Hamburg. Der Streit über die Zukunft des Wildgeheges Klövensteen geht in die nächste Runde. Immer noch gibt es zwei konkurrierende Initiativen.

86 Tiere auf einer Fläche von 32 Hektar – die Zukunft des Wildgeheges Klövensteen bewegt viele Menschen in Altona. Zwei Bürgerinitiativen mit unterschiedlichen Konzepten konnten in den vergangenen Monaten jeweils ihre Unterstützer mobilisieren.

Jetzt hat das Bezirksamt Altona das Zustandekommen des Bürgerbegehrens der Initiative „NaturErleben Klövensteen“ erklärt. Fast 8000 Menschen aus Altona haben sich mit ihrer Unterschrift dafür eingesetzt, das Wildgehege Klövensteen naturnah und mit neuer umweltpädagogischer Ausrichtung zu erhalten.

Die Unterstützer hatten sich für ein langfristig kosten- und kommerzfreies Wildgehege, ohne Käfighaltung und ohne Flächenerweiterung mit Tieren in großen Freigehegen sowie zeitgemäßen pädagogischen Angeboten ausgesprochen. Das Konzept wurde von „Klövensteensoll­leben“, der Nabu-Gruppe Hamburg-West sowie der Bürgerinitiative „Rettet die Brünschenwiesen“ gemeinsam erstellt.

Wildgehege Klövensteen: "Kleine Käfige werden abgelehnt"

Thure Timmermann, Vertrauensperson des Bürgerbegehrens, freut sich über die erreichte Unterschriftenzahl. „Es ist sehr deutlich geworden: Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich eine Tierhaltung in großen Freigehegen. Kleine Käfige werden als nicht mehr zeitgemäß abgelehnt. Kommerziell orientierten Zoo-Konzepten und möglichen Privatisierungen wird eine klare Absage erteilt.“

Die Zeit für einen Perspektivwechsel sei gekommen, betont Barbara Meyer Ohlendorf, ebenfalls Vertrauensperson des Bürgerbegehrens und Leiterin der Nabu-Gruppe West. „Wir hoffen auf ein Wildgehege, das wieder ganztägig offen und durchgängig wird, das dauerhaft kostenlos bleibt.“

Wildgehege Klövensteen: Bürgerentscheid denkbar

Wie das Abendblatt berichtete, kämpfen in Altona zwei Initiativen für die Zukunft des Wildgeheges – allerdings mit unterschiedlichen Ideen. Die andere Initiative heißt „Rettet das Wildgehege Klövensteen“.

Sie setzt sich für dessen Erhalt in seinem bisherigen Umfang und kostenfreiem Zugang ein. Es müssten aber Sanierungsmaßnahmen insbesondere zur artgerechten Haltung der Tiere ergriffen werden. Hinter dieser Bürgerinitiative stehen der Förderverein Klövensteen und der Rissener Bürgerverein.

„Das Wildgehege ist ein wichtiger Bildungs- und Naherholungsort für alle Menschen – nicht nur in Rissen“, sagte der Rissener Bürgervereinsvorsitzende Claus Scheide. Kürzlich wurde das Bürgerbegehren dieses Bündnisses ebenfalls offiziell zugelassen.

Damit liegen nun zwei unterschiedliche Bürgerbegehren vor. Es wird nun eine Reaktion der Bezirksversammlung Altona erwartet. Als nächster Schritt sind ein Kompromiss oder ein Bürgerentscheid denkbar. Die Planungen für einen großen Wildtierzoo waren 2018 durch ein Bürgerbegehren gestoppt worden.