Hamburg. Wegen der Corona-Pandemie mussten Schulen und Schimmbäder in Hamburg schließen. Jetzt werden die fatalen Folgen sichtbar.

Während der Corona-Pandemie mussten nicht nur die Schulen schließen, auch Schwimmbäder waren dicht – und viele Dritt- und Viertklässler konnten keinen Schwimmunterricht bekommen. Das hat Folgen: Wie die Antwort des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage der FDP zeigt, konnten zum Ende des Schuljahres 2020/2021 nur gut 40 Prozent der Grundschüler sicher schwimmen. Vor der Pandemie, im Schuljahr 2018/2019, waren es noch knapp 64 Prozent.

„Sicher“ schwimmen heißt, dass die Kinder mindestens das Bronze-Abzeichen bestehen, also unter anderem 15 Minuten in verschiedenen Körperlagen schwimmen und einen Gegenstand aus zwei Meter Tiefe heraufholen können.

Schule Hamburg: Schwimmunterricht nicht nachholbar

In Hamburg sollen eigentlich 66,5 Prozent der Kinder die Grundschule mit dem Bronze-Abzeichen verlassen – so die Zielvereinbarung 2018/19 zwischen Schulbehörde und der für den Schwimmunterricht zuständigen Bäderland GmbH. Nach Angaben des Senats erreichen laut Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft bundesweit durchschnittlich nur 40 Prozent der Schüler dieses Ziel.

Dass die betroffenen Schüler den ausgefallenen Schwimmunterricht nachholen, ist laut Senat nicht möglich. Die Behörde stellt Gutscheine für die kostenfreie Teilnahme an Bronzekursen zur Verfügung, dafür seien bei Bäderland Extrazeiten eingerichtet worden. „In Abhängigkeit von den Ressourcen bei Bäderland werden weitere Anstrengungen unternommen, um aufgrund der hohen Nachfrage weitere Kurse einzurichten“, heißt es.

Schule Hamburg: FDP fordert neue Regeln

Der FDP reicht das nicht. Der Bürgerschaftsabgeordnete Sami Musa und die Wandsbeker Fraktionsvorsitzende Birgit Wolff fordern ein neues Konzept, um den ausgefallenen Unterricht in den weiterführenden Klassen nachzuholen. „Dafür muss Hamburg gemeinsam mit den Schwimmbädern neue Regeln für Hallenzeiten festlegen und beispielsweise das Freizeitschwimmen einschränken“, sagt Wolff. „Auch die Zusammenarbeit mit Schwimmbädern im Umland könnte eine Lösung sein.“