Hamburg/Lübeck/Westerland. Sind Pendlerzüge überlastet? Droht der Nordseeinsel tatsächlich ein Ansturm? Alle Entwicklungen zum Start des 9-Euro-Tickets.

Nun geht's los: Seit Mittwochmorgen gilt das 9-Euro-Ticket deutschlandweit im Nahverkehr und damit auch im HVV. Es soll angesichts hoher Sprit- und Energiepreise eine finanzielle Entlastung bieten und zugleich Autofahrer für einen Umstieg auf den emissionsarmen ÖPNV erwärmen. Doch während viele Menschen noch vollere Pendlerzüge in und um Hamburg befürchten, rechnen Urlaubsorte wie Sylt spätestens zu Pfingsten mit einem Ansturm von Touristen. Erweisen sich diese Sorgen als berechtigt? Oder geht die Rechnung auf?

Wir informieren Sie zum Start des 9-Euro-Tickets über die aktuelle Lage in S- und U-Bahnen, in Bussen und in Regionalzügen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Metronom- und Enno-Züge auf Ansturm zu Pfingsten vorbereitet

Das Resümee der Eisenbahngesellschaft Metronom zum Start des 9-Euro-Tickets fällt differenziert aus. "Bei einigen Fahrten waren die Züge im Hansenetz und beim Enno wider Erwarten relativ schwach ausgelastet", teilte das Unternehmen am Dienstagnachmittag mit. Andere Verbindungen hingegen hätten kurz vor der maximalen Auslastungsgrenze gestanden. Durch eine Weichenstörung bei Winsen (Luhe) sei es außerdem auf der Strecke Hamburg-Uelzen und weiter nach Hannover-Göttingen zu Verspätungen und Teilausfällen einiger Verbindungen gekommen. "So stieg auch die Auslastung in den Folgetakten merklich an". Ganzheitlich betrachtet seien die Züge von Metronom und Enno am Mittwochvomittag jedoch noch sehr moderat ausgelastet gewesen.

Zu Pfingsten rechnet Metronom allerdings mit vielen zusätzlichen Reisenden und einer draus resultierenden hohen Auslastung. Vor diesem Hintergrund habe man das Platzangebot auf den Strecken des Enno (RE30, RE 50) ausgeweitet.

9-Euro-Ticket: Härtetest auf Sylt zu Pfingsten

Die Angestellten im Buch- und Zeitungsshop, der Touristeninformation und dem Corona-Testzentrum am Bahnhof Westerland auf Sylt haben am Mittwoch keinen erhöhten Zulauf an Gästen bemerkt. Die meisten Beschäftigten im Bahnhofsumfeld gehen davon aus, dass man die Effekte des 9-Euro-Tickets erst über Pfingsten und in den Sommerferien 2022 bemerken könnte.

„Es wird auf Sylt teilweise zwiespältig gesehen“, sagt ein Mitarbeiter aus dem Bahnhofsumfeld. „Volle Züge wären für die 80 Prozent an Festländern, die auf der Insel arbeiten, eine Herausforderung. Wenn wir beispielsweise morgens nicht mehr mitkommen“. Ralf Knüttel, Angestellter am Imbiss des Restaurants Sylt Entrée am Bahnhof, würde sich hingegen über mehr Zulauf und entsprechenden Umsatz freuen. „Wir hoffen auf mehr, aber wir müssen schauen, was kommt.“

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Die Verkehrsbranche erwartet ein hohes Fahrgastaufkommen für das Pfingstwochenende. In Schleswig-Holstein rechnet der Verkehrsverbund Nah.SH mit volleren Zügen auf der Marschbahnstrecke von Hamburg nach Sylt. Auf Sylt hat man sich mit verschiedenen Maßnahmen auf zusätzliche Gäste vorbereitet. Dazu gehören neben der Aufstockung der Zugkapazitäten durch Nah.SH die verstärkte, kontinuierliche Analyse des Fahrgastaufkommens.

Sylt: Urlauber im Zug nach Westerland nutzen 9-Euro-Ticket

Der erste Geltungstag des 9-Euro-Tickets hat am Morgen keinen allzu großen Andrang für den RE6 gebracht: Im Zug nach Westerland, der um 9.36 Uhr in Hamburg gestartet ist, ist wenig los. In manchen Abschnitten sitzen ab Altona nur vereinzelt Menschen. Die meisten von ihnen sind nach Angaben der Ticketkontrolleurin heute aber mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs.

Lehrer Thorsten Dammann im Zug von Altona nach Sylt. Der Andrang wegen des 9-Euro-Tickets hält sich in Grenzen.
Lehrer Thorsten Dammann im Zug von Altona nach Sylt. Der Andrang wegen des 9-Euro-Tickets hält sich in Grenzen. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Dazu gehört auch eine Gruppe von der Stadtteilschule Poppenbüttel. Die 15 Schülerinnen und Schüler und drei Begleitpersonen des 10. Jahrgangs sind auf dem Weg nach St. Peter Oerding - für eine dreitägige Reise, die vor dem 1. Juni wohl nicht möglich gewesen wäre, wie Lehrer Thorsten Dammann sagt: "Für Menschen, die nicht so viel Geld haben, ist das 9-Euro-Ticket ein Segen."

Auch Katrin Schleth sagt, sie hätte ohne das 9-Euro-Ticket wohl gar keinen Urlaub gemacht. Die Büroangestellte fährt mit ihrem 3 Jahre alten Sohn am Mittwoch für vier Tage nach Westerland, die Reise wäre sonst nicht im Budget gewesen. Schleth hat sich vor zwei Wochen kurzfristig zu der Reise entschieden, weil die Insel von Altona aus mit dem Kind gut zu erreichen ist. Ein junges Paar, das mit seiner 3 Monate alten Tochter von Altona über Niebüll nach Föhr fährt, hat das 9-Euro-Ticket zum Umstieg bewegt: Der Pilot und die Ärztin wollten ursprünglich mit dem Auto in den fünftägigen Urlaub fahren.

9-Euro-Ticket hat keinen starken Effekt auf Straßenverkehr

Das 9-Euro-Ticket hatte zum Auftakt keinen deutlichen Effekt auf den Berufsverkehr. Darauf deutet eine Analyse des Verkehrsdatenexperten TomTom für die Deutsche Presse-Agentur hin. In zehn deutschen Großstädten und Regionen stellte das Unternehmen am Mittwochmorgen zwar insgesamt etwas weniger und kürzere Staus fest als am Vortag beziehungsweise am Mittwoch vor zwei Wochen. Der Verkehrsfluss insgesamt war allerdings je nach Stadt teilweise besser, teilweise schlechter.

Ralf-Peter Schäfer von TomTom sprach von einem „Trend der leichten Entspannung“. Insgesamt habe sich am Mittwoch aber kein einheitliches Bild gezeigt. Im Vergleich zum Mittwoch vor zwei Wochen sei der Verkehr zwar „in allen betrachteten deutschen Städten und Regionen besser geflossen“. Im Vergleich zum Dienstag gebe es dagegen eine Verschlechterung in Köln, Düsseldorf und München. In Berlin, Stuttgart, Leipzig sowie den Regionen Ruhrgebiet Ost und Ruhrgebiet West dagegen eine Verbesserung. In Frankfurt am Main zeige sich quasi keine Veränderung und in Hamburg habe einsetzender Regen für eine Verlangsamung des Verkehrs gesorgt.

Insgesamt gebe es bei der Wahl des Verkehrsmittels viele verschiedene Faktoren, sagte Schäfer. Neben den Kosten seien das unter anderem auch Wetter, Fahrzeit und Erreichbarkeit der Verkehrsmittel. „Inwieweit auch so etwas wie Neugierde auf das 9-Euro-Ticket oder eine Erwartungshaltung hinsichtlich überfüllter Bahnen und Busse oder Probleme beim Tanken einen Einfluss auf den Autoverkehr in der Früh hatte, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschließend sagen.“

"Seid nett zueinander": Aufruf der S-Bahn Hamburg

Mit dem Start des 9-Euro-Tickets dürfte es in Hamburger Bussen und Bahnen wieder voller werden. Zu Engpässen sei es im Berufsverkehr nicht gekommen, sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl am Mittwoch. Sollte es aber doch mal etwas enger werden, bittet die S-Bahn Hamburg um Gelassenheit. "Wir wünschen unseren Fahrgästen gute Fahrt und freuen uns auf die 'Umsteiger'!", schreibt das Unternehmen auf Twitter. "P.S.: Seid nett zueinander, wenn es mal voller wird – zu euch und allen Mitarbeiter:innen im ÖPNV."

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Hauptbahnhof Lübeck: "Hier wird bestimmt Chaos herrschen"

Auch am Lübecker Hauptbahnhof hält sich der Andrang in Grenzen. „Einige Rentner mit Fahrrädern und auch Schulklassen sind hier angekommen. Insgesamt ist die Lage aber absolut übersichtlich“, sagt eine Mitarbeiterin des Bahnhofsmanagements. Ein hoher Zulauf am Nachmittag sei aufgrund des regnerischen Wetters ebenfalls nicht zu erwarten.

Voll werden könnte es stattdessen am Wochenende. Dann soll es im Norden auch sommerlich werden. „Hier wird bestimmt Chaos herrschen“, meint die Mitarbeiterin und fügt an: „Wir werden zusätzliches Personal an den Bahnsteigen aufbieten und den Passagieren mit Koffern und Fahrrädern helfen.“

Bahnen sind voll – HVV-Kartenverkauf zeitweise überlastet

Wer die vielen Möglichkeiten des Vorverkaufs nicht genutzt hat und erst am Mittwochmorgen kurz vor dem Einsteigen in die Bahn ein 9-Euro-Ticket kaufen wollte, stieß im digitalen Angebot des HVV womöglich auf Probleme. Der Kartenverkauf auf hvv.de war wegen des Andrangs am Mittwochmorgen überlastet. "Wie häufig bei solchen Ereignissen, wenn eine Website in kurzer Zeit von übermäßig vielen Menschen aufgerufen wird, kann es auch mal ruckeln", sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl dem Abendblatt. "Dann sollte man zwei Minuten warten und die Seite noch mal neu laden." Technisch sei alles in Ordnung und inzwischen laufe der Online-Kartenverkauf wieder einwandfrei.

So wird der Kauf des 9-Euro-Tickets in der HVV-App aussehen.
So sieht der Kauf des 9-Euro-Tickets in der HVV-App aus. © HVV Hamburg

"Womöglich haben sich viele Menschen heute Morgen auch wegen des Regens spontan dazu entschieden, nicht das Fahrrad, sondern die Bahn zu nehmen, und wollten dann ein Ticket kaufen", mutmaßt Vohl. Wer in der App oder auf der Website nicht weiterkam, konnte sich auch an jedem Fahrkartenautomaten ein 9-Euro-Ticket besorgen. Inzwischen habe der HVV mehr als 400.000 Tickets verkauft. Dazu kommen die 680.000 Abonnenten, die nun automatisch auch nur noch neun Euro bezahlen.

"Ein erster Eindruck von heute Morgen zeigt, dass das Interesse am Ticket groß ist", sagt Vohl. Die Busse und Bahnen seien gut gefüllt, "es ist aber nirgends zu Engpässen gekommen", betont der Sprecher. Weil die Auslastung zuletzt ohnehin noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht habe, bestünden im Hamburger ÖPNV noch Kapazitäten.

Studenten werden Kosten für Semesterticket teils erstattet

Eine Studentin steigt am Lübecker Hauptbahnhof in den Zug nach Hamburg. Ihr Ziel: Nürnberg, wo sie am Wochenende das Rock-im-Park-Festival besucht. Das 9-Euro-Ticket spiele für sie keine große Rolle, da sie Teile der Strecke mit dem ICE fährt. „Ansonsten nutze ich außerdem mein Semesterticket“, fügt sie an. Von den 177,60 Euro an Semesterticketkosten werden ihr durch die Aktion immerhin Teile erstattet.

Fahrgäste: "Mit dem 9-Euro-Ticket werde ich öfter fahren"

Auf dem Weg nach Lübeck befinden sich am heutigen Morgen unter anderem die Freunde Thilo Bruns, Michel Franke, Robert Meier und Andre Kruschewski aus Bremen und Niedersachen. Sie wollen eine gemeinsame Fahrradtour unternehmen. Weil sie mit dem Intercity-Express nach Hamburg gereist sind, haben sie zwar nur bedingt vom 9-Euro-Ticket profitiert, das Angebot befürworten sie aber trotzdem: „Wegen Corona war ich größtenteils im Homeoffice und bin nur ein, zwei Mal pro Woche mit der Bahn gefahren. Deshalb hatte ich mein Abo gekündigt. Mit dem 9-Euro-Ticket werde ich auf jeden Fall öfter fahren. Es ist gut, wenn viele Menschen auf Bus und Bahn umsteigen. Das sollte definitiv so bleiben“, meint Kruschewski.

HVV: Lage in Hamburg zum Start des 9-Euro-Tickets ruhig

Zum Start des 9-Euro-Tickets ist ein möglicher Ansturm auf den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Hamburg zunächst ausgeblieben. Am frühen Mittwoch sei in der Hansestadt noch kein Unterschied festgestellt worden, sagte die Sprecherin der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein, Christina Sluga. Der Betrieb in den Bussen sei normal, bis 7 Uhr sei kein Ansturm zu beobachten gewesen. „Wir sind aber auf alles vorbereitet“, sagte sie.

Zum Start des 9-Euro-Tickets beim HVV in Hamburg ist der Andrang am Hauptbahnhof nicht größer als üblich.
Zum Start des 9-Euro-Tickets beim HVV in Hamburg ist der Andrang am Hauptbahnhof nicht größer als üblich. © HA | Johannes Kramer

Auch am Hauptbahnhof war die Lage am Morgen übersichtlich. Der Andrang sei zurzeit nicht viel größer als an den Vortagen, wie ein Service-Mitarbeiter vor Ort berichtet: „Noch ist alles ruhig. Wir erwarten aber, dass es gegen 13, 14 Uhr voll werden könnte.“

Genaue Zahlen der Verkehrsunternehmen lagen zunächst nicht vor, wie die Sprecherin des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (Nah.SH), Eva Fischer, sagte. Es seien zwar viele Tickets verkauft worden, doch wie viele Käufer das Billigticket tatsächlich nutzten, sei noch abzuwarten. Die Deutsche Bahn will am Vormittag eine Einschätzung zum Start des Tickets geben.

Sylt: Polizei bereitet sich auf großen Andrang vor

Sylt rechnet durch das 9-Euro-Ticket im Nahverkehr mit deutlich mehr Nordsee-Gästen, die den Bahnhof Westerland erreichen. Polizei und Deutsche Bahn bereiten sich vor.
Sylt rechnet durch das 9-Euro-Ticket im Nahverkehr mit deutlich mehr Gästen, die den Bahnhof Westerland erreichen. © IMAGO / Lindenthaler

Strömen mit dem 9-Euro-Ticket nun Touristenmassen nach Sylt? Auf der Nordseeinsel nimmt man die ohnehin schon ausgereizten Kapazitäten im Nahverkehr ernst und bereitet sich auf zusätzliche Gäste vor. Vor allem an den Bahnhöfen Westerland und Niebüll rüstet sich die Bundespolizei schon seit Ende Mai für einen größeren Andrang: „Wir haben das Ereignis im Blick und sollte es erforderlich sein, sind wir mit verstärkter Präsenz an den Bahnhöfen“, sagte Hanspeter Schwartz, Sprecher der Bundespolizeiinspektion in Flensburg, der shz. Um die Lage einschätzen zu können, verfolgten Beamte auch öffentliche Foren in sozialen Netzwerken wie Facebook.

Außerdem arbeiten DB Regio, DB Station&Service, Nah.SH und die Sylt Marketing in einem Kooperationsteam für Mobilität und Service mit den Gemeinden der Urlaubsinsel zusammen. Zu den weiteren Maßnahmen gehören die Aufstockung der Zugkapazitäten durch den Verkehrsverbund Nah.SH und die kontinuierliche Analyse des Fahrgastaufkommens. DB Regio sowie DB Station&Service erhöhen das Personal, um für Reisende in Zügen und an Bahnhöfen besser ansprechbar zu sein.

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HVV: Wie voll werden Busse und Bahnen in Hamburg?

Wie hoch der Andrang wegen des 9-Euro-Tickets tatsächlich sein wird, ist noch unklar. In Hamburg sehen sich HVV und Hochbahn aber gut gerüstet. Aktuell liegen die Fahrgastzahlen bei 75 bis 80 Prozent des Niveaus vor der Pandemie. „Wir haben also auch in den Hauptverkehrszeiten noch deutlich ungenutzte Kapazitäten“, sagt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Vielmehr sei es sogar das Ziel, durch die Aktion zum ursprünglichen Fahrgastniveau aus dem Jahr 2019 zurückzukehren.

So weit kommen Hamburger mit dem 9-Euro-Ticket

Wie weit kann man mit einem 9-Euro-Ticket in Deutschland kommen? In unserer interaktiven Karte finden Sie Ziele, die ab Hamburg mit Regionalzügen zu erreichen sind – direkt oder mit höchstens dreimal Umsteigen.

Mehr Infos zu Fahrplänen ab Hamburg unter www.bahn.de, www.der-metronom.de, www.nordbahn.de, www.hvv.de, www.nah.sh, regional.bahn.de/regionen/meckpomm/fahrplan

HVV: Eine Million Hamburger nutzen 9-Euro-Ticket

Mehrere Verkehrsverbünde meldeten zum Start des 9-Euro-Tickets eine hohe Nachfrage nach dem preiswerten Angebot. In Hamburg wurden bereits vor dem Start mehr als 335.000 Tickets verkauft. Zusammen mit den 680.000 Abonnenten, die automatisch auch nur noch neun Euro bezahlen, hat der HVV damit bereits zum Start der Aktion die Million übertroffen.

Anna-Theresa Korbutt
HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt ist vom 9-Euro-Ticket überzeugt. © Michael Rauhe

„Für uns war von Anfang an klar: Das 9-Euro-Ticket ist eine unglaubliche Chance für den öffentlichen Nahverkehr“, sagt HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt. „Wir erleben gerade, dass die Menschen auch tatsächlich bereit sind, Mobilität für sich neu zu entdecken und auszuprobieren: Eine Million 9-Euro-Tickets sind bereits vergeben. Jetzt wollen wir alle, die ein 9-Euro-Ticket haben oder noch kaufen werden, von der Mobilitätswende überzeugen.“

Pendler, Bahnreisende und Touristen können in den kommenden drei Monaten mit dem subventionierten Fahrschein deutschlandweit im Nahverkehr fahren. Die Fahrkarte gilt im Juni, Juli und August jeweils einen Kalendermonat lang deutschlandweit für Fahrten mit dem Nahverkehr in der 2. Klasse.

Ausflüge ab Hamburg mit dem 9-Euro-Ticket

Welche besonderen Ausflugsmöglichkeiten es mit dem 9-Euro-Ticket in Hamburg und Umgebung gibt, finden Sie im neuen Magazin „Ausflüge“ vom Hamburger Abendblatt. Es ist erhältlich in der Abendblatt-Geschäftsstelle am Großen Burstah 18–32 gleich hinter dem Rathaus, auf abendblatt.de/shop und im Buch- und Zeitschriftenhandel.

HVV: Hier bekommen Sie das 9-Euro-Ticket in Hamburg

Im Vorverkauf haben Interessenten das Ticket überwiegend über die HVV-App, aber auch den HVV-Onlineshop gekauft. Auch die Servicestellen und viele Buslinien haben sich beteiligt. Nun wird das 9-Euro-Ticket dann zusätzlich auch über die HVV-Switch-App, an den Fahrkartenautomaten und in allen übrigen Bussen angeboten.

9-Euro-Ticket in Hamburg: Alle Fragen und Antworten

  • Wo kann ich das 9-Euro-Ticket kaufen? Die Tickets sind über die Apps, Fahrkartenschalter, Kundenzentren und andere Verkaufsstellen der Deutschen Bahn erhältlich. In Hamburg ist die Fahrkarte über die HVV-App, den HVV-Onlineshop, die Servicestellen, die HVV-Switch-App, an den Fahrkartenautomaten und in allen Bussen zu bekommen. Außerdem gibt es vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auch eine eigene „9-Euro-Ticket“-App, die auf den gängigen Plattformen runtergeladen werden kann.
  • Für welchen Zeitraum gilt das Ticket? Die Tickets gelten jeweils für Juni, Juli und August – und zwar für den Kalendermonat. Nicht möglich sind Tickets für gleitende 4-Wochen-Zeiträume, also zum Beispiel von Mitte Juli bis Mitte August.
  • Wie weit kommen Hamburger mit dem 9-Euro-Ticket in Deutschland? In unserer interaktiven Karte finden Sie Ziele, die ab Hamburg mit Regionalzügen zu erreichen sind – direkt oder mit höchstens dreimal Umsteigen.
  • Welche Verkehrsmittel kann man mit dem Ticket nutzen? Prinzipiell gilt das 9-Euro-Ticket bundesweit in allen Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Zügen des Nah- und Regionalverkehrs – egal ob von der Deutschen Bahn oder anderen Anbietern. Nicht genutzt werden kann der Fernverkehr der Deutschen Bahn mit ICE, Intercity und Eurocity. Auch auf einigen Intercity-Abschnitten, auf denen Fahrgäste mit anderen Nahverkehrsfahrkarten sonst zusteigen dürfen, gilt das Ticket nicht. Diese Fernverkehrszüge werden in der Reiseauskunft neben der IC- mit einer Regionalzug-Kennzeichnung ausgewiesen. Dabei stehe der Hinweis „9-EUR-Ticket nicht gültig“. Nach Angaben der Deutschen Bahn laufen zu dem Thema regional noch Gespräche.
  • Kann man das 9-Euro-Ticket mit ICE-Tickets kombinieren? Ja. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kann man damit im Regionalverkehr zu dem Bahnhof fahren, an dem man in einen Fernzug umsteigt. Für die Fahrt im Fernverkehr ist dann aber immer ein separates Ticket notwendig.
  • Was ist mit Fahrrädern? Wer Fahrräder mitnehmen will, muss für diese trotz 9-Euro-Tickets meist ein paar Euro extra zahlen, zudem kann es passieren, dass die Züge so ge- oder gar überfüllt sind, dass ein Rad schlicht nicht mehr mitgenommen wird.
  • Wird trotz der günstigen Tickets weiter kontrolliert? Ja, die Verkehrsunternehmen kontrollieren eigenen Angaben zufolge wie gewohnt weiter. Wer ohne Ticket angetroffen wird, zahlt nach wie vor ein sogenanntes erhöhtes Beförderungsgeld von meist 60 Euro.
  • Warum ist das Ticket nicht gleich kostenlos? Diesen Vorschlag hat es aus den Ländern tatsächlich gegeben. Einfach auf Tickets (und die Kontrolle) zu verzichten, hätte den Aufwand deutlich gesenkt, so die Argumentation. Ein Grund dafür, dass nun doch etwas Geld verlangt wird: Die Nutzung lässt sich auf diese Weise besser analysieren. Wer nutzt auf welchen Strecken Busse und Bahnen, wenn es deutlich günstiger ist – das ist für die Verkehrsbetriebe eine spannende Frage.
  • Werden zusätzliche Züge eingesetzt? Viele Verkehrsunternehmen haben für die drei Monate Verstärkerzüge angekündigt. Die Deutsche Bahn etwa will 50 zusätzliche Züge einsetzen und das Personal verstärken. Mit den Fahrzeugen könnten 250 zusätzliche Fahrten angeboten werden, hieß es. Sie sollen vor allem entlang der Touristenstrecken in Richtung Nord- und Ostsee sowie im Süden eingesetzt werden. Doch angesichts von durchschnittlich rund 22.000 Regionalbahnfahrten jeden Tag sind Fachleute skeptisch, ob das reicht.
  • Welche Ausflüge gibt es in Hamburg und Umgebung? Das finden Sie im neuen Magazin „Ausflüge“ vom Hamburger Abendblatt. Es ist erhältlich in der Abendblatt-Geschäftsstelle am Großen Burstah 18–32 gleich hinter dem Rathaus, auf abendblatt.de/shop und im Buch- und Zeitschriftenhandel.
  • Fahrpläne ab Hamburg unter www.bahn.de, www.der-metronom.de, www.nordbahn.de, www.hvv.de, www.nah.sh, regional.bahn.de/regionen/meckpomm/fahrplan