Hamburg. Der Überblick: Run auch auf digitalen Impfnachweis. Senat berät am Dienstag über Masken-Lockerung. Neue Corona-Zahlen.

Der Sinkflug der Corona-Zahlen setzt sich weiter fort: Am Sonntag wurden in Hamburg nur sieben Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, am Montag 42, die Inzidenz liegt aktuell bei 15,9. Noch besser sieht es in Schleswig-Holstein aus: Dort befindet sich der Sieben-Tage-Wert inzwischen sogar im einstelligen Bereich.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Die Opposition in der Bürgerschaft fordert angesichts der niedrigen Infektionszahlen in Hamburg eine Lockerung der Maskenpflicht. Sehr begehrt sind weiterhin die Impfungen – und jetzt auch die digitalen Nachweise dafür: Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 14. Juni:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 8,1
  • Registrierung für Corona-Impfzentren im Norden stark gefragt
  • 14.000 Impf-Termine in fünf Stunden vergeben
  • Corona-Krise: Run auf digitalen Impfnachweis in Hamburg
  • Diskussion um Ende der Maskenpflicht auch in Hamburg
  • Sohn an Corona erkrankt? Rentnerin fies hereingelegt
  • Infektionen, Inzidenz, Impfungen – die Corona-Zahlen für Hamburg
  • Hamburg vergibt kurzfristig Termine für 14.000 Biontech-Erstimpfungen
  • Prozess: Mutter soll kleinen Sohn im Lockdown misshandelt haben
  • Inzidenzwert in Niedersachsen sinkt – Landkreis Wesermarsch bei 0
  • Neue Corona-Regeln in Schleswig-Holstein treten in Kraft
  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt bei 8,9
  • Corona-Regeln: Das ist ab jetzt wieder erlaubt in Hamburg

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 8,1

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein auf 8,1 gefallen. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel von Montag hervor. Am Vortag hatte der Wert noch bei 8,9 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Bundesweit lag der Wert laut Robert Koch-Institut bei 16,6.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages vier neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 23 gewesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion beträgt 1617, drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge bei 40. 23 Corona-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, 19 von ihnen beatmet.

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Stormarn (18,0) und Pinneberg (17,1). Am niedrigsten sind die Zahlen in Neumünster, Flensburg und Plön.

Registrierung für Corona-Impfzentren im Norden stark gefragt

 Für einen Termin in einem der Corona-Impfzentren in Schleswig-Holstein haben sich am Montag laut Gesundheitsministerium innerhalb der ersten 90 Minuten 24.000 Interessierte registriert. Dafür ist in den Zentren keine Priorisierung mehr erforderlich. Die jetzige Registrierungsphase dauert noch bis Donnerstag, 13 Uhr. Die ersten Impfungen danach sind ab Samstag vorgesehen.

Ergänzend gibt es weiterhin offene Angebote für Impfungen mit Astrazeneca ohne Anmeldung in Impfzentren in Husum, Neumünster und Lübeck. Die Zweitimpfung folgt fünf Wochen später. Die tatsächliche Verfügbarkeit und Wartezeiten hingen davon ab, in welchem Umfang die Sonderaktionen in Anspruch genommen werden, erläuterte das Ministerium.

14.000 Impf-Termine in fünf Stunden vergeben

Innerhalb von fünf Stunden waren 14.000 Extra-Termine für Corona-Impfungen mit Biontech im Impfzentrum vergeben, die am Montag um 12 Uhr freigeschaltet worden waren. Das bestätigte die Sozialbehörde dem Abendblatt. Ob und wann es neue Termine für Erstimpfungen gibt, ist noch nicht abzusehen.

Es mangelt an Impfstoff. Dennoch gibt es immer wieder Absagen, weil Impfkandidaten zum Beispiel beim Hausarzt früher geimpft werden können. Sagen jene ihre Termine im Impfzentrum ab, gibt es Platz für Nachrücker.

Corona-Krise: Run auf digitalen Impfnachweis in Hamburg

Schon am Tag der Einführung hat es in Hamburg einen wahren Run auf den digitalen Impfpass gegeben. Wie der Vorsitzende des Apothekervereins, Jörn Graue, dem Abendblatt sagte, habe auch technisch alles funktioniert. „In Hamburg sind bisher etwa 80 Prozent der Apotheken angeschlossen und damit mehr als im Bundesdurchschnitt“, sagte Graue. „Das System konnte die Vielzahl der Anmeldungen gut verarbeiten.“ Graue, der die Holthof Apotheke in Rissen betreibt, hat die hohe Nachfrage selbst vor Ort erlebt. „Bis zum frühen Nachmittag haben wir 55 Zertifikate ausgestellt.“ In ganz Hamburg waren es am Montag nach Auskunft des Apothekerverbandes mehr als 13.000 digitale Impfzertifikate.

Wie berichtet, ist es seit Montag möglich, direkt in den Apotheken den QR-Code zu bekommen, mit dem man sich dann über die CovPass-App den Impfpass direkt auf das Handy laden kann. Hamburgerinnen und Hamburger müssen dafür ihren Impfnachweis und den Personalausweis mitbringen. Der Service in den Apotheken ist kostenlos. Den digitalen Impfpass kann man auch mit der aktuellen Corona-Warn-App der Bundesregierung erzeugen und darin speichern. Auch wer zum Beispiel im Impfzentrum in den Messehallen geimpft wurde, kann sich an die Apotheken wenden – oder noch einen Tag warten. Dann soll eine Internetseite eingerichtet werden, auf der man eigenständig vom Impfbescheid aus den Messehallen die laufende Nummer (für den Impfling) sowie die Chargennummer eintragen kann. Dann wird ein Code erzeugt, den man sich in die CovPass-App laden kann.

Seit Montag können Apotheken in Hamburg den digitalen Impfnachweis ausstellen (Symbolbild:
Seit Montag können Apotheken in Hamburg den digitalen Impfnachweis ausstellen (Symbolbild: © imago/Kirchner-Media | Unbekannt

Der Deutsche Apothekerverband betonte allerdings: „Aufgrund der extrem hohen Nachfrage von vielen Bürgerinnen und Bürgern ist das Verbraucherportal www.mein-apothekenmanager.de, auf dem man zertifizierende Apotheken finden kann, massiv belastet. Wir weisen deshalb darauf hin, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass sich die Menschen schon heute ihr digitales Impfzertifikat in der Apotheke ausstellen lassen.“ Die Apotheken würden den Service auch in den kommenden Wochen weiter anbieten und der gelbe Impfausweis sei auch weiterhin gültig.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Diskussion um Ende der Maskenpflicht auch in Hamburg

Angesichts einer weiterhin niedrigen Corona-Inzidenz wird auch in Hamburg über eine Lockerung der Maskenpflicht diskutiert. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert die Aufhebung der Pflicht im Freien. „Das Ansteckungsrisiko im Freien ist nach Experteneinschätzung eher gering und daher ist die Maskenpflicht draußen an der frischen Luft bei der gegenwärtig geringen Inzidenz und Beachtung der Abstandsregeln nicht mehr länger zu rechtfertigen“, erklärte CDU-Fraktionschef Dennis Thering am Montag. In geschlossenen Räumen hält er die Pflicht zum Tragen von Masken aber weiter für sinnvoll. Die AfD-Fraktion forderte, die öffentliche Maskenpflicht grundsätzlich aufzuheben. „Alles andere ist unverhältnismäßig und unsinnig“, sagte ihr gesundheitspolitischer Sprecher Thomas Reich.

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In Schleswig-Holstein brauchen Kunden vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen seit Montag keine Maske mehr zu tragen und Bremen hob am Montag die Maskenpflicht im Freien auf. Ausgenommen sind Haltestellen des Nahverkehrs. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zeigte sich offen für Lockerungen im Freien, mahnte aber zugleich zur Vorsicht. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hatte die Länder am Sonntag aufgefordert, die Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen. Der Hamburger Senat will am Dienstag über die Frage beraten, wie ein Sprecher der Sozialbehörde mitteilte.

Wird die Maskenpflicht im Freien in Hamburg bald gelockert?
Wird die Maskenpflicht im Freien in Hamburg bald gelockert? © imago/Hanno Bode | Unbekannt

Sohn an Corona erkrankt? Rentnerin fies hereingelegt

Eine 83 Jahre alte Frau aus Halstenbek im Kreis Pinneberg ist von Unbekannten um mehr als 10.000 Euro betrogen worden. Die Täter hätten sich am Telefon als Krankenhausmitarbeiter ausgegeben und behauptet, Sohn und Schwiegertochter der Rentnerin seien schwer an Corona erkrankt, teilte die Polizei am Montag mit. Für eine angeblich anstehende Behandlung müssten Medikamente für mehr als 30.000 Euro aus dem Ausland bestellt werden, behaupteten die Anrufer nach Polizeiangaben.

Eine ältere Frau wurde am Telefon von Betrügern hereingelegt (Symbolbild).
Eine ältere Frau wurde am Telefon von Betrügern hereingelegt (Symbolbild). © imago/Sven Ellger | Unbekannt

Die falschen Mediziner brachten die Rentnerin am Freitag dazu, mehr als 10.000 Euro von ihrem Bankkonto abzuheben und einem angeblichen Geldboten zu übergeben. Bei dem handelte es sich um einen zwischen 1,80 und 1,90 Meter großen Mann mit schwarzen gekräuselten Haaren. Der Mann sei mit einer schwarzen langen Hose und einer schwarzen Jacke bekleidet gewesen und habe akzentfreies Deutsch gesprochen, sagte ein Polizeisprecher.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Infektionen, Inzidenz, Impfungen – die Corona-Zahlen für Hamburg

Am Montag hat die Sozialbehörde 42 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 35 Fälle mehr als am Sonntag (sieben neue Fälle) und 16 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche (26). Damit steigt der Inzidenzwert leicht an auf nun 15,9 (Vortag: 15,1) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert 20,7 betragen.

Die Inzidenz in Hamburg bewegt sich weiter auf einem niedrigen Niveau (Symbolbild).
Die Inzidenz in Hamburg bewegt sich weiter auf einem niedrigen Niveau (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 76.927 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 74.200 als genesen. In Hamburg haben bislang 836.798 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 467.818 Personen sind vollständig geimpft (Stand13.6.).

In Hamburger Krankenhäusern werden 56 Corona-Patienten behandelt. 30 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, 19 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1580 Menschen gestorben.

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Weil mahnt zur Vorsicht in Lockerungsdebatte um Maskenpflicht

In der Debatte um ein mögliches Ende der Maskenpflicht hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zur Vorsicht gemahnt. „Wir sollten nicht den Eindruck vermitteln, die Pandemie sei vorbei“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoverschen Allgemeine Zeitung“. Angesichts der abflauenden Coronavirus-Pandemie hatte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht am Sonntag die Länder aufgefordert, die weitere Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen.

Weil zeigte sich offen für Lockerungen im Freien. „Gleichzeitig müssen wir vorsichtig bleiben, das Virus ist weiterhin auch in Deutschland präsent und wir wissen nicht, was in den nächsten Wochen noch für Herausforderungen auf uns zukommen“, sagte der Regierungschef dem Blatt. Skeptischer sieht Weil Lockerungen in geschlossenen Räumen und vor allem im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV). „Dort dürfte eine Aufhebung der Maskenpflicht als letztes in Betracht kommen“, betonte Weil „NDR Niedersachsen“.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Hamburg vergibt kurzfristig Termine für 14.000 Biontech-Erstimpfungen

Weil Hamburg eine Biontech/Pfizer-Sonderlieferung erhalten hat, werden am Montagmittag kurzfristig 14.000 Termine für die Corona-Erstimpfung im Hamburger Impfzentrum freigeschaltet. „Sie werden, wie angekündigt, nur an Personen vergeben, die aufgrund der Priorisierung einen Anspruch auf bevorzugte Impfung haben“, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde am Montag.

Hamburg zündet spontan den Impfturbo und vergibt 14.000 neue Termine (Symbolbild).
Hamburg zündet spontan den Impfturbo und vergibt 14.000 neue Termine (Symbolbild). © imago/Ukrinform | Unbekannt

Im Impfzentrum müsse der entsprechende Nachweis vorgelegt werden. Die 14.000 Termine können wie immer online unter www.impfterminservice.de oder telefonisch unter 116 117 gebucht werden. Sie sollten um 12.00 Uhr freigeschaltet werden.

Prozess: Mutter soll kleinen Sohn im Lockdown misshandelt haben

Schläge mit einer Thermoskanne, Essensentzug als Strafe: Weil sie ihren siebenjährigen Sohn im ersten Corona-Lockdown schwer misshandelt haben soll, steht eine Mutter von diesem Montag an vor dem Landgericht Hildesheim. Der 60-Jährigen wird Misshandlung von Schutzbefohlenen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.

Hintergrund sollen Überforderung und Ärger gewesen sein. Polizisten entdeckten das abgemagerte Kind im Juni 2020 versteckt in der Wohnung der Frau in Sarstedt. Im Zuge der Ermittlungen kam laut einem Gerichtssprecher heraus, dass die Angeklagte ihren heute erwachsenen älteren Sohn zwischen 2004 und 2007 ebenfalls misshandelt haben soll. Auch diese Fälle sind angeklagt.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Inzidenzwert in Niedersachsen sinkt – Landkreis Wesermarsch bei 0

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist am Montag erneut leicht gesunken und bliebt unter der Marke von 10. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden 9,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche registriert. Am Sonntag hatte der landesweite Wert schon bei 9,9 gelegen. Außerdem meldete das RKI 29 Neuinfektionen, die Zahl der Todesfälle stieg um 2 auf 5701.

Wie am bereits am Wochenende meldete die Stadt Delmenhorst den landesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert, er blieb bei 40,0. Alle anderen Kreise und kreisfreien Städte lagen unter der Schwelle von 35. Am niedrigsten lag der Wert im Landkreis Wesermarsch mit einer Inzidenz von Null, der Landkreis Rotenburg (Wumme) meldete 0,6 der Landkreis Ammerland 0,8.

Im kleinsten Bundesland Bremen sank die Sieben-Tage-Inzidenz auf 14,5 nach 15,4 am Vortag. Dort wurden vier Neuinfektionen gezählt, weitere Todesfälle gab es nicht.

 Neue Corona-Regeln in Schleswig-Holstein treten in Kraft

In Schleswig-Holstein sind ab Montag wieder größere Veranstaltungen möglich. Die Richtschnur der neuen Corona-Landesverordnung lautet: Drinnen sind bis zu 500 Teilnehmer möglich, draußen bis zu 1000. Das gilt für Sportveranstaltungen und Wettbewerbe, den Besuch von Konzerten, dem Theater oder Kino sowie für Versammlungen und Gottesdienste, aber für auch Flohmärkte und Messen. Außerdem können alle Schwimm-, Spaß- und Freibäder mit Hygienekonzepten öffnen. An der Testpflicht hält die Regierung aber fest. Sie gilt beispielsweise beim Besuch der Innengastronomie.

Urlaubsstimmung in der Lübecker Bucht bei Travemünde (Archivbild). Dank sinkender Zahlen ist im Norden zunehmend mehr erlaubt.
Urlaubsstimmung in der Lübecker Bucht bei Travemünde (Archivbild). Dank sinkender Zahlen ist im Norden zunehmend mehr erlaubt. © imago/Winfried Rothermel | Unbekannt

Bei Festen ohne feste Sitzplätze sind drinnen unter Auflagen wieder bis zu 125 Personen erlaubt, draußen 250. Vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen entfällt ab Montag die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. In den Schulen bleibt sie aber bestehen. Von Montag (13.00 Uhr) an können sich erstmals alle Menschen für Corona-Schutzimpfungen in den Impfzentren registrieren.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt bei 8,9

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein unter neun gefallen. Der Wert wurde mit 8,9 angegeben, wie aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel vom Sonntag hervor. Am Vortag hatte er noch bei 9,2 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen. Bundesweit lag der Wert laut Robert-Koch-Institut bei 17,3.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages nur vier neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 22 gewesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion beträgt 1614, ein Mensch starb im Zusammenhang mit dem Virus.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge weiterhin bei 46. 20 Corona-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, 18 von ihnen beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Stormarn (20,5) und Pinneberg (18,3). Am niedrigsten sind die Zahlen in Neumünster, Flensburg und Plön.

Corona-Regeln: Das ist ab jetzt wieder erlaubt in Hamburg

  • Kontaktbeschränkungen werden auf zehn Personen unabhängig von der Zahl der beteiligten Haushalte im Außenbereich erweitert. Bei der Zehn-Personen-Regelung zählen vollständig Geimpfte und Genesene sowie Kinder unter 14 Jahre nicht dazu. Sie können zu zehn weiteren Personen dazu kommen
  • Bei Kulturveranstaltungen darf wieder mehr Publikum dabei sein – und im Schachbrettmuster Platz nehmen
  • Auch Chorproben im Freien sind möglich
  • Volksfeste wie zum Beispiel der Hamburger Dom können wieder veranstaltet werden – unter Auflagen
  • Sport ist mit bis zu 30 Erwachsenen unter freiem Himmel und kontaktfrei mit bis zu 10 Erwachsenen im Innenbereich unter den bekannten Auflagen möglich.
  • Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze oder vergleichbare Beherbergungseinrichtungen dürfen unter den bestehenden Auflagen bis zu 100 Prozent ihrer zulässigen Kapazität öffnen
  • Sportveranstaltungen mit bis zu 650 Personen nach gesonderter Genehmigung und strengen Regeln sind erlaubt
  • Sonstige Veranstaltungen mit 500 Personen unter freiem Himmel oder 100 Personen in Innenräumen sind unter vorgegebenen Regeln erlaubt
  • Touristische Gästeführungen mit 20 Personen außen oder 10 Personen innen sind möglich
  • Auch Prostitutionsangebote sind wieder erlaubt
  • Saunen, Dampfbäder und Wellnessangebote dürfen unter den bekannten Auflagen geöffnet werden.
  • Wer körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nimmt, darf statt einer FFP2-Maske nun auch eine medizinische Maske tragen

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag