Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg auf Sinkflug. Corona-Ausbruch in Obdachlosenunterkunft. FDP-Mann klagt gegen Ausgangsbeschränkung.

Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist am Montag leicht gesunken. Im Ländervergleich hat die Hansestadt damit den zweitniedrigsten Wert nach Schleswig-Holstein. Hoffnungen machen auch die Impfzahlen – für Mai hat die Sozialbehörde einen Impfstoff-Segen angekündigt. Am Montag bespricht sich der Senat zudem mit dem Bund, welche Privilegien Geimpfte erhalten sollten.

Trotz dieser positiven Entwicklung hält der Senat an strengen Corona-Regeln fest. Auch Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen und Kinos müssen demnach vorerst bis zum 21. Mai geschlossen bleiben. Hamburger Künstler planen deshalb eine Neuauflage des Solidaritätsfestivals „Einer kommt, alle machen mit“. Am 12. Mai sind mehr als 20 bekannte Musiker, Schauspieler, Autoren, Köche und Künstler auf den verschiedensten Bühnen der Stadt Teil einer Show.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 26. April:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Vechta mit bundesweit fünfthöchster Corona-Inzidenz

In den niedersächsischen Corona-Hotspots ist die Infektionslage weiterhin sehr angespannt. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts lag die Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Vechta am Sonntagmorgen bei 343,1 – dies war der fünfthöchste Wert bundesweit. Die Stadt Salzgitter hatte eine Inzidenz von 309,7 – so viele Menschen pro 100.000 Einwohner steckten sich binnen einer Woche an.

In Niedersachsen greifen seit Sonnabend die verschärften Regeln der Bundesnotbremse. In der Region Hannover sowie einem guten Dutzend weiterer Landkreise mit einer anhaltenden Inzidenz von über 100 gelten nächtliche Ausgangsbeschränkungen.

Schleswig-Holstein: Günther mit Gipfelergebnis zufrieden

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist mit der Beibehaltung der Priorisierung bei der Corona-Impfung voraussichtlich bis Juni zufrieden. Sie soll nach dem Ergebnis des Impfgipfels von Bund und Ländern aufgehoben werden, wenn der Impf-Fortschritt das zulässt. „So können wir uns wie geplant im Mai auf die Gruppen zwei und drei konzentrieren“, teilte Günther nach Ende des Gipfels am Montag mit.

Ein erster Schritt der Öffnung von Gruppe drei sei mit den Impfungen für 60- bis 69-Jährige mit Astrazeneca über die Hausarztpraxen am Montag erfolgt. „Über das weitere Vorgehen werden wir in unserer Jamaika-Koalition beraten.“

Günther begrüßte, dass spätestens im Juni auch die Betriebsärzte mit in die Impfkampagne einbezogen werden und die Impfstoffe dafür nach dem Einwohnerschlüssel auf die Länder verteilt werden. „So können Beschäftigte in Schleswig-Holstein profitieren, und die Impfkampagne wird nochmals beschleunigt“, teilte der Regierungschef mit.

Niedersachsen: Weil gegen schnelle Corona-Impfprivilegien

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich gegen eine schnelle Rücknahme von Corona-Beschränkungen für bereits Geimpfte ausgesprochen. „Solange wir noch nicht allen Menschen ein Impfangebot machen können, sollten wir eine unterschiedliche Behandlung von geimpften und noch nicht geimpften Menschen so weit wie möglich vermeiden“, sagte der SPD-Politiker am Montagabend nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern.

Wo möglich, sollten deswegen sichere Alternativen auch für negativ getestete Menschen eröffnet werden. „In anderen Bereichen werden dagegen meines Erachtens geimpfte Menschen auch weiterhin um Rücksicht auf diejenigen gebeten werden müssen, die noch auf ihre Impfung warten.“

Bund will Erleichterungen für Geimpfte und Genesene auf den Weg bringen

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    „Ich habe großen Respekt vor dem Zündstoff, der mit dieser Frage in Verbindung steht“, sagte Weil. Der Umgang mit Geimpften und Nicht-Geimpften sei noch nicht durchbuchstabiert. Die Frage müsse aber intensiv diskutiert werden, um eine weitere Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden.

    „Es kann sicherlich Einvernehmen darüber erzielt werden, dass geimpfte Menschen mindestens so viele Rechte haben sollen wie negativ-getestete Menschen - beispielsweise bei der Einreise, dem Friseurbesuch oder anderen Anlässen“, sagte Weil. „Geimpfte sind in jedem Fall negativ-getesteten Menschen gleichzustellen.“

    Gifhorn kündigt Aufhebung der Ausgangssperre an

    Im Landkreis Gifhorn gilt ab Mittwoch keine Ausgangssperre mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege bereits den fünften Tag in Folge unter der Schwelle von 100, heißt es in der Mitteilung des Landkreises vom Montagabend. Am Montag habe es laut Robert Koch-Institut 92,9 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gegeben. Damit sei zwar die Sieben-Tage-Inzidenz wieder angestiegen, dies sei aber mit Nachmeldungen zu erklären.

    Landrat Andreas Ebel (CDU) sagte: „Die Ausgangssperre war notwendig, um die Fallzahlen zu senken, das haben wir geschafft.“ Jetzt sei es wichtig, dass sich alle gemeinsam weiterhin an die Kontaktbeschränkungen halten, um die Infektionen auch dauerhaft senken zu können - „und unseren Kindern und den Geschäftsleuten eine Perspektive zu geben, dass Schulen, Kitas und Geschäfte wieder öffnen können“.

    Am Montag gelte die Ausgangssperre wie gehabt von 21.00 bis 5.00 Uhr, am Dienstag dann von 21.00 Uhr bis Mitternacht, teilte die Polizei mit.

    FDP-Abgeordneter klagt gegen Ausgangsbeschränkung

    Der FDP-Landtagsabgeordnete Jan Marcus Rossa hat am Montag nach eigener Darstellung per Fax Antrag auf einstweilige Anordnung gegen die Corona-Notbremse beim Bundesverfassungsgericht gestellt. Dieser ziele darauf, die gesetzlichen Regelungen vorläufig außer Vollzug zu setzen, sagte Rossa am Montag. Seine Verfassungsbeschwerde wollte der Jurist ebenfalls am Montag per Post auf den Weg bringen.

    Die im neuen Infektionsschutzgesetz enthaltene Notbremse sieht bei hohen Infektionszahlen Ausgangsbeschränkungen ab 22.00 Uhr vor. Rossa hält diese für verfassungswidrig und einen Automatismus für bestimmte Schutzmaßnahmen, der ohne Einzelfallbetrachtung massiv in die Rechte der Bürger eingreift, für nicht akzeptabel. Schleswig-Holstein zeige, dass zentralistische Eingriffe in der Pandemie-Bekämpfung unnötig seien, argumentiert der Liberale.

    Bundesweite Corona-Notbremse gilt jetzt

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      Er warf der großen Koalition in Berlin vor, Bedenken renommierter Verfassungsrechtler zu ignorieren. Rossa lebt im Kreis Herzogtum Lauenburg, für den das Robert Koch-Institut die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen am Montag mit 84,3 angab.

      Über 60-Jährige im Norden erhalten bei Hausarzt Astrazeneca

      Schleswig-Holsteins Hausärzte dürfen ab sofort auch Menschen zwischen 60 und 69 Jahren mit dem Präparat von Astrazeneca impfen. Es dürfen dort jedoch keine Menschen über 70 Jahren oder mit schweren Vorerkrankungen dringlicher eine Corona-Schutzimpfung benötigen, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Praxen mit sinkender Nachfrage von Menschen aus beiden ersten Prioritätengruppen soll ein fließender Übergang auf jüngere Gruppen ermöglicht werden.

      Patienten sollen sich nicht aktiv um Termine bemühen, sondern allenfalls für eine Impfung registrieren, um eine Überlastung durch viele Anrufe bei den Ärzten und dem medizinischen Personal zu vermeiden. Laut Ministerium nehmen an den Corona-Schutzimpfungen rund 1500 Praxen in Schleswig-Holstein Teil. Dort wurden bislang mehr als 110.000 Impfungen durchgeführt.

      GEW fordert Impfungen für Schleswig-Holsteins Lehrer

      Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat rasche Impfangebote für alle Lehrer in Schleswig-Holstein gefordert. „Bevor über eine allgemeine Aufhebung der Priorisierung beim Impfen entschieden wird, sind die Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und Beruflichen Schulen dran“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Montag. Lehrer stünden täglich in kleinen Klassenräumen mit vielen Kindern oder Jugendlichen vor einem großen Ansteckungsrisiko.

      Bisher erhalten in Schleswig-Holstein nur Beschäftigte in den Kitas sowie Lehrer an Grundschulen und Förderzentren ein Impfangebot. Andere Bundesländer wie Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern ermöglichten bereits allen Lehrern eine Impfung, sagte Henke. „Wer Schulen offenhalten will, muss impfen.“ Nur so könne der Gesundheitsschutz der Lehrer, Schüler sowie deren Eltern gesichert werden.

      Tschentscher: Corona-Impfstoff soll gerechter verteilt werden

      Nach den Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am heutigen Montag zum Thema Impfen hat Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher die Erörterungen mit einem Statement am Abend eingeordnet. "Es war gut, dass Bund und Länder abseits der harten Diskussionen über Notbremsen den Blick in die Zukunft gerichtet haben", sagte Tschentscher.

      Es habe keine großen Beschlüsse gegeben, sondern es sei über den Fortgang der Impfkampagne mit der Priorisierung und die Rücknahme von Beschränkungen für Geimpfte und Genesene gesprochen worden. "Wir begrüßen es alle, dass mit mehr Impfstoff als bisher viele Menschen geimpft werden können", sagte Tschentscher. In Hamburg seien es bereits mehr als 500.000. Künftig werde verstärkt darauf geachtet, dass der Impfstoff proportional zur Bevölkerungszahl verteilt werde. Dies gelte auch, wenn künftig Betriebsärzte die Impfungen vornähmen.

      Hamburg rangiere momentan bei der Versorgung mit Impfstoff auf den letzten Plätzen, weil die Stadt anders als etwa das Saarland keine Sonderkontingente bekommen habe. "Es geht darum, dafür zu sorgen, dass der Impfstoff gleichmäßig und gerecht verteilt wird", sagte Tschentscher. Ein Land wie Hamburg mit vielen großen Unternehmen könne etwa mehr Impfstoff für Betriebsmedizin erhalten, andere Bundesländer mehr Impfstoff für Hausärzte.

      Impfpriorisierung soll spätestens im Juni aufgehoben werden

      In Hamburg wurden am Montag erste Personen der dritten Priorisierungsgruppe zur Impfung eingeladen. "Wir können diesen Schritt jetzt gehen, weil genug Termine und Kapazitäten zur Verfügung stehen", sagte Tschentscher. Die Bundesregierung gehe davon aus, dass Ende Mai, spätestens Anfang Juni die Priorisierung in Deutschland aufgehoben werden könne, weil bis dahin genügend Impfstoff für alle vorhanden sei.

      Sobald die Betriebsmedizin in die Impfkampagne einbezogen werde, sei die Priorisierung ohnehin hinfällig, weil es in den Unternehmen darum gehe, die gesamte Belegschaft zu schützen, sagte Tschentscher. Noch aber gehe es darum, die Reihenfolge nach Abwägung der Risiken für die jeweilige Gruppe abzuwägen.

      Impfprivilegien? Tschentscher bleibt skeptisch

      Der Bund wolle zudem Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte und Genesene möglichst schnell aufheben, da von ihnen nach Ansicht des Robert-Koch-Insituts nur ein geringes Risiko ausgehe. "Nicht gar kein Risiko, betonte Tschentscher.

      Es müsse auch bedacht werden, dass "die Kumulation von Restrisiken" wieder zu einem nennenswerten Risiko führen könne. Zudem sei die Lage bei einer bundesweiten Inzidenz von etwa 170 und wenigen freien Intensivbetten weiterhin angespannt. Es sei daher wichtig, dass alle Teile der Bevölkerung Regeln wie die Ausgangsbeschränkungen und das Maskentragen weiterhin einhielten.

      Ferienwohnung in Meck-Pomm: Keine Ausnahme für Geimpfte

      Ein Ehepaar darf nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern auch weiterhin seine beiden Ferienwohnungen auf der Insel Usedom nicht an Corona-Geimpfte vermieten. Einen entsprechenden Rechtsschutzantrag habe das Gericht abgelehnt, wie sein Sprecher Heinz-Gerd Stratmann am Montag bestätigte.

      Die Ferienwohnungsbesitzer aus Nordrhein-Westfalen waren schon im Februar mit einem entsprechenden Antrag vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Beim erneuten Antrag hätten sie geltend gemacht, dass mittlerweile ein gewisser Anteil der Bevölkerung geimpft sei. Sie hätten eine Ausnahmegenehmigung für die Vermietung an geimpfte und von Covid-19 genesene Menschen erhalten wollen. Das habe das Gericht am Freitag abgelehnt, sagte Stratmann. Laut Gericht seien die bestehenden Regeln rechtmäßig und verhältnismäßig.

      Auch im Fischerdorf Heringsdorf auf der Insel Usedom sind derzeit viele Ferienwohnungen frei.
      Auch im Fischerdorf Heringsdorf auf der Insel Usedom sind derzeit viele Ferienwohnungen frei. Die Corona-Verordnung von Mecklenburg-Vorpommern verbietet Besitzern von Ferienwohnungen derzeit die Beherbergung von Gästen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

      Die Corona-Verordnung von Mecklenburg-Vorpommern verbietet Besitzern von Ferienwohnungen derzeit die Beherbergung von Gästen. Das Gericht habe darauf verwiesen, dass eine Impfung zwar die Übertragbarkeit des Coronavirus einschränke. Allerdings könnten auch Geimpfte und Genesene das Virus weiter übertragen, erklärte der Sprecher. Die rechtliche Bewertung könne sich gegebenenfalls ändern, wenn mehr Menschen geimpft seien. Die Antragssteller können Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald einlegen.

      Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

      In Pinnberg greift ab Mittwoch die Notbremse

      Im Kreis Pinneberg greift am Mittwoch die Corona-Notbremse. Denn auch am Wochenende beruhigte sich das Infektionsgeschehen nicht: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag drei Tage in Folge über 100.

      Laut „100er-Erlass“ des Landes werden Geschäfte Kunden nur mit negativem Testergebnis einlassen dürften, Kitas und Schulen werden geschlossen, Ausgangsbeschränkungen zwischen 22 und 5 Uhr treten in Kraft. Treffen sind nur noch mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt und die Gastronomie schließt – auch die Außengastronomie.

      Der Corona-Inzidenzwert im Kreis Stormarn ist am Montag zwar gesunken, bleibt aber über der 100er-Marke. Das Gesundheitsamt registrierte in den vergangenen sieben Tagen 251 Neuinfektionen, das entspricht einer Inzidenz von 102,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner.

      Hamburg ruft jetzt ganze Berufsgruppe zur Impfung auf

      In Hamburg können sich nun alle Lehrerinnen und Lehrer an den Messehallen impfen lassen. Auch Mitarbeiter der Jugendhilfe sind nun impfberechtigt, teilte Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Corona-Impfzentrums über Twitter mit.

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      Die Behörde bestätigte dies auf Abendblatt-Anfrage. Es sei ab sofort ein Teil der Prioritätengruppe 3 zum Impfen aufgerufen. Demnach könnten sich unter anderem alle Schulbeschäftigten impfen lassen. Betroffen seien 84 Stadtteilschulen, 73 Gymnasien und 55 Berufsbildende Schulen.

      „Ich freue mich, dass in Hamburg jetzt gemäß der Impfverordnung des Bundes ab sofort auch alle an den Hamburger Stadtteilschulen, Gymnasien und Berufsbildenden Schulen tätigen Lehrkräfte und Beschäftigten Impftermine vereinbaren können", so Schulsenator Ties Rabe (SPD).

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      Das nun zur Impfung aufgerufene Personal gehöre zur Prioritäten-Gruppe 3 und werde nun als eine der ersten aufgeführten Personengruppe zur Impfung aufgerufen. "Damit möchten wir auch deutlich machen, wie wichtig der Einsatz der Schulbeschäftigten an Hamburgs weiterführenden und berufsbildenden Schulen ist und wie sehr dieser geschätzt wird“, so Rabe. Bisher konnten sich nur Beschäftigte an Grund- und Sonderschulen impfen lassen.

      Anmerkung der Redaktion: In einem früheren Blog-Eintrag stand, dass die gesamte letzte Prioritätengruppe nun zum Impfen aufgerufen ist. Tatsächlich sind derzeit nur die Schulbeschäftigten aufgerufen.

      Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt wieder

      Am Montag hat die Sozialbehörde 232 Corona-Neuinfektionen in Hamburg gemeldet. Das sind 82 Fälle weniger als am Sonntag (314 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Montag mit 270 etwas mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt leicht auf 115,2 (Vortag: 117,2) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

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      Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 70.709 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 61.400 als genesen.

      Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 295 (Stand 23. April). 113 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 91 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1461 Menschen gestorben.

      Vorbereitungen bei Hagenbecks laufen auf Hochtouren

      Die Gärtner schneiden Stauden und Sträucher, Hinweisschilder werden angebracht und die Absperrgitter im und vor dem Tierpark wieder aufgebaut: Seit mehr als 170 Tagen sind die Tore von Hagenbecks Tierpark geschlossen. Doch am Mittwoch darf der Zoo wieder unter den geltenden Abstands- und Hygieneregeln für die Besucher öffnen. „Wir sind erleichtert, dass wir endlich wieder loslegen können“, sagte Pressesprecherin Sabina Bernhardt am Montag. Auch die Tiere freuten sich schon auf die Besucher. „Die Ziegen waren nur noch am meckern, weil keine Menschen da waren.“

      Der seit November geschlossenen Hamburger Tierpark Hagenbeck darf schon bald wieder seine Außenbereiche öffnen. Doch es gelten strenge Regeln (Archivbild).
      Der seit November geschlossenen Hamburger Tierpark Hagenbeck darf schon bald wieder seine Außenbereiche öffnen. Doch es gelten strenge Regeln (Archivbild). © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

      Die Öffnung war möglich geworden, weil Hamburg die sogenannte Corona-Notbremse des Bundes übernommen hat. Danach dürfen die Außenbereiche von Tierparks und botanischen Gärten wieder öffnen. Es muss jedoch vor dem Besuch ein fester Termin online gebucht und ein negativer Corona-Testnachweis vorgelegt werden. Ein Ticketkauf vor Ort ist nicht möglich, teilte der Tierpark mit. Insgesamt dürfen 4000 Besucher pro Tag den Tierpark besuchen.

      Neuer Quarantäne-Standort für Hamburger Obdachlose

      Am Neuenfelder Fährdeich wird in der dortigen Flüchtlingsunterkunft ein Quarantänestandort für Obdachlose eingerichtet, die mit Corona infiziert sind oder als direkte Kontaktpersonen gelten. Noch diese Woche soll die Einrichtung dafür hergerichtet sein. Aktuell laufen vorbereitende Arbeiten.

      Es ist nach der Holsteiner Chaussee und dem Oehleckerring, die zusammen 218 Plätze haben, der dritte Standort dieser Art in Hamburg und wird zusätzliche 84 Plätze anbieten. Die Einrichtung der dritten Quarantänestation sei notwendig geworden, heißt es in einem Schreiben der Sozialbehörde, weil die beiden anderen Standorte „zunehmend ausgelastet“ seien. Vor der Belegung wird ein Zaun gezogen, um die Einhaltung der Quarantäne zu garantieren. Zusätzlich wird ein Wachdienst eingerichtet.

      Laut Sozialbehörde ist die Maßnahme zunächst auf drei Monate begrenzt. Die örtliche CDU übte Kritik, weil die Anwohner in der Umgebung nicht über die anstehende Nutzungsänderung informiert wurden.

      Corona-Regeln: Wildgehege Klövensteen bleibt geschlossen

      Laut den neuen Corona-Regeln, die der Senat am Freitag verkündet hatte, hätte Altonas Wildpark öffnen dürfen – das Bezirksamt Altona hat nun jedoch dagegen entschieden. Das Wildgehege Klövensteen samt seiner Waldschule bleibe weiterhin geschlossen, teilte das Bezirksamt mit.

      Trotz der Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen bleibt das Wildgehege Klövensteen im Hamburger Westen vorerst geschlossen (Archivbild).
      Trotz der Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen bleibt das Wildgehege Klövensteen im Hamburger Westen vorerst geschlossen (Archivbild). © picture alliance/dpa/Jonas Walzberg

      Im Falle einer Öffnung hätten sämtliche Besucher sich online für ein bestimmtes Zeitfenster anmelden und registrieren müssen. Mitarbeiter des Wildparks hätten zudem vor Ort kontrollieren müssen, ob ein negatives Testergebnis vorliegt. Dies sei dem Bezirksamt Altona aus Kapazitätsgründen nicht möglich.

      Der Hamburger Tierpark Hagenbeck öffnet hingegen bereits am Mittwoch seine Außenbereiche.

      Exklusive Test-Kits für Handwerksbetriebe bei Budni

      Der Hamburger Drogeriemarkt Budnikowsky hält exklusiv für Hamburger Handwerksbetriebe Selbsttest-Kits zurück. Über ein Bestellportal könnten Betriebe diese bei dem Drogeriemarkt bestellen und in 15 Filialen abholen, teilte die Handwerkskammer Hamburg mit.

      „Das Angebot so genannter Selbst- oder Laientest-Kits reicht schon heute nicht für alle Betriebe aus – und es könnte in nächster Zeit noch knapper werden", so der Präsident der Handwerkskammer, Hjalmar Stemmann. Um sicherzustellen, dass Handwerker der Testpflicht nachkommen und weiter arbeiten können, habe sich die Kammer um eine "zuverlässige Quelle" bemüht.

      "Gerade im Frühjahr stehen viele Infrastruktur- sowie Renovierungs- und Baumaßnahmen an, die nicht ins Stocken geraten dürfen", ergänzte Christoph Wöhlke, Geschäftsführer bei Budnikowsky. "Hierfür leisten wir gern unseren Beitrag, indem wir uns um die Beschaffung, Logistik, Bevorratung und Verkaufsorganisation der benötigten Mitarbeitertests kümmern.“

      Lesen Sie auch: Corona-Schnelltests geben in Hamburg oft falschen Alarm

      Corona-Ausbruch in Hamburger Obdachlosenunterkunft

      Erneut ist es in einer Hamburger Obdachlosenunterkuft offenbar zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nach Abendblatt-Informationen wurde am Vormittag die Übernachtungsstätte Pik As in der Hamburger Neustadt evakuiert. Einige Obdachlose seien geflüchtet, bevor sie verlegt werden konnten.

      In der Hamburger Obdachlosenunterkunft Pik As in der Neustadt haben sich mehrere Personen mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild).
      In der Hamburger Obdachlosenunterkunft Pik As in der Neustadt haben sich mehrere Personen mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild). © picture alliance /Markus Scholz/dpa

      Die Verlegung erfolgt laut Sozialbehörde im Rahmen eines Ringtausches. Zuvor hatte es in allen vergleichbaren Wohnunterkünften in Hamburg Corona-Testungen gegeben. Sie seien eine Vorbereitung für Impfungen mit dem Präparat von Johnson & Johnson, das kurzfristig in Hamburg zur Verfügung stehen und an Obdachlose verimpft werden soll.

      „Je nach Ergebnis werden die Bewohner nun auf verschiedene Einrichtungen verteilt“, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. So werden alle Bewohner, die negativ getestet wurden, in der Friesenstraße untergebracht, andere Einrichtungen werden zu Quarantäne-Standorten.

      Auch im Pik As hatte es positive Testungen gegeben. Wie viele Bewohner der Einrichtung positiv auf Corona getestet wurden, konnte die Sozialbehörde nicht sagen. Nach Abendblatt-Informationen wurden 19 Personen in die Einrichtung Schmiedekoppel verlegt und unter Quarantäne gestellt. Sie sollen engen Kontakt zu einem Infizierten gehabt haben.

      Am Sonntag vor einer Woche hatte es bereits einen größeren Corona-Ausbruch in einer Obdachlosenunterkunft an der Friesenstraße in Hammerbrook gegeben.

      Zweite Auflage von Hamburger Soli-Festival mit rund 20 Promis

      Erst ein Festivalticket kaufen und dann doch nicht vor einer echten Bühne stehen und abrocken? Vor Monaten war das noch undenkbar, heutzutage ist das ein ausgeklügeltes Konzept, um Künstlern endlich wieder eine Bühne, Zuschauern endlich wieder Unterhaltung bieten und die Kulturszene finanziell unterstützen zu können. In Hamburg geht deshalb das Erfolgsfestival „Einer kommt, alle machen mit“ in seine nächste Runde.

      Am 12. Mai sind mehr als 20 bekannte Musiker, Schauspieler, Autoren, Köche und Künstler auf den verschiedensten Bühnen der Stadt Teil einer langen Show. So werden unter anderem Sängerin und Moderatorin Ina Müller, Schauspieler Bjarne Mädel, Fernsehkoch und Gastronom Tim Mälzer, Moderator und Autor Eckart von Hirschhausen, Komiker Torsten Sträter, Fußballkenner Arnd Zeigler, Sänger Heinz Rudolf Kunze, Komiker Oliver Kalkofe und Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel dabei sein.

      Allerdings spielen, lesen und singen sie vor leeren Sitzreihen. Denn ihr Publikum sitzt coronagerecht vor den Laptops, Mobiltelefonen und Tabletts. Der Vorverkauf für das Streaming-Festival sei gut angelaufen. Die Veranstalter, der Verein MenschHamburg mit Gründer Lars Meier, hoffen dennoch auf deutlich mehr. Die einzelnen Teile der Solidaritätsshow werden vor dem 12. Mai aufgenommen. Wer ein Ticket gekauft hat, kann das Programm dann zwei Wochen lang daheim anschauen.

      "Einer kommt, alle machen mit" – das Livekonzert im Juni 2020:

      Livekonzert: "Einer kommt, alle machen mit"

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        Hamburger Impfzentrum bekommt 270.000 Dosen bis Juni

        Das Hamburger Impfzentrum bekommt in den nächsten Wochen deutlich mehr Impfstoff. So werden für die erste Maiwoche 53.000 Impfdosen von Biontech, Astrazeneca und Moderna erwartet, wie die Sozialbehörde sagte. In den Wochen darauf sollen pro Woche rund 54.200 Impfdosen von Biontech und Moderna eintreffen. Von Astrazeneca hatte es zunächst noch keine Lieferankündigung gegeben. Damit stehen fast 270.000 Impfdosen der verschiedenen Hersteller bis Anfang Juni zur Lieferung an das Impfzentrum an. Hinzu kommen noch die Lieferungen an die niedergelassenen Ärzte.

        Hochbetrieb im Hamburger Impfzentrum an den Messehallen: Die Sozialbehörde kündigte einen Impfsegen schon für Mai an (Archivbild).
        Hochbetrieb im Hamburger Impfzentrum an den Messehallen: Die Sozialbehörde kündigte einen Impfsegen schon für Mai an (Archivbild). © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

        „Es handelt sich um eine deutliche Ausweitung - allerdings ist diese auch erforderlich, schon um die anstehenden Zweitimpfungen zu bedienen“, sagte Behördensprecher Martin Helfrich. Aufgrund der vielen Erstimpfungen in Hamburg in den vergangenen Wochen stehen nun bald die Zweitimpfungen an.

        Das Impfzentrum sei derzeit gut ausgelastet und könne nun mit voller Kapazität betrieben werden. Für diese Woche seien noch einige Termine frei. „Wer heute einen Impftermin bucht, wird dabei keine Verfügbarkeitsprobleme erleben und sehr zeitnah einen Impftermin noch in dieser Woche erhalten.“ Bereits für diese Woche hatte die Sozialbehörde 56.000 Termine im Impfzentrum freigeschaltet.

        Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

        • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
        • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
        • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
        • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
        • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
        • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

        Dauercamper sind Gewinner der Corona-Pandemie

        Die Nachfrage nach Dauercampingplätzen in Niedersachsen ist größer als das Angebot. Die Situation hat sich wegen der Corona-Pandemie verschärft, die Wartelisten sind lang. Dauercamper werden wie Ferienhausbesitzer behandelt und sind – anders als Touristen – derzeit willkommen. „Die aktuelle Nachfrage ist enorm, wir haben Anfragen ohne Ende“, sagte Julia Staarmann, 2. Vorsitzende des Verbandes der Campingplatzunternehmer Niedersachsen.

        Die Nachfrage nach Dauercampingplätzen in Niedersachsen ist größer als das Angebot. Die Situation hat sich wegen der Corona-Pandemie noch verschärft.
        Die Nachfrage nach Dauercampingplätzen in Niedersachsen ist größer als das Angebot. Die Situation hat sich wegen der Corona-Pandemie noch verschärft. © picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

        Im Ferien- und Erlebnispark Alfsee im Landkreis Osnabrück, wo Staarmann arbeitet, sind etwa 380 von 750 Standplätzen ganzjährig vermietet. Aus Altersgründen habe es einige Wechsel gegeben. Hinzu kommen Saisonstellplätze bei einer Anmietung von mindestens sechs Monaten, deren Mieter ebenfalls anreisen dürfen. Viele Betreiber - vor allem an der Nordsee - schließen ihre Anlagen im Winter und vermieten bei Wiedereröffnung auch für die ganze Saison.

        Bis mindestens zum 9. Mai ist Tourismus nicht erlaubt. Im vergangenen Jahr wurde eine 50-Prozent-Belegung im Mai erlaubt, das steigerte sich bis zur vollen Auslastung Ende Juni.

        Weil hofft auf Urteil über Ausgangssperren

        Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bewertet die nun vielerorts geltenden nächtlichen Ausgangsbeschränkungen kritisch und hofft auf eine schnelle Klärung der Rechtslage vor Gericht. „Es wäre gut, wenn das Bundesverfassungsgericht diese Frage möglichst bald klärt“, sagte der SPD-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“. Die Bundesregierung habe sich mit ihrer Notbremse bei einer bestimmten Inzidenz für einen Automatismus entschieden. Das sei bei einer so harten Grundrechtseinschränkung nicht unproblematisch.

        Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bewertet nächtliche Ausgangsbeschränkungen kritisch (Archivbild).
        Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bewertet nächtliche Ausgangsbeschränkungen kritisch (Archivbild). © picture alliance/Flashpic/Jens Krick

        Nach der sogenannten Notbremse gelten Ausgangsbeschränkungen von 22 Uhr bis 5 Uhr. Joggen und Spaziergänge sind bis Mitternacht erlaubt, allerdings nur alleine. Die Maßnahmen greifen, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner – in einer Stadt oder einem Landkreis drei Tage lang über 100 liegt.

        Zum Start der Notbremse sind beim Bundesverfassungsgericht zahlreiche Eilanträge und Verfassungsbeschwerden eingegangen. Allein am Donnerstag und Freitag wurden rund zwei Dutzend Verfahren registriert, die sich gegen das verschärfte Infektionsschutzgesetz richteten – und es gehe laufend mehr ein, sagte ein Gerichtssprecher in Karlsruhe auf Anfrage. Der überwiegende Teil der Klagen richtet sich demnach gegen das gesamte Maßnahmenpaket.

        Campingplätze sehnen trotz Dauercampern Öffnung herbei

        Auch wenn sich die Zahl der Dauercamper auf den Plätzen im Norden im Frühling nach und nach erhöht, sehnen sich die Betreiber nach einer generellen touristischen Öffnung. Die Dauerplatzerlöse können das Geschäft nicht tragen.

        Sie machen nach Angaben von Malte Riechey, Geschäftsführer des Campingplatzes Wulfener Hals auf Fehmarn, nur etwa zehn Prozent der Gesamterlöse aus. „Wir brauchen händeringend unsere Gäste.“ Der Geschäftsführer verweist auf strenge Hygienemaßnahmen, große Abstände und den beständigen Wind, der um die Wohnwagen streicht.

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        Schleswig-Holstein: Inzidenz stagniert

        Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein in der zurückliegenden Woche auf ähnlichem Niveau geblieben. Am Sonntag lag sie bei 74, nach 75,9 am Vortag. Am Sonntag vor einer Woche hatte der Wert im Land bei 72 gelegen. Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche unter 100 liegt.

        Die kritische Schwelle von 100 bei der Inzidenz überschritten den Angaben zufolge zwei Kreise: Stormarn mit 106,5 und Pinneberg mit 111,0. Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Plön (36,5) und Nordfriesland (38,0). Auch der Kreis Schleswig-Flensburg (41,8) sowie die Städte Flensburg (41,0) und Neumünster (46,1) lagen unter dem Wert von 50.

        Für das Land wurden am Sonntag 120 bestätigte Neuinfektionen seit dem Vortag gemeldet. Eine Woche zuvor waren es 138. 176 Corona-Patienten werden momentan in Kliniken behandelt, das sind drei mehr als am Vortag. 46 – einer weniger als am Vortag – liegen auf der Intensivstation. 30 werden beatmet, zwei weniger als am Sonnabend. Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen beträgt 1497 (plus 1). Am Wochenende liegen die Zahlen erfahrungsgemäß etwas niedriger, weil dann weniger getestet wird.

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        Niedersachsen: Impfungen für über 60-Jährige möglich

        In Niedersachsen können sich seit Montag Menschen über 60 Jahre für eine Corona-Impfung mit Astrazeneca anmelden. Wie viele solcher Impfungen möglich seien, konnte das Sozialministerium in Hannover zunächst nicht mitteilen. Das hänge unter anderem davon ab, wie viele Dosen bei dem vergangenen Impfwochenende verteilt worden seien. Dazu wolle man am Montag Bilanz ziehen, sagte eine Sprecherin.

        Das Impfportal des Landes war am Montagmorgen wegen einer Anpassung zunächst nicht erreichbar. An der Hotline vertröstete eine automatische Ansage Anrufer auf später.

        Derzeit werden in Niedersachsen Menschen der Priorisierungsgruppe zwei geimpft. Das sind Menschen zwischen 70 und 80 Jahren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und das Personal in Grundschulen und Kitas. Voraussichtlich werde die Impfung dieser Gruppe mit dem April abgeschlossen, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag dem Sender NDR Info. Im Mai komme die Priorisierungsgruppe drei aller Menschen zwischen 60 und 70 Jahren an die Reihe.

        Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag.