Hamburg. Mehr Platz, schnellerer Takt und pünktliche Züge machen das Umsteigen leichter. Ausbau der Strecke nach Süden ist überfällig.

Die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Harburg ist der am meisten genutzte Streckenabschnitt im Hamburger Netz mit rund 140.000 Fahrgästen – und nur allzu häufig ein gewaltiges Ärgernis. Hier musste dringend etwas passieren, und dass es passiert, ist gut so. Manche sagen auch: überfällig.

Dabei geht es nicht nur um überfüllte Züge; auch häufige Ausfälle, Stellwerkprobleme und vieles mehr erschweren das Leben der Menschen im Süden und Osten der Stadt. Die Ertüchtigung der Strom-, Weichen- und Signaltechnik kommt keine Minute zu früh.

Kurzfristig wird die Kapazität zum Fahrplanwechsel steigen, aber auf ein Plus von 40 Prozent müssen die Fahrgäste noch bis 2029 warten. Ohnehin dürfte es – wie meist bei Baumaßnahmen – erst mal schlechter werden, bevor es besser wird. Denn für die Arbeiten werden teils auch Streckensperrungen nötig sein. Und der stark überlastete Hauptbahnhof bleibt ein Nadelöhr.

Bahn Hamburg: U4, U5, S4 und nun auch die S6 – die Anstrengungen sind gewaltig

Aber auch stadtentwicklungspolitisch macht dieser Ausbau Sinn: Die großen Wohnungsbaugebiete in Neugraben-Fischbek und Wilhelmsburg sowie im Osten in Oberbillwerder werden deutlich besser angebunden.

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Und: Es verdient gerade in diesen finanziell herausfordernden Zeit Anerkennung, dass der rot-grüne Senat so viel Geld in den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs steckt. U4, U5, S4 und nun auch die S6 – die Anstrengungen sind gewaltig.

Dies dürfte der Mobilitätswende mehr dienen als so mancher neue Radweg oder wegfallende Parkplatz. Nur ein attraktives Angebot von Bus und Bahn mit engem Takt, ausreichend Platz und pünktlichen Zügen wird die Menschen am Ende zum Umsteigen bewegen.