Hamburg. Viele Menschen zieht es bei dem schönen Sommerwetter ans Meer. Das sorgt für volle Züge – auch wegen des 9-Euro-Tickets.
Sonnenschein, sommerliche Temperaturen und der Start der Kieler Woche: Die Kombination aus Wochenende, schönem Wetter und attraktiven Veranstaltungen lockt am Sonnabend zahlreiche Menschen in den Norden. Doch nicht nur Schleswig-Holstein rechnet wieder mit vielen Gästen. Auch in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern werden Touristen erwartet, die die sonnigen, freien Tage an Nordsee oder Ostsee verbringen möchten. Begünstigt werden die Pläne zudem durch das 9-Euro-Ticket, das seit dem 1. Juni im Regional- und Nahverkehr gilt.
Die Bahn meldete volle Züge in Richtung Küsten. Das 9-Euro-Ticket sei beliebt und mehr Menschen dadurch mit Bus und Bahn unterwegs, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonnabendvormittag mit. Besonders die Regionalbahnen in die touristischen Regionen seien hoch ausgelastet. Teilweise setzte die Deutsche Bahn sogar Busse zur Entlastung ein.
9-Euro-Ticket und Sommerwetter: Ansturm auf die Küsten
Ziel vieler Reisender: Ein Ort am Wasser. Ein kühles Getränk an der Strandbar schlürfen oder die Seele in einem Strandkorb baumeln lassen – die Tourismusbetriebe an der Nordseeküste stellten sich zum ersten großen Sommerwochenende bereits auf einen Schwung Tagesurlauber ein. „Das gute Wetter beflügelt grundsätzlich die Nachfrage“, sagte die Sprecherin der Ostfriesland Tourismus Gesellschaft, Wiebke Leverenz. Bei Sonnenschein und Hitze seien vor allem Aktivitäten am Wasser gefragt. An den Stränden und an den Strandbars in Emden, Neuharlingersiel oder Dangast dürfte es daher voll werden, so Leverenz.
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Wem die Temperaturen um 34 Grad in Niedersachsen zu hoch sind, kann mit dem 9-Euro-Ticket weiter in Richtung Norden fahren: In Hamburg und Schleswig-Holstein bleibt es mit etwa 23 Grad kühler als in den anderen Bundesländern. „Der Samstag gestaltet sich sehr freundlich“, sagte die Meteorologin Franka Nawrath vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Trotz reichlich Sonnenschein soll es am Sonnabend aber nicht wärmer als 23 Grad in der Hansestadt und an der Küste werden. Auf der Ostseeinsel Fehmarn werden laut DWD maximal 20 Grad erwartet.
Ostsee: Startschuss der Kieler Woche
Passend zum sommerlichen Wetter ist am Sonnabend in Kiel der Startschuss für die Kieler Woche gefallen. In den vergangenen beiden Jahren war die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie stark eingeschränkt. Diesmal wird wieder ein Millionenpublikum erwartet. Im Jahr 2019 hatten nach Angaben der Stadt mehr als 3,5 Millionen Menschen die Kieler Woche besucht.
Anziehungspunkt dürfte neben der Flaniermeile Kiellinie auch die Marine sein. Im Marinestützpunkt werden zahlreiche Schiffe aus zwölf Ländern erwartet. Zur Kieler Woche gehören immer auch Musik und Vergnügungen. Auf mehreren Bühnen in der Innenstadt und am Wasser gibt es kostenlose Konzerte – unter anderem mit Joris, Namika, Glockenbach, Ray Dalton, Max Giesinger, VIZE und Anna-Maria Zimmermann.
Viele Besucher in Mecklenburg-Vorpommern
Doch auch viele Küstenorte in Mecklenburg-Vorpommern rechnen an diesem Wochenende mit einem Ansturm von Gästen. Experten erwarten, dass darunter auch viele Menschen sind, die vor den sehr hohen Temperaturen flüchten wollen. Das Land an der Ostsee bietet sich für Hitzeempfindliche an: Während weiter südlich Temperaturen von teilweise weit über 30 Grad erwartet werden, ist es in Mecklenburg-Vorpommern mit 22 bis 25 Grad sehr erträglich, wie der Meteorologe Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee sagte.
Wetter im Norden: Kommt am Sonntag eine Kaltfront?
Am Sonntag wird man die Sonnencreme wohl oder übel gegen einen Regenschirm tauschen müssen. Der Deutsche Wetterdienst erwartet in der Nacht eine Kaltfront, die die Temperaturen im Norden purzeln lässt. Neben teilweise starken Regenfällen und kurzen Gewittern werden maximal 17 Grad in Hamburg und 15 Grad in Schleswig-Holstein erwartet.
Der astronomische – oder auch kalendarische – Sommerbeginn ist am nächsten Dienstag (21. Juni). Dann erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt über der Erde und am Mittag ihren höchsten Stand des Jahres.