Hamburg. Nach 16 Monaten können Fahrgäste wieder in der Einkaufsstraße aus- und zusteigen. Buslinien sollen ab Ende Juni wieder regulär fahren.

„Achtung! Wegen Bauarbeiten können die Züge an der Haltestelle Mönckebergstraße zurzeit nicht halten. Bitte nutzen Sie stattdessen die Haltestelle ,Rathaus‘“ – diese Durchsage schallte am Montag zum vorerst letzten Mal durch die Linie U 3 der Hamburger Hochbahn. Denn am heutigen Dienstag können die Hamburgerinnen und Hamburger erstmals seit 16 Monaten wieder die Bahnstation Mönckebergstraße passieren. Die Fertigstellung verspricht auch baldige Erleichterungen für den Busverkehr.

Wegen umfassender Bau- und Sanierungsmaßnahmen war der Streckenabschnitt der Linie U 3 zwischen Hauptbahnhof und Baumwall im Februar des vergangenen Jahres gesperrt worden. Während die Haltestelle „Rathaus“ bereits im März wiedereröffnet wurde, können die Fahrgäste nun auch wieder in der Haltestelle Mönckebergstraße aus- oder zusteigen. Durch die Wiedereröffnung ist die gesamte Innenstadtstrecke, die täglich von rund 65.000 Personen genutzt wird, wieder uneingeschränkt erreichbar.

Neue Farbe ist das auffälligste Merkmal an der Mönckebergstraße

„Mit der gewohnten Präzision haben wir das Projekt nicht nur technisch erfolgreich, sondern auch termingerecht und im geplanten Kostenrahmen umgesetzt. Darauf kann das Projektteam stolz sein. Die neue Haltestelle ist nicht nur barrierefrei und hat zwei Treppenhäuser, sie ist auch ein echtes Schmuckstück geworden“, freut sich Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn.

Auffälligstes Merkmal der frisch sanierten Bahnstation ist die petrolblaue Gestaltung der Wände und Stahlträger. Die leuchtend hellen Farben stehen im Kon­trast zu speziell angefertigten Fliesen, die an einzelnen Stellen den Charme der 1912 errichten Station erhalten sollen.

„Wir wollten die Haltestelle so gestalten, dass der Fahrgast einen komfortableren Aufenthalt hat. Früher waren vor allem die hinteren Bereiche der Station sehr dunkel. Deshalb standen die meisten Personen einzig auf dem vorderen Drittel des Bahnsteigs. Jetzt sind alle Bereiche ausgeleuchtet und wirken dadurch viel freundlicher“, sagt Projektleiter Thorge Reinke. Das Petrolblau habe man gewählt, um sich von der rot gefärbten Haltestelle am Rathaus abzusetzen und einen Wiedererkennungswert herzustellen.

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  • Jede Bahnsteigseite jetzt mit Aufzug ausgestattet

    Neben der Optik ist vor allem die Barrierefreiheit eine wesentliche Neuerung. Die Haltestelle hat auf jeder Bahnsteigseite einen Aufzug erhalten. Außerdem gibt es in Richtung des Hauptbahnhofs zwei neue Zu- und Ausgänge, wodurch der östliche Teil der Mönckebergstraße besser erschlossen werden soll. Der Anteil der barrierefreien Haltestellen im Hamburger Netz liegt nun bei knapp 95 Prozent.

    „Unser Ringsystem ist mehr als 110 Jahre alt. So etwas barrierefrei zu gestalten ist eine große Herausforderung. Wir sind dabei aber sehr maßgeblich unterwegs. Es gibt in Europa kaum ein altes Bahnsystem, das so barrierefrei ausgebaut ist wie das in Hamburg“, erklärt Henrik Falk.

    U3 fährt wieder den kompletten Ring: Ende Juni sollen auch Busse wieder normal fahren

    Der Ausbau der U 3, die zugleich seine eigene Stammstrecke ist, sei für ihn etwas ganz Besonderes: „Es waren für alle Beteiligten sehr intensive Monate. Der Ausbau ist in diesem historischen Kern eine tolle Leistung. Ich freue mich jetzt schon, wenn ich morgens hier aussteigen kann.“

    Durch die Bauphasen war auch der Busverkehr in der Mönckebergstraße beeinträchtigt. Um zu gewährleisten, dass Fahrgäste die Innenstadt trotzdem gut erreichen, wurden die Busse zunächst im Blockverkehr geführt. Während der Vollsperrung der Mönckebergstraße von März bis November 2021 wurde der Verkehr über die Steinstraße geleitet und dann zwischen beiden Straßen aufgeteilt.

    Bis Ende Juni folgen noch Restarbeiten an der Oberfläche und in der Haltestelle. Dadurch bleibt die Baustelleneinrichtungsfläche in der Mönckebergstraße vorerst bestehen. Im Anschluss daran soll auch der Blockverkehr aufgehoben werden, wie die Hochbahn mitteilte.