Hamburg. Den großzügigen Bonus erhalten die Angestellten des Miniatur Wunderlands in den kommenden Monaten. Frederik Braun erzählt, warum.

Viele Angestellte wünschen sich solche Chefs wie Frederik und Gerrit Braun: Die Gründer des Miniatur Wunderlands, das vor einem Jahr seinen 20. Geburtstag feierte, schenken ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als eine halbe Million Euro. Als Dankeschön für die vergangenen zwei coronabedingt schwierigen Jahre, in denen die mehr als 300 Angestellte als Team durch dick und dünn gegangen sind.

"Da wir nun den zweiten Extremsommer vor uns haben und weiterhin nur 70 Prozent der Gäste von früher einlassen, wird das Team wieder an seine Grenzen gehen müssen", sagt Frederik Braun dem Abendblatt. "Da die Mitarbeiter das ohne Wenn und Aber wieder tun werden und gleichzeitig das Gefühl da ist, dass der Sommer keine weiteren Einschränkungen für uns bereit hält, möchten wir sie jeden Monat dafür belohnen, dass sie so stark und treu sind." Deshalb bekommen alle Mitarbeiter im Sommer immer am Ende des Monats für jede Stunde, die sie gearbeitet haben, 5 Euro spendiert.

Miniatur Wunderland: Geld soll Mitarbeiter im Winter helfen

Dass das Miniatur-Wunderland-Team für ihre gute Arbeit extra belohnt wird, ist nicht neu. "Schon immer sind wir sehr stolz auf unser Team und bedanken uns schon seit 20 Jahren unregelmäßig mit ungewöhnlichen Dingen", sagt Braun. Dazu gehöre auch immer mal wieder ein Bonus. Es gab aber etwa auch schon Gutscheine für Restaurants wie das East oder Clouds.

Das Geld, das die Mitarbeiter nun zusätzlich erhalten, soll auch dabei helfen, finanziell gut durch einen voraussichtlich harten Winter zu kommen, sagt Braun. Ein Teil des Geldes kann so zurücklegt werden.

Mitarbeiter für Yullbe Wunderland gesucht

Möglich ist der großzügige Bonus, über den die "Mopo" zuerst berichtete, da sich im Sommer sehr viele Touristen in Hamburg aufhalten. Frederik Braun: "Der Winter ist aber generell immer sehr viel ruhiger und aktuell sowieso nicht planbar. Daher haben wir uns vor ein paar Wochen entschlossen, das jetzt so zu machen – und im Winter kann dann hoffentlich jeder vom Sommerspeck zehren."

Dem Miniatur Wunderland sei es immer gut gegangen. "Auch die vergangenen zwei Jahre haben wir dank vieler Hilfen und des Einsatzes von allen Seiten gut überstanden", so der Betreiber der größten Modelleisenbahn der Welt. Zwar suche das Miniatur Wunderland in der Speicherstadt derzeit noch rund 20 Leute zur Verstärkung, unter anderem für das im April neu eröffneten Yullbe Wunderland, in dem die neueste Virtual-Reality (VR)-Technologie zum Einsatz kommt. "Aber im Vergleich zu einigen anderen sind wir sehr gut aufgestellt", so Braun.

Das Yullbe Wunderland in der Speicherstadt eröffnete im Frühjahr.
Das Yullbe Wunderland in der Speicherstadt eröffnete im Frühjahr. © picture alliance / | -

Miniatur Wunderland: "Team an Belastungsgrenze"

Fast alle Mitarbeiter seien bei der Stange geblieben und hätten die Corona-Krise zusammen gemeistert. "So konnten wir bereits im vergangenen Sommer an fast 100 aufeinanderfolgenden Tagen täglich von 7 bis 1 Uhr nachts öffnen", sagt er. Wegen der damaligen extremen Kapazitätsbeschränkungen sei das die einzige Chance gewesen, auch nur annähernd gute Gästezahlen zu erreichen. "Das Team ist schon da an seine Belastungsgrenze gegangen – ohne zu meckern."

Nach Angaben von Frederik Braun sei es dem Miniatur Wunderland aber auch immer schon deswegen gut gegangen, "weil wir sehr zufrieden mit dem sind, was wir haben – wir haben die 1000 Angebote aus der ganzen Welt, irgendwo Wunderländer zu bauen, nie angenommen, weil der große Erfolg in unserer Heimstadt uns glücklich macht." Und das Wunderland-Team – laut Braun "das geilste Team der Welt" – sicher auch.