Kreis Segeberg. Etwa 185.000 Impfdosen wurden in den Einrichtungen seit dem 4. Januar verabreicht – dank der über 400 Helferinnen und Helfer

Anfangs kam das Impfen im Kreis Segeberg nur schleppend in Gang – kaum Impfstoff, zu viele Bewerber, zu wenig Termine. Dann kam die Impfkampagne in den eilig errichteten Zentren in Norderstedt, Kaltenkirchen, und Wahlstedt voll in Fahrt: Mit Begeisterung und Enthusiasmus ließen sich Menschen im Kampf gegen die Pandemie den schützenden Pieks setzen.

Am Wahlsonntag öffnen die Impfzentren nun zum letzten mal. „In der letzten Woche ist im Norderstedter Impfzentrum volles Haus. Alle drei Linien sind geöffnet und es ist noch mal richtig was los“, sagt Sabrina Müller, Sprecherin des Kreises.

Zum Ende der Impfkampagne haben wir alle Zahlen, Daten und Fakten zusammengetragen – und sagen Danke an alle Helferinnen und Helfer, die hier Großes geleistet haben:


Wie viele Impfdosen wurden verimpft
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In den drei Impfzentren im Kreis Segeberg werden es bis Sonntag hochgerechnet 185.000 Dosen sein. Davon etwa 95.000 Erstimpfungen sowie 90.000 Zweit- und Drittimpfungen.

50 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr halfen in den Impfzentren, etwa bei der Registrierung.
50 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr halfen in den Impfzentren, etwa bei der Registrierung. © Unbekannt | Christopher Herbst

Welcher Impfstoff wurde am häufigsten verabreicht?

Hochgerechnet wurden 5000 Dosen Johnson & Johnson (2,65 Prozent), 20.600 von Astra-Zeneca (11,16 %), 60.500 von Moderna (32,74 %) sowie 98.900 von Biontech (53,46 %) verabreicht.

Wie alt war der älteste Mensch, der in den Impfzentren geimpft worden ist?

In Kaltenkirchen war es eine 103 Jahre alte Frau, die sich impfen ließ, in Wahlstedt eine 99 Jahre alte Frau und in Norderstedt eine 101 Jahre alte Dame.

Und die jüngsten Impflinge?

Sie waren gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission zwölf Jahre alt.

Wann war die erste Impfung, wann wird die letzte Nadel gesetzt?

Die erste Impfung wurde am 4. Januar in Kaltenkirchen verabreicht. In Wahlstedt und Norderstedt wegen Impfstoffknappheit erst am 1. März. Die letzte Spritze wird am Sonntag, gegen 18 Uhr gesetzt.

Wie viele Impfungen gab es pro Tag?

Jeweils bei Vollauslastung waren es in Kaltenkirchen und Norderstedt auf je drei Linien 500 Impfungen. Wahlstedt liegt mit vier Linien und 600 bis 700 Impfungen täglich vorn.

Wann war der Ansturm in den Impfzentren am stärksten?

In Wahlstedt war vom 17. bis 23. Mai mit 4408 Impfungen am meisten los, ebenso in Kaltenkirchen (2965 Impfungen). In Norderstedt zwischen dem 30. Mai und 5. Juni (2660 Dosen).

Wie viele Menschen haben in den Impfzentren gearbeitet?

An den drei Standorten haben 153 Ärztinnen und Ärzte, etwa 200 Medizinische Fachangestellte des DRK sowie 50 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und 22 Personen im Leitungsdienst und Reinigungskräfte gearbeitet.

DRK-Impfpatin Katja Hilpert (28), Studentin aus Norderstedt, begleitet Peter Frank (83) beim Impfen im Impfzentrum TriBühne in Norderstedt.
DRK-Impfpatin Katja Hilpert (28), Studentin aus Norderstedt, begleitet Peter Frank (83) beim Impfen im Impfzentrum TriBühne in Norderstedt. © Unbekannt | Jörg Riefenstahl

e viele Impfdosen mussten wegen Bruch oder Problemen in den Müll?

Impfstoff wurde kaum unbrauchbar und ein Wegwerfen blieb die absolute Ausnahme. Restdosen wurden zu 100 Prozent an priorisierte Personen verimpft. Kein Rest-Impfstoff landete im Müll.

Gab es kuriose oder denkwürdige Vorfälle in den drei Impfzentren?

Viele der Impflinge haben sich sehr über den Pieks in den Arm gefreut und äußerten ihre Dankbarkeit. Zudem waren die Tische in den Aufenthaltsräumen des Personals phasenweise prall gefüllt mit Süßigkeiten, die es als „Dankeschön“ von den Besuchern und Besucherinnen gab.

Hat es Pannen gegeben?

Hier und da waren Spontanität und Improvisationstalent gefragt, aber unterm Strich ließen sich die vorhandenen Hürden damit gut überwinden.

Wie viele Tage hatten die Zentren geöffnet?

Kaltenkirchen hatte ab 4. Januar sieben Tage die Woche geöffnet, anfänglich nur nachmittags, später ganztägig. Seit 2. August war das Zentrum vereinzelt tageweise geschlossen (Mo/Di). In Wahlstedt war ab 1. März sieben Tage die Woche geöffnet, anfänglich auch hier nur vormittags, später ganztägig. Seit 2. August war das Zentrum vereinzelt tageweise geschlossen (Mo/Di) . Die „TriBühne“ als Impfzentrum in Norderstedt war ebenfalls ab 1. März sieben Tage die Woche geöffnet, anfänglich nur vormittags, später ganztägig. Seit 16. August ist es vereinzelt tageweise geschlossen (Mo/Di).

Medizinstudent und Notfallsanitäter Tobias Stahm (30) aus Hamburg setzt in Norderstedt die Spritze mit dem Biontech-Impfstoff.
Medizinstudent und Notfallsanitäter Tobias Stahm (30) aus Hamburg setzt in Norderstedt die Spritze mit dem Biontech-Impfstoff. © Unbekannt | Jörg Riefenstahl

Wie hoch waren die Kosten für Aufbau und Betrieb der drei Zentren?

Da die Impfzentren vom Land Schleswig-Holstein betrieben werden, kann der Kreis dazu keine Auskunft geben. Die genauen Kosten werden laut Gesundheitsministerium erst in ein paar Wochen feststehen. Das Budget für alle 28 Impfzentren lag zum Start „für eine Laufzeit von sechs Monaten bei 50 Millionen Euro“, die meisten Zentren waren nun neun Monate in Betrieb. Die Anschubfinanzierung für Errichtung und Erstausstattung lag bei 50.000 Euro je Zentrum.

Wie hoch ist die Impfquote im Kreis?

Die Zahl der geimpften Menschen im Kreis kann nicht ermittelt werden, da sich nicht alle in den Impfzentren oder bei Ärzten im Kreis haben impfen lassen.

Letzte Chance zum Impfen?

Die Impfzentren in Norderstedt, Wahltstedt und Kaltenkirchen öffnen am Sonntag, 26. September, letztmalig ihre Türen, wie auch am Freitag und Sonnabend noch von jeweils 9 bis 11.30 Uhr und von 13 bis 17.30 Uhr – ohne Termin. Gewählt werden kann zwischen Biontech, Moderna und Johnson & Johnson. Bei Johnson & Johnson ist nur eine einzige Impfung erforderlich, bei den beiden anderen Impfstoffen sind es zwei. Sabrina Müller: „So einfach ist das Impfen: Nur Personalausweis mitbringen, Ärmel hochkrempeln – und los geht’s!“