Hamburg. Hunderte neuer Leuchten sollen installiert werden. Einige sind schon da. Wie Bürger jetzt Vorschläge für Standorte einreichen können.

Immer wieder hatte es in den vergangenen Jahren Beschwerden von Hamburgerinnen und Hamburgern über zu dunkle Straßen und Wege gegeben. 2019 forderte die Bürgerschaft den Senat daher auf, eine Beleuchtungsoffensive zu starten – seit 2021 stehen nun bis 2024 insgesamt 500.000 Euro pro Jahr für die In­stallation neuer Lampen zur Verfügung. Die Offensive zeigt offenbar erste Wirkung: Hamburg ist inzwischen etwas besser ausgeleuchtet. Darauf deutet jedenfalls die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des SPD-Verkehrspolitikers Ole Thorben Buschhüter hin.

So sind in den Bezirken Altona, Eimsbüttel, Nord und Harburg im laufenden Jahr zusammen 45 neue Leuchten installiert worden. Die meisten neuen Lampen gibt es demnach in Altona. Dort sind im Herbst laut Senat 15 neue Leuchten im Grünzug Altona in Betrieb gegangen. In Harburg wurden zwölf Lampen in der Parkanlage zwischen Elisabeth-Lange-Weg und Guttmannring installiert. In Eimsbüttel sind zwei Lampen beim Amsinckpark und acht an der Ecke Hadermanns Weg/Wendlohstraße in Niendorf aufgestellt worden. Im Bezirk Nord gibt es acht neue Leuchten im Tweeltenmoor zwischen Kiwittsmoor und Holitzberg.

Bis zu 125 neue Lampen pro Jahr?

Ein besonderes hohes Tempo der Beleuchtungsinitiative lässt sich an diesen Zahlen allerdings nicht ablesen. Denn der SPD-Politiker rechnet in seiner Anfrage selbst vor, dass Anschaffung und Anschluss zwischen 4000 und 5000 Euro kosten. Bei einem Jahresbudget von 500.000 Euro könnten also 100 bis 125 neue Lampen pro Jahr für mehr Licht sorgen. Allerdings hat die Initiative erst 2021 begonnen. Immerhin sind laut Senatsantwort weitere neue Standorte bereits beschlossen: Im Grünzug Altona sollen demnach im Frühjahr 13 weitere Leuchten installiert werden, dazu sieben in Hamburg Nord – und zwar an den Standorten Flughafenstraße-Ohkamp, Wördenmoorweg/Reekamp und Barmbeker Straße/Heinrich-Hertz-Schule.

Und es gibt weitere Vorschläge aus den Bezirksämtern für Orte, an denen die Beleuchtung bald verbessert werden soll. In Mitte soll es mehr Licht am Kirchdorfer Damm geben, außerdem am Bolz- und Spielplatz Keindorffstraße, an den Haferblöcken sowie an der Veloroute 8.

Wo Bezirke neue Lampen planen

Der Bezirk Altona will für bessere Beleuchtung im Grünzug Neu Altona südlich der Schomburgstraße sorgen. Eimsbüttel plant mehr Licht an der Villa Amsinckpark und im Eichenpark. Wandsbek will neue Lampen am Volksdorfer Pastorenstieg und dem U-Bahn-Wanderweg zwischen Buckhorn und Hoisbüttel aufstellen – außerdem in der Grünanlage Tegelsbarg in Hummelsbüttel. Bergedorf möchte die Beleuchtung am Neuallermöher Querweg verbessern. Und Harburg will die Wegverbindung zwischen Harburger Stadtpark und der Unterführung Hohe Straße beleuchten – ebenso wie die östliche Wegverbindung in der Grünanlage Neugrabener Wiesen.

„Mit der Beleuchtungsoffensive sollen vor allem verkehrswichtige Verbindungswege in Wohngebieten, Radwege sowie Fußwege in Grünanlagen sicherer werden“, sagte Ole Thorben Buschhüter dem Abendblatt. „In den nächsten Jahren soll fünfmal so viel Geld wie bisher in besonders viel genutzte Rad- und Fußwege investiert werden, deren Beleuchtung bisher noch lückenhaft ist.“ Die öffentliche Beleuchtung sei in Hamburg im Wesentlichen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Prämisse der autogerechten Stadt entstanden. Fußgänger und Radfahrer hätten dabei kaum eine Rolle gespielt. Heute gehe es dagegen auch um „Sicherheit und Komfort für Fußgänger, Radfahrer und Fahrgäste auf dem Weg zur nächsten Haltestelle“. Um diese zu verbessern, sei die Offensive gestartet worden.

Neue Lampen: Hier können Sie Vorschläge einreichen

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) betonte am Freitag, dass „alle Menschen unserer Stadt die Möglichkeit haben, selber Vorschläge für Orte zu machen, in denen die Beleuchtung verbessert werden soll“. Diese können laut der Senatsantwort auf die SPD-Anfrage direkt per Mail an den jeweiligen Bezirk geschickt werden – und zwar an die jeweiligen „Funktionspostfächer“.

Die Adressen lauten: mr@hamburgmitte.hamburg.de, mr@altona.hamburg.de, mr@eimsbuettel.hamburg.de, mr@hamburg-nord.hamburg.de, mr@wandsbek.hamburg.de, mr@bergedorf.hamburg.de und mr@harburg.hamburg.de.