Hamburg. Der Überblick: Polizei schließt Club in Hamburg. Inzidenz schnellt nach oben. Impfgegner demonstrieren im Norden der Stadt.

Die Infektionskurve in Hamburg zeigt weiter steil nach oben: Am Donnerstag hat die Corona-Inzidenz abermals einen neuen Rekordwert erreicht. Am Mittwoch wurde die Marke von 350 erstmals durchbrochen, ab der eigentlich automatisch neue Beschränkungen gelten. Der Hamburger Senat hatte aber bereits am Dienstag weitere Verschärfungen beschlossen. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) appellierte an die Leser des Abendblatts, diese Vorgaben zu beherzigen.

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Derweil hat die Hansestadt ihr Impfangebot nochmals erweitert. Auch über die Feiertage können sich Hamburgerinnen und Hamburger ihre Erst-, Zweit oder Booster-Impfung abholen. Alle Infos in unseren Corona News.

Die Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 23. Dezember:

  • Überraschung! HSV und FC St. Pauli dürfen vor Fans spielen
  • Zahlreiche Corona-Fälle an Hamburgs Schulen
  • Impfgegner demonstrieren im Norden Hamburgs
  • Niedersachsen verlängert Weihnachts- und Neujahrsruhe
  • „Corona ist Lüge“ – Unbekannte beschmieren Kirche im Norden
  • Corona-Verstöße: Polizei schließt Club in St. Georg
  • Bischöfin Fehrs: Kinder leiden unter Corona besonders
  • Schon 40 Omikron-Fälle in Hamburg – aber es gibt Hoffnung
  • Hamburgs erste Impfkandidatin: „Lasst euch impfen!“
  • Weihnachtsgeschäft in Hamburg: 50 Prozent weniger Kunden
  • Corona in Niedersachsen: Althusmann räumt Fehler ein
  • Inzidenz in Hamburg schnellt weiter nach oben
  • Schleswig-Holstein verschärft Corona-Regeln
  • Omikron-Welle überrollt Dänemark – neue Einreise-Regeln
  • Neue Booster-Empfehlung: Hamburg erweitert Impfangebot
  • Mehr als 2500 Corona-Impfungen im Stadion von Hannover 96
  • Verschärfte Corona-Regeln: Club-Betreiber in Sorge
  • Leonhard mit Weihnachts-Appell an Abendblatt-Leser

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt konstant

In Schleswig-Holstein sind am Donnerstag 867 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt geworden. Das sind acht Fälle mehr als eine Woche zuvor, als 859 Fälle ermittelt wurden. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Donnerstag bei 163,8 - nach 163,2 am Mittwoch. Eine Woche zuvor hatte sie bei 164,9 gelegen.

Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100 000 Menschen in Kliniken gekommen sind, sank leicht auf 3,44 - von 3,68 am Vortag. Im Krankenhaus lagen den Angaben zufolge 184 Covid-Patienten, sechs mehr als am Vortag. 56 Covid-19-Schwerkranke wurden auf Intensivstationen betreut - wie auch am Vortag. Es gab drei weitere Corona-Todesfälle, die Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie stieg somit auf 1870.

Im Vergleich der Kreise liegt bei der Sieben-Tage-Inzidenz Herzogtum Lauenburg weiter an der Spitze - mit 261,6. Stormarn folgt mit 239,6, danach Flensburg mit 220,2. Den niedrigsten Wert gibt es in Nordfriesland - dort lag er bei 85,0.

Bei zehn Mitarbeitern einer Firma gefälschte Impfpässe entdeckt

Bei einer Kontrolle in einem Unternehmen im Kreis Osnabrück hat die Polizei bei zehn Mitarbeitern gefälschte Impfpässe entdeckt. Wie ein Sprecher des Landkreises am Donnerstag mitteilte, waren einige der Mitarbeiter in den vergangenen Wochen unter anderem in Apotheken mit falschen Zertifikaten aufgefallen.

Bei ihren Ermittlungen habe die Polizei festgestellt, dass die Verdächtigen für ein Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe tätig seien, wie der Sprecher sagte. Daraufhin kontrollierte die Polizei in der vergangenen Woche zusammen mit dem Landkreis den Betrieb. Wohnungen und Fahrzeuge der Verdächtigen seien durchsucht worden. Gegen die Verdächtigen wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens falscher Gesundheitszeugnisse eingeleitet. Gegen das Unternehmen werde wegen unzureichender Kontrollen der Impfnachweise ermittelt.

Überraschung! HSV und FC St. Pauli dürfen vor Fans spielen

In Hamburg dürfen unter freiem Himmel und unter 2G-Bedingungen auch weiterhin Sportveranstaltungen mit weniger als 5000 Teilnehmern stattfinden. Das sieht die neue Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats vor, die am Donnerstagnachmittag unterzeichnet wurde, wie der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

HSV-Fans beim Spiel gegen Schalke: In Hamburgs Stadien sind weiterhin Zuschauer erlaubt – allerdings in begrenzter Zahl.
HSV-Fans beim Spiel gegen Schalke: In Hamburgs Fußballstadien sind weiterhin Zuschauer erlaubt – allerdings in begrenzter Zahl. © WITTERS | Tim Groothuis

Das gelte auch für Fußballstadien. Zuletzt waren der HSV und der FC St. Pauli davon ausgegangen, im neuen Jahr vor leeren Rängen spielen zu müssen. Auch das Stadtderby am 21. Januar drohte nach den Beschlüssen des Bund-Länder-Gipfels zunächst zum Geisterspiel zu werden. Die aktuelle Regelung wird allerdings Mitte Januar noch einmal vom Senat überprüft.

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte am vergangenen Dienstag beschlossen, dass Großveranstaltungen von überregionaler Bedeutung ab dem 28. Dezember ohne Publikum stattfinden müssen. In der Hamburger Eindämmungsverordnung werden Großveranstaltungen als Veranstaltungen ab 5000 Teilnehmern definiert. Sie tritt am Freitag in Kraft. In Innenräumen sind unter 2G-Regeln, also nur für Geimpfte und Genesene, Veranstaltungen mit bis zu 2500 Teilnehmern möglich.

Zahlreiche Corona-Fälle an Hamburgs Schulen

Auch an den Schulen gab es in den zehn Tagen vor Ferienbeginn zahlreiche Infektionen. Laut Schulbehörde wurden an 251 Schulen insgesamt 1207 Fälle registriert. Betroffen waren 1118 Schüler und 89 Lehrer oder andere Schulbeschäftigte. Die Schulen mit den meisten Infektionen waren zuletzt die Stadtteilschule Süderelbe mit 15 Infektionen, die Schule Iserbarg (12), die Schule Redder (12), die Nelson-Mandela-Schule in Kirchdorf (8) und das Luisen-Gymnasium Bergedorf (5).

Luftfilter in einem Klassenraum: An Hamburgs Schulen gab es in den zehn Tagen vor Beginn der Weihnachtsferien mehr als 1200 Corona-Fälle.
Luftfilter in einem Klassenraum: An Hamburgs Schulen gab es in den zehn Tagen vor Beginn der Weihnachtsferien mehr als 1200 Corona-Fälle. © picture alliance/dpa | Arne Dedert

Die Gesundheitsämter hatten zuletzt 18 ganze Klassen an 13 Schulen in Quarantäne versetzt. Insgesamt sind laut Behörde 1625 Schüler in Quarantäne. Der Schulbehörde seien keine bestätigten Omikron-Fälle bekannt, so Sprecher Peter Albrecht.

Impfgegner demonstrieren im Norden Hamburgs

Etwa 130 Impfgegner haben am Donnerstagnachmittag in den Stadteilen Barmbek-Süd und Uhlenhorst gegen die Corona-Politik demonstriert. Angemeldet wurde die Kundgebung unter dem Titel „Wir vereint. Für eine bessere Zukunft“.

Etwa 130 Impfgegner haben am Donnerstagnachmittag gegen die Corona-Politik demonstriert.
Etwa 130 Impfgegner haben am Donnerstagnachmittag gegen die Corona-Politik demonstriert. © Michael Arning | Unbekannt

Nach Abendblatt-Informationen führte der Zug von der Mundsburgbrücke bis zur Kreuzung Hamburger Straße/Wagnerstraße und wieder zurück zum U-Bahnhof Mundsburg. Die Oberaltenallee wurde in Richtung des U-Bahnhofs Dehnhaide gesperrt.

Niedersachsen verlängert Weihnachts- und Neujahrsruhe

Die niedersächsische Landesregierung hat die Weihnachts- und Neujahrsruhe mit verschärften Kontaktbeschränkungen um fast zwei Wochen verlängert. Mit der am Donnerstag vorgenommenen Änderung der Corona-Verordnung gelten die strengeren Infektionsschutz-Regeln gemäß Warnstufe 3 vom 24. Dezember an bis einschließlich 15. Januar, wie die Landesregierung mitteilte. Als zusätzliche Änderung sieht die angepasste Verordnung vor, dass vom 27. Dezember bis 15. Januar nur noch zehn Personen bei privaten Feiern oder Zusammenkünften zusammenkommen dürfen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat die Gegner der Corona-Maßnahmen vor dem Hintergrund einer zunehmenden Radikalisierung ermahnt, sich an die Gesetze zu halten.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (Archivbild). © picture alliance/dpa | Michael Matthey | Unbekannt

Die Verschärfung sei notwendig, da die Omikron-Variante des Coronavirus in Deutschland angekommen sei, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). „Diese Variante ist bekanntlich um ein Vielfaches ansteckender als alles, was wir bislang an Virusvarianten kennengelernt haben. Das bedeutet insbesondere, dass größere Silvesterfeiern in diesem Jahr in Niedersachsen nicht stattfinden dürfen“, betonte Weil.

Nach den Regeln der nun für mehr als drei Wochen angeordnete Weihnachts- und Neujahrsruhe gilt ferner, dass sich Ungeimpfte nur mit Personen des eigenen Haushalts plus zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Tanzveranstaltungen sind generell verboten. In der Gastronomie gilt die 2G-plus-Regel. Für körpernahe Dienstleitungen sowie in Bus und Bahn gelten die 3G-Regel sowie die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.

„Corona ist Lüge“ – Unbekannte beschmieren Kirche im Norden

Unbekannte haben den Eingangsbereich einer Kirche in Nienburg mit dem Satz „Corona ist Lüge“ beschmiert. Wie die Polizei mitteilte, schrieben sie die Wörter zwischen Mittwochabend und Donnerstagfrüh mit goldener Farbe auf die Tür. Daneben malten sie unter anderem in schwarz ein Anarchiesymbol an die Wand.

Unbekannte haben den Eingangsbereich einer Kirche in Nienburg mit dem Satz „Corona ist Lüge“ beschmiert.
Unbekannte haben den Eingangsbereich einer Kirche in Nienburg mit dem Satz „Corona ist Lüge“ beschmiert. © Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg | Unbekannt

Die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus und leitete ein Strafverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung gegen Unbekannt ein. Zeugen werden um Mithilfe gebeten.

Viele Corona-Verstöße: Polizei schließt Club in St. Georg

Wegen mehrerer Verstöße gegen die Corona-Eindämmungsverordnung hat die Polizei Hamburg in der Nacht zum Donnerstag eine Diskothek in St. Georg geschlossen und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Die Polizei Hamburg kontrolliert die Einhaltung der 2G-Regel in einer Bar auf St. Pauli. Erneut wurden mehrere Lokale wegen Corona-Verstößen geschlossen.
Die Polizei Hamburg hat in der Nacht zum Donnerstag die Einhaltung der Corona-Regeln in einer Diskothek in St. Georg kontrolliert (Symbolbild). © dpa/Jonas Walzberg | Unbekannt

Im Rahmen einer Streife waren den Beamten 80 bis 100 Personen aufgefallen, die vor dem Club am Holzdamm zum Teil dicht beieinander standen und keinen Mund-Nasen-Schutz trugen, wie die Polizei mitteilte. In der Diskothek befanden sich zum Zeitpunkt der Kontrolle etwa 400 Personen. Nach Angaben der Polizei konnte der Betreiber weder ein Schutzkonzept vorweisen, noch wurde eine Kontaktnachverfolgung durchgeführt. Die Beamten lösten daraufhin die Veranstaltung auf.

Da die Stimmung vor dem Club derweil zunehmend aggressiver wurde, forderte die Polizei Verstärkung an. Einige Gäste mussten von den Polizisten abgedrängt werden.

Weihnachtsmarkt in Hamburg: Viele Gäste am letzten Tag

Noch einmal Glühwein trinken und die Adventszeit genießen: Viele Hamburger und ihre Gäste haben am Donnerstag noch einmal die Hamburger Weihnachtsmärkte besucht, bevor viele von ihnen für dieses Jahr geschlossen wurden. „Bei uns hat es am letzten Tag tatsächlich noch einmal ein bisschen angezogen. Und es ging auch schon gleich morgens gegen 11 Uhr los“, sagte Heide Mombächer, Sprecherin des Roncalli-Weihnachtsmarktes vor dem Hamburger Rathaus.

Sie betonte, dass trotz aller Corona-Umstände und den damit verbundenen Umsatzeinbußen von 20 bis 40 Prozent die Händler im Großen und Ganzen wirklich zufrieden seien. „Alle sind froh, dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattgefunden hat.“ Der Roncalli-Weihnachtsmarkt endet planmäßig am Donnerstagabend.

Andere Weihnachtsmärkte der Stadt haben das Saisonende dagegen aus finanziellen Gründen vorgezogen. Statt fast bis zum Jahresende zu verkaufen, haben auch die Weihnachtsmärkte auf dem Jungfernstieg, auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz, in der Spitalerstraße, auf dem Gänsemarkt und vor der St. Petri Kirche am Tag vor Weihnachten bereits die Saison beendet. Als Gründe nannten die Betreiber höhere Ausgaben wegen Corona, beispielsweise wegen Kosten für Sicherheitspersonal bei gleichzeitig weniger Besuchern.

Bischöfin Fehrs: Kinder leiden unter Corona besonders

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat an die Erwachsenen appelliert, angesichts der Pandemie Kinder und Jugendliche stärker in den Blick zu nehmen. Corona habe vor allem die ärmsten Kinder hart getroffen, weil sie dringend auf geöffnete Schulen und Hilfseinrichtungen angewiesen seien, sagte sie in ihrer Weihnachtbotschaft am Donnerstag. „Längst nicht alle sind behütet, bekommen genug zu essen, werden angemessen medizinisch versorgt und haben gute Bildungschancen.“ Es sei wichtig, Kindern und Jugendlichen zuzuhören und wahrzunehmen, was zwei Jahre Pandemie sie gekostet haben.

Fehrs erinnerte zugleich an die Brückenbauer im Land. Pflegekräfte, Ärztinnen, Hospizmitarbeitende, Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe und Obdachlosen-Betreuer hätten Großartiges geleistet. „Sie alle prägen das soziale Gesicht unseres Landes, menschenfreundlich wie Gott auch.“

Kirsten Fehrs, Bischöfin der Nordkirche, will Hoffnung und Zuversicht vermitteln.
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat an die Erwachsenen appelliert, Kinder und Jugendliche stärker in den Blick zu nehmen. © HA | Marcelo Hernandez

Die weihnachtliche Krippe ist nach den Worten der Bischöfin „ein Hoffnungsort der Besonnenheit“, an dem alle Unterschiede in den Hintergrund treten. An der Krippe würden Wunden heilen, Tränen trocknen und Menschen aufblühen. „Da, wo Worte versagen und kein Gespräch mehr möglich ist, wo man sich schmerzlich unverständlich uneins ist, schenkt Christus an der Krippe tiefe Gemeinschaft.“

Schon 40 Omikron-Fälle in Hamburg – aber es gibt Hoffnung

Die hoch ansteckende Omikron-Variante des Corona-Virus ist in Hamburg weiter auf dem Vormarsch. Bis Donnerstag, dem Tag vor Heiligabend, lagen nach Auskunft der Sozialbehörde vierzig bestätigte Fälle vor. Aus Hamburger Laborkreisen ist zu hören, dass bereits jede fünfte sequenzierte Probe die Omikron-Variante des Coronavirus ist.

Das klingt angesichts von täglich mehr als 1000 Neuinfektionen zunächst nicht dramatisch, doch nachdem es vergangene Woche erst fünf und am Dienstag 28 Fälle waren, ist die Entwicklung eindeutig – zumal es noch „mehrere hundert Verdachtsfälle, mit stark steigender Tendenz“ gibt, so Behörden-Sprecher Martin Helfrich.

Selbst, wenn sich nur jeder zweite Fall bestätige, müsse im Laufe der kommenden Woche mit mehreren hundert zusätzlichen, bestätigten Fällen gerechnet werden. Damit scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis Omikron wie in Großbritannien oder Dänemark zur dominanten Variante wird.

Das könnte allerdings einen positiven Nebeneffekt haben: Denn es mehren sich die Studien, wonach diese Mutation zwar noch ansteckender als die bislang vorherrschende Delta-Variante ist, aber für etwas weniger schwere Krankheitsverläufe sorgt. Ob das auch für die in Hamburg betroffenen Personen gilt, konnte die Sozialbehörde nicht sagen. „Welche gesundheitlichen Folgen eine Omikron-Infektion hat, ist derzeit noch nicht verlässlich abzuschätzen“, so Helfrich. „Zwar bestehen Anhaltspunkte für einen veränderten Verlauf, umfassende Erkenntnisse über das klinische Bild gibt es aber aus Deutschland bislang nicht.“

Die hoch ansteckende Omikron-Variante des Corona-Virus ist in Hamburg weiter auf dem Vormarsch (Symbolbild).
Die hoch ansteckende Omikron-Variante des Corona-Virus ist in Hamburg weiter auf dem Vormarsch (Symbolbild). © IMAGO / Christian Ohde | Unbekannt

Hamburgs Kassenärzte inszenieren Lauterbach mit Engelsflügeln

Hamburgs Kassenärzte schauen mit ironischem Humor auf die Ernennung von Karl Lauterbach (SPD) zum Gesundheitsminister. Lauterbach mit Engelsflügeln, ein mit Masken und Impfstoff-Vials geschmückter Tannenbaum, ein Glücksschwein und ein Golfschläger zieren die Weihnachtskarte der Kassenärztlichen Vereinigung. In einem zehnzeiligen Gedicht besingen die Niedergelassenen Karl, den „Weihnachts-Booster-Engel“. Der Golfschläger steht für eine Aussage Lauterbachs vor drei Jahren, dass die Praxisärzte ja so viel Zeit hätten und Mittwoch nachmittags auf dem Golfplatz anzutreffen seien. Die Polemik hatte für reichlich Verstimmung bei den Ärzten gesorgt („dummdreist“).

Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Engelsflügeln, ein mit Masken und Impfstoff-Vials geschmückter Tannenbaum, ein Glücksschwein und ein Golfschläger zieren die Weihnachtskarte der Kassenärztlichen Vereinigung.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Engelsflügeln, ein mit Masken und Impfstoff-Vials geschmückter Tannenbaum, ein Glücksschwein und ein Golfschläger zieren die Weihnachtskarte der Kassenärztlichen Vereinigung. © HA | Unbekannt

Auf der von KV-Chef Walter Plassmann, seiner Stellvertreterin Caroline Roos und den beiden Spitzenvertretern Dr. Dirk Heinrich und Dr. Björn Parey unterschriebenen Karte heißt es außerdem: „Hoffen wir auf Sachverstand, hoffen wir auf ein offenes Ohr, hoffen wir auf ein Ende der Pandemie-Maßnahmen. Und hoffen wir vor allem auf ein friedvolles und segensreiches Weihnachten.“

Hamburgs erste Impfkandidatin: „Lasst euch impfen!“

Sie war die Erste, die in Hamburg überhaupt gegen das Coronavirus geimpft wurde: Karin Sievers aus dem Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel, heute 85 Jahre jung. Was war das für eine Anspannung, als sie am 27. Dezember 2020 das frisch zugelassene Vakzin von Biontech bekommen sollte: Zahlreiche Kameras waren auf sie gerichtet. Bürgermeister Peter Tschentscher (habilitierter Labormediziner) und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (promovierte Historikerin) schauten sichtlich angespannt zu, als Dr. Dirk Heinrich tat, was Ärzte so tun.

Am 27. Dezember 2020 wurde die heute 85-Jährige Karin Sievers als erste Hamburgerin gegen das Coronavirus geimpft.
Am 27. Dezember 2020 wurde die heute 85-Jährige Karin Sievers als erste Hamburgerin gegen das Coronavirus geimpft. © dpa | Unbekannt

In einem kurzen geschichtsträchtigen Moment der Pandemiebekämpfung verabreichte der später als Top-Mediziner im Impfzentrum tätige Heinrich der Kandidatin Nummer eins die erste Dosis. Und heute? Karin Sievers bekam die zweite Spritze, den Booster. Sie ließ dem Abendblatt kurz vor Weihnachten mitteilen: „Mir geht es auch nach der Auffrischungsimpfung sehr gut. Und ich muss sagen, ich habe mit allen drei Impfungen keine Probleme gehabt. Ich würde jedem raten, sich impfen zu lassen.“

Weihnachtsgeschäft in Hamburg: 50 Prozent weniger Kunden

Die Corona-Maßnahmen haben den Einzelhändlern in der Hamburger Innenstadt zu schaffen gemacht. Die Kundenzahl in den Geschäften sei um 50 Prozent im Vergleich zu 2019 zurückgegangen, sagte Brigitte Engler vom City Management Hamburg. Die Umsätze seien um 20 bis 40 Prozent im Vergleich zum letzten Weihnachtsgeschäft vor Corona gesunken. Die Händler sind jedoch froh, dass die Weihnachtsmärkte stattfinden konnten. Die Verkaufsstände und Dekorationen hätten für eine weihnachtliche Atmosphäre gesorgt.

Die Corona-Maßnahmen haben den Einzelhändlern in der Hamburger Innenstadt zu schaffen gemacht (Symbolbild).
Die Corona-Maßnahmen haben den Einzelhändlern in der Hamburger Innenstadt zu schaffen gemacht (Symbolbild). © picture alliance/dpa/Georg Wendt | Unbekannt

Die 2G-Regelung habe die Kunden verunsichert, und wegen der verbreiteten Arbeit im Homeoffice seien gerade in der Mittagszeit weniger Kunden unterwegs gewesen. Doch in den letzten Tagen vor Weihnachten seien wieder mehr Menschen zum Einkaufen in die Innenstadt gekommen. Auch das trockene Wetter habe dazu beigetragen. Trotz der Einbußen sei alles besser als ein erneuter Lockdown, betonte Engler.

Der City-Einzelhandel gehe mit vorsichtigem Optimismus ins neue Jahr. Viele Geschäfte hätten noch Ware, die zu reduzierten Preisen angeboten werden soll. Für den 9. Januar, den ersten verkaufsoffenen Sonntag im neuen Jahr, plant das City Management zusammen mit dem Lichtkünstler Michael Batz eine Aktion auf der Binnenalster.

Corona in Niedersachsen: Althusmann räumt Fehler ein

Niedersachsens stellvertretender Ministerpräsident Bernd Althusmann hat Fehler der Landesregierung in der Corona-Pandemie eingeräumt. Die Landesregierung habe womöglich einige Situationen unterschätzt, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Insbesondere wenn es um die Verschärfung von Maßnahmen der Corona-Verordnung ging, Stichwort 2G-plus.“

Vor einigen Wochen hatte die Landesregierung für viele Freizeitbereiche wie Restaurants oder Kinos die 2G-plus-Regel eingeführt, zusätzlich zur Corona-Schutzimpfung oder Genesung von Covid ist ein negativer Test notwendig. Menschen mit einer Auffrischungsimpfung sind davon mittlerweile ausgenommen. Nach der Einführung hatte es vielfach Kritik an zu wenigen Teststellen gegeben.

Inzidenz in Hamburg schnellt weiter nach oben

Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 1106 Corona-Neuinfektionen. Das sind zwar 105 Fälle weniger als am Vortag (1211), aber 105 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche (1001). Damit steigt die Inzidenz weiter an und liegt nun bei 360,9 (Vortag 355,4). Damit liegt Hamburg weiter deutlich über dem Bundestrend: Deutschlandweit sank die Inzidenz am Donnerstag von 289,0 auf 280,3.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 133.023 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 114.600 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.462.004 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.418.032 Personen sind vollständig geimpft (Stand 22.12.).

Keine Trendumkehr in Sicht: Am Donnerstag meldete die Sozialbehörde wieder mehr als tausend Neuinfektionen (Symbolbild).
Keine Trendumkehr in Sicht: Am Donnerstag meldete die Sozialbehörde in Hamburg wieder mehr als tausend Neuinfektionen (Symbolbild). © picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt | Unbekannt

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 228 Corona-Patienten behandelt. 66 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem sieben weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1963 Menschen gestorben.

Mehr als drei Millionen Menschen haben Booster-Impfung erhalten

Mehr als drei Millionen Menschen in Niedersachsen haben bisher eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sind 37,5 Prozent aller Menschen im Bundesland, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Nur Nordrhein-Westfalen (38 Prozent) und das Saarland (41,4 Prozent) haben demnach bundesweit einen höheren Wert bei den sogenannten Booster-Impfungen. Bei den über 60-Jährigen in Niedersachsen sind es laut RKI fast 60 Prozent, bei den Erwachsenen insgesamt rund 45 Prozent.

„Ich bin froh, dass wir schon vor den Weihnachtsfeiertagen die Marke von drei Millionen Auffrischungsimpfungen erreicht und damit frühzeitig unseren Beitrag zum Ziel der 30 Millionen Impfungen bis Jahresende geleistet haben“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der dpa am Donnerstag. Gerade mit Blick auf die bevorstehende Omikron-Welle müsse das hohe Impftempo auch in den kommenden Wochen aufrechterhalten werden.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Auch Schleswig-Holstein verschärft Corona-Regeln

Schleswig-Holsteins Landesregierung will am Donnerstag wegen der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus strengere Regeln beschließen. Vom 28. Dezember an sollen im Norden überregionale Großveranstaltungen ohne Publikum stattfinden, privat dürfen nur noch maximal zehn Personen zusammentreffen. Wenn eine ungeimpfte Person dabei ist, gilt, dass sich ein Haushalt nur mit zwei Personen eines anderen Haushalts treffen darf. Kinder bis 14 Jahren sind ausgenommen.

Geplant ist auch eine erhebliche Reduzierung der möglichen Kapazitäten von Clubs und Diskotheken unter den bereits gültigen 2G-plus-Regeln. Dabei erhalten Geimpfte und Genesene Zutritt, wenn sie zudem einen negativen Coronatest vorlegen. Am Dienstag hatten Bund und Länder über die aktuelle Lage beraten.

Omikron-Welle überrollt Dänemark – neue Einreise-Regeln

Bei der Einreise nach Dänemark muss man nach Weihnachten unabhängig vom Impfstatus im Besitz eines negativen Corona-Tests sein. Eine breite Mehrheit des Epidemieausschusses des dänischen Parlaments segnete am Donnerstag einen entsprechenden Vorschlag der Regierung ab, den Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Vortag vorgelegt hatte. Wie vom Ausschuss veröffentlichte Dokumente zeigten, gibt es eine ganze Reihe von Ausnahmen, unter anderem für Einwohner Schleswig-Holsteins, Dienstreisende, Kinder unter 15 Jahren und Personen, die sich in den vergangenen sechs Monaten nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben und inzwischen genesen sind.

Die Testpflicht tritt am 27. Dezember in Kraft und gilt vorläufig bis zum 17. Januar. Sie bedeutet, dass Menschen ohne Wohnsitz in Dänemark vor der Einreise einen negativen Test vorgenommen haben müssen. Ein Antigentest darf bei der Ankunft höchstens 48 Stunden, ein PCR-Test maximal 72 Stunden alt sein. Wohnt man in Dänemark, kann man den Test auch bis zu 24 Stunden nach der Ankunft machen.

Die Omikron-Variante greift in Dänemark rasant um sich: Wer einreist, muss daher bald wohl auch unabhängig vom Impfstatus im Besitz eines negativen Corona-Tests sein.
Die Omikron-Variante greift in Dänemark rasant um sich: Wer einreist, muss daher bald wohl auch unabhängig vom Impfstatus im Besitz eines negativen Corona-Tests sein. © picture alliance / Jörg Carstensen | Unbekannt

Dänemark befindet sich derzeit in einer sehr schwierigen Corona-Lage. Die Neuinfektionszahlen erreichen immer wieder neue Höchststände, die Omikron-Variante greift rasant um sich und ist laut Heunicke schon jetzt dominierend im Land. Die Inzidenz ist deutlich höher als in Deutschland. Um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, wurden viele Corona-Beschränkungen wieder eingeführt. Außerdem setzen die Dänen alles daran, so vielen Menschen wie möglich zügig eine Auffrischimpfung zu geben.

Neue Booster-Empfehlung: Hamburg erweitert Impfangebot

Angesichts der neuen Stiko-Empfehlung, wonach Auffrischungsimpfungen schon nach drei und nicht erst nach sechs Monaten sinnvoll sind, hat die Stadt ihr Impfangebot nochmals erweitert. Zahlreiche der Impfzentren, die eine Impfung ohne vorherige Terminvereinbarung anbieten, weiten demnach ihre Öffnungszeiten aus oder öffnen zusätzlich, so die Sozialbehörde. Dabei geht es jeweils sowohl um Erst- und Zweit als auch um Booster-Impfungen.

Ein Hausarzt in Hamburg hat ein Pop-up-Impfzentrum eröffnet. Hier gibt es Booster und Erstimpfungen mit Termin. (Symbolbild)
Angesichts der neuen Stiko-Empfehlung, wonach Auffrischungsimpfungen schon nach drei und nicht erst nach sechs Monaten sinnvoll sind, hat die Stadt Hamburg ihr Impfangebot nochmals erweitert. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Bodo Schackow

Diese Öffnungszeiten gelten am 23. Dezember:

  • Impfzentrum Wandsbek, Friedrich-Ebert-Damm 160a: 13 bis 20 Uhr, am Vormittag zusätzliche Termine nach Terminvergabe im Vorfeld.
  • Impfzentrum Bergedorf, Chrysanderstraße 4: zusätzlich geöffnet, 9 bis 19 Uhr. Impfzentrum Harburg, EKZ Phoenix-Center: zusätzlich geöffnet, 12 bis 18 Uhr.
  • Impfzentrum Altona, Kühnehöfe: zusätzlich geöffnet, 13 bis 20 Uhr, ab 15 Uhr nur nach vorheriger Terminvereinbarung.
  • Impfzentrum Hamburg-Nord, EKZ Hamburger Meile: 10 bis 19.30 Uhr.

Über die Feiertage sind Impfungen nach Terminvereinbarung unter anderem am Institut für Hygiene und Umwelt (nahe der U-Bahn Burgstraße) auch am 24. und 26. Dezember möglich. Am 26. Dezember werden Kinder-Impftermine im Impfzentrum an der Pasmannstraße (Neustadt) und im UKE angeboten. Nach Weihnachten gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten. Für den Januar plant der Senat eine Ausweitung der Öffnungszeiten.

Mehr als 2500 Corona-Impfungen im Stadion von Hannover 96

Mehr als 2500 Menschen haben sich im Stadion von Hannover 96 eine Corona-Schutzimpfung verabreichen lassen. Insgesamt gab es 23 Impfstraßen in der Arena, wie Insa Becker-Wook vom Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover am Mittwochabend mitteilte. Mehr als 600 Kinder ließen sich demnach bei der siebenstündigen Aktion impfen.

Ein Mann lässt sich bei einer Impfaktion in der HDI-Arena, dem Stadion von Hannover 96, gegen Covid-19 impfen.
Ein Mann lässt sich bei einer Impfaktion in der HDI-Arena, dem Stadion von Hannover 96, gegen Covid-19 impfen. © picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg | Unbekannt

Aus dem ursprünglich geplanten Stadionsingen war angesichts hoher Corona-Infektionszahlen ein Stadionimpfen geworden - das geplante Stadionsingen wurde auf 2022 verschoben. Organisatoren des Stadionimpfens waren der Evangelisch-lutherische Stadtkirchenverband, die Katholische Kirche und weitere Partner aus der Region.

Verschärfte Corona-Regeln: Club-Betreiber in Sorge

Betreiber von Clubs und Diskotheken in Schleswig-Holstein warten gespannt auf die kommende Corona-Landesverordnung. Die Landesregierung plant vom 28. Dezember an neben einer Beschränkung der Kontakte auch eine erhebliche Reduzierung der möglichen Kapazitäten von Clubs und Diskotheken unter den bereits gültigen 2G-plus-Regeln. Dabei erhalten Geimpfte und Genesene Zutritt, wenn sie zudem einen negativen Coronatest vorlegen.

Die Betreiber wüssten noch nicht, was die Landesregierung mit der Einschränkung der Kapazität konkret meine, sagte der Geschäftsführer der Diskothek „Joy“ in Henstedt-Ulzburg, Joey Claussen, der Deutschen Presse-Agentur. „Heißt das minus 25 Prozent oder halbe Kapazität. 50 Prozent ist die magische Zahl, wo es gerade so gehen könnte.“

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„Im Oktober war noch mal eine richtige Euphorie“, sagte Claussen. Bereits in den vergangenen Wochen habe die Nachfrage der Menschen, die feiern wollen, aber erheblich nachgelassen. Der kommende Januar sei gastronomisch betrachtet ohnehin ein etwas schwächerer Monat. Das „Joy“ hatte im Sommer an einem Modellprojekt zur Öffnung der Diskotheken im Norden teilgenommen. Seitdem hätten dort insgesamt 16.000 Gäste gefeiert, sagte Claussen. Sein Club sei bereits vor der Pflicht durch die Landes-Verordnung freiwillig von 2G auf 2G plus gewechselt.

Zahl der Corona-Verfahren auch im zweiten Jahr hoch

Quarantäneanordnungen, Schließungen im Einzelhandel und Befreiung von Präsenzunterricht – Rechtsstreitigkeiten um Corona-Maßnahmen haben Gerichten in Schleswig-Holstein auch 2021 viel Arbeit beschert. Im Zusammenhang mit der Pandemie waren zum 7. Dezember 81 Klagen und null Eilverfahren am Verwaltungsgericht (VG) in Schleswig anhängig, wie eine Sprecherin des Oberverwaltungsgerichts (OVG) mitteilte. Am Oberverwaltungsgericht waren 37 Normenkontrolle-Hauptsacheverfahren anhängig sowie ein Beschwerdeverfahren zu einer Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts.

2020 waren den Angaben zufolge insgesamt 25 Klagen und 146 Eilverfahren mit Corona-Bezug beim Verwaltungsgericht eingegangen. 2021 sind es den Angaben zufolge bis zum 7. Dezember 78 Klagen und 72 Eilverfahren gewesen. Allein im November gingen 45 Klagen auf Entschädigung von Verdienstausfall ein.

Leonhard mit Appell an Abendblatt-Leser

Wie soll ich mich über die Feiertage verhalten? Verwandte und Freunde treffen? Oder angesichts der grassierenden Omikron-Viren lieber zu Hause bleiben? Nachdem der Senat mit den neuen Corona-Regeln einen rechtlichen Rahmen gesetzt hat, appelliert Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) an die Leser des Abendblatts, diese Vorgaben zu beherzigen:

„Die anstehenden Feiertage stellen uns vor nicht ganz einfache Entscheidungen. Nach diesen vielen Monaten der Pandemie wollen wir diejenigen Menschen treffen, die uns besonders wichtig sind und die wir lange nicht gesehen haben – Großeltern, Verwandte, Angehörige. Gleichzeitig ist nicht sicher auszuschließen, dass zusätzliche Begegnungen oder Reisen auch zusätzliche Ansteckungsmöglichkeiten schaffen – und es dann ausgerechnet noch um diejenigen geht, die möglicherweise wegen ihres Alters mit einer Ansteckung noch mehr zu kämpfen hätten als junge Menschen.

Melanie Leonhard (SPD), Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration.
Melanie Leonhard (SPD), Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration. © HA | Marcelo Hernandez

Um die Weitergabe des Coronavirus, insbesondere aber noch schwer einschätzbarer neuer Varianten, zu vermeiden, dürfen sich deswegen nur zehn Menschen treffen, wobei Kinder unter 14 Jahren ausgenommen sind. Ungeimpfte sind stärker gefährdet, und dürfen daher nur mit weit weniger Menschen zusammenkommen. Diese Vorgaben aus den staatlichen Verordnungen ersetzen aber nicht die Vorsicht und Rücksicht auf Ältere und Kranke. Wer also Symptome wie Fieber oder Husten hat, sollte auf alle Treffen verzichten, so schwer es fällt. Machen Sie zuvor einen Test, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass Sie trotz Impfung das Virus übertragen. Wer kann, sollte außerdem vor dem Treffen mit älteren Verwandten seine Kontakte einschränken. Bitte passen Sie Weihnachten auf sich und ihr Umfeld auf!“

Die neuen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick:

  • Für private Zusammenkünfte und Feiern gilt eine Kontaktbeschränkung für Geimpfte und Genesene auf bis zu 10 Personen (Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet).
  • Ungeimpfte dürfen nur noch mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und maximal zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts zusammentreffen.
  • Tanzveranstaltungen sind verboten, Stehplätze in gastronomischen Betrieben ebenfalls.
  • Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde ab 23 Uhr. Ausnahme: Zu Silvester gilt die Sperrstunde erst ab 1 Uhr am Neujahrstag.
  • In allen Innenräumen und im ÖPNV wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen.
  • Überregionale Großveranstaltungen finden ohne Publikum statt.
  • Vom 31. Dezember 2021, 15 Uhr, bis 1. Januar 2022, 9 Uhr, ist das Zünden von Feuerwerk und Böller (Pyrotechnik) auf öffentlichem Grund verboten.
  • Im selben Zeitraum gilt ein Ansammlungsverbot: Es dürfen sich maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen oder zusammenstehen.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

Schleswig-Holstein hat 800 neue Corona-Fälle gemeldet. Das sind 153 Fälle weniger als eine Woche zuvor, als 953 Fälle ermittelt wurden. Die Inzidenz sinkt leicht auf 163,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – nach 166,4 am Vortag. Eine Woche zuvor hatte sie ebenfalls bei 163,2 gelegen.

Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in Kliniken behandelt werden, steigt leicht auf 3,68 – von 3,47 am Vortag. Im Krankenhaus liegen 178 Covid-Patienten, also 17 weniger als am Vortag. 56 Covid-19-Schwerkranke werden auf Intensivstationen betreut, das ist ein Patient weniger als am Vortag. Es gibt fünf weitere Corona-Todesfälle, die Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie steigt auf 1867.

Im Vergleich der Kreise liegt bei der Inzidenz Herzogtum Lauenburg weiter an der Spitze – mit 261,1. Stormarn folgt mit 230,6, danach Flensburg mit 211,3. Den niedrigsten Wert gibt es in Nordfriesland – dort liegt er bei 87,9.

Hier geht es zu den Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag.