Hamburg. Saison war so wechselhaft wie das Wetter. Wann es die meisten Rettungseinsätze gab und wo man jetzt noch draußen schwimmen kann.

Ende August geht die Freibadsaison nun doch weitgehend zu Ende. Nur zwei ausgewählte Sommerfreibäder bleiben vorübergehend noch geöffnet – das Kaifu-Bad und der Stadtparksee. „Wir schauen, wie sich die Besucherzahlen dort halten. Üblicherweise ist bei 20 bis 22 Grad im September nicht mehr viel los“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. „Es gibt aber die sieben Ganzjahresfreibäder, in denen weiterhin draußen geschwommen werden kann.“

Wie angekündigt, öffnet Bäderland mit Ende der Freibadsaison am 1. September auch die Hallenbäder und Saunen wieder, die den Sommer über geschlossen waren. In Hamburg fehlten laut Dietel zwischenzeitlich rund 80 Vollzeitkräfte für einen uneingeschränkten Bäderbetrieb.

Bäderland Hamburg zieht Freibad-Bilanz

Sollte sich die Energiekrise weiter verschärfen, werde man den Betrieb der Einrichtungen aber im Herbst wieder anpassen. „Wir orientieren uns hier an einem Stufenplan der Bäderallianz Deutschland, eines bundesweiten Zusammenschlusses führender Verbände und Institutionen des Badewesens. Dieser schlägt konkret Maßnahmen vor, die wir im Notfall sehr kurzfristig umsetzen werden“, so Dietel. „Oberster Fokus liegt bei der Aufrechterhaltung des Schwimmunterrichts, da viele Kinder während der Corona-Krise keinen Zugang dazu hatten. Sollte sich die Lage zuspitzen, werden zunächst Angebote reduziert und stufenweise auch Bereiche geschlossen, die dafür nicht notwendig sind.“

In einer ersten Bilanz zur Sommersaison spricht Dietel von einem großen Publikumszulauf in den Bädern. Mit Temperaturen häufig über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein, insbesondere in den Sommerferien, hätten Juli und August für einen Supersommer gesorgt. Allerdings hätten die Mitarbeiter mit Rettungseinsätzen alle Hände voll zu tun gehabt. „In den meisten Fällen kamen Eltern ihrer Aufsichtspflicht nicht nach, hatten sich Menschen überschätzt oder kamen wegen der Temperaturen überhaupt das erste Mal ins Bad und waren allgemein überfordert.“

Bäderland Hamburg warnt Eltern

Besonders dramatisch war ein Fall in Wandsbek – dort musste ein Siebenjähriger reanimiert werden. „Der Junge war ohne erwachsene Aufsichtsperson im Bad. Das ist leider eine Situation, die wir zunehmend oft erleben. Oder dass anwesende Eltern abgelenkt sind. Beides ist unverantwortlich“, so Dietel. Eltern sollten sich im Idealfall maximal in Armlänge von ihren Kindern entfernt befinden.