Hamburg. Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage hat die Politik Geisterspiele beschlossen. Davon dürfte auch das Stadtderby betroffen sein.
Das Millerntor-Stadion war zwar nur zu einem Drittel gefüllt, aber auch 10.003 Fans sorgten Mitte August beim Stadtduell des FC St. Pauli mit dem HSV (3:2) für prickelnde Atmosphäre. Im Rückspiel wird man die wohl schmerzlich vermissen – es droht ein Geisterderby.
Denn in Deutschland sind von 28. Dezember an Zuschauer bei überregionalen Großveranstaltungen im Sport ausgeschlossen. Das haben die Regierungschefs von Bund und Ländern bei ihrer Konferenz am Dienstag beschlossen.
„Überregionale Großveranstaltungen dürfen nicht mehr mit Publikum stattfinden, das betrifft insbesondere Fußballspiele“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Wie lange diese Regelung gilt, blieb zunächst offen. Die ersten Rückrundenspiele in der Bundesliga am 7. Januar dürften in jedem Fall betroffen sein.
HSV und FC St. Pauli droht Geisterderby
Die 2. Bundesliga nimmt den Spielbetrieb nach der verkürzten Winterpause am 14. Januar wieder auf. Bereits eine Woche später am 21. Januar (18.30 Uhr) steht im Volksparkstadion das Hamburger Stadtderby an. Dass beim nächsten Corona-Gipfel von Bund und Ländern am 7. Januar die Maßnahmen entscheidend gelockert werden, muss angesichts der pandemischen Lage und der rasanten Ausbreitung der gefährlichen Virusvariante Omikron bezweifelt werden.
Die Entscheidung trifft die Clubs finanziell hart. Bis zuletzt hatten sie gehofft, dass lediglich eine Obergrenze für die Belegung der Stadien beschlossen wird, wie es in einem ersten Entwurf geplant war. Jetzt greift die Politik radikal durch.
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Während in Sachsen und Bayern angesichts der dramatischen Infektionszahlen zuletzt bereits vor leeren Rängen gespielt wurde, waren in den Stadien und Hallen in Hamburg zumindest teilweise Zuschauer zugelassen.