Corona-Zahlen für Hamburg
  • Freibad, Hagenbeck und Co: Keine Testpflicht mehr für Kinder
  • Öffnung ausgebremst? Gastronomen und Hotels fehlen die Arbeitskräfte
  • Schausteller frohlocken: Hamburger Dom vor Neustart
  • Senat berät über Lockerung der Maskenpflicht in Hamburg
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 8,1

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 7,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein auf 7,0 gefallen. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervor. Am Vortag hatte der Wert noch bei 8,1 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Bundesweit betrug die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Dienstagmorgen 15,5.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages 23 neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 45. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden bislang 1618 Todesfälle registriert, womit ein weiterer Mensch starb.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge wie am Vortag bei 40. Auf Intensivstationen wurden 23 Corona-Patienten behandelt - auch diese Zahl hat sich seit Montag nicht geändert; 20 von ihnen wurden beatmet (+1).

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind weiterhin die Kreise Pinneberg (14,6) und Stormarn (13,5). Am besten bleibt die Lage in Flensburg: Dort liegt die Inzidenz seit Tagen bei null; danach folgt Plön mit 0,8.

"Astrazeneca-Geschenk": 8000 neue Impftermine in Hamburg

Ab Mittwoch, 12 Uhr, können überraschend 8000 zusätzliche Termine im Impfzentrum gebucht werden – allerdings ausschließlich für Personen über 60 Jahren. Hintergrund ist nach Angaben der Sozialbehörde eine unerwartete Lieferung des Herstellers Astrazeneca, dessen Impfstoff zumindest im Impfzentrum nur über 60-Jährigen verabreicht wird.

8000 zusätzliche Impfdosen des Herstellers Astrazeneca stehen für das Hamburger Impfzentrum zur Verfügung (Symbolbild).
8000 zusätzliche Impfdosen des Herstellers Astrazeneca stehen für das Hamburger Impfzentrum zur Verfügung (Symbolbild). © picture alliance / SvenSimon / Frank Hoermann | Unbekannt

Die 8000 Dosen hatte Dänemark ursprünglich an Schleswig-Holstein abgegeben, wo sie aber aus logistischen Gründen nicht zeitnah genutzt werden könnten. Daher werde der Impfstoff nun in Hamburg zum Teil für ohnehin anstehende Zweitimpfungen verwendet, was Kapazitäten für neue Ersttermine im Impfzentrum eröffne.

Landesunterkünfte für Flüchtlinge im Norden sind coronafrei

Alle Landesunterkünfte für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein sind seit mindestens einer Woche frei von Corona. 75 Prozent der impfbaren Bewohner seien erstgeimpft, 52 Prozent hätten bereits die zweite Dosis erhalten, teilte das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge in Neumünster mit.

Allerdings seien wegen täglicher Neuaufnahmen neue Covid-19-Fälle zu erwarten. Mit einer unkontrollierten Ausbreitung durch die aktuell bekannten Coronaviren rechnet das Landesamt nach eigenen Angaben aber nicht mehr.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Neue Corona-Verordnung: Bremen lockert Kontakt-Regeln

Bei Treffen und Freizeitaktivitäten sollen die Menschen in Bremen bald wieder mehr Freiheiten haben. Lockerungen seien bei den Kontaktbeschränkungen, Veranstaltungen, beim Sport und bei der Maskenpflicht in Schulen geplant, teilte der Bremer Senat mit. Demnach soll die neue Corona-Verordnung am kommenden Montag (21. Juni) in Kraft treten. Statt bis zu zu fünf Personen dürfen sich dann bis zu zehn Menschen treffen. „Alternativ sind weiterhin Treffen von zwei Haushalten ohne Beschränkung der Personenzahl möglich“, hieß es.

Die Maskenpflicht gilt demnach im Freien nur noch an Haltestellen des Personennahverkehrs sowie an Bahnhöfen. Im Nahverkehr und in Innenräumen müssen Menschen weiter einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Für Beschäftigte in Kitas, Schülerinnen, Schüler und Beschäftigte der weiterführenden Schulen wird die Maskenpflicht aufgehoben. Auf den Gängen und in Treppenhäusern der allgemein- und berufsbildenden Schulen müssen die Menschen aber weiter Maske tragen, ausgenommen sind Grundschülerinnen und -schüler.

Wegen der sinkenden Inzidenz und steigenden Impfquote dürfen weitere Einrichtungen wie Saunen, Prostitutionsstätten und Schwimmbäder öffnen, wenn sie ein Hygienekonzept haben. An Veranstaltungen in Innenräumen dürfen bis zu 250 Personen teilnehmen, an Veranstaltungen unter freiem Himmel bis zu 1000. Voraussetzung ist ein Hygienekonzept.

Pilotprojekt: Zwei Hamburger Kitas starten mit „Lolli-Tests“

Zwei Hamburger Kitas nehmen seit Ende Mai an einem spannenden Pilotprojekt teil: Rund 80 Kinder und Kita-Personal werden dabei an zwei Tagen pro Woche per „Lolli-Test“ auf Infektionen mit dem Coronavirus mittels PCR-Analyse untersucht, wie die kooperierenden Hamburger Unternehmen Altona Diagnostics und das Labor Dr. Fenner und Kollegen mitteilte. Für die Probenentnahme lutschen Kinder und Erzieher für etwa 30 Sekunden an einem Tupfer.

Die Methode gelte als fast ebenso zuverlässig wie der Nasen-Rachen-Abstrich, sei jedoch angenehmer und damit eine "besonders kinderfreundliche Art der Probenentnahme" für einen PCR-Test. Die einzelnen Speichelproben werden anschließend als Sammelprobe getestet. Fällt das Ergebnis negativ aus, bedeute dies, dass bei den Testpersonen keine Infektion nachweisbar ist. Sollte die Probe positiv sein, könne auf eine zweite Lolli-Test-Probe zurückgegriffen werden, um die infizierte Person zu identifizieren.

Rund 80 Kita-Kinder und Erzieher in Hamburg werden im Rahmen eines Pilotprojektes an zwei Tagen pro Woche per „Lolli-Test“ auf Infektionen mit dem Coronavirus untersucht (Symbolbild).
Rund 80 Kita-Kinder und Erzieher in Hamburg werden im Rahmen eines Pilotprojektes an zwei Tagen pro Woche per „Lolli-Test“ auf Infektionen mit dem Coronavirus untersucht (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Michael Reichel | Unbekannt

Die Tests finden im Rahmen des Pilotprojekts "SCoPE" statt, das nach fünf Wochen mit Beginn der Hamburger Sommerferien endet. Ziel sei es, weitere Infektionen in den Kitas wie auch das Hineintragen des Coronavirus in die entsprechenden Familien zu verhindern. „Das Konzept für dieses Pilotprojekt haben wir auch mit Blick auf Personengruppen entwickelt, für die bis auf Weiteres kein Impfangebot verfügbar sein wird", sagt Ulrich Spengler, Geschäftsführer von Altona Diagnostics. "So wollen wir mit dieser Pilotphase auch ein Verfahren etablieren, mit dessen Hilfe Kita-Einrichtungen und Grundschulen selbst bei steigenden Infektionszahlen, bspw. im Herbst und Winter unter kontrollierten Bedingungen weiter offengehalten werden können.“

Im Kreis Pinneberg startet direkt nach den Sommerferien in allen rund 140 Kindertagesstätten des Kreises ein sogenannter Lolli-Test-Modellversuch.

Kino-Öffnungen in Hamburg: Filmförderung lockt mit Freikarten

Anlässlich der Kino-Öffnungen am 1. Juli in der Corona-Krise lockt die MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein Zuschauer mit Kinofreikarten zurück in die Säle. Am Startwochenende gebe es von Donnerstag bis Sonntag unter dem Motto „MOIN – Die erste Runde geht auf uns“ in 34 Kinos in Schleswig-Holstein und 16 Kinos in Hamburg jeweils eine Umsonst-Vorstellung. „Mit der Aktion möchten wir uns bedanken: Für das Durchhalten in der Krise und für die Unterstützung für die Kinos“, sagt Helge Albers, Geschäftsführer der Filmförderung, am Dienstag.

Unter den Filmen, die im Rahmen der Aktion gezeigt werden, ist auch die deutsche Komödie „Catweazle“ zu sehen. Dabei mimt Kult-Komiker Otto Waalkes (72) einen verrückten Magier, der sich versehentlich aus dem 11. Jahrhundert in die Gegenwart zaubert. Nachdem der Filmstart mehrfach verschoben werden musste, fühlt sich der gebürtige Ostfriese nach eigenen Aussagen angesichts der bevorstehenden Premiere geradezu euphorisch: „Geht es wirklich los? Ich kann’s noch gar nicht glauben. Dass die Kinos mit meinem Film aufmachen, das habe ich natürlich nie erwartet, das ist für mich etwas ganz Besonderes.“ Mehr Informationen finden Sie hier.

In Hamburg nehmen folgende Kinos teil:

  • 3001 Kino
  • Abaton-Kino
  • Alabama Kino
  • Astor Film Lounge HafenCity
  • Blankeneser Kino
  • B-Movie
  • Elbe Filmtheater
  • filmRaum
  • Koralle Kino
  • Magazin-Filmkunsttheater
  • Metropolis Kino
  • Passage Kino
  • Savoy Filmtheater
  • Studio Kino
  • UCI Othmarschen Park
  • zeise Kinos

Nach Corona-Pause: Hamburg feiert den Neustart der Kultur

Mit einem Kultursommer feiert die Stadt Hamburg vom 15. Juli bis zum 16. August in der Corona-Pandemie den Neustart der Kultur. Damit sollen Kultureinrichtungen sowie Hamburger Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden, teilte die Hamburger Kulturbehörde am Dienstag mit. Rund 220 Hamburger Veranstalter haben sich mit unterschiedlichsten Formaten um eine Teilnahme beworben. Eine Jury empfahl mehr als 100 Konzepte zur Förderung, die teils über mehrere Tage in allen Bezirken ein vielfältiges Programm anbieten werden.

Finanziert wird der Kultursommer aus dem Corona-Hilfspaket Kultur, in dem 22 Millionen Euro für diverse Hilfsmaßnahmen enthalten sind. Voraussichtlich werden acht bis zehn Millionen Euro dafür verwendet.

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Das vielfältige Programm werde zumeist unter freiem Himmel stattfinden und umfasst mehrtägige Festivals, Konzerte, Darstellende Kunst, Kino, Lesungen sowie Angebote für Kinder und Jugendliche. Die Vielfalt der Spielorte reicht dabei vom Rathausmarkt bis zum Garten einer Kirchengemeinde - öffentliche Plätze und Parks sollen genauso bespielt werden wie ungewöhnliche Orte, darunter Alsterdampfer, Pontons auf dem Fleet oder Schaufenster.

Schleswig-Holstein: Schüler sollen auch nach den Ferien Masken tragen

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) geht davon aus, dass auch das kommende Schuljahr mit Maskenpflicht und Schnelltests starten wird. „Das ist schon allein wegen der Reiserückkehrer wichtig“, sagte sie am Dienstag. Urlauber könnten – so die Gefahr – eine Corona-Infektion mit nach Hause bringen und dann in die Schule tragen. Welche konkreten Hygieneregeln in den Schulen gelten sollen, wird das Bildungsministerium zwei Wochen vor Beginn des neuen Schuljahrs bekannt geben. Das alte Schuljahr endet am kommenden Freitag, das neue startet am 2. August.

Klar ist laut Prien: Es wird ein Präsenzschuljahr. Inhaltlich soll sich in den Schulen des Landes allerdings manches ändern. Prien will einen „breiten Dialogprozess“ starten. „Schule wird nicht mehr so sein, wie sie vor der Pandemie war“, sagte die Ministerin. Kurzfristig bedeutet dies zunächst: Im kommenden Schuljahr soll es erst einmal darum gehen, nach den langen Phasen des Distanzunterrichts und nach den Sommerferien gut in der Schule anzukommen. Die Rolle von „Schule als sozialer Lernraum“ müsse besonders berücksichtigt werden, heißt es in einem Rahmenkonzept, das Prien am Dienstag vorlegte. „Wir wollen den Schülern Zeit geben, wieder im Normalbetrieb Schule anzukommen“, so Prien.

Welche Hygieneregeln im kommenden Schuljahr gelten werden, steht jetzt noch nicht fest (Archivbild).
Welche Hygieneregeln im kommenden Schuljahr gelten werden, steht jetzt noch nicht fest (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Zudem müssten die Lernrückstände erfasst und sodann aufgeholt werden. Dazu werden die Schulen personelle Unterstützung bekommen. Damit könnten individuelle Wissenslücken geschlossen werden. Langfristig sollen in Schulen bestimmte Standards für Distanzunterricht eingeführt werden. Dazu sind eine Fachveranstaltung bereits im Juli und ein digitaler Kongress geplant, der am Jahresende stattfinden soll.

Die Bilanz des zurückliegenden Pandemie-Schuljahrs ist laut Prien nicht so negativ, wie viele Kritiker behaupten. Nein, es sei kein verlorenes Schuljahr gewesen, sagte Prien. Im Gegenteil: „Es hat alle Schüler weitergebracht.“ Die Qualität der Prüfungen beim Ersten und beim Mittleren Schulabschluss sei auf dem Niveau der Vorjahre gewesen. „Die schriftlichen Abiturprüfungen waren sogar besser“, sagte die Ministerin. Genaue Ergebnisse werden wohl erst zu Beginn des kommenden Schuljahres vorliegen.

Auch Mecklenburg-Vorpommern schafft Maskenpflicht im Freien weitgehend ab

Die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien soll in der kommenden Woche auch in Mecklenburg-Vorpommern weitestgehend abgeschafft werden. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin an. Außerdem werde es ein neues Ampelsystem geben, anhand dessen weitere Corona-Maßnahmen oder Lockerungen abgeleitet werden sollen.

Es berücksichtigt laut Schwesig nicht allein die Sieben-Tage-Inzidenz, also den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, sondern zudem etwa die Krankenhausauslastung mit Covid-19-Patienten.

Digitales Impfzertifikat in Apotheken und übers Internet

Seit dieser Woche kann das digitale Impfzertifikat in Hamburg bei Vorlage der schriftlichen Impfbestätigung in Apotheken ausgestellt werden. Wer im Impfzentrum geimpft wurde, muss den Weg in eine Apotheke jedoch nicht antreten, sondern kann sich das Zertifikat direkt herunterladen, wie die Sozialbehörde am Dienstag mitteilte. Dafür wurde ein Online-Service eingerichtet, der ab sofort zur Verfügung steht. Mehr Informationen zum digitialen Impfnachweis in Hamburg erhalten Sie hier.

Senat: Maskenpflicht im Freien wird aufgehoben

Am Dienstag informierte der Hamburger Senat über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt. "Das Infektionsgeschehen in Hamburg ist weiterhin auf niedrigem Niveau, der R-Wert liegt aktuell bei 0,79", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Trotz vieler Lockerungen bleibe die Inzidenz stabil, das sei ein gutes Zeichen. Deshalb habe der Senat eine Lockerung der Maskenpflicht beschlossen.

Noch vor dem Wochenende wird die Maskenpflicht im Freien in Hamburg aufgehoben.
Noch vor dem Wochenende wird die Maskenpflicht im Freien in Hamburg aufgehoben. © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Noch vor dem Wochenende wird die Maskenpflicht im Freien an den bislang definierten Orten (bestimmte Straßen oder Plätze) aufgehoben. Ausgenommen sind Wochenmärkte. "Wichtig bleibt: Im Inneren bleibt es bei der Maskenpflicht", so Schweitzer. Und zudem sollte jeder überall eine Maske tragen, wo es zu größeren Menschenansammlungen kommt.

Auch in der Mönckebergstraße muss keine Maske mehr getragen werden. "Wir setzen aber darauf, dass die Bürger von selbst erkennen: 'Oh, hier ist es eng, ich setze schon mal draußen eine Maske auf'", so der Senatssprecher.

Im öffentlichen Verkehrsmitteln gilt nach wie vor die Maskenpflicht. Ob weiterhin eine FFP2-Maske notwendig sei oder auch eine medizinische Maske erlaubt werde, sei ein Thema, das am Mittwoch auf der Verkehrsministerkonferenz beraten werde, erklärte Schweitzer.

Tanzen ist in Hamburg weiter nicht gestattet

Wann es weitere Lockerungen in Hamburg geben wird, ist noch unklar. Das Tanzen ist gegenwärtig nicht gestattet – auch nicht unter freiem Himmel, wie Schweitzer betonte.

Zur Delta-Variante in Hamburg sagte Schweitzer: "Noch ist das Geschehen sehr niedrig. Die Kontaktnachverfolgung kann sichergestellt werden. Gegenwärtig sehen wir keinen Anlass, Verschärfungen in den Raum zu stellen."

Bewegung gebe es laut Schweitzer auch weiterhin beim Impfgeschehen: Im Bund wurde erkannt, dass Hamburg bei den Impfstofflieferungen benachteiligt wurde. Die Termine für den am Wochenende zusätzlich gelieferten Impfstoff seien sofort vergeben worden. Hamburg rechne damit, dass es weitere zusätzliche Lieferungen geben werde.

Künstler geben beim Kampnagel-Sommerfestival Antworten auf Corona

Mit einem Konzert-Happening eröffnet die kanadische Musikerin Leslie Feist am 4. August das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel. Unter dem Motto „Togetherness“ will das Festival bis zum 22. August neue Formen des Zusammenkommens erproben und Antworten auf die Corona-Krise geben.

„Mit fünf Weltpremieren von Bühnenstücken, davon zwei in der großen Halle k6, ist trotz reduzierter Kapazität und Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr das Programm alles andere als eine Virus-Schmalspurversion“, sagte Festival-Leiter András Siebold am Dienstag in Hamburg bei der Programm-Vorstellung.

Während zum Start des Festivals das Leben und die Gemeinschaft gefeiert werden, blickt der amerikanische Choreograf Kyle Abraham mit einer Totenmesse auf die jüngsten Ereignisse zurück. Das „Lacrimosa“ aus Mozarts Requiem ist auch Leitmotiv in der neuen Produktion von Christoph Marthaler.

Mit der deutschen Sehnsucht nach Urlaub, Exotik und Normalität setzt sich die norwegische Performancegruppe Susie Wang auseinander. Dass der Kampf um den globalen Klimaschutz gerade in Corona-Zeiten an Relevanz gewonnen hat, zeigt die brasilianische Künstlerin Gabriela Carneiro da Cunha. Einige Künstler bespielen Orte in der Stadt, unter anderem das leere ehemalige Kaufhof-Gebäude.

Coronavirus: Weitere Fälle der Delta-Variante in Hamburg

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich weiter in Hamburg aus. Wie der Senat am Dienstag mitteilte, sei sie in 18 Fällen nachgewiesen worden, zudem gebe es einen Verdachtsfall. Darüber hinaus gibt es 29 Fälle der Beta-Variante (und 21 Verdachtsfälle) sowie neun Fälle der Gamma-Variante (und elf Verdachtsfälle) in Hamburg.

Die Anzahl der täglichen PCR-Tests in Hamburg liegt derzeit bei etwa 10.800. Die Positiv-Rate ist dabei von 1,3 Prozent auf 1,1 Prozent gesunken. Zusätzlich zu den PCR-Tests werden in Hamburg noch zahlreiche Schnelltests in Apotheken, Testzentren und Arztpraxen durchgeführt. Gibt es dort einen positiven Befund, muss im Anschluss ein obligatorischer PCR-Test vorgenommen werden.

Genesene sind die ersten sechs Monate nach ihrer Corona-Erkrankung Getesteten und Geimpften gleichgestellt. Als Nachweis für die Genesung gilt ein positiver PCR-Laborbescheid. Wie der Senat mitteilt, erhalten etwa 40.000 Hamburgerinnen und Hamburger, die in diesem Jahr erkrankt waren, den Bescheid in dieser Woche unaufgefordert per Post. Das gilt jedoch nicht für Menschen, die nach dem 8. Juni an dem Coronavirus erkrankt sind: Sie werden aufgefordert, ihren positiven Laborbefund selbstständig aufzubewahren.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Inzidenz sinkt weiter – die neuen Corona-Zahlen für Hamburg

Am Dienstag hat die Sozialbehörde 37 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind fünf Fälle weniger als am Montag (42 neue Fälle) und 16 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche (53). Damit sinkt der Inzidenzwert leicht auf nun 15,1 (Vortag: 15,9) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Corona in Hamburg: Der Inzidenzwert ist erneut gesunken (Symbolbild).
Corona in Hamburg: Der Inzidenzwert ist erneut gesunken (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 76.964 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 74.300 als genesen. In Hamburg haben bislang 842.534 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 477.032 Personen sind vollständig geimpft (Stand14.6.).

In Hamburger Krankenhäusern werden 53 Corona-Patienten behandelt. 29 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, 19 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1580 Menschen gestorben.

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Freibad, Hagenbeck und Co: Keine Testpflicht mehr für Kinder

Während immer mehr Erwachsene geimpft sind und sich nicht mehr testen lassen müssen, um etwa ins Freibad zu gehen, sieht die Situation bei Kindern anders aus. Schließlich haben die allermeisten von ihnen (noch) keinen Impfschutz.

Bis vor Kurzem bedeutete das für Familien häufig, dass sie vor einer gemeinsamen Unternehmung trotzdem ein Schnelltestzentrum ansteuern mussten, damit die Kinder ein negatives Ergebnis vorweisen können. Doch inzwischen gilt für viele Einrichtungen: Kein Test mehr nötig!

Etwa bei Bäderland: Bis vor einigen Tagen galt hier noch eine Testpflicht für Kinder ab sechs Jahren, was bei etlichen Familien für einen nicht unerheblichen Organisationsaufwand sorgte. Insbesondere, weil der Test nicht länger als 12 Stunden her sein durfte. Inzwischen teilte Bäderland mit: „Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren sind ab sofort von der Testpflicht als Voraussetzung für den Zugang zu Schwimmbädern befreit.“

Dasselbe gilt auch beim Eimsbütteler Turnverband ETV. Dort besteht für Kinder unter 14 Jahren generell keine Testpflicht. Und auch ältere Kinder müssen nur ein negatives Ergebnis (Schnelltest) vorlegen, wenn es sich um ein Indoor-Sportangebot handelt. „Bei allen Außenaktivitäten gibt es keine Testpflicht“, so eine Sprecherin.

Der seit November geschlossenen Hamburger Tierpark Hagenbeck darf schon bald wieder seine Außenbereiche öffnen. Doch es gelten strenge Regeln (Archivbild).
Der Hamburger Tierpark Hagenbeck (Archivbild). © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Auch im Tierpark Hagenbeck gibt es seit dem 22. Mai generell keine Textpflicht mehr. Und auch, wer den Heidepark (Tagesgäste) oder Wildpark Schwarze Berge mit der Familie ansteuern möchte, braucht kein negatives Ergebnis mehr vorzeigen – das gilt übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

Regelstudienzeit wird auch für das laufende Sommersemester verlängert

Die individuelle Regelstudienzeit an den Hamburger Hochschulen wird auch für das laufende Sommersemester 2021 verlängert. „Das laufende Sommersemester ist Corona-bedingt für viele Studierende mit großen Herausforderungen verbunden – daher haben wir die Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit nochmals auf den Weg gebracht“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Dienstag in Hamburg.

Das Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee (Archivbild).
Das Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee (Archivbild). © Marcelo Hernandez | Unbekannt

Bei Studierenden, die nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) finanzielle Unterstützung erhalten, verlängere sich bei pandemiebedingter Verzögerung des Studiums auch die Förderungsdauer.

Länder wollen bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen vorschlagen

Angesichts sinkender Corona-Inzidenzen streben die Länder offenbar ein bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen an. In der kommenden Woche solle es einen Vorschlag für eine gemeinsame Regelung geben, kündigte die niedersächsische Staatskanzlei am Dienstag in Hannover an. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich bereits in der vergangenen Woche für einheitliche Corona-Regeln bei Großveranstaltungen ausgesprochen.

Oft gehe es um ähnliche Veranstaltungen im gleichen Format, etwa bei der Fußballbundesliga oder Konzerttourneen, erklärte der Ministerpräsident. Er forderte unter anderem klare Hygienekonzepte „insbesondere mit der Gewährleistung von Abstand“. Dann könne man sich auch wieder an größere Veranstaltungsformate herantasten.

Öffnung ausgebremst? Gastronomen und Hotels fehlen die Arbeitskräfte

In Niedersachsen mit seinem volkswirtschaftlich bedeutenden Küsten-Tourismus sowie den Urlaubsgebieten in Harz und Heide haben viele Gastronomen und Hoteliers nicht ausreichend Personal. Besonders bei den Saisonkräften habe sich „ein nicht unerheblicher Teil der Mitarbeiter in andere Beschäftigungsbereiche hinein verlagert“, sagte Dehoga-Landeschef Rainer Balke schon vor den ersten Öffnungen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hält die Situation für heikel. Der Wettbewerb um die besten Kräfte werde nun voraussichtlich noch intensiver werden, schätzt der BA-Regionalchef für Niedersachsen und Bremen, Johannes Pfeiffer. Mit der Wiederbesetzung zwischenzeitlich verwaister Arbeitsplätze dürfte es teilweise schwierig werden. In ganz Deutschland waren im März 944.000 Menschen in der Gastronomie und Hotellerie sozialversicherungspflichtig beschäftigt – im Vor-Pandemie-Jahr 2019 waren es zu der Zeit noch 125.000 mehr.

Der niedersächsische Tourismusverband differenziert nach Sektoren. „In Unternehmen, die im Kurgeschäft aktiv sind, können wir keinen Abtrieb feststellen.“ Anders sei es in der Gastronomie, wo sich der Personalmangel durch Insolvenzen verschärfen könnte. Eigenen Nachbesserungsbedarf gebe es durchaus: „Die Attraktivität der Jobs muss erhöht werden.“ Einstweilen bleibe der Bedarf an Saisonkräften aber groß, betont die Tourismusexpertin der IHK Ostfriesland, Kerstin Kontny: „Das wird ein Problem entlang der ganzen Küste werden.“

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Schausteller frohlocken: Hamburger Dom vor Neustart

Seit Dezember 2019 gab es auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg kein großes Volksfest mehr: Vier Mal wurde der berühmte Hamburger Dom Corona-bedingt abgesagt. Nun steht der Neustart mit dem Sommerdom 2021 im Juli und August an, und die Schausteller sind sehr erleichtert: „Da fällt ein Riesenstein vom Herzen, da geht die Sonne auf“, sagte Sascha Belli vom Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg.

Vor wenigen Tagen hatte die zuständige Wirtschaftsbehörde offiziell grünes Licht gegeben. Belli zufolge ist es das erste große Volksfest, das in Deutschland offiziell zugelassen ist und aufgebaut wird. „Das ist auch ein Signal für andere Kommunen. Nach dem Motto: Wenn Hamburg sich das traut, dann machen wir das auch.“ Das sei besonders nach der Absage des Münchner Oktoberfestes ein starkes Zeichen der Hansestadt.

Ganz so voll wie 2019 wird es wohl nicht, dennoch dürfen sich Schausteller freuen: Der Sommerdom soll in diesem Jahr wieder auf dem Heiligengeistfeld stattfinden.
Ganz so voll wie 2019 wird es wohl nicht, dennoch dürfen sich Schausteller freuen: Der Sommerdom soll in diesem Jahr wieder auf dem Heiligengeistfeld stattfinden. © Michael Rauhe | Unbekannt

Belli zufolge dürften alle Schausteller die finanzielle Durststrecke einigermaßen überstanden haben. „Mir ist persönlich niemand bekannt, der es nicht geschafft hat. Ohne die staatlichen Hilfen aber würde es heute etwa 80 Prozent der Schausteller nicht mehr geben“, zeigt sich Belli sicher. Dennoch werden nicht alle einen Stellplatz für ihr Geschäft bekommen, denn Corona-bedingt werden nur 200 Geschäfte zugelassen – vor allem die beliebten Klassiker. Auf dem Sommerdom stehen sonst etwa 240 Betriebe.

In besten Zeiten hatten den Sommerdom Belli zufolge fast vier Millionen Menschen besucht. 2021 werden es deutlich weniger sein. Nur 10.000 genesene, geimpfte oder getestete Leute mit vorab gebuchtem Zeitfenster können gleichzeitig auf dem Gelände sein. „Wenn wir ganz positiv hochrechnen, kommen wir vielleicht auf ein Drittel der sonst üblichen Besucher“, so Belli.

Senat berät über Lockerung der Maskenpflicht in Hamburg

Angesichts der niedrigen Zahl von Corona-Neuinfektionen in Hamburg will der Senat am Dienstag über eine Lockerung der Maskenpflicht beraten. Die Ergebnisse sollen im Anschluss (12.30 Uhr) im Rathaus bekannt gegeben werden – das Abendblatt überträgt die Pressekonferenz live. Denkbar sei, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Raum angepasst und in einem weiteren Schritt die Notwendigkeit von FFP2-Masken abgeschafft wird, erklärte der Sprecher der Sozial- und Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich.

Vorgeschrieben ist das Tragen von FFP2-Masken in Hamburg in öffentlichen Verkehrsmitteln. Medizinischer Mund-Nase-Schutz muss in Geschäften, Schulen und öffentlichen Gebäuden benutzt werden. Auch im Freien gilt die Maskenpflicht auf einigen belebten Straßen.

Der Senat berät am Dienstag über eine Lockerung der Maskenpflicht in Hamburg.
Der Senat berät am Dienstag über eine Lockerung der Maskenpflicht in Hamburg. © dpa | Daniel Reinhardt

In Schleswig-Holstein brauchen Kunden vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen seit Montag keine Maske mehr zu tragen. Bremen hob die Maskenpflicht im Freien auf, mit Ausnahme von Haltestellen des Nahverkehrs. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hatte die Länder am Sonntag aufgefordert, die Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 8,1

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein auf 8,1 gefallen. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel von Montag hervor. Am Vortag hatte der Wert noch bei 8,9 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Bundesweit lag der Wert laut Robert Koch-Institut bei 16,6.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages vier neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 23 gewesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion beträgt 1617, drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge bei 40. 23 Corona-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, 19 von ihnen beatmet.

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Stormarn (18,0) und Pinneberg (17,1). Am niedrigsten sind die Zahlen in Neumünster, Flensburg und Plön.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag