Hamburg. Katja Husen war am Wochenende bei einem Radrennen verunglückt. Am Dienstag erlag sie den Folgen ihrer schweren Verletzungen.
Tiefe Trauer in der Hamburger Landespolitik: Die langjährige Grünen-Politikerin Katja Husen ist am Dienstag im Alter von nur 46 Jahren gestorben. Nach Angaben ihrer Partei erlag sie ihren schweren Verletzungen, die sie sich am vergangenen Wochenende bei einem Fahrradsturz zugezogen hat. Sie hinterlässt eine Tochter und ihren Lebenspartner.
Maryam Blumenthal, Landesvorsitzende der Grünen, und ihr Stellvertreter Leon Alam zeigten sich schockiert: "Katja Husen wurde buchstäblich aus dem Leben gerissen. Ihr viel zu früher Tod macht uns fassungslos." Noch vor ein paar Tagen habe sie voller Begeisterung von dem geplanten Radmarathon erzählt, auf dem sie am Wochenende den tödlichen Unfall hatte.
Grüne Hamburg: Katja Husen stirbt nach Fahrradunfall
"Katjas Energie hätte für drei gereicht, sie war voller Lebenslust und Empathie", schreiben die beiden in einem Nachruf. "Sie hat besonders auf diejenigen geschaut, die nicht genug gesehen und nicht gehört werden in unserer Gesellschaft, und es war ihr ein großes Anliegen Ungerechtigkeiten systematisch aufzulösen."
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Katja Husen war mehr als 20 Jahre in den unterschiedlichsten Funktionen bei den Grünen aktiv. Unter anderem war sie von 2004 bis 2008 Bürgerschaftsabgeordnete, Mitglied im Bundesvorstand und Mitglied im Landesvorstand. 2013 war sie Kandidatin für den Bundestag. 2019 wollte sie Bezirksamtsleiterin von Eimsbüttel werden, scheiterte aber bei der Wahl in der Bezirksversammlung. Im Hauptberuf war die Biologin am UKE als Geschäftsführerin des Zentrums für Molekulare Neurobiologie Hamburg sowie des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde tätig.
Tödlicher Sturz beim Radmarathon in Bayern
"Wir verlieren einen sehr klugen, kämpferischen Menschen mit dem Herz am rechten Fleck und eine gute Freundin", so Maryam Blumenthal. "Wir trauern um Katja Husen. Unsere Gedanken sind bei ihrer Tochter, der Familie, den Freunden und Freundinnen, Kolleginnen und Kollegen sowie allen, die ihr nahestanden."
Der tödliche Sturz passierte am Sonntag beim Rosenheimer Radmarathon in Bayern. Wie die Polizei Miesbach mitteilte, war Husen auf der Bundesstraße 307 in Fahrtrichtung Bayrischzell unterwegs, als sie talabwärts ohne Fremdbeteiligung mit ihrem Rennrad nach einer Kurve stürzte. „Dabei zog sich die Hamburgerin trotz getragenen Fahrradhelms schwerste Kopfverletzungen zu und wurde durch einen Rettungshubschrauber abtransportiert“, so die Polizei.
Katharina Fegebank: "Es ist so unendlich traurig"
Bestürzt zeigten sich auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne), Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoğuz. „Ich bin schrecklich bestürzt“, twitterte Özoğuz. Mit Husen habe sie früher in der Bürgerschaft gesessen. „Und jetzt ein schrecklicher Unfall, der sie aus dem Leben gerissen hat. Es ist gar nicht zu begreifen.“
Katharina Fegebank twitterte: „Ich kann es einfach nicht glauben, das volle Leben, einfach vorbei, von einer Sekunde auf die andere. Es ist so unendlich traurig.“ Justizsenatorin Gallina schrieb bei Twitter zum Tod ihrer „wunderbaren Freundin“: „In meinem Herzen bleibt sie für immer.“
Fraktion und Kreisverband trauern um Husen
Fassungslos über den Tod von Katja Husen zeigte sich auch der Kreisverband Eimsbüttel. „Wir alle sind tief erschüttert vom plötzlichen Tod unserer Freundin, Weggefährtin und politischen Mitstreiterin Katja Husen", heißt es einer von den Kreisvorsitzenden Gabriele Albers und Till Steffen sowie von den Fraktionsvorsitzenden Ali Mir Agha und Kathrin Warnecke unterzeichneten Erklärung.
Auch die grüne Bürgerschaftfsfraktion, der Husen von 2004 bis 2008 angehörte, trauert um die Hamburgerin: "Der Tod von Katja Husen macht uns fassungslos", schreibt der Fraktionsvorsitzende Domink Lorenzen. "Wir trauern um einen unglaublich tollen Menschen, dessen Leben viel zu früh zu Ende gegangen ist. Fast alle in unserer Fraktion kannten Katja und ihre wunderbare Art. Sie war durch ihr intensives Engagement, ihre zahlreichen Ämter und ihre so wichtigen Überzeugungen ein unverzichtbarer Teil von uns Grünen in Hamburg."