Anmelderekord: Zum Schuljahr 2022/23 gibt es mehr Erstklässler und Vorschüler denn je. Diese Grundschulen sind am beliebtesten.
- Neuer Aufnahmerekord bei den Grundschulen in Hamburg.
- Längst nicht alle bekamen einen Platz an ihrer Wunschschule.
- Diese Grundschulen sind 2023 am beliebtesten.
Hamburg. Die Hamburger Schulbehörde meldet einen neuen Aufnahmerekord für das kommende Schuljahr: 17.599 neue Erstklässlerinnen und Erstklässler werden nach den Sommerferien in der Hansestadt eingeschult. Das sind 760 mehr als im vergangenen Jahr.
Trotz dieses Rekords und der in Hamburg geltenden freien Schulwahl sei es der Schulbehörde und den Schulleitungen erneut gelungen, dass 96 Prozent aller Erstklässler an ihrer Wunschschule eingeschult werden können. „Möglich wurde das unter anderem durch das Schulausbauprogramm der letzten Jahre und die Nutzung von Raumreserven an den Schulen“, teilte die Schulbehörde am Sonntag mit.
Diesmal sei die Lage gleichwohl besonders anspruchsvoll gewesen. „Zwar wechseln im Sommer die Viertklässler der Grundschulen in die weiterführenden Schulen und machen dadurch 728 Schulklassen frei, aber die neuen Erstklässler brauchen 848 neue Klassen – das sind innerhalb nur eines Jahres 120 Klassen mehr an den Grundschulen.“
Vier Prozent der Erstklässler in Hamburg bekamen Schulwunsch nicht erfüllt
Schulsenator Ties Rabe: „Ich bin Hamburgs Grundschulleitungen sehr dankbar, dass wir rund 96 Prozent der Erstklässler den Besuch ihrer Wunschschule ermöglichen können. Das war nur möglich, weil viele Grundschulleitungen solidarisch gehandelt haben, in ihren Schulen Platz geschaffen haben und sich in den Monaten der aufwendigen Organisation stets für die Kinder eingesetzt haben.“
Zur Unterstützung habe die Schulbehörde schon vor Jahren ihr Schulausbauprogramm von damals rund 155 Millionen Euro pro Jahr auf 360 bis 400 Millionen pro Jahr mehr als verdoppelt und diesmal zudem 23 zusätzliche mobile Klassenräume aufgestellt, um Engpässe zu überbrücken.
„Die Berücksichtigung der Schüler- und Elternwünsche war angesichts einer so großen Zahl von Kindern vor allem deshalb möglich, weil ein mittlerweile gut funktionierendes Computerprogramm der Schulbehörde die Zuordnung weitgehend automatisiert. Mit den früher üblichen Konferenzen von über 250 Schulleitungen und Behördenvertretern, mit Zetteln und Einzelgesprächen hätten wir das nicht geschafft.“
Mehr Schulplätze wegen Flüchtlingen benötigt
Anders als in der Vergangenheit seien diesmal von vornherein rund 900 freie Plätze in den Schulklassen miteingeplant worden. „Allein im letzten Jahr haben wir durch Flucht und Zuwanderung mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler aufnehmen müssen, pro Klassenstufe bis zu 700 mehr. Wir hoffen zwar auf ein Ende der weltweiten Fluchtbewegungen, aber wir gehen besser auf Nummer sicher“, so Rabe.
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Die im Sommer eingeschulten Schülerinnen und Schüler würden frühestens im Jahr 2034 die Schule verlassen. „Da ist es gut, dass die neuen Schulklassen noch ein bisschen Platz bieten für Kinder, die in den nächsten Jahren aus aller Welt nach Hamburg kommen sollten.“
Grundschulen verschicken rund 17.600 Briefe an Eltern
Gegen Ende der kommenden Woche werden 17.599 Briefe aus den Grundschulen die Familien erreichen. Hamburg bietet Eltern und Kindern zahlreiche Schulen innerhalb kurzer Entfernungen zur freien Auswahl. Wenn eine Schule nicht genug Räume hat, um alle Kinder aufzunehmen, entscheidet in der Regel die Länge des Schulweges über die Aufnahme: Wer näher an der Schule wohnt, bekommt den Schulplatz.
Wer keinen Schulplatz an seiner Erstwunschschule bekommt, bekommt in der Regel einen Platz an seiner „Zweitwunschschule“ oder an seiner „Drittwunschschule“. Deshalb sollen alle Eltern drei Schulwünsche angeben. In 99,6 Prozent aller Schulanmeldungen bekommen die Kinder einen Platz an ihrer Erst-, Zweit- oder Drittwunschschule.
Trotz Aufnahmerekords: Klassenfrequenzen bleiben niedrig
An den 195 staatlichen Grundschulen und 15 Grundschulabteilungen der Stadtteilschulen werden insgesamt 848 erste Klassen mit durchschnittlich 20,8 Kindern eingerichtet (Vorjahr 21,3). Die durchschnittliche Klassengröße der rund 60 Grundschulen in sozial benachteiligter Lage liegt bei 18,1 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 18,5), in den übrigen Grundschulen bei 21,9 (Vorjahr 22,5).
Damit werden die gesetzlich festgelegten Klassenobergrenzen von 19 bzw. 23 Schülerinnen und Schülern gut eingehalten. In nur acht Klassen mussten die Klassenobergrenzen minimal überschritten werden, um nach dem Leitsatz „kurze Beine, kurze Wege“ Kindern zu lange Schulwege zu ersparen. Umgekehrt bleiben 155 Klassen sogar unter der Mindestgröße von 17 oder 21 Schülerinnen und Schülern.
Grundschulen mit den meisten Einschulungen in Hamburg:
- Adolph-Schönfelder-Schule (Barmbek-Süd): 157 Erstklässlerinne und Erstklässler
- Grundschule am Kiefernberg (Harburg): 152 Erstklässlerinnen und Erstklässler
- Schule An der Gartenstadt (Wandsbek): 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
- Grundschule Neugraben: 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
- Theodor-Haubach-Schule (Altona): 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
- Grundschule Marienthal: 138 Erstklässlerinnen und Erstklässlern
- Grundschule Turmweg (Eimsbüttel): 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
Besonders kleine Grundschulen in Hamburg
55 Grundschulen starten mit mehr als 100 Erstklässlerinnen und Erstklässlern in das kommende Schuljahr. Besonders klein sind wie üblich einige Schulen in den ländlichen Gebieten der Hansestadt wie beispielsweise
- die Schule Cranz (17 Erstklässlerinnen und Erstklässler)
- die Schule Mittlerer Landweg (23 Erstklässlerinnen und Erstklässler)
Die besonders beliebten Grundschulen in Hamburg
Wie in jedem Jahr konnten einige ungewöhnlich beliebte Grundschulen nicht alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen, weil der Platz einfach nicht ausreichte. Das gilt besonders für
- die Schule Windmühlenweg in Blankenese (122 Anmeldungen, 30 Anmeldungen zu viel)
- die Max-Brauer-Schule in Altona (145 Anmeldungen, 30 zu viel)
- die Grundschule Hasenweg in Sasel (137 Anmeldungen, 22 zu viel)
- die Marie-Beschütz-Schule in Eppendorf (114 Anmeldungen, 22 zu viel)
Schule Hamburg: 33 Vorschulklassen mehr als 2022
Zum kommenden Schuljahr werden darüber hinaus an den Grundschulen 540 Vorschulklassen für 10.916 Kinder eingerichtet. Das sind noch einmal 33 zusätzliche Vorschulklassen und 662 zusätzliche Aufnahmen mehr als im Vorjahr.
Da es für die Vorschule keine Schulpflicht gibt, lassen sich Eltern an besonders beliebten Schulen oft lieber auf eine Warteliste setzen, als auf eine Nachbarschule auszuweichen.
Zudem melden manche Eltern anders als in der ersten Klasse ihr Kind in der Vorschule nur vorbeugend an und entscheiden sich im letzten Moment dafür, das Kind doch noch ein Jahr länger in der Kindertagesstätte zu lassen. Daher ändern sich die Zahlen in Bezug auf die Vorschulklassen erfahrungsgemäß noch bis zum Schuljahresbeginn.