Hamburg. Überblick: Grenzwert-Achterbahn in Schleswig-Holstein. Rabe prüft Spielraum für weitere Öffnung der Schulen. Viele Tote in Hamburg.
In Hamburg wird es auch weiterhin strengere Corona-Regeln geben als in anderen Orten der Bundesrepublik. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat den strikten Kurs der Hansestadt verteidigt und am Freitag die neuen Maßnahmen verkündet. Die Ausgangssperre besteht in Hamburg weiterhin von 21 Uhr bis 5 Uhr.
Im Öffentlichen Nah- und Fernverkehr sowie beim Friseur gilt nun eine FFP2-Maskenpflicht. Für die Hamburger Altenheime gelten von Sonnabend an hingegen gelockerte Kontaktbeschränkungen, vollständig geimpfte Bewohner dürfen sich untereinander wieder ohne Maske und Mindestabstand treffen.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 24. und 25. April:
- Schleswig-Holstein: Inzidenz bleibt auf gleichem Niveau
- Bundes-Notbremse in Stormarn und Lauenburg: Polizei zieht Bilanz
- Maskenverweigerer beißt Sicherheitsdienst am Hauptbahnhof
- Behörde kündigt Impfstoff-Segen für Hamburg schon im Mai an
- Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt
- Inzidenz über 300: Das sind die Corona-Hotspots im Norden
- Ausgangssperre: Groß angelegte Verkehrskontrolle
- Zwei Kreise in Schleswig-Holstein weiter über 100
- Piks durchs Autofenster: Impfwochenende in Niedersachsen
- Senat: Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch
- Polizei Hamburg sprengt Corona-Party in Moorfleet
- Mecklenburg-Vorpommern wirft Urlauber raus
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Schleswig-Holstein: Inzidenz stagniert
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein in der zurückliegenden Woche auf ähnlichem Niveau geblieben. Am Sonntag lag sie bei 74, nach 75,9 am Vortag. Am Sonntag vor einer Woche hatte der Wert im Land bei 72 gelegen. Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche unter 100 liegt.
Die kritische Schwelle von 100 bei der Inzidenz überschritten den Angaben zufolge zwei Kreise: Stormarn mit 106,5 und Pinneberg mit 111,0. Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Plön (36,5) und Nordfriesland (38,0). Auch der Kreis Schleswig-Flensburg (41,8) sowie die Städte Flensburg (41,0) und Neumünster (46,1) lagen unter dem Wert von 50.
Für das Land wurden am Sonntag 120 bestätigte Neuinfektionen seit dem Vortag gemeldet. Eine Woche zuvor waren es 138. 176 Corona-Patienten werden momentan in Kliniken behandelt, das sind drei mehr als am Vortag. 46 – einer weniger als am Vortag – liegen auf der Intensivstation. 30 werden beatmet, zwei weniger als am Sonnabend. Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen beträgt 1497 (plus 1). Am Wochenende liegen die Zahlen erfahrungsgemäß etwas niedriger, weil dann weniger getestet wird.
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Bundes-Notbremse in Stormarn und Lauenburg: Polizei zieht Bilanz
Die Polizei hat nach dem ersten Wochenende mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn eine positive Bilanz gezogen. In beiden Kreisen seien nur vereinzelt Personen angetroffen worden und insgesamt habe es nur wenige Verstöße gegeben, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Die meisten Menschen hätten sich einsichtig gezeigt. Da es das erste Wochenende mit verschärften Regeln war, sei es bei mündlichen Verwarnungen geblieben.
In beiden Kreisen greift die neue bundeseinheitliche „Notbremse“. Diese greift, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz (Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner) an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Schwelle von 100 überschreitet. Dann gelten dort ab dem übernächsten Tag schärfere Maßnahmen. Sie werden gelockert, wenn dieser Wert an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unterboten wird - dann treten die Auflagen am übernächsten Tag wieder außer Kraft.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Kreis Stormarn am Sonnabendabend nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 111,4. Im Kreis Herzogtum Lauenburg lag der Wert mit 94,9 erstmal seit Tagen wieder unter 100. Sollten die Zahlen weiterhin unter 100 bleiben, wäre nach Kreisangaben aufgrund der Geltungsdauer der Maßnahmen der frühestmögliche Termin für die Aufhebung der 2. Mai.
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Maskenverweigerer beißt Sicherheitsdienst am Hauptbahnhof
Am späten Sonnabend gegen 22.30 Uhr hat ein 27-Jähriger vor dem Hamburger Hauptbahnhof laut Polizeiangaben "laut herumgeschrien". Als Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) den Mann ermahnten und auf seine fehlende Mund-Nasen-Bedeckung ansprachen, fing er an, die Mitarbeiter zu beleidigen. Der Pöbler wurde aus dem Bahnhof geschoben. Plötzlich biss der 27-Jährige in den Unterarm einer der beiden Sicherheitsbediensteten.
Nun wurde die Bundespolizei hinzugezogen. Auch den Beamten gegenüber zeigte sich der Mann ausgesprochen aggressiv und ließ sich nicht beruhigen, sodass ihm Handfesseln angelegt werden mussten. Er wurde dem Bundespolizeirevier Hamburg-Hauptbahnhof zugeführt. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,2 Promille.
Da sich der 27-Jährige weiterhin nicht beruhigen ließ, wurde er in die Gewahrsamszelle gesperrt. Nachdem sich der Mann nach einiger Zeit wieder beruhigt hatte, konnte er wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Gegen ihn wurde unter anderem ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.
Behörde kündigt Impfstoff-Segen für Hamburg schon im Mai an
Im Mai erwartet die Hamburger Sozialbehörde einen wahren Impfstoffsegen für die Hansestadt: Allein für das Impfzentrum in den Messehallen werden bis zur 22. Kalenderwoche 193.000 Impfdosen von Biontech und 74.400 Dosen des Herstellers Moderna erwartet.
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Bereits für die kommende Woche werden jetzt 56.000 Termine im Impfzentrum freigeschaltet – sie sind derzeit noch sehr kurzfristig zu buchen.
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Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt
Am Sonntag hat die Sozialbehörde 314 Corona-Neuinfektionen in Hamburg gemeldet. Das sind 76 mehr Fälle als am Sonnabend (238 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Sonntag mit 297 etwas weniger Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und steigt leicht auf 117,2 (Vortag: 116,3) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
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Mitarbeiterin soll Impfstoff durch Kochsalzlösung ausgetauscht haben
Eine Mitarbeiterin in dem niedersächsischen Impfzentrum Friesland soll in sechs Fällen Biontech-Impfstoff durch eine Kochsalzlösung ausgetauscht haben. Die Frau gebe an, eine zu Boden gefallene Ampulle damit ersetzt zu haben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Für die mit der Kochsalzlösung geimpften Personen bestehe keine Gesundheitsgefährdung. Es seien Ermittlungen gegen die Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Jeverland wegen eines möglichen Körperverletzungsdeliktes aufgenommen worden.
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Die Frau habe am Sonnabend einer Kollegin von dem drei Tage zurückliegenden Vorfall erzählt. Der Polizei sagte die Verdächtige, sie habe die Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen, um über die heruntergefallene Ampulle nicht zu informieren. Der Landkreis sucht jetzt die möglicherweise Betroffenen, die am Mittwoch (21.4.) bis mittags geimpft wurden.
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Corona-Hotspots im Norden: Hier liegt die Inzidenz über 300
In den niedersächsischen Corona-Hotspots ist die Infektionslage weiterhin sehr angespannt. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts lag die Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Vechta am Sonntagmorgen bei 343,1 - dies war der fünfthöchste Wert bundesweit. Die Stadt Salzgitter hatte eine Inzidenz von 309,7 - so viele Menschen pro 100 000 Einwohner steckten sich binnen einer Woche an.
Insgesamt wurden in Niedersachsen 1194 neue Corona-Infektionen im Vergleich zu Vortag gemeldet. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag bei 111,6. Damit stand das Land besser da als der Bundesdurchschnitt. Nur in Schleswig-Holstein (76,0) und Hamburg (102,8) wurden geringere Werte registriert.
In Niedersachsen greifen seit Sonnabendabend die verschärften Regeln der Bundesnotbremse. In Hannover waren am späten Samstagabend noch viele Menschen eilig auf dem Weg nach Hause. Bei den neuen Regelungen gelten die Zahlen des RKI, nicht mehr die Daten des Landesgesundheitsamtes.
Ausgangssperre: Polizei Hamburg überwacht Einhaltung
Die Polizei Hamburg überprüfte am späten Sonnabend die Einhaltung der Ausgangssperre auch mit groß angelegten Verkehrskontrollen: Auf der Kennedybrücke haben die Beamten den Verkehr in beide Richtungen gesperrt und kontrollieren alle Autofahrer darauf, ob sie trotz geltender Ausgangsbeschränkung noch unterwegs sein dürfen.
162 Fahrzeuge mit über 200 Insassen wurden gestoppt. „Der überwiegende Teil der Autofahrer war auf dem Weg zur Arbeit oder kam von der Arbeit“, so Polizeisprecher Thilo Marten. In 28 Fällen wurde eine Ordnungswidirgkeitsanzeige wegen des Verstoßes gegen due Ausgangssperre gefertigt.
Am Freitag hatte die Polizei rund um die Alster zunächst die Maskenpflicht und später auch die Ausgangssperre überprüft. Dabei wurden zwischen 17 Uhr und Mitternacht 43 Verstöße festgestellt.
Gemäß der aktuellen Corona-Verordnung des Landes und der sogenannten Bundes-Notbremse darf man sich in Hamburg derzeit zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nur außerhalb der eigenen Wohnung aufhalten, wenn triftige Gründe vorliegen oder man – allein und begrenzt bis um Mitternacht – Sport treibt.
Corona in Schleswig-Holstein: Diese Kreise liegen weiter über 100
Corona-Achterbahn in Schleswig-Holstein: Nachdem am Freitagabend gleich vier Landkreise über der Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lagen, sind es mit Stand vom Sonnabend erneut nur zwei: In Stormarn, das seit mehreren Tagen über dem Grenzwert liegt, verfestigen sich die hohen Infektionszahlen, der Hamburger Nachbarkreis meldet eine Inzidenz von 111,4.
Der Kreis Herzogtum Lauenburg, in dem seit heute ebenfalls die Regeln der Bundes-Notbremse gelten, ist vorerst wieder unter 100 gesunken und meldete am Abend 94,9. Dafür hat der Kreis Pinneberg, der zuletzt zumeist knapp unter der Marke lag, nun zum zweiten Mal in Folge eine zu hohe Inzidenz gemeldet: 109,8.
Sollte auch am Sonntag ein dreistelliger Wert gemeldet werden, müsste die Bundes-Notbremse auch dort in Kraft treten. Für Lauenburg hat die gesunkene Inzidenz vorerst keine positiven Auswirkungen: Die Notbremse kann erst aufgehoben werden, wenn die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100 liegt.
Landesweit stagnieren sowohl die Inzidenz (75,9 nach 75,8 am Freitag) und die Zahl der Covid-19-Patienten im Krankenhaus (gleichbleibend 173, davon 47 auf Intensivstationen). Auch die Zahl der Toten stieg nicht weiter an und liegt weiter bei 1496 seit Pandemie-Beginn.
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Piks durchs Autofenster: Impfwochenende in Niedersachsen
Ein Drive-in-Impfen in Hildesheim (Niedersachsen) hat am Sonnabend guten Zuspruch gefunden. Dort sollten am Wochenende 1080 über 70-Jährige mit Astrazeneca geimpft werden, sagte eine Sprecherin des Landkreises. Auto auf Auto rollte an die drei Zelte auf dem Gelände des Helios-Klinikums, wo es für Fahrer oder Beifahrer den Piks gegen das Coronavirus in den Oberarm gab.
Für die Aktion sei es gelungen, zusätzliche Impfdosen aufzutreiben, sagte die Sprecherin. In der ablaufenden Woche seien im Landkreis Hildesheim erstmals mehr als 10 000 Dosen gespritzt worden. „Wir haben jetzt einen richtigen Schub bekommen.“
Das Autofahrer-Impfen gehört zu dem Impfwochenende in Niedersachsen, an dem insgesamt 70 000 Dosen verteilt werden sollen. Das ist doppelt so viel, wie die 50 Impfzentren des Landes an den vorangegangenen Wochenenden verabreicht haben. Damit soll zum einen eine Delle ausgeglichen werden nach dem Stillstand vieler Impfzentren über Ostern. Auch sollen Bestände von Astrazeneca abgebaut werden.
Knust streamt HAFENGEBURTSTAG@HOME
Am kommenden Donnerstag, den 29. April, ist im Hamburger Knust ein "Shantyabend der Extraklasse" geplant. Drei Bands aus drei musikalischen Welten haben sich über typische Seemannslieder hergemacht und werden diese neu interpretieren.
Die „Los Shanty Brothers & Sister“ haben sich dafür auf eine Verbindung von "Shantys & Blues“ ausgedacht und werden Klassiker wie den „Wellermann“ mit Bo Diddleys „Who do you love“ verbinden, wie der Veranstalter mitteilt. Stephanie Lottermoser widmet sich der neu Erfundenen Rubrik des „Seefrauen-Jazz“ - und interpretiert ein für sie ganz neues Genre in ihrer Art. Das Knust überträgt die Veranstaltung ab 20 Uhr im Livestream.
Zum Schluss werden alle drei Bands gemeinsam die „Knust-Hamburg-Shanty-Allstar-Crossover-Band gründen“. Der Stream ist kostenfrei , das Knust bittet jedoch um "großzügige Spenden an der virtuellen Bar", die dann an die Künstler gehen.
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Inzidenz sinkt deutlich – aber viele Todesfälle
Die Hamburger Sozialbehörde hat am Sonnabend 238 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 123 weniger Fälle als am Freitag (361 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Sonnabend mit 402 ebenfalls noch deutlich mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt weiter ab auf 116,3 (Vortag: 124,9) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Bereits seit mehr als einer Woche nimmt die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich ab in Hamburg. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Inzidenz auf anderer Berechnungsgrundlage für Hamburg mit 105,0 an. Das ist der im Ländervergleich zweitniedrigste Wert nach Schleswig-Holstein (75,8).
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 70.163 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 60.800 als genesen.
Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 295 (Stand: 23. April). 113 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 23. April), und damit sieben weniger als am Vortag. 91 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI erhöhte sich die Zahl der Todesfälle in Hamburg um neun auf 1456 (Stand: 23. April).
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Corona: Warum ist Hamburg strenger als der Bund?
In Hamburg wird es auch weiterhin strengere Corona-Regeln geben als anderswo in Deutschland. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) begrüßte am Freitag zwar die einheitlichen Bundesvorgaben. Zugleich aber kritisierte er Details der Gesetzesänderung. „Leider hat der Bundestag die Vorgaben der Ministerpräsidentenkonferenz und die in Hamburg geltenden Regelungen zur Ausgangsbeschränkung im letzten Moment abgeschwächt“, so Tschentscher. „Die Ausgangssperre wurde auf 22 Uhr verschoben, und es wurde Click &Meet ermöglicht.
In dieser kritischen Lage ist das nicht vertretbar, deswegen wird Hamburg diese Lockerungen nicht umsetzen. Der späte Eintritt der Ausgangssperre gefährdet die Wirkung.“ In Hamburg gelte daher weiterhin eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Durch die Bundesvorgabe wird diese noch verschärft: Sport allein im Freien ist nur noch bis 24 Uhr erlaubt. Statt des Systems Click & Meet bleibt es für den Handel bei Click & Collect, es darf also lediglich Ware bestellt und abgeholt werden. Bei der Bewertung der Infektionslage werde Hamburg sich weiter an den eigenen, durchweg höheren Inzidenzwerten orientieren und nicht an denen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Vor Lockerungen müsse man nach Hamburger Werten „stabil“ bei einer Inzidenz unter 100 liegen, so der Bürgermeister. Am Freitag lag dieser Wert bei 124,9.
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Tschentscher begründete den relativ strengen Kurs damit, dass die Hamburger Vorgaben wirksam seien und die Inzidenz deutlich gesenkt hätten. Zum anderen habe sich gezeigt, wie negativ sich frühe Lockerungen auswirkten. Bayern liege bei einer Inzidenz von über 180, und das Saarland habe mit seinem Konzept der Schnelltestlockerungen sehr schnell einen Sprung der Inzidenz von 80 auf über 150 zu verzeichnen gehabt, so Tschentscher. „Sie werden Verständnis dafür haben, dass ich diese Entwicklung für Hamburg nicht wünsche.“
Senat: Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch
Corona-Schnelltests geben nach einer ersten Bilanz des Hamburger Senats häufig falschen Alarm. In den drei Wochen vom 22. März bis zum 11. April seien den Gesundheitsämtern 2035 positive Schnelltestergebnisse gemeldet worden, berichtete der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Die folgenden PCR-Tests hätten aber nur 68,5 Prozent der Fälle bestätigt. „Somit lag die Rate der falsch positiven Schnelltestergebnisse bei 31,5 Prozent“, heißt es in der Senatsantwort.
Inzwischen werden in Hamburg wöchentlich mehrere hunderttausend Schnelltests gemacht. Wie viele es genau sind, kann der Senat nicht sagen: „Ein vollständiges Monitoring aller in der Stadt durchgeführten Schnelltests über die Testzentren hinaus ist aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen auch privatwirtschaftlichen und anderen Bereichen, die diese Tests durchführen, nicht umsetzbar.“ Es sei aber sichergestellt, dass positive Testergebnisse den Gesundheitsämtern aus allen Bereichen zur Verfügung gestellt werden. Schnelltests werden in der Regel unter Anleitung von geschultem Personal gemacht.
Der sozialpolitsche Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Grutzeck, forderte den Senat auf, wöchentlich detaillierter über das Testgeschehen zu berichten. Dazu gehörten Angaben zur Zahl der Schnelltests und der PCR-Tests, die infolge positiver Schnell- und Selbsttestergebnisse gemacht wurden. „Natürlich geht mit der Pandemie eine große Verunsicherung der Bürger einher. Umso wichtiger ist es, dass der Senat durch klare Kommunikation Sachverhalte erklärt“, betonte Grutzeck.
Seit dem 8. März können Hamburger mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest machen. Seit dem 6. April müssen sich Schüler und Lehrer im Präsenzunterricht mindestens zweimal pro Woche testen lassen. Auch ein Friseurbesuch in Hamburg ist seitdem nur nach einem Schnelltest möglich.
Senator Rabe prüft Spielräume für weitere Öffnung der Schulen
Schulsenator Ties Rabe (SPD) macht Eltern, Lehrern und Schülern, die sich eine weitere Öffnung der Schulen wünschen, vorsichtig Hoffnung. Eine Öffnung werde in jedem Fall möglich sein, wenn die Inzidenzzahlen stabil auf einem niedrigen Niveau von unter 100 liegen. „Ob es darüber hinaus Spielräume gibt, einzelne Klassenstufen auch bei höheren Inzidenzwerten wieder in die Schule zu lassen, wird derzeit geprüft“, sagte Rabe.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Vorrangig gehe es dabei um die Klassenstufen fünf und sechs. Der Schulsenator reagierte damit auf einen Vorstoß der Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien und Studienseminare (VLHGS). Danach sollen möglichst alle Jahrgänge bis zu den Sommerferien Zeiträume für den Wechselunterricht erhalten, wobei möglichst jeweils zur gleichen Zeit ein Drittel der Schüler in die Schule kommen sollte. Bei einer Inzidenz von 165 müssen die Schulen komplett geschlossen werden.
Asklepios-Kliniken: Ärzte warnen vor Verzögerung von Krebsbehandlungen
Ärzte des Tumorzentrums der Hamburger Asklepios-Kliniken haben vor einer Verzögerung von Krebsbehandlungen gewarnt. „Bei allen immer noch notwendigen Maßnahmen gegen die Corona-Infektion dürfen wir nicht die anderen schwer erkrankten Patienten aus dem Blick verlieren“, sagte der Medizinische Vorstand des Tumorzentrums, Prof. Dirk Arnold, laut einer Mitteilung vom Freitag. „Wer aus Angst vor einer Infektion oder um vermeintlich Ressourcen der Kliniken zu schonen eine dringend notwendige stationäre Behandlung vermeidet oder auch nur verzögert, bringt sich in große Gefahr.“
Viele Patienten hätten bereits in der ersten oder zweiten Corona-Welle ihre Therapien hinausgeschoben und ihre eigenen Heilungschancen deutlich verschlechtert. So sei die Zahl der Krebsdiagnosen während der Corona-Pandemie weltweit um 40 Prozent gesunken, wie mehrere Wissenschaftlergruppen festgestellt hätten. Ein anderer Klinikkonzern habe einen Rückgang um zehn bis 20 Prozent verzeichnet. Das wissenschaftliche Institut der AOK beobachte das auch in der zweiten Welle. Da die Krankheit nicht einfach seltener geworden sei, führe man diese Effekte darauf zurück, dass weniger Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wurden oder Patienten den Arztbesuch einfach vermieden.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
„Die damit verbundene Verzögerung einer Diagnosestellung und Behandlung hat für die Betroffenen fatale Folgen“, sagt Prof. Arnold. Manchmal würden Symptome offenbar auch nur verdrängt, was ebenfalls einen Zeitverlust mit sich bringt. Der Asklepios-Konzern ist mit sieben Krankenhäusern der größte medizinische Versorger in Hamburg.
Stromrechnung steigt in der Pandemie
Über die volkswirtschaftlichen Folgekosten der Pandemie gibt es noch keine seriösen Schätzungen. Aber eines steht jetzt schon fest: Wer aktuell im Homeoffice und nicht im Büro arbeitet, hat höhere Stromkosten für den Betrieb des Laptops, Tablets und Druckers. Der städtische Versorger Hamburg Energie hat genauer hingeschaut und nachgerechnet. Das Ergebnis: Ein Drei-Personen-Haushalt in der Stadt hat 2020 rund 150 Kilowattstunden mehr verbraucht. Aus 35.000 Stichproben hat sich nach Angaben des Unternehmens ergeben, dass der Stromverbrauch 2020 gegenüber 2019 in Hamburgs Privathaushalten um gut vier Prozent zugelegt hat. Anstatt 3500 Kilowattstunden benö- tigte ein durchschnittlicher Haushalt somit etwa 3650 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei einem Preis von 32 Cent pro Kilowattstunde waren das Mehrkosten von 48 Euro.
Tipps zum Stromverbrauch im Homeoffice
Tipps zum Stromverbrauch im Homeoffice
Während der Corona-Krise arbeiten viele Menschen im Homeoffice. Das treibt auch die Stromkosten zu Hause in die Höhe. Die Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps, um den Stromverbrauch zu senken und so Ressourcen und Geld zu sparen.
- Der Computer: Bauart und Leistungsfähigkeit beeinflussen den Stromverbrauch erheblich. Ein Standard-Laptop kommt bei einem achtstündigen Arbeitstag auf 0,2 Kilowattstunden, ein Desktop-PC mit vergleichbarer Leistung auf ungefähr das Dreifache. In sechs Wochen Homeoffice ergibt das zwei Euro zusätzliche Stromkosten bzw. sechs Euro für den PC.
- Hoch gerüstete Gaming-PCs sollten nicht über einen längeren Zeitraum im Homeoffice verwendet werden, da deren Leistungsfähigkeit zu einem 70 % höheren Stromverbrauch führen kann.
- In Arbeitspausen sollte jeder PC in den Energiesparmodus versetzt werden. In den Optionen lassen sich genaue Energiespar-Einstellungen vornehmen. Nachts und bei längeren Arbeitspausen sollte der PC ausgeschaltet sein.
- Auch der Stromverbrauch der WLAN-Router lässt sich verringern. So kann bei einigen Modellen die Datenübertragungsfunktionen zeitlich begrenzt und nachts abgeschaltet werden.
- Wer nachts außerdem WLAN-Empfänger (wie PC, Handy, Smart TV) komplett ausschaltet, verringert damit auch den Stromverbrauch des Routers. Gleiches gilt für WLAN-Repeater. Diese erweitern die Reichweite des Funknetzes und kommen deshalb oft in großen Wohnungen oder Häusern zum Einsatz.
- Abschaltbare Mehrfachsteckdosen sind empfehlenswert, da einige elektrische Geräte auch nach der Abschaltung weiter Strom verbrauchen. Durch die Abschaltung der Mehrfachsteckdose wird der unnötige Stand-by-Verbrauch verhindert.
- Sogenannte Master-Slave-Steckdosen schalten selbsttätig weitere Geräte wie etwa PC-Peripherie vom Netz, allerdings haben sie einen Eigenverbrauch. Dieser liegt bei ein bis zwei Watt.
- Rund ums Stromsparen bietet die Verbraucherzentrale Hamburg eine telefonische Beratung an. Kurzauskünfte und Anmeldungen für ausführliche Beratungsgespräche sind möglich über die Hamburger Energielotsen unter der Rufnummer (040) 248 32-250.
Geringere Stromkosten haben hingegen die Firmen. Denn im Rahmen der Untersuchung wurde unter rund 9000 Gewerbetreibenden ein Absinken des Verbrauchs um etwa 2,5 Prozent seit Corona festgestellt. Die Last des Stromverbrauchs hat sich also von den Bürotürmen in der Innenstadt zu den Wohnvierteln hin verschoben. Den Hamburger Privathaushalten dürfte das Ergebnis um so schlechter schmecken, als das die Stromkosten im Bundesvergleich hier ohnehin deutlich höher sind als in vielen anderen Bundesländern, wie eine neue Untersuchung des Vergleichsportals Stromspiegel.de zeigt. Demnach liegt Hamburg mit 1269 Euro Stromkosten im Jahr pro Haushalt an fünfter Stelle. Am teuersten ist die Energie im Saarland (1401 Euro) gefolgt von Schleswig-Holstein (1311 Euro), Rheinland-Pfalz (1291) und NordrheinWestfalen (1276 Euro im Jahr).
Am wenigsten zahlen die Bayern mit 978 Euro. Schaut man auf den Stromverbrauch pro Person und Jahr, dann bewegen sich die Hamburger mit 1286 Kilowattstunden im Mittelfeld. Auch hier wird das Ranking wieder vom Saarland mit 1459 Kilowattstunden Pro-Kopf-Verbrauch angeführt. Am sparsamsten sind die Sachsen mit 1104 Kilowattstunden, gefolgt von den Bayern mit 1112 Kilowattstunden. Angesichts des Ungleichgewichts raten Verbraucherschützer dazu, Strompreise zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln.
Ehrenamtliche Lernpaten für Schüler gesucht
Schulkinder haben seit Beginn der Pandemie zahlreiche Widrigkeiten zu bewältigen: Vor allem fehlt verlässliche individuelle Hilfe im Lernprozess – jemand, der geduldig erklärt, was schwer zu verstehen ist, der Mut zuspricht, wenn etwas nicht gelingen will. Auf sich allein gestellt, droht Schülern bei Misserfolgen leicht eine Abwärtsspirale in Frustration und Demotivation. Um Kinder vor dieser Entwicklung zu bewahren, hat der Hamburger Verein „Zeit für Zukunft“, ergänzend zu seinen Freizeitpatenschaften, das Projekt „Lernen lernen“ ins Leben gerufen, für das neue Lernpatinnen und Lernpaten dringend gesucht werden.
Sie sollen sich dann mit ihrem Schüler per Videokonferenz – für mindestens anderthalb Stunden pro Woche und für mindestens sechs Monate – verabreden. Neben der Vermittlung fachlicher Inhalte sollen die Ehrenamtlichen dazu beitragen, ihrem Schützling Freude am Lernen zu vermitteln und ihn dabei anleiten, das Lernen zu lernen. „Dabei geht es gerade nicht darum, auf jede Frage die richtige Antwort parat zu haben, sondern den Weg dorthin als Teil des Lernens zu begreifen. Unsere Lernpaten schenken ihre Zeit und unterstützen die Mentees bei den Hausaufgaben und Fragen rund um die Schule und das Homeschooling“, sagt Robert Degenhardt, der das neue Programm mitentwickelt hat.
Wer Interesse daran hat, bei dem Programm „Lernen lernen“ mitzumachen, schreibt eine E-Mail an: mitmachen@zeitfuerzukunft.org. Am 29. April gibt es einen Zoom-Infoabend um 19 Uhr (Zoom Meeting-ID: 865 8532 4800 Kenncode: 279441). Weitere Infos: zeitfuerzukunft.org.
Schleswig-Holstein: Jetzt vier Kreise über Grenzwert
Nach Stormarn (106,1) und dem Herzogtum Lauenburg (101,5) liegen seit Freitag auch die Kreise Steinburg (106,9) und Pinneberg (106,6) über dem Grenzwert für die Bundesnotbremse von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Landesweit stieg die Inzidenz leicht auf 75,8, insgesamt wurden 336 neue Corona-Fälle registriert.
Für Steinburg und Pinneberg bleibt das Überschreiten des Grenzwerts zunächst ohne Folgen: Das Regelpaket der Notbremse tritt erst in Kraft, wenn die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei mehr als 100 liegt.
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Die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sank im Vergleich zum Vortag deutlich: Aktuell werden 173 Corona-Fälle in Krankenhäusern im Norden behandelt, 49 von ihnen liegen auf Intensivstationen. Am Vortag waren noch 188 und 56 Fälle gemeldet worden.
Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um einen Fall auf 1496 seit Pandemie-Beginn.
Polizei Hamburg sprengt Corona-Party in Moorfleet
Eine große Corona-Party haben Polizisten in der Nacht zum Freitag auf einem überwiegend von Schaustellern genutzten Platz am Brennerhof aufgelöst. Beamten war bei einer Streifenfahrt laute Musik aus einem großen Zelt aufgefallen. Als die Partygäste die Polizisten bemerkten, flüchteten sie aus verschiedenen Seitenausgängen. Nur die schon ziemlich betrunkenen Teilnehmer der Feier konnten nicht mehr rechtzeitig flüchten.
Weil die Stimmung gegenüber den Beamten schnell recht aggressiv geworden sein soll, rückten weitere Streifenwagen, darunter die Landesreserve der Bereitschaftspolizei, an. Gegen sieben Partygäste wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen die Corona-Verordnung eingeleitet. Sie erwartet jetzt ein Bußgeld.
Insgesamt, so hieß es bei der Polizei, hatten die angetroffenen Personen kein Verständnis für das Einschreiten der Beamten gehabt. Sie sagten, dass Corona für sie kein Thema sei. Am Ende gelang es der Polizei dann doch die Feier ohne größere Probleme aufzulösen.
Mecklenburg-Vorpommern wirft Urlauber raus
Und Tschüs: Wer Mecklenburg-Vorpommern als Urlaubsland oder gar als zweite Heimat entdeckt hat, ist derzeit unerwünscht. Die verschärften Corona-Schutzmaßnahmen sehen vor, dass Zweitwohnungsbesitzer, Dauercamper und Pächter (z.B. Kleingärtner, Bootseigner mit Liegeplatz ohne 1. Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern) das Bundesland bis diesen Freitag bzw. in der Nacht zu Sonnabend zu verlassen haben. Es würden keine Ausnahmeregelungen für dieses Einreiseverbot erteilt, heißt es. Bei Nichtabreise droht ein Bußgeld von 150 bis 2000 Euro.
Die Behörden werden dieses und weitere Verbote kontrollieren, kündigte eine Sprecherin des Schweriner Innenministeriums an. „Um die Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu gewährleisten, sind die Ordnungs- und Gesundheitsämter originär zuständig. Unterstützt werden diese Behörden regelmäßig durch die Landespolizei u.a. durch stationäre und mobile Kontrollen, um den touristischen Reiseverkehr zu unterbinden. Zudem wird die Einhaltung der Corona-Maßnahmen auch mobil während der Streifentätigkeit überprüft“, sagte die Sprecherin am Freitag dem Abendblatt.
Vorerst bis zum 11. Mai darf nur man nur nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen, wer seinen Hauptwohnsitz in dem Bundesland hat oder seine Kernfamilie besucht. Tagestourismus und sonstige touristische Reisen sind untersagt. Nach Angaben des Innenministerium wurden seit dem 16. April insgesamt 1936 Fahrzeuge bzw. 2833 Reisende an der Landesgrenze zu benachbarten Bundesländern kontrolliert. 119 Fahrzeugführern bzw. 191 Reisenden wurde die Einreise in das Land MV aufgrund geltender Bestimmungen verwehrt, sagte die Sprecherin des Innenministeriums dem Abendblatt.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag.