Hamburg. Erlebniskonzept vs. Erhalt: Interessengruppen haben unterschiedliche Vorstellungen für das Wildgehege in Hamburg.

Erst kürzlich war im Bezirk Altona ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Wildgeheges Klövensteen gestartet worden – nun ist ein zweites gefolgt. Die beiden zerstrittenen Initiatoren-Gruppen haben sich den langfristigen Erhalt des Geheges auf die Fahnen geschrieben, allerdings sind ihre Konzepte völlig unterschiedlich.

Hinter dem zunächst eingebrachten Begehren stehen im Kern der Förderverein Klövensteen und der Rissener Bürgerverein. Diese Gruppe fordert den Erhalt des Geheges in seinem bisherigen Umfang – „mit allen Tieren die darin leben“. Das am 14. April angemeldete „Gegen-Bürgerbegehren“ (Konzept: „NaturErleben im Wildgehege“) wird unter anderem von den Bürgerinitiativen Klövensteensollleben, Rettet die Brünschenwiesen und von der Nabu-Gruppe West getragen.

Natur Hamburg: Gruppe fordert Erlebniskonzept

Diese Gruppe fordert, wie berichtet, eine deutliche Reduzierung des Tierbestands und ein Erlebniskonzept. „NaturErleben liefert keine tragfähigen und zukunftsweisenden Lösungen“, kritisiert Jens Sturzenbecher vom Förderverein, favorisiert werde die „billige Lösung“. Sturzenbecher weiter: „Es geht uns nicht um eine Vergrößerung, wie es immer wieder falsch behauptet wird.

Die Tiere sollen weiterhin in artgerechten Gehegen gehalten werden, die auf jeden Fall saniert werden müssen. Hierfür haben wir immer wieder Unterstützung angeboten. Aber wir haben den Eindruck, dass man das Gehege einfach verrotten lässt, bis es sich nicht mehr lohnt. Dann können Tierarten ganz praktisch „abgeschafft“ werden.

Natur Hamburg: "Tiere nicht in Käfige sperren"

Barabara Meyer-Ohlendorf von der Nabu-Gruppe West hält dagegen: „Der einzigartige Naturraum Klövensteen steht uns allen kostenlos zur Verfügung, er ermöglicht zu jeder Jahreszeit spontane und besondere Naturerlebnisse. Dazu müssen Tiere nicht in Käfige und Volieren gesperrt werden. Wir haben mit unserem Konzept NaturErleben Klövensteen aufgezeigt, dass eine kleinere Tierhaltung in naturnahen Gehegen möglich und bezahlbar ist.“