Hamburg. Das 2019 stillgelegte Becken im Schleidenpark wird ersetzt. Entstehen soll eine besondere Anlage gegen “Windel-Unfälle“.
Um die Zukunft des beliebten Planschbeckens im Schleidenpark wurde lange gerungen. Nachdem es im Sommer 2019 aus hygienischen Gründen stillgelegt werden musste, strebte der Bezirk Hamburg-Nord eine Erneuerung der Badestelle in Barmbek-Süd an. Die wurde aber immer kostspieliger und schien deshalb noch im Herbst außer Reichweite. Nun kann die Stadt eine gute Nachricht verkünden: Die Finanzierung für einen Neubau steht, die Arbeiten können beginnen.
Spielplatz: Hamburg finanziert neues Planschbecken in Barmbek
"Das Planschbecken sorgt in den heißen Monaten für viel Freude bei Groß und Klein. Die Schließung war, insbesondere in den vergangenen heißen Sommern, ein herber Verlust für Barmbek", ließ Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) am Montag über die Pressestelle des Senats mitteilen.
"Wir haben uns für eine nachhaltige und hygienische Lösung beim Neubau des Planschbeckens eingesetzt und freuen uns sehr, dass wir dies mit der innovativen Wassertechnologie schon bald umsetzen können."
Für 2,3 Millionen Euro soll auf dem Kinderspielplatz am Biedermannplatz ein modernes Planschbecken entstehen, das erste dieser Art in Hamburg. Bei der neuen Badestelle werde nämlich eine biologisch-technische Wasseraufbereitungsanlage zum Einsatz kommen, die das Wasser auch bei "Windel-Unfällen" für Kinder hygienisch halten soll. "In einem Filter befinden sich Mikroorganismen, denen die 'Schmutzpartikel' im Badewasser als Nährstoffe dienen", heißt es in der Mitteilung weiter. So bleibe das Wasser sauber.
Planschbecken mit Wasseraufbereitung gegen "Windel-Unfälle"
Damit diese Art der Wasseraufbereitung auch gelinge, sei die neue Beckengeometrie entscheidend. Sie müsse einerseits einer schnellen Erhitzung des Wassers entgegenwirken, indem sie die maximal zulässige Wassertiefe von 39 cm ausnutze, und andererseits einen regelmäßigen und vollständigen Austausch des Wassers zulassen. Ermöglicht werde dies durch "ein ausgeklügeltes System aus Einspeisungsdüsen und Abläufen".
Etwa 700.000 Euro aus den Gesamtkosten für das neue Planschbecken entfallen allein auf die Wasseraufbereitungsanlage.
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Die für den aufwendigen Neubau veranschlagten 2,3 Millionen Euro werden laut Senat aus mehreren Töpfen finanziert. Mit 1.125.000 Euro komme der größte Anteil aus Haushaltsmitteln der Umweltbehörde, mit 475.000 Euro beteilige sich der Bezirk Nord und 350.000 Euro stelle die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke aus dem Quartiersfonds. Die übrigen 150.000 Euro kämen aus der Finanzbehörde und bezirklichen Sondermitteln.
Spielplatz am Biedermannplatz wird inklusiv gestaltet
Die neue Badestelle ist das zentrale Element der Umgestaltung des Spielplatzes, der am Standort mit mehr als 100 Jahren zu den ältesten der Stadt gehört. Unter dem Namen "Barmbeker Strand" entsteht dort mit Spielgeräten, die auch von Kindern mit Handicap genutzt werden können, und barrierefreien Zuwegen der erste inklusive Spielplatz im Bezirk.
"Das Kinderlachen wird bald an das Planschbecken zurückkehren – das sind tolle Nachrichten. Als erster inklusiver Spielplatz im Bezirk Hamburg-Nord wird der Biedermannspielplatz ein Ort für alle Kinder werden", sagte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), die als Wissenschafts- und Bezirksenatorin an der Bereitstellung der Mittel beteiligt ist.
"Rund um das Planschbecken sind viele neue Spielangebote zu den Themen Wasser, Strand und Sand geplant – das sorgt für Spaß und Herausforderung."