Hamburg. Eine 500 Meter lange Konstruktion aus Stahl soll es richten. Der Baubeginn ist erst in einem Jahr geplant.
In der jahrelangen Hängepartie um den Otto-Schokoll-Höhenweg in Rissen zeichnet sich endlich eine Lösung ab. Das Bezirksamt Altona präsentierte jetzt einen Entwurf für den vor Ort schon länger geplanten Stahl-Steg, der den in Teilen abgesackten und seit rund fünf Jahren gesperrten Teil des Elbewanderwegs ersetzen soll.
Der neue Steg soll rund 500 Meter lang und aus Stahl sein. Laut Planung wird er auf Stelzen rund zwölf Meter oberhalb des Hangs verlaufen. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf fünf Millionen Euro. Laut Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona, sei wie geplant auch eine Holzvariante geprüft worden.
Holz ist witterungsanfälliger als Stahl
Man habe sich aber letztlich für Stahl entschieden, da Holz witterungsanfälliger sei und häufigere Instandsetzungsarbeiten gedroht hätten. Bis der Steg gebaut werden kann, wird es noch rund ein Jahr dauern.
Die Steg-Lösung war, wie vom Abendblatt berichtet, bereits Ende 2019 präsentiert worden. Dabei wurde deutlich, wie kompliziert das ganze Prozedere ist. Schon damals erläuterte ein Referent aus der bezirklichen Abteilung Stadtgrün bei einer öffentlichen Anhörung den damaligen Planungsstand und die einzelnen Optionen. Seinerzeit waren die Kosten mit den heute veranschlagten weitgehend identisch: Die hölzerne Variante würde rund vier Millionen Euro kosten, ein Stahlsteg 4,9 Millionen, hieß es schon damals.
Zahlreiche Probleme behinderten das Projekt
Wie berichtet, erschwerte eine Fülle von Problemen die rasche Wiederherstellung des beliebten Wanderwegs. Nachdem der Weg mehrmals eingebrochen war und gesperrt werden musste, hatte es das Amt zunächst mit aufwendigen Ausbesserungsarbeiten zur Sicherung versucht. Dabei war aber festgestellt worden, dass der Hang nur schwer zu sichern sein würde, weil eine große Abholzaktion vor Jahrzehnten eine massive Instabilität ausgelöst hat. Außerdem war er mit Wasser quasi vollgesogen.
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Hinzu kam, dass bei einer Bestandsaufnahme vor Ort zahlreiche seltene Tierarten entdeckt wurden, deren Vertreibung durch eine zu starke Stabilisierung gedroht hätte. Darunter sind zwölf Heuschrecken-, 52 Brutvogel- und fünf Fledermausarten.
Umweltschonendere „Steglösung“
Aus diesen Gründen wurde dann schließlich die auch umweltschonendere „Steglösung“ entwickelt: Dazu sollen zehn Meter lange Stahlrohre im Abstand von rund 15 bis 20 Metern in den Hang getrieben und dann mit Stützen versehen werden.
Diese halten den geplanten Steg, der damit nicht (wie der jetzige Weg) direkt auf dem Erdboden verläuft. Die Umsetzung aller erwogener Lösungen ist schwierig, weil die Arbeiten wegen der Instabilität des Hangs nur von dessen Fuß aus ausgeführt werden können. Dabei soll dann ein Teleskopkran zum Einsatz kommen.