Hamburg. Manche Betreiber heizen ihre Schwimmbäder wieder stärker auf. In Hamburg ändert sich in den Becken vorerst nichts. Die Gründe.
Mancherorts drehen Betreiber von Schwimmbädern und Saunen die Sparmaßnahmen der vergangenen Monate wieder zurück. Leipzig beispielsweise erhöht die Wassertemperatur wieder von 26 auf 28 Grad, weil die Gasmangellage ausgeblieben sei. Der Hamburger Badbetreiber Bäderland will vorerst bei seinen bisherigen Maßnahmen bleiben.
Bäderland Hamburg behält Lage am Energiemarkt im Blick
„Wir hatten wegen der Energiethematik ja überall die Wassertemperatur um ein Grad gesenkt, die beheizten Ganzjahresfreibäder außer Betrieb genommen und die drei Großrutschen geschlossen. Diese Maßnahmen bleiben vorerst so bestehen“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Natürlich habe man den Blick darauf, wie die Lage am Energiemarkt sei. „Aber wir sind noch nicht an dem Punkt, wieder in den Normalmodus zu schalten.“
Dietel verweist darauf, dass andere Betreiber viel stärker und auf niedrigere Niveaus abgesenkt hätten. „Wir hören, dass vielerorts tatsächlich deutliche Besucherverluste zu beklagen sind, der wichtige Kinderschwimmunterricht ins Stocken geriet, weil es dort einfach so kalt geregelt wurde. Dort werden die Temperaturen jetzt auf das Level angehoben, auf das wir seinerzeit maßvoll und behutsam abgesenkt haben – 27 Grad in den Schwimmbecken, 30/31 Grad in den Lehrschwimmbecken.“ Die Bäderland-Gäste hätten die ergriffenen Maßnahmen akzeptiert.
Bäderland: Die Schließtage in den Bädern bleiben vorerst
Die Ruhetage, die es im Großteil der Bäderland-Schwimmbäder eingeführt wurden, hingen allerdings nicht mit dem Energiethema zusammen, sondern mit der Personallage. „Die Rekrutierungs-Maßnahmen laufen unvermindert auf Hochtouren“, so Dietel.
Die benötigten Fachkräfte und Qualifikationen seien am Arbeitsmarkt aber nur schwer zu bekommen. „Letztlich sind das weiterhin Folgen der Corona-Pandemie, in der die gesamte Branche nicht einstellen durfte.“ Ob Rettungsschwimmer, Fachangestellte für Bäderbetriebe oder Trainer für Aqua Fitness – auf der Internetseite von Bäderland gibt es eine ganze Reihe von Stellenangeboten.
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Es würden alle Kandidaten eingestellt, die hinsichtlich Wassersicherheit und Rettungsfähigkeit ausreichend qualifiziert seien, sagte Dietel. Bei den Auszubildenden sei die Jahrgangsstärke kurzerhand verdoppelt worden. Auch Studierende, Aushilfen oder ältere Menschen, die den Job wechseln wollen, werden laut Dietel gesucht. „Bei uns gibt es keine Altersgrenze nach oben. Wichtig ist, dass die Menschen den Job ausführen können.“