Hamburg. Hamburger schwimmen in kühlerem Wasser, doch das ist nicht die einzige Maßnahme. Auch Personalmangel führt zu Einschränkungen.
Hamburger schwimmen nun etwas kühler: Bäderland reagiert auf die Energiekrise – und zieht nun konkrete Konsequenzen: Von diesem Montag, 10. Oktober, an senkt Bäderland die Temperaturen aller Wasserflächen um 1 Grad. Das teilte die städtische Betreibergesellschaft für öffentliche Schwimmbäder in Hamburg unter der Überschrift "Anpassungen des Bäderbetriebs in der kühlen Jahreszeit" am Donnerstag mit.
Als Beitrag zu den notwendigen Energieeinsparungen werden demnach zudem der Großteil der Ganzjahresfreibäder und das Außenbecken des Hallenbads Bondenwald sowie die drei Rutschen in Bramfeld und Billstedt außer Betrieb genommen. „Diese Maßnahmen sind genau der richtige Hebel, um den von uns allen geforderten Energiesparbeitrag von 15 bis 20 Prozent zu leisten", sagt Dirk Schumaier, Geschäftsführer von Bäderland Hamburg. "Gleichzeitig sind sie allen Anspruchsgruppen gegenüber vertretbar."
Bäderland Hamburg spart Energie – Wasser 1 Grad kälter
Bei seinen Maßnahmen orientiert sich Bäderland am Stufenplan der Bäderallianz Deutschland – dabei handelt es sich um einen bundesweiten Zusammenschluss führender Verbände und Institutionen des Badewesens. Die Bäderallianz schlägt Anpassungen vor, die Bäderland nun kurzfristig umsetzt.
Der Schwimmunterricht für Kinder soll jedoch nicht unter der Energiekrise leiden. „Unser wichtigstes Anliegen ist die Aufrechterhaltung des Schwimmunterrichts, da viele Kinder während der Corona-Krise keinen Zugang dazu hatten“, so Schumaier.
Bäderland Hamburg: Weitere Einschränkungen möglich
Auch der Gesundheits- und Freizeitsport wird als relevante Bereich eingestuft. „Da die Saunen in der kühlen Jahreszeit einen wichtigen Gesundheitsbeitrag für die Gesellschaft leisten, bleiben sie bis auf Weiteres uneingeschränkt geöffnet – zumal nur die Saunaöfen im MidSommerland mit Gas beheizt werden. Alle anderen Saunen von Bäderland Hamburg werden mit Ökostrom betrieben“, so Schumaier.
Jedoch könnte Bäderland in den kommenden Wochen weitere Einschränkungen vornehmen – vorausgesetzt, die Krisenlage verschärft sich. Betroffen wären dann laut Mitteilung vor allem die Spaßbereiche in den Bädern.
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Bäderland Hamburg: Personalmangel – Ruhetage geplant
Neben der Energiekrise hat Bäderland ein weiteres Problem: Die Personallage. Denn diese sei wegen "nicht ausreichend verfügbarer Kapazitäten auf dem Arbeitsmarkt und einer hohen zusätzlichen Belastung der Beschäftigten" angespannt. Schumaier: „Es ist uns dennoch wichtig, unsere Standorte auch in der kalten Jahreszeit und der damit einhergehenden Erkältungssaison flächendeckend geöffnet zu halten." Gleichzeitig habe Bäderland den Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht.
Und dieser Spagat hat nun Folgen: Im Großteil der Bäder werden künftig bis zu zwei Ruhetage in der Woche eingerichtet. "Um unser Angebot an die verfügbaren personellen Kapazitäten anzupassen", erläutert Schumaier. Die Schließtage sollen auf Tage gelegt werden, an denen das Besucheraufkommen am geringsten ist. Ausgenommen seien Feiertage und das Wochenende.
Nur zwei Bäder bleiben bis auf Weiteres sieben Tage in der Woche geöffnet: die Bartholomäus-Therme und das Kaifu-Bad. "Das Früh-, Schul- und Vereinsschwimmen wird in allen Bädern unverändert stattfinden", sagte der Bäderland-Geschäftsführer. Auch das Kursangebot sei nicht von den Anpassungen betroffen.“