Hamburg. Vor sieben Jahren war der Elbhang am Rissener Ufer abgesackt und ist seitdem unbegehbar. Zuletzt bremsten Anwohner den Umbau aus.
Spaziergänger können sich freuen: Eine der beliebtesten Panoramastrecken Hamburgs könnte schon bald saniert und wieder freigegeben werden. Wie Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona, auf Abendblatt-Anfrage mitteilte, scheiterte ein Anwohner mit seiner Klage gegen die Arbeiten am Elbwanderweg in Rissen. Der NDR berichtete.
Vor sieben Jahren war der Elbhang auf einigen Metern abgesackt. Der "Otto-Schokoll-Höhenweg" ist seitdem unbegehbar und mit Gittern abgesperrt. Bei dem Versuch, den Weg schnell und dauerhaft wieder herzustellen, war festgestellt worden, dass der Hang nur schwer zu sichern sein würde. Eine große Abholzaktion vor Jahrzehnten hatte eine massive Instabilität ausgelöst.
Nach Hangrutsch: Rissener Höhenweg seit Jahren gesperrt
Außerdem war er mit Wasser quasi vollgesogen. Hinzu kam, dass bei einer Bestandsaufnahme vor Ort zahlreiche seltene Tierarten entdeckt wurden, deren Vertreibung durch eine zu starke Stabilisierung gedroht hätte. Darunter waren zwölf Heuschrecken-, 52 Brutvogel- und fünf Fledermausarten.
Aus diesen Gründen erwies sich die anschließende Planung als äußerst schwierig – die Beratungen zwischen den beteiligten Behördenabteilungen zogen sich über Jahre hin.
Elbwanderweg: Anwohner klagte gegen Steg-Lösung
Erst im September 2019 wurden im bezirklichen Grünausschuss dann zwei „Stegvarianten“ für die zukünftige Gestaltung vorgestellt. Vor zwei Jahren präsentierte das Bezirksamt Altona schließlich die Sanierungspläne: Der neue Steg sollte rund 500 Meter lang und aus Stahl sein. Auch um die Natur zu schützen, sollte er auf Stelzen und rund zwölf Meter oberhalb des Hangs verlaufen. Die Kosten belaufen sich auf gut fünf Millionen Euro.
Doch auch Anfang 2023 haben die Arbeiten noch nicht begonnen – die Klage des Anwohners bremste das Projekt aus. Der Kläger bezog sich auf einen Eintrag im Grundbuch, wonach die Errichtung von Baulichkeiten am Höhenweg zum Schutz seiner Elbsicht verboten ist.
„Das Landgericht Hamburg hat in einem aktuellen Urteil festgestellt, dass das Bezirksamt den Otto-Schokoll-Höhenweg wie geplant instand setzen darf", sagte Bezirksamtssprecher Mike Schlink am Freitag. Das Verbot beziehe sich laut Gericht nur auf die Errichtung von weiteren Baulichkeiten am Höhenweg, wie neuen Sitzplätzen, aber nicht auf den Höhenweg selbst.
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Rissener Höhenweg: Anwohner kann noch Berufung einlegen
Wann der Rissener Höhenweg nun umgebaut wird, ist derzeit noch unklar. Laut einem Gerichtssprecher kann der Anwohner Berufung einlegen.
Das Bezirksamt Altona will die Entscheidungsgründe des Gerichts nun auswerten und dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Kosten trägt die Umweltbehörde.