Hamburg. Der fünftklassige Fußballclub wird Hauptnutzer der Arena und zahlt 10 Millionen Euro dazu. Das sind die Pläne.
Um die Größe des geplanten Fußballstadions am Diebsteich hatte es kontroverse Diskussionen gegeben. Jetzt steht fest, was nach Worten des Hamburger Sportstaatsrats Christoph Holstein (SPD) schon im März feststand, auf Bitten der Bezirkspolitik aber nochmals überprüft wurde: Die Arena wird auf vier Tribünen 4999 Zuschauenden Platz bieten.
Hauptnutzer wird der fünftklassige Fußball-Oberligaclub Altona 93. Am Dienstag gab es jedoch neue Irritationen, weil die siegreichen GMP Architekten in ihrem preisgekrönten Entwurf zunächst nur 3028 Plätze für das Stadion vorsahen. Diese Zahl lag der Jury vor.
In Hamburg existiert kein Drittliga-Stadion
Der Hamburger Fußball-Verband, sein Präsident Christian Okun und führende Abgeordnete der Bezirksversammlung Altona hatten sich zuletzt für ein Drittligastadion eingesetzt. Einer der Gründe: Der ambitionierte viertklassige Regionalligaverein FC Teutonia 05 will mittelfristig in diese Spielklasse aufsteigen.
In Hamburg existiert aber keine geeignete Spielstätte für die unterste deutsche Profiliga. Und die Stadt, so Holstein, kann keine Sportstätten allein für den Profisport bauen: „Der Profisport finanziert seine Infrastruktur selbst.“ Ein Drittligastadion hätte nach Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes nicht nur mindestens 5001 Plätze vorhalten, sondern auch weiteren, Platz nehmenden logistischen Anforderungen entsprechen müssen. Mehrkosten: 30 Millionen Euro.
Altona 93 bekommt am Diebsteich ein neues Stadion
„In Zeiten hoher Baupreise ist es wichtig, eine ökonomisch tragfähige Immobilienentwicklung hinzubekommen, mit der sich die Baukosten zum Teil refinanzieren lassen und nicht alles am Steuerzahler hängen bleibt“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).
Die Kosten für Stadion, Mantelbebauung und den benachbarten Sportpark Diebsteich belaufen sich – Stand Dezember 2021 – auf rund 159 Millionen Euro. Inzwischen dürften sie um 30 Prozent gestiegen sein. Wie teuer das Stadion wird, ist noch nicht kalkuliert. Altona 93 glaubt, mit 10 Millionen Euro auskommen zu können. Das ist der Betrag, den der Verein in das Projekt zuschießen könnte.
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Vor 15 Jahren hatte der Club seine Adolf-Jäger-Kampfbahn für 11,25 Millionen verkauft, muss nun diese Anlage bis zum 31. Dezember 2026 räumen. Dort sollen danach etwa 350 Wohnungen entstehen.
Die Stadt hatte Altona 93 deshalb versprochen, eine neue Spielstätte zu suchen. Am Diebsteich wurde sie gefunden. Wer die Spiel- und Trainingszeiten im Stadion vergibt, ist noch offen. Weil es sich um eine Bezirkssportanlage handelt, wäre wohl der Bezirk dafür zuständig.