Hamburg. 15.921 Jungen und Mädchen wechseln auf eine weiterführende Schule. Das sind die beliebtesten in ganz Hamburg.

  • 95 Prozent aller künftigen Fünftklässler in Hamburg kommen im nächsten Schuljahr auf ihre Wunschschulen. Ganz vorne mit dabei sind die Gymnasien und Stadtteilschulen der Elbstadt.
  • Vor allem die Julius-Leber-Schule in Schnelsen kann sich vor Neunanmeldungen kaum retten. Insgesamt 207 neue Schülerinnen und Schüler wird sie im nächsten Jahr willkommen heißen – so viele wie keine andere weiterführende Schule in Hamburg.

Trotz des erneut deutlichen Anstiegs der Schülerzahlen werden rund 95 Prozent der künftigen Fünftklässler und Fünftklässlerinnen auf ihre Wunschschule wechseln können. Zum Beginn des nächsten Schuljahres Ende August nehmen die 60 staatlichen Stadtteilschulen und 64 Gymnasien insgesamt 15.921 Jungen und Mädchen auf – das ist ein Plus von 1280 Kindern oder 8,7 Prozent. In lediglich 779 Fällen konnte der Erstwunsch angesichts der in Hamburg geltenden freien Schulwahl nicht erfüllt werden.

Wegen des Schülerzuwachses werden 50 Klassen mehr eingerichtet

Der Schülerzuwachs führt dazu, dass rund 50 Klassen mehr als im laufenden Schuljahr eingerichtet werden. Um möglichst viele Erstwünsche von Schülern und Eltern zu erfüllen, nutzen die Schulen zum Teil überzählige Klassenräume. Außerdem wird die Schulbehörde an zwölf Standorten mobile Klassenräume aufstellen. „Ich freue mich sehr, dass die allermeisten Schulen sich darum bemüht haben, die Wünsche der Kinder und Eltern zu erfüllen“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Das sind die beliebtesten Stadtteilschulen:

  • Julius Leber (Schnelsen) 207 aufgenommene Schülerinnen und Schüler
  • Heinrich Hertz (Winterhude) 206
  • Niendorf 200
  • Gyula Trebitsch (Tonndorf) 184
  • Bergedorf 184
  • Irena Sendler (Wellingsbüttel) 184
  • Oldenfelde (Rahlstedt) 184
  • Fischbek-Falkenberg (Neugraben-Fischbek) 182
  • Stellingen 161
  • Eidelstedt 161

Das sind die beliebtesten Gymnasien:

  • Süderelbe (Neugraben-Fischbek) 196 aufgenommene Schülerinnen und Schüler
  • Ohmoor (Niendorf) 196
  • Helmut Schmidt (Wilhelmsburg) 192
  • Grootmoor (Bramfeld) 191
  • Allee (Altona-Altstadt) 168
  • Rahlstedt 168
  • Matthias Claudius (Wandsbek) 168
  • Christianeum (Othmarschen) 168
  • Dörpsweg (Eidelstedt) 168
  • Marienthal 168
  • Lohbrügge 168
  • Walddörfer (Volksdorf) 168

Trotz der gestiegenen Schülerzahl ist es an den Stadtteilschulen gelungen, kleine Klassen zu bilden. Die durchschnittliche Klassengröße beträgt 22,2 Schülerinnen und Schüler (2022: 22,6) und liegt damit unter der im Schulgesetz festgeschriebenen Sollobergrenze von 23 Schülerinnen und Schülern. Lediglich in einer Klasse einer Stadtteilschule werden mehr als 23 Kinder sitzen, um unzumutbar lange Schulwege zu vermeiden. Umgekehrt wird es 28 Klassen an neun Standorten geben, die kleiner sind als die eigentlich vorgegebene Mindestgröße von 21 Schülern.

Viele Eltern wollen ihre Kinder auf wenige besonders beliebte Schulen schicken

Als wachsendes Problem erweist sich die Tendenz, dass sich die Elternwünsche zunehmend auf wenige, zumeist sehr große Stadtteilschulen konzentrieren. Mehr als 70 Prozent (2022: 63) der nicht erfüllten Erstwünsche entfallen auf zehn außerordentlich beliebte Standorte. Von den 7568 künftigen Stadtteilschülerinnen und -schülern werden 622 (8,2 Prozent) nicht auf ihre Wunschschule wechseln.

Die Eltern von allein 280 Kindern dieser Gruppe hatten ihren Nachwuchs auf eine dieser fünf besonders beliebten Standorte angemeldet und konnten dort nicht aufgenommen werden: Stadtteilschule Lurup, Max Brauer (Ottensen/Bahrenfeld), Oldenfelde (Rahlstedt), Richard-Linde-Weg (Lohbrügge) und Heinrich-Hertz (Winterhude). Umgekehrt sind die Stadtteilschulen mit den geringsten Aufnahmezahlen nach Erstwunsch die Standorte Auf der Veddel (32), Am Hafen (Neustadt, 43), Stübenhofer Weg (Wilhelmsburg, 44), Flottbek (51) und Emil Krause (Dulsberg, 62).

Die Spreizung ist an den Stadtteilschulen ausgeprägter als an den Gymnasien

Die Spreizung zwischen besonders beliebten und überbuchten sowie wenig angewählten Standorten erschwert die Erfüllung aller Erstwünsche. Diese Tendenz ist bei den Stadtteilschulen deutlich ausgeprägter als bei den Gymnasien. An dieser Schulform konnten lediglich zwei Prozent oder 157 Fälle der Erstwünsche von insgesamt 7999 Hamburger Schülerinnen und Schülern nicht erfüllt werden. Die staatlichen Gymnasien richten 304 fünfte Klassen (2022: 281) ein. Die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse beträgt 26,9 (2022: 27,3) und liegt damit ebenfalls unter der festgeschriebenen Obergrenze von 28 Kindern. Besonders niedrige Aufnahmezahlen nach Erstwunsch haben die Gymnasien Struensee (St. Pauli, 51), Langenhorn (68), Louise Weiss (Hamm, 71), Rotherbaum (76) und Rissen (78).

An Stadtteilschulen und Gymnasien werden zudem 156 Gastschüler (2022: 104) aus Schleswig-Holstein aufgenommen. Der Schulversuch sechsjährige Grundschule, der nach dem Scheitern der Primarschulreform 2010 eingerichtet wurde, läuft weiter. An den vier Standorten Vizelinstraße (Lokstedt), Rellinger Straße (Eimsbüttel), An der Burgweide (Wilhelmsburg) und Grumbrechtstraße (Heimfeld) werden 202 Schülerinnen und Schüler (2022: 209) in elf fünfte Klassen aufgenommen.

Seit Jahren werden deutlich mehr als 90 Prozent der Erstwünsche erfüllt

„Hamburg bietet Eltern und Kindern die freie Schulwahl und zudem innerhalb kurzer Entfernungen zahlreiche weiterführende Schulen zur freien Auswahl“, sagte Rabe. Allerdings sei es jedes Jahr „eine große und nicht einfache Aufgabe“, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern den Platz an ihrer Wunschschule zu geben. „Ich freue mich sehr, dass Schulleitungen und Behörde es seit Jahren schaffen, dass deutlich mehr als 90 Prozent aller Schülerinnen und Schüler an die Schule ihrer Wahl kommen“, sagte der Schulsenator.