Hamburg. Seit 2019 wurden zehn Grundschulen, Gymnasien und Stadtteilschulen gegründet. Behörde informiert über Anmeldezahlen.

Das milliardenschwere Schulausbauprogramm zeigt Wirkung: Die neuen Schulen kommen laut Schulbehörde bei den Hamburger Eltern gut an. Das zeigten die aktuellen Anmeldeergebnisse für die Eingangsklassen 1 und 5 sowie die Entwicklung der ersten Jahre nach Gründung der Schulen.

„Dies ist auch insofern erfreulich, als manche dieser Schulen in den ersten Jahren zunächst an weniger attraktiven Übergangsstandorten den Schulbetrieb aufnehmen oder parallel noch Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden“, so Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Schule Hamburg: Neue Grundschulen entwickeln sich positiv

Insgesamt sieht der aktuelle Schulentwicklungsplan bis zu 44 Schulneugründungen vor sowie die Erweiterung von rund 100 weiteren Schulen. Rund vier Milliarden Euro stehen dafür im Rahmen des Schulbauprogramms zur Verfügung, das voraussichtlich bis 2030 laufen wird. Seit Beschluss des Vorhabens 2019 wurden bereits zehn neue Schulen eröffnet: sechs Grundschulen, zwei Gymnasien sowie zwei Campus-Stadtteilschulen (mit Gymnasialzweig).

Alle Grundschulen hätten sich sehr positiv entwickelt, heißt es aus der Schulbehörde. Fünf konnten ihre Anmeldezahlen (Stand 10. Februar) bereits deutlich steigern. So hatte die Grundschule Ballerstaedtweg in Ohlsdorf im Schuljahr 2019/ 2020 noch 49 Anmeldungen, dieses Jahr sind es bereits 102.

Schule Hamburg: Eine neue Grundschule sticht hervor

Die Zahlen an der Grundschule Sinstorfer Weg in Marmstorf steigen von 23 Anmeldungen (für das Schuljahr 2020/2021) auf 83, die Harburger Schule am Park von 9 (2021/ 2022) auf 53, die Grundschule am Baakenhafen in der HafenCity von 16 (2021/2022) auf 78 und die Schule Fabriciusstraße von 50 (2021/2022) auf 63.

Bislang konnte nur die 2019/ 2020 mit zehn Anmeldungen gestartete Wolfgang-Borchert-Schule in Eimsbüttel die letzten Zahlen noch nicht übertreffen. Mit 73 Anmeldungen sind es (noch) vier weniger als vergangenes Jahr.

Schule Hamburg: Campus-Schulen ebenfalls beliebt

Auch bei den beiden gerade erst gegründeten Campus-Schulen spricht Schulsenator Rabe von „sehr guten Anmeldezahlen“. Der Campus HafenCity verzeichne 139 Anmeldungen und der Campus Kieler Straße in Altona-Nord 107.

„Das entspricht fünf bis sechs Eingangsklassen im allerersten Jahrgang an diesen Schulen“, sagt Rabe, verweist aber auch auf die „weiterhin sehr stark angewählte“ Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude (242 Anmeldungen) und die Gyula Trebitsch Schule in Tonndorf (213). Auch das sind Stadtteilschulen mit Gymnasialzweig.

Neues Gymnasium Langenhorn nimmt im Sommer Betrieb auf

2021 neu gegründet und damit zum dritten Mal stand für eine Anmeldung auch das Gymnasium Rotherbaum zur Verfügung. Hier wurden 76 Schüler und Schülerinnen für die Klasse 5 des kommenden Schuljahrs angemeldet. Für das kommende Schuljahr steht auch das neue Gymnasium Langenhorn in den Startlöchern, das bereits 68 Anmeldungen verzeichnet.

Für das Schuljahr 2024/2025 steht die Neugründung von vier weiterführenden Schulen an: zwei Gymnasien (Gymnasium Neugraben und Gymnasium Eilbektal), eine Stadtteilschule (Fischbeker Reethen) und die Campus-Schule Hebebrandstraße in der City Nord. Mit der Fanny-Hensel-Schule in Barmbek-Süd wird auch eine weitere Grundschule gegründet.

Nur 60 Prozent der Schulen gelten als „nicht überangewählt“

Eltern könnten ihre Kinder an jeder Schule ihrer Wahl anmelden, betont die Behörde. Dieses Elternwahlrecht werde bei der Zuweisung der Schulplätze durch die Schulbehörde „sehr ernst genommen“. Gebe es mehr Anmeldungen als Plätze, hätten Geschwisterkinder Vorrang sowie möglichst kurze Schulwege. In den letzten Jahren konnten jeweils rund 95 Prozent der Erstwünsche sowohl bei der Aufnahme in Klasse 1 als auch in Klasse 5 realisiert werden.

Rund 60 Prozent aller Grundschulen gelten als „nicht überangewählt“ und konnten in den letzten Jahren daher sofort sämtliche Anmeldungen aufnehmen, weitere 25 Prozent der Schulen mussten nur einzelne Kinder an andere Schulen verweisen. Bei den weiterführenden Schulen sind erfahrungsgemäß ebenfalls rund 60 Prozent nicht überangewählt und konnten in den letzten Jahren daher sofort sämtliche Anmeldungen aufnehmen, weitere 15 Prozent der Schulen mussten nur einzelne Schülerinnen und Schüler an andere Schulen verweisen.