Hamburg. Wegen des Anwohnerparkens gab es bereits neue Fußwege. Nun wird erneut gebuddelt – aber Wunsch der Hausbesitzer wurde abgelehnt.
Im Generalsviertel in Hoheluft-West wird schon wieder in mehreren Straßen gebuddelt. In der Moltkestraße etwa hatten die Anwohner nach monatelangen Bauarbeiten aufgeatmet. Dort war von November 2021 bis Mai 2022 gebaut worden. Dort wurden wegen des neu eingeführten Bewohnerparkens Gehwegplatten neu verlegt, Parkstände verändert, Parkautomaten aufgestellt und die Straße für das Bewohnerparken umorganisiert.
Nun gibt es in der Moltkestraße neuerlich Bauarbeiten, weil dort Glasfaser verlegt wird. Warum das nicht in einem Rutsch miterledigt wurde, erklärt Cornelia Rosenberg, Sprecherin des Bezirks Eimsbüttel, folgendermaßen: „Der Ausbau des Glasfasernetzes hat hohe Priorität und wird von der Deutschen Telekom mit hohem Zeitdruck vorangetrieben. Daher lassen sich die Projekte nur sehr schlecht koordinieren.“
Fernwärme: Wunsch nach Fernwärme in der Moltkestraße
Die Arbeiten für das Glasfasernetz haben ihren Angaben zufolge im Oktober 2022 begonnen und werden voraussichtlich noch bis März 2023 dauern. Ähnlich sei die Situation in weiteren Straßen im Viertel, nämlich in der Roonstraße und Gneisenaustraße, die nur wenige Querstraßen entfernt liegen.
Mehrere Eigentümer in der Moltkestraße hatten sich nach Abendblatt-Informationen auch seit Längerem darum bemüht, dass in ihrer Straße Fernwärme verlegt wird. Ihr Ansinnen wurde abgelehnt.
„Leider können wir aktuell nicht allen Anfragen nach einem Fernwärmeanschluss entsprechen. Das freut uns einerseits, denn jeder Fernwärmekunde spart gegenüber einer konventionellen Zentralheizung CO2 ein und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz. Andererseits haben auch wir nur begrenzte Kapazitäten an eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch an Tiefbauunternehmen, die sich momentan vor allem auf die Verdichtung innerhalb des bestehenden Netzgebiets konzentrieren und zudem den Umbau zu einer klimaneutralen Erzeugung schultern müssen“, sagte Friederike Grönemeyer, Sprecherin der Hamburger Energiewerke auf Anfrage.
Fernwärme in Moltkestraße: Eigentümer wollen sich an Leitung beteiligen
„Wir wollen möglichst allen potenziellen Kunden einen Anschluss anbieten", sagt sie. "Gleichzeitig wollen wir den angeschlossenen Kundinnen und Kunden eine sichere und preisgünstige Fernwärmeversorgung zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund müssen wir bei Neuanschlüssen darauf achten, dass diese auch für unsere Gesellschaft wirtschaftlich sind und nicht zu einem Anstieg der Kosten für alle Fernwärmekunden führen.“
Daran ändere auch nichts, dass sich die Eigentümer in der Moltkestraße am Ausbau der Fernwärmeleitungen beteiligen wollen. „Es ist sogar die Regel, dass unsere Kunden einen Baukostenzuschuss und einen Hausanschlusskostenbeitrag leisten“, sagt Grönemeyer.
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Fernwärme in der Moltkestraße: Wunsch der Eigentümer abgelehnt
Daran ändere auch nichts, dass sich die Eigentümer in der Moltkestraße am Ausbau der Fernwärmeleitungen beteiligen wollen. „Es ist sogar die Regel, dass unsere Kunden einen Baukostenzuschuss und einen Hausanschlusskostenbeitrag leisten“, sagt Grönemeyer.
Um an das Fernwärmenetz angeschlossen zu werden, sei entscheidend, ob eine Fernwärmeleitung in unmittelbarer Nähe liegt und ob am jeweiligen Ort noch ausreichend Wärmemenge zur Verfügung steht. Dies sei häufig eine Frage der Hydraulik im Fernwärmenetz. „Bei unseren Planungen prüfen wir sehr genau, wie groß der Bauaufwand für den jeweiligen Hausanschluss ist. Der Bauaufwand ist nahezu unabhängig von der Größe des anzuschließenden Objektes. Je näher das Objekt an einer vorhandenen Leitung liegt und je mehr Gas- oder Öleinsatz durch Fernwärme verdrängt werden kann, desto sinnvoller ist der Anschluss an das Fernwärmenetz und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung.“
„Nach unseren Informationen liegt am Eppendorfer Weg Fernwärme“, sagt ein Eigentümer aus der Moltkestraße aus einem Mehrfamilienhaus – dieses benötigt dringend Ersatz für die defekte Gasheizung. „Wir verstehen die Ablehnung überhaupt nicht.“