Westerland. CDU-Politiker fordert Entschärfung der Situation für Geschäfte in Westerland: „Bis Ende August halten wir das nicht durch.“
Holger Flessau lebt seit fast 40 Jahren auf Sylt. Der pensionierte Kaufmann ist im CDU-Ortsverband der Gemeinde Sylt politisch aktiv und Vorsitzender des Hauptausschusses. Bei der Sitzung in dieser Woche, bei der es um Wildcamper und den Umgang mit den Punks auf der Insel ging, war er krankheitsbedingt nicht selbst dabei, aber er hat sich davon berichten lassen und ist unzufrieden: „Es ist zu keinen Ergebnissen gekommen.“
Niemand habe was gegen Punks und anders Urlaubmachende, sagt der Lokalpolitiker. „Das Problem ist nur, dass Toleranzgrenzen überschritten werden, und die haben wir schon sehr weit erweitert“, so der 65-Jährige, der in der Inselhauptstadt Westerland lebt. Aber wenn es zu Sachbeschädigungen und permanent zu Verunreinigungen durch Kot und Urin komme, sei es schwierig für die Gewerbetreibenden, das sei ihnen nicht zuzumuten.
Sylt: Streit mit den Punks will keiner – aber für Betriebe wird es schwierig
Niemand wolle Streit mit den Punks, sagt Flessau, aber mit zunehmendem Alkoholgenuss im Laufe des Tages verlören einige die Kontrolle und dann gebe es unschöne Szenen. Für die Betriebe an der Wilhelmine geht es seiner Ansicht nach um die Existenz. Am Brunnen mit der Bronzefigur in Westerland, die Heiterkeit vermitteln und die Friedrichstraße lockerer und fröhlicher erstrahlen lassen soll, haben sich seit Anfang Juni Punks aus der ganzen Republik häuslich niedergelassen.
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Für die Betriebe dort sei das schwierig, sagt Flessau. Das Geld müsse in den Sommermonaten verdient werden, wenn dann die Einnahmen wegbrechen, sei schnell die Existenz weg. Man müsse das Gespräch mit den Punks suchen – und das hätten der Bürgermeister und auch das Ordnungsamt bisher nicht gemacht, kritisiert der CDU-Lokalpolitiker. Aber man müsse dringend eine Lösung finden, damit es nicht zu Konfrontationen kommt.
Runder Tisch wegen Punks auf Sylt geplant: "Wir brauchen eine Lösung"
Schwierig sei allerdings, dass es bei den Punks keinen Ansprechpartner gebe, anders als etwa bei einer Demonstration, weil ja etliche abreisten, aber neue dazu kämen, so Flessau. Er sei zwar nicht eingeladen, aber „in der kommenden Woche soll es einen Runden Tisch mit Polizei, Ordnungsamt, dem Bürgermeister und dem Bürgervorsteher geben“, sagt Flessau. Und er werde da auch ohne Einladung hingehen. Für ihn steht fest: „Wir brauchen eine Lösung. Bis Ende August halten wir das nicht durch.“
Die Einführung des 9-Euro-Monatstickets, das im Nahverkehr bundesweit gilt, hatte viele Punks animiert, auf die Nordseeinsel zu reisen. Bereits seit Pfingsten kommen größere Gruppen. In den sozialen Netzwerken wird auch für das Wochenende um den 16. Juli dazu aufgerufen, sich auf Sylt zu treffen.