Hamburg. Der Überblick: Elbphilharmonie lädt zur zweiten großen Impfaktion. Zahl der Patienten auf Hamburgs Intensivstationen steigt.

Es soll ein Schritt zurück in die Normalität werden: In der kommenden Nacht fallen in Hamburg bei 2G-Veranstaltungen (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) die Corona-Einschränkungen wie Maskenpflicht und Kapazitätsgrenzen. Die entsprechende Anpassung der Eindämmungsverordnung, die der Hamburger Senat am Dienstag angekündigt hat, wurde an diesem Freitag veröffentlicht.

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Schleswig-Holstein hatte am Freitag weitere Lockerungen bekannt gegeben. 68,4 Prozent der Menschen dort sind vollständig gegen Corona geimpft. An diesem Wochenende nun schließen die 28 Impfzentren im nördlichsten Bundesland.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 24. September:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter rückläufig
  • VfL Wolfsburg: Keine Maskenpflicht und Mindestabstände
  • Gewerkschaft kritisiert Impfabfrage für Schulbeschäftigte
  • Niedersachsen: Impfquote in Pflegeberufen zu niedrig
  • Wochenmärkte, Tests, Sport: Was in Hamburg jetzt gilt
  • Corona: Hospitalisierung in Niedersachsen stabil
  • Corona: Niedersachsens Wirtschaft erholt sich
  • Elbphilharmonie lädt zur zweiten Corona-Impfaktion
  • Corona: Mehr Intensivpatienten in Hamburg
  • Hamburg macht Studierenden neues Corona-Impfangebot
  • Corona-Impfquote: vier Nordländer unter besten sechs
  • Corona: Hamburg bereitet sich auf 2G-Start vor
  • 2G: Hamburg registriert steigende Nachfrage
  • Corona-Betrüger in Hamburg vor Gericht
  • Corona-Impfzentren: Schleswig-Holstein zieht Bilanz
  • Stadt im Kreis Pinneberg meldet 200er-Inzidenz

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter rückläufig

In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen erneut gesunken. Am Freitag betrug die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 30,6 - nach 31,3 am Donnerstag. Innerhalb eines Tages wurden 139 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten vom Donnerstagabend (Stand: 19.07 Uhr) hervorgeht. Tags zuvor waren es 146.

In den Krankenhäusern lagen 68 Covid-19-Patienten, davon 17 auf der Intensivstation. Es wurden dort wie schon zuvor 10 Patienten beatmet. Rund 71 900 Menschen gelten als genesen. Die Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus seit dem Beginn der Pandemie stieg erneut um einen auf jetzt 1683.

Negativer Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz ist weiterhin in Neumünster mit einem Wert von 65,1 (Donnerstag: 68,8). Den niedrigsten Wert verzeichnete Nordfriesland mit 11,4.

VfL Wolfsburg: Keine Maskenpflicht und Mindestabstände

Keine Maskenpflicht, keine Mindestabstände, mehr Zuschauer: Beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg gelten neue Regeln. „Die neue Coronaverordnung des Landes Niedersachsen eröffnet uns Möglichkeiten, auf die wir lange gewartet haben“, wird Geschäftsführer Tim Schumacher in einer Mitteilung des Champions-League-Teilnehmers am Freitag zitiert: „Dank unseres Hygienekonzepts in Verbindung mit der 2G-Regelung können wir bereits bei den Spielen gegen Sevilla und Gladbach teilweise mehr Zuschauer zulassen und auf Maskenpflicht und Mindestabstände verzichten.“

Nach der Länderspielpause im Oktober will der VfL sogar wieder bis zu 25.000 Zuschauer in der Arena zulassen. „Wir überarbeiten derzeit unser Hygienekonzept, stimmen dies mit der Stadt ab und möchten dadurch einen weiteren Schritt in Richtung Normalität gehen“, so Schumacher.

Bei den Heimspielen gegen den FC Sevilla (29. September) und gegen Borussia Mönchengladbach (2. Oktober) bleibt es aus organisatorischen Gründen grundsätzlich noch bei den bislang gültigen Beschränkungen der Kapazität, auch wenn zumindest in der Liga einige zusätzliche Plätze zum Verkauf angeboten werden. Für die Fans besteht aber keine Maskenpflicht mehr. Zudem werden alle Vorkehrungen, die die Einhaltung des Abstandsgebots gewährleisten sollen, aufgehoben.

Gewerkschaft kritisiert Impfabfrage für Schulbeschäftigte

Eine mögliche Impfstatus-Abfrage von Schulbeschäftigten in Niedersachsen stößt auf Kritik bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „So etwas würde den Datenschutz aushebeln und ist angesichts der schon bekannten Impfquote von mehr als 95 Prozent bei den Schulbeschäftigten völlig überflüssig“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.

Das Kultusministerium in Hannover wies auf Anfrage darauf hin, dass es keine Pflicht zu dieser Abfrage gibt, sondern die Möglichkeit. Diese sei ausdrücklich nur für Schulen vorgesehen, an denen vulnerable Schülerinnen und Schüler unterrichtet würden, also etwa an Förderschulen oder Tagesbildungsstätten. Das Ministerium bekräftigte, dass es keine Impfpflicht für Beschäftigte an Schulen gibt.

Niedersachsen: Impfquote in Pflegeberufen zu niedrig

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat Pflegekräfte erneut ermutigt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Impfquote unter den Beschäftigten variiere stark und unterscheide sich auch von Einrichtung zu Einrichtung, sagte Behrens am Freitag in Hannover. „Insgesamt sind die Impfquoten gerade für diesen so sensiblen Bereich aber noch zu niedrig.“

Eine Abfrage des Gesundheitsministeriums unter Pflegediensten zur Impfquote unter den Beschäftigten habe ergeben, dass in 373 Mitgliedseinrichtungen des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste in Niedersachsen zwischen dem 6. und 10. September im Durchschnitt 65,5 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmalig geimpft waren. Von diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren 86 Prozent zweifach geimpft.

Einrichtungen der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) meldeten für den gleichen Zeitraum, dass im Durchschnitt rund 86 Prozent der Beschäftigten vollständig geimpft waren. An der Umfrage nahmen 107 von 385 Einrichtungen aus den Bereichen ambulante Pflege, vollstationäre Pflege, Krankenhaus, Hospiz und Tagespflege teil.

Wochenmärkte, Tests, Sport: Was in Hamburg jetzt gilt

Hamburg hat am Freitag wie erwartet die neue Corona-Eindämmungsverordnung veröffentlicht. Für alle, die am 2G-Modell teilnehmen, fallen von Sonnabend, 0 Uhr an Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen weg. Wo nur Geimpfte und Genesene hineindürfen, kann somit abstandslos und ohne Maske bis auf den letzten Platz gefeiert, getanzt, Filme und Theater geschaut werden.

Allerdings gelten weiterhin Einschränkungen. So müssen bei Sportveranstaltungen die Besucherströme an Ein- und Ausgängen entzerrt werden. Finden die Veranstaltungen in Innenräumen statt, müssen Luftfilteranlagen vorhanden sein.

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Auf Wochenmärkten entfällt die Maskenpflicht für Verkäufer. Für Kunden gelte sie aber wie in Supermärkten weiter, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich.

Die Corona-Maskenpflicht auf Hamburgs Wochenmärkten wird durch die neue Corona-Eindämmungsverordnung nur teilweise aufgehoben.
Die Corona-Maskenpflicht auf Hamburgs Wochenmärkten wird durch die neue Corona-Eindämmungsverordnung nur teilweise aufgehoben. © picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Außerdem sollen negative Corona-Test-Bescheinigungen vom Arbeitgeber von Ungeimpften nur noch für berufliche Zwecke verwendet werden können, also beispielsweise nicht mehr für einen Besuch im Kino.

Ungeimpfte Kinder und Jugendliche dürfen weiterhin am 2G-Modell teilnehmen. Zunächst war dies nur für eine Übergangsfrist vorgesehen. Da in Schulen und Kitas aber weiter getestet werde, stehe einer Teilnahme am 2G-Modell nichts im Wege, hieß es. Außerdem müssen auch unter 2G weiter Kontaktdaten erhoben und Hygienekonzepte eingehalten werden. Bei privaten Sportanlagen müssen die Kontaktdaten nur noch angegeben werden, wenn die Sportler Innenräume nutzen.

Corona: Hospitalisierung in Niedersachsen stabil

Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Patienten in den niedersächsischen Krankenhäusern bleibt auf einem relativ stabilen Niveau. Der sogenannte Hospitalisierungswert, der nun als Leitindikator zur Bewertung der Corona-Lage im Land herangezogen wird, lag am Freitagmorgen bei 3,2 – den gleichen Wert hatte die Landesregierung auch für Donnerstag genannt. Die Maßzahl gibt die landesweiten Klinikeinweisungen von Covid-19-Erkrankten je 100.000 Einwohner im Verlauf der jeweils zurückliegenden sieben Tage an.

Die registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus sanken hingegen. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen bei 49,3 – so viele Menschen pro 100.000 Einwohner steckten sich binnen einer Woche zusätzlich mit dem Erreger an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 51,0 gelegen. Die landesweite Corona-Auslastung der Intensivstationen nahm den Angaben zufolge leicht ab: 5,2 (Donnerstag: 5,3) Prozent der Bettenkapazität auf Intensivstationen waren zuletzt mit Covid-19-Patienten belegt.

Eine Warnstufe wird laut der neuen Corona-Verordnung erreicht, wenn der Hospitalisierungswert (Krankenhausaufnahmen) und mindestens einer der beiden anderen Indikatoren (Neuinfizierte und Intensivbetten) die definierten Schwellenwerte überschreiten. Bei Krankenhauseinweisungen sind das für die Warnstufen eins bis drei die Werte 6, 8 und 11. Bei den Neuinfizierten sind es die Werte 35, 100 und 200. Bei den Intensivbetten lauten die entsprechenden Werte 5, 10 und 20 Prozent.

Corona: Niedersachsens Wirtschaft erholt sich

Niedersachsens Wirtschaftsleistung hat sich im ersten Halbjahr deutlich erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 3,9 Prozent, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Freitag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2020 hatten die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 7,9 Prozent geführt.

Die Entwicklung der einzelnen Branchen unterscheidet sich stark. Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2020 um gut 19 Prozent. Das Bauhauptgewerbe konnte die Entwicklung des letzten Jahres nicht stabilisieren, hier fiel der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 um zwei Prozent. Das Gastgewerbe litt weiterhin stark, hier sanken Umsatz und Beschäftigung auch im ersten Halbjahr 2021 deutlich. Die Zahl der Übernachtungen fiel in diesem Halbjahr nochmals um fast 24 Prozent.

Das BIP aller Länder wuchs im ersten Halbjahr 2021 um durchschnittlich 2,9 Prozent. Damit lag die Entwicklung in Niedersachsen über der Entwicklung auf Bundesebene. Auch im Bundesland Bremen setzte nach Angaben des Statistischen Landesamtes Bremen ein leichte wirtschaftliche Erholung ein. Das BIP stieg hier um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit liegt die bremische Wirtschaft aber unter dem Bundestrend.

Elbphilharmonie lädt zur zweiten Corona-Impfaktion

Zugabe wegen des großen Erfolges: Die Elbphilharmonie erweitert ihr zunächst für den 2. Oktober geplantes Angebot für eine Corona-Zweitimpfung und öffnet ihren Innenraum noch einmal für alle Impfwilligen – zu einem neuen Termin. Damit die zweite Impfaktion erneut in den Künstlergarderoben im zwölften Stock des Konzerthauses stattfinden könne, werde sie auf den 4. Oktober 2021 (14 bis 22 Uhr) verlegt. Das teilte Hamburg Musik mit.

An dem Tag bestehe die Möglichkeit, wahlweise eine der beiden Impfungen mit Biontech-Pfizer machen zu lassen oder sich mit Johnson & Johnson per Einmaldosis gegen das Coronavirus zu schützen. Wie schon bei der ersten Aktion vor drei Wochen könnten die frisch Geimpften nach dem Piks wie die Künstler von der Garderobe durch den Backstage-Bereich zur Bühne des Großen Saals gehen und dort die 15-minütige "Abklingzeit" verbringen.

Bei der Corona-Impfaktion am 4. Oktober können die Besucher die Hamburger Elbphilharmonie wieder aus der Perspektive der Künstler erleben.
Bei der Corona-Impfaktion am 4. Oktober können die Besucher die Hamburger Elbphilharmonie wieder aus der Perspektive der Künstler erleben. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Eine Anmeldung sei weder möglich noch notwendig, hieß es. In einem Container auf dem Vorplatz erfolge die Registrierung bis 21.30 Uhr. Impfen lassen könnten sich alle Personen ab zwölf Jahren, Minderjährige müssten in Begleitung einer erziehungsberechtigten Person sein. Wer sich die Zweitimpfung abholen möchte, bringe bitte die Formulare der Erstimpfung mit: die Einwilligungserklärung, das Aufklärungsmerkblatt mit dem Anamnesebogen sowie die Impfbescheinigung bzw. den Impfpass. Die Erstimpfung müsse mindestens 21 Tage zurückliegen.

Am 3. September waren 831 Personen der Einladung zur Impfaktion in Hamburgs Konzerttempel gefolgt.

Corona: Mehr Intensivpatienten in Hamburg

Die Zahl der Covid-19-Fälle auf Hamburgs Intensivstationen ist wieder leicht gestiegen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde vom Freitag wurden, Stand Donnerstag, 46 Patienten intensivmedizinisch behandelt, drei mehr als am Vortag. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte die Zahl der Intensivpatienten noch bei über 50 gelegen.

Eine Mitarbeiterin der Pflege steht in einem Patientenzimmer der Corona-Intensivstation des Universitätsklinikums Essen.
Die Zahl der Intensivpatienten mit Covid-19 ist in Hamburg leicht gestiegen (Symbolbild). © dpa | Fabian Strauch

Dafür ging die Zahl der stationären Corona-Patienten in den Krankenhäusern insgesamt um vier auf 113 zurück. Bei weiteren 157 Personen wurde eine Corona-Infektion festgestellt, das sind 60 weniger als am Vortag. Am Freitag vergangener Woche waren 165 Neuinfektionen gemeldet worden, sodass die Inzidenz leicht um 0,4 auf 59,0 Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zurückging.

Zudem wurden zwei weitere Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Corona-Toten in Hamburg stieg somit auf 1715. Die Zahl der Einwohner, die als Corona-genesen gelten, stieg um 200 auf 84.400. Rückläufig ist die Zahl der frisch Geimpften: Weitere 1961 Menschen sind erstgeimpft (Vortag: 2418), weitere 2750 vollständig geimpft (Vortag: 3214).

Hamburg macht Studierenden neues Corona-Impfangebot

Die Stadt Hamburg bietet zusammen mit der Landeshochschulkonferenz, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), der Landes-Asten-Konferenz, dem Studierendenwerk Hamburg sowie der Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) weitere dezentrale Impfmöglichkeiten an. Das gab die Wissenschaftsbehörde am Freitag bekannt.

Geimpft werde ab dem 30. September an den verschiedenen Standorten der Hochschulen, der SUB und in einzelnen Studierendenwohnheimen. Auf diesem Wege könnten viele Studierende, die bislang noch keines der bisherigen Impfangebote wahrgenommen haben, bis zum Semesterstart einen vollen Impfschutz gegen Covid-19 erhalten.

„Die Lehre an den Universitäten und Hochschulen lebt vom direkten und persönlichen Austausch und Diskurs auf dem Campus. Eine hohe Impfquote ist der Schlüssel für ein belebtes, aber auch sicheres Campusleben vor Ort, das uns allen so gefehlt hat“, sagte Andreas Timm-Giel, Präsident der Technischen Universität Hamburg. Die Termine sollen zeitnah unter diesem Link abgerufen werden können.

Corona-Impfquote: vier Nordländer unter besten sechs

Die norddeutschen Bundesländer liegen bei der Corona-Impfquote teils deutlich über dem Durchschnitt. Unangefochtener Spitzenreiter ist weiterhin Bremen: Nach Daten des Bundesgesundheitsministeriums von Freitag sind 78,4 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Schleswig-Holstein liegt hinter dem Saarland (73,8) mit 72,4 Prozent auf Rang drei. Hamburg ist mit 71,1 Prozent Fünfter, gefolgt von Niedersachsen (70,3).

In Deutschland sind nun rund 53 Millionen Bürger vollständig gegen Corona geimpft. Das entspricht 63,7 Prozent aller Einwohner. Zumindest eine erste Impfung bekommen haben inzwischen 56,2 Millionen Menschen oder 67,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Als einziges Land unter der Schwelle von 60 Prozent liegt weiterhin Sachsen mit nun 57,4 Prozent mindestens einmal geimpften Einwohnern.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief erneut dazu auf, Impfgelegenheiten wahrzunehmen. Nach 1,5 Millionen Erstimpfungen in den vergangenen drei Wochen würden nun noch mindestens gut drei Millionen Impfungen für einen sicheren Winter gebraucht, schrieb er bei Twitter.

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Corona: Hamburg bereitet sich auf 2G-Start vor

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen bereiten sich in Hamburg viele Clubs, Bars, Restaurants und Kultur- und Sporteinrichtungen auf eine Rückkehr fast zur Normalität vor. Für alle, die am sogenannten 2G-Modell teilnehmen, fallen am Sonnabend die Maskenpflicht und alle Kapazitätsbeschränkungen weg. Wo also nur Geimpfte und Genesene hinein dürfen, kann abstandslos und ohne Maske bis auf den letzten Platz gefeiert, getanzt, Filme und Theater geschaut werden. Eine entsprechende neue Eindämmungsverordnung des Senats sollte noch am Freitag veröffentlicht werden.

Auch auf Wochenmärkten soll die Maskenpflicht wegfallen. Außerdem sollen negative Corona-Test-Bescheinigungen des Arbeitgebers von Ungeimpften nur noch für berufliche Zwecke verwendet werden können, also beispielsweise nicht mehr für einen Besuch im Kino.

2G: Hamburg registriert steigende Nachfrage

Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell als erstes Bundesland Ende August eingeführt. Die neue Verordnung soll bis zum 23. Oktober gelten. Für Betriebe oder Veranstaltungen, an denen nach dem 3G-Modell neben Geimpften und Genesenen weiterhin auch ungeimpfte negativ Getestete teilnehmen dürfen, soll erst einmal alles beim Alten bleiben.

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen bereiten sich in Hamburg viele Clubs, Bars, Restaurants und Kultur- und Sporteinrichtungen auf eine Rückkehr fast zur Normalität vor.
Immer mehr Bars, Restaurants, Clubs und Bars in Hamburg stellen auf 2G um. In der Nacht zum Sonnabend fallen nach dieser Regel sämtliche Corona-Einschränkungen. © dpa | Markus Scholz

Die Resonanz auf die Ankündigung der 2G-Erleichterungen war groß. Seit Dienstag hätten sich 90 weitere Betriebe für das 2G-Modell angemeldet, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen. Insgesamt lägen damit nun knapp 900 Anmeldungen von Betrieben und Einrichtungen vor. Bei den Veranstaltungen stieg die Zahl der Anmeldungen seit Dienstag von knapp 600 auf über 700.

Während bei vielen „Pistengängern“ in den Clubs und Bars der Szeneviertel schon Freitag um Mitternacht die Masken fallen dürften, kamen die Erleichterungen für den HSV zu kurzfristig. Der Zweitligist hat seine Karten für das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag noch unter 3G-Bedingungen – also an Geimpfte, Genesene und Getestete – verkauft, darf aber gut 5000 Besucher mehr einlassen als zuletzt gegen Sandhausen.

Corona-Fälle bei Veranstaltungen in Hamburgs Bezirken

  • Hamburg-Mitte: 293 Veranstaltungen / 3 Corona-Fälle
  • Altona: 125 / 0
  • Hamburg-Nord: 85 / 0
  • Wandsbek: 63 / 0
  • Eimsbüttel: 60 / 0
  • Harburg: 41 / 1
  • Bergedorf: 12 / 0
  • Extern: 2 / 0

Corona-Betrüger in Hamburg vor Gericht

Ein mutmaßlicher Corona-Subventionsbetrüger muss sich am Montag vor dem Amtsgericht Hamburg verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll der Mann im Frühjahr vergangenen Jahres zwei Anträge auf Förderung im Programm „Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) mit finanzieller Unterstützung des Bundes“ gestellt haben. Dabei habe er jeweils wahrheitswidrig versichert, die begünstigten Unternehmen seien wirtschaftlich und dauerhaft am Markt tätig.

Tatsächlich seien die Gesellschaften schon Jahre zuvor wegen Vermögenslosigkeit im Handelsregister gelöscht wordden. Zwar habe die zuständige Investitions- und Förderbank die Täuschung in einem Fall erkannt, im anderen aber nicht – und eine Corona-Soforthilfe in Höhe von 14.000 Euro auf das Privatkonto des angeklagten überwiesen.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Corona-Impfzentren: Schleswig-Holstein zieht Bilanz

Die 28 Impfzentren in Schleswig-Holstein werden am Sonntag geschlossen. Der Aufbau und Betrieb hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 66 Millionen Euro gekostet. Davon tragen das Land und der Bund jeweils die Hälfte.

„Alle Beteiligten haben in einem beispiellosen Kraftakt effizient, unkompliziert und bürgernah den Betrieb der Impfzentren sichergestellt“, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Freitag in Kiel. Er sprach von einer „logistischen Mammutaufgabe“.

In den vergangenen Monaten hatten knapp 940.000 Menschen in einem Impfzentren ihre Erstimpfung erhalten. Insgesamt verabreichten die Mitarbeiter dort 1.796.963 Impfungen. Derzeit werde von einem Kosten in Höhe von 32 Euro pro Impfung ausgegangen, sagte Garg. Mit Stand Donnerstag waren nach Angaben des Robert Koch-Instituts im Norden 72,2 Prozent der Menschen mindestens einmal geimpft und 68,4 Prozent vollständig. Eine Impfzentrum-Bilanz für den Kreis Segeberg finden Sie hier, eine für den Kreis Stormarn hier.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Stadt im Kreis Pinneberg meldet 200er-Inzidenz

Das Gesundheitsamt im Kreis Pinneberg hat am Donnerstag 28 Corona-Neuinfektionen gemeldet, drei Fälle mehr als am gleichen Tag der Vorwoche. Die Inzidenz fällt leicht auf 52,8 Fälle pro 100,000 Einwohner in sieben Tagen. Allerdings sind gleich sechs weitere Covid-19-Patienten in ein Klinikum gekommen.

Besonders hoch ist die Inzidenz in Uetersen mit 236,6. Alle Zahlen können Sie hier nachlesen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

 Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag