Hamburg. Initiative zum Erhalt der Anlage übergibt Unterschriften an Altonaer Wahlamt. Das Gegen-Bürgerbegehren sammelt weiter Stimmen.
Es ist ein Etappenerfolg für das Bürgerbegehren „Rettet das Wildgehege Klövensteen“: Noch vor dem Ablauf der sechsmonatigen Frist konnten die Initiatoren mehr als die erforderlichen 6095 Stimmen im Bezirk Altona einsammeln. Ihre Vertrauenspersonen übergaben die entsprechenden Unterschriftenlisten jetzt beim bezirklichen Wahlamt. Nun werden diese innerhalb von einem Monat routinemäßig geprüft.
Wie berichtet, kämpfen in Altona zwei Initiativen für die Zukunft des in die Jahre gekommenen Wildgeheges – allerdings mit völlig unterschiedlichen Zielen. Hinter „Rettet das Wildgehege Klövensteen“, das sich für dessen Erhalt in seinem bisherigen Umfang einsetzt („mit allen Tieren, die darin leben“), stehen im Kern der Förderverein Klövensteen und der Rissener Bürgerverein. „Das Wildgehege ist ein wichtiger Bildungs- und Naherholungsort für alle Menschen – nicht nur in Rissen“, sagte der Rissener Bürgervereinsvorsitzende Claus Scheide anlässlich der Unterschriftenübergabe.
Rissen: Gegen-Bürgerbegehren sammelt Unterschriften
„Dies zu erhalten, mit allen Tieren, Gehegen und professionellen Bildungsangeboten, ist immens wichtig. Eine Verringerung der Tierarten und bedenkliche Personalreduzierungen sind nicht gewünscht.“ Und Jens Sturzenbecher vom Förderverein Klövensteen sagt: „Die hohe Qualität der Bildungsangebote und die unmittelbare Tiererfahrung müssen erhalten bleiben.“
Doch entschieden ist noch nichts. Das etwas später angemeldete „Gegen-Bürgerbegehren“ (Konzept: „NaturErleben im Wildgehege“), das unter anderem von den Bürgerinitiativen „Klövensteensollleben“, „Rettet die Brünschenwiesen“ und von der Nabu-Gruppe West getragen wird, sammelt weiter Unterschriften. Es ist davon auszugehen, dass auch diese Initiative ihr Ziel erreichen wird. Hier endet die Abgabefrist erst im Oktober. Die Initiatoren fordern, wie berichtet, eine deutliche Reduzierung des Tierbestands und ein Erlebniskonzept. Barbara Meyer-Ohlendorf von der Nabu-Gruppe West kommentierte die Unterschriftenabgabe der Konkurrenz-Initiative nur knapp. „Wir nehmen das zur Kenntnis, zu bewerten gibt es da nichts. Wir warten ab, wie die Politik entscheidet.“
Rissen: Klövensteen soll instand gesetzt werden
So oder so: Nach Abgabe aller Unterschriften und Prüfung auf deren Richtigkeit, ist der Ball wieder bei der Altonaer Bezirkspolitik, die sich mit dem Thema beschäftigen wird. Wie und mit welchem Ziel letztlich ein Bürgerentscheid – als nächste Stufe nach dem Bürgerbegehren – zustande kommen soll, ist angesichts der komplizierten Ausgangslage offen. Insider hoffen, dass ich die beiden Initiativen letztlich doch noch auf einen gemeinsamen Weg verständigen können. Einigkeit herrscht indes nur darin, dass das marode Gehege instand gesetzt werden soll – allerdings gehen die Vorstellungen über die Dimensionen dabei weit auseinander.
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Die Initiative um „Klövensteensollleben“ schlägt vor, die wenigen ausgewählten Arten weitgehend in ihrer natürlichen Umgebung zu halten. Mehrere marode Volieren und Käfige sollten abgebrochen werden. „Rettet das Wildgehege Klövensteen“ kritisiert diese Vorschläge als „nicht durchdacht und finanziell unberücksichtigt“. Mit einer kostengünstigeren Variante solle lediglich die Zustimmung der Politik erlangt werden.