Hamburg. Der Überblick: Günther will Corona-Regeln in Schleswig-Holstein lockern. Diese Regeln gelten für Abiturprüfungen in Hamburg.

Die Corona-Zahlen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sinken – die Inzidenzen befinden sich deutlich unter dem Wert von 100. Jedoch sind die Krankenhäuser ausgelastet: Auf den Intensivstationen müssen weiterhin schwer Erkrankte beatmet werden, fast täglich meldet das Robert-Koch-Institut für Norddeutschland Dutzende weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.

In Hamburg hat die Schulbehörde derweil die neuen Bedingungen festgelegt, unter denen Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfungen für das Abitur, den MSA und den ESA ablegen sollen.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 5. Februar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Virusmutation in zwei Betrieben in Bremerhaven nachgewiesen

Corona-Ausbrüche in zwei Fisch verarbeitenden Betrieben in Bremerhaven gehen auf eine Virusmutation zurück. Das haben Laboruntersuchen ergeben, wie der Stadtsprecher am Freitag mitteilte. Ob es sich um die englische, die südafrikanische oder die brasilianische Variante handelt, ist demnach noch unklar. In einem Unternehmen wurde die Corona-Mutante zwei Mal nachgewiesen, in dem anderen Betrieb 14 Mal. Für beide Unternehmen wurden die Hygiene- und Quarantänemaßnahmen verschärft. Die drei Varianten des Corona-Virus sind noch ansteckender als bisherige Formen.

Lesen Sie hier den aktuellen Newsblog vom Wochenende

Impfungen von Klinik-Chefs stoßen bei Landesregierung auf Kritik

An einer Klinik in der Region Hannover nahmen zwei leitende Angestellte ohne Kontakt zu Corona-Patienten hausinterne Impftermine wahr, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und der NDR am Freitag berichteten. Den Berichten zufolge gab das Klinikum an, dass ein zuständiger Arzt Impf-Vorgaben bei den zwei Führungskräften falsch ausgelegt habe. Ein Sprecher sagte demnach, das Klinikum bedauere „außerordentlich, dass es trotz aller klaren Regelungen und Anweisungen zu diesem Vorfall gekommen ist“. Personalrechtliche Konsequenzen würden nun geprüft.

Laut Impfverordnung ist der Impfstoff eigentlich Klinik-Mitarbeitern vorbehalten, die im Kontakt mit Corona-Patienten stehen. Niedersachsens Landesregierung kritisierte das Vorgehen in den Kliniken. Regierungssprecherin Anke Pörksen nannte das Verhalten am Freitag in der Landespressekonferenz „verwerflich“ und „unsolidarisch“. Bei weiteren Fällen ziehe die Landesregierung auch eine Verschärfung des Bußgeldkataloges in Betracht, hieß es.

Gesundheitsministerium warnt vor Schutzmasken-Modell

Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerium hat wegen Qualitätsmängeln vor dem Tragen bestimmter Schutzmasken vom Typ KN95 gewarnt. Masken mit der Bezeichnung „KN95 Protective Mask, Model No: ZX-168, GB-2626-2006“ sollten derzeit nicht genutzt werden, hieß es am Freitag in einer Mitteilung. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese aufgrund deutlicher Mängel ihre Funktion nicht erfüllen und dadurch die Übertragung einer Infektion begünstigen.“

Vor diesen Masken warnt Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerium.
Vor diesen Masken warnt Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerium. © Sozialministerium

Die Masken entsprächen nach derzeitigen Kenntnissen auch nicht den Anforderungen der geltenden Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, dürften also beispielsweise nicht in Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden. Der Vertriebsweg sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Trauriges Ende: Kinder-Indoorspielplatz "Kids at Work" schließt

Nach Angaben der Betreiber konnte der Hamburger Kinder-Indoorspielplatz "Kids at Work" die Corona-Krise finanziell nicht überstehen und bleibt somit auch nach dem Lockdown geschlossen. "Wir haben unser Bestes gegeben, aber durch die Schließungen und die starken Restriktionen, die nun fast ein Jahr andauern, konnten wir die anfallenden Kosten nicht mehr tragen und mussten daher diese traurige Entscheidung treffen", heißt es auf der Facebook-Seite des Indoorspielplatzes.

Innerhalb der ersten Stunde nach Veröffentlichung erhielt der Artikel bereits mehr als 50 Kommentare. Fans des Eppendorfer Indoorspielplatzes bekunden darin ihre Trauer über die Schließung. Manche fragen, ob es die Möglichkeit gibt, zu spenden.

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UKSH startet mit genauer Untersuchung von Corona-Erbgut

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat damit begonnen, das Coronavirus auf Mutationen zu untersuchen. Diese Sequenzierung solle bei mindestens fünf Prozent der festgestellten Corona-Fälle geschehen, teilte das UKSH am Freitag mit. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin sammle die Ergebnisse zentral, um schnell auf das Auftreten und die Ausbreitung neuer Virusvarianten reagieren zu können.

Veränderungen des Viruserbgutes über die Zeit seien ein normales Geschehen, das schon früh auch in der Sars-CoV-2-Pandemie beobachtet wurde, sagte der Direktor Kompetenzzentrums für Genomanalyse (CCGA) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Philip Rosenstiel. Die jetzt neu aufgetretenen Varianten trügen aber viele unterschiedliche Veränderungen und hätten sich in mehreren Ländern sehr schnell verbreitet. „Daher ist es wichtig, jetzt genau hinschauen zu können.“ Die neuen Virus-Mutationen, die zuerst in Südafrika und Großbritannien aufgetreten sind, seien am UKSH bisher noch nicht nachgewiesen worden.

Corona: Hamburg erhält fast 100.000 weitere Impfdosen

Bis Ende Februar erwartet die Hamburger Gesundheitsbehörde fast 100.000 weitere Impfdosen. Wie bereits berichtet, soll die erste Lieferung des kürzlich auch in Deutschland zugelassenen Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca mit 7200 Dosen am Sonnabend erfolgen. Am 12. und 19. Februar sind weitere insgesamt 31.200 Dosen angekündigt.

Bis Ende Februar erwartet die Hamburger Gesundheitsbehörde fast 100.000 weitere Impfdosen (Archivbild).
Bis Ende Februar erwartet die Hamburger Gesundheitsbehörde fast 100.000 weitere Impfdosen (Archivbild). © picture alliance / Geisler-Fotopress

Auch Biontech und Moderna haben neue Lieferungen avisisert. Insgesamt erwartet die Gesundheitsbehörde nach Worten ihres Sprechers Martin Helfrich insgesamt 94.500 Impfdosen der drei Hersteller. In der kommenden Woche sollen es 27.000 Dosen sein, in der Woche darauf 25.500 und in der letzten Februarwoche 42.000. Nun hofft die Gesundheitsbehörde, dass die Pharmakonzerne ihre Zusagen auch tatsächlich einhalten.

Corona-Impfung: Leonhard erhöht Druck bei Terminvergabe

Im Streit um offenkundige Unzulänglichkeiten im Terminvergabesystem der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) haben die betroffenen Bundesländer den Druck erhöht. Bei einem „durchaus konfrontativ geführten Gespräch“ mit KBV-Vertretern und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätten Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und ihre Ressortkollegen aus vier weiteren Bundesländern am Freitag klargemacht, dass in Aussicht gestellte Verbesserungen umgehend und im Rahmen der bestehenden Verträge zu erfolgen hätten, sagte Leonhards Sprecher.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) ist wütend über das Chaos bei der Impfterminvergabe.
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) ist wütend über das Chaos bei der Impfterminvergabe. © dpa

Neben Hamburg nutzen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg die KBV-Plattform impfterminservice.de. „Senatorin Leonhard erwartet, dass binnen wenigen Tagen das Warenkorbsystem funktioniert.“ Dabei geht es darum, dass ein ausgewählter Termin für einen Interessenten während des Buchungsvorgangs reserviert wird und nicht noch anderweitig vergeben werden kann. Außerdem müsse es auch unter der KBV-Plattform impfterminservice.de möglich sein, Termine für Erst- und Zweitimpfung „in einem Zug“ abzuwickeln, sagte der Sprecher.

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Während die KBV dies als „Sonderwünsche“ verstanden wissen wollte, habe Leonhard darauf bestanden, dass es sich um übliche „Basisfunktionalitäten“ handele, die nun umgehend möglich gemacht werden müssten. „Alles andere würde dazu führen, dass wir konkret über Alternativen nachdenken müssen“, sagte ihr Sprecher. In den vergangenen Wochen war es bei der Terminvergabe immer wieder zu Systemüberlastungen gekommen. Viele Senioren kamen auch telefonisch nicht durch und reagierten verärgert.

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Hamburger Fußball-Verband entscheidet am 4. März über Saisonabbruch

Der Hamburger Fußballverband (HFV) will bei einem außerordentlichen Verbandstag am 4. März endgültig über den vorzeitigen und endgültigen Abbruch der Saison 2020/21 entscheiden. Wie der HFV am Freitag mitteilte, wird das Präsidium den Abbruch vorschlagen, da sich die Mehrheit der teilnehmenden Clubs bei Videokonferenzen und bei einer Umfrage dafür entschieden hat. Aktuell ist eine Nutzung der Plätze bis zum 14. Februar untersagt.

Der Neustart der Saison 2021/22 würde mit der Staffeleinteilung aus der Saison 2020/21 erfolgen. Zu klären sei laut HFV noch, ob der Hamburger Pokal und damit ein Teilnehmer für den DFB-Pokal ausgespielt wird. Auch über eventuelle Aufstiegsmöglichkeiten in überregionale Staffeln müsse noch entschieden werden.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Schleswig-Holstein: Regierungschef Günther für Corona-Lockerungen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will sich angesichts sinkender Infektionszahlen für baldige Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen einsetzen. Dies sagte der CDU-Politiker am Freitag im ZDF-„Mittagsmagazin“ im Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. Bei der letzten Konferenz sei verabredet worden, für die nächste Runde einen Stufenplan zu erarbeiten. „Was wir das letzte Mal beschlossen haben, gilt, und von daher wird ein Stufenplan definitiv auch kommen.“ Der Kieler Planvorschlag sieht die ersten Öffnungsschritte für Kitas und Schulen vor. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir uns darauf auch verständigen können“, sagte Günther. Der aktuelle Lockdown gilt bis zum 14. Februar.

Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, will die Corona-Regeln lockern.
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, will die Corona-Regeln lockern. © dpa

Der Stufenplan der Kieler Regierung sieht die Möglichkeit vor, ab einer sieben Tage lang stabil unter 100 liegenden Inzidenz an Kitas den eingeschränkten Regelbetrieb zu starten und für die Schulklassen 1 bis 6 Wechselunterricht aufzunehmen. Zudem können Friseure wieder öffnen.

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Für Entscheidungen darüber sollen aber auch die Auslastung der Intensivkapazitäten in Krankenhäusern, das Verbreitungspotenzial des Virus (Reproduktionszahl), das Auftreten von Mutationen, die Situation des öffentlichen Gesundheitsdienstes und die Impfquote berücksichtigt werden. Weitergehende Lockerungsschritte sieht der Kieler Plan für Inzidenzen stabil unter 50 vor.

Abitur 2021: So erleichtert Hamburg die Prüfungen

Die Abschlussprüfungen an den Schulen in Hamburg fallen auch dieses Jahr wegen Corona anders aus als üblich. Wie genau die Prüfungen für das Abitur, den ESA und den MSA ablaufen, erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitag.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) erklärt die Regeln für die Abschlussprüfungen in Hamburg.
Schulsenator Ties Rabe (SPD) erklärt die Regeln für die Abschlussprüfungen in Hamburg. © FUNKE Foto Service | Marcelo Hernandez

Weil die Schülerinnen und Schüler im vergangenen Jahr kaum regulären Unterricht hatten, passt die Schulbehörde die Regeln für die Prüfungen an, sagte Rabe. Die Kultusministerkonferenz habe Rahmenbedingungen vorgegeben, die erfüllt werden müssen und Punkte zugelassen, an denen Änderungen möglich sind. Zugleich bleibe das Abitur aber "vollwertig", sodass es "keinerlei Anerkennungsprobleme etwa an Hochschulen mit sich bringt."

Die Vorbereitungszeit der Schülerinnen und Schüler sei durch die anhaltende Pandemie deutlich eingeschränkt gewesen. Man wolle nun faire Bedingungen schaffen. Das inhaltliche Niveau entspreche aber anderen Abiturjahrgängen, betonte der Schulsenator.

Abitur, MSA, ESA 2021: Neue Regeln für die Prüfungen an Schulen in Hamburg

  • Etwa 9700 Schülerinnen und Schüler legen 2021 voraussichtlich die Abiturprüfung ab. Etwa 3400 davon in den 13. Klassen der Stadtteilschulen und 5800 davon in den 12. Klassen der Gymnasien, 500 weitere an anderen Schulformen.
  • Die Bearbeitungszeit der schriftlichen Abiturarbeiten wird um 30 Minuten verlängert (je nach Fach ist die Gesamtzeit unterschiedlich), weil den Schülerinnen und Schülern in der Vorbereitung die Übungszeit gefehlt habe, um Routine, Sicherheit und Geschwindigkeit bei der Bearbeitung der Aufgaben zu gewinnen.
  • Die Lehrerinnen und Lehrer werden dieses Jahr präziser über die Schwerpunktthemen der zentralen Abiturprüfungen informiert, damit sich die Schülerinnen und Schüler zielgerichteter vorbereiten können. Die Aufgabenstellungen selbst würden aber nicht genannt.
  • Weil nicht alle Themengebiete in der Mathematik in der üblichen Tiefe gelernt werden konnten, soll es dort eine Auswahlmöglichkeit geben. Die Entscheidung darüber, welche Prüfung die Schülerinnen und Schüler schreiben müssen, treffen die Lehrkräfte jeweils für ihren Kurs. Diese wählen aus den drei Aufgabenkomplexen „Lineare Algebra / Analytische Geometrie“, „Stochastik“ und „Analysis“ zwei Komplexe für die schriftliche Prüfung aus. Das Vorgehen sei in anderen Bundesländern auch schon vor Corona üblich gewesen.
  • Die Abiturarbeiten werden um eine Woche nach hinten verschoben. Damit wird die erste schriftliche Prüfung in Hamburg am 23. April abgelegt, die letzten Prüfungen am 17. und 18 Mai. Mitte Juni folgten dann die mündlichen Prüfungen. Den Abiturientinnen und Abiturienten bleiben dadurch nach den Märzferien fünf statt bisher vier Unterrichtswochen zur Prüfungsvorbereitung. Eine weitere Verschiebung sei wegen frühen Sommerferien und der Maiferien nicht möglich.
  • Die Zweitkorrektur der Abiturprüfungen wird eingeschränkt. Nur in einem Fünftel der Prüfungen soll diese überhaupt durchgeführt werden – nämlich dann, wenn die Erstkorrektur um drei oder mehr Notenpunkte von dem Durchschnitt der Leistungen in diesem Fach in den ersten drei Oberstufensemestern abweicht. Mit dieser Maßnahme sollen die Lehrer entlastet werden.
  • Die Operatoren werden ausgehändigt. Operatoren sind Schlüsselbegriffe, die festlegen, wie Arbeitsanweisungen und Aufgaben auszuführen sind (etwa: erläutern, charakterisieren, analysieren, vergleichen, diskutieren). Damit Schülerinnen und Schüler die gestellten Aufgaben absolut richtig verstehen, wird ihnen die Erklärung der einzelnen Operatoren während der Prüfung als Liste zur Verfügung gestellt.
  • Neben den generellen Einschränkungen des Schulbetriebs gab es an vielen Einrichtungen Unterbrechungen wegen Präventionsmaßnahmen, Infektionen oder Quarantänefällen, sodass die Unterrichtsbedingungen sehr unterschiedlich waren. Lehrkräfte sollen daher die generellen sowie die speziellen Einschränkungen bei der Korrektur der schriftlichen Prüfungen dort berücksichtigen, wo es Spielräume in der Benotung gibt.
  • Die regulären schriftlichen Klausuren im vierten Oberstufensemester sollen nur jeweils einmal in den Prüfungsfächern stattfinden, damit sich die Schülerinnen und Schüler besser auf das Abitur konzentrieren können. Damit entfällt die zweite Semesterklausur in diesen Fächern ebenso wie die übliche Klausur in allen übrigen Fächern. Die Semesternote ergibt sich in diesen Fächern aus den Unterrichtsleistungen im Distanz- und Präsenzunterricht. Schülerinnen und Schüler können jedoch auf Wunsch einen gleichwertigen Leistungsnachweis erbringen.
  • Die Schulen sollen ihre Prüfungskandidatinnen und -kandidaten in die Schulen zur gezielten Prüfungsvorbereitung einladen. Dabei handele es sich nicht um vollen Präsenzunterricht. Vielmehr sollen sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen stundenweise mit ihren Lehrkräften unter Einhaltung der Mindestabstände, der Maskenpflicht und der Hygieneregeln gezielt auf die Prüfungen vorbereiten.
  • Bei Abiturientinnen und Abiturienten, die ihre Prüfung im Fach Sport ablegen, gibt es Einschränkungen im Bereich "Wettkampf", da wegen der Corona-Pandemie kein Körperkontakt erlaubt ist. Wettkampfprüfungen fallen aus, Demonstrationsaufgaben sollen sogenannte "wettkampfnahe Aufgaben" ersetzen. Dies sei wichtig für Mannschafts- und Kampfsportaufgaben. Damit auf den derzeit geschlossenen Sportplätzen für das Abitur trainiert werden darf, soll es Ausnahmegenehmigungen geben.
  • Beim Ersten Schulabschluss (ESA) fallen die üblichen drei schriftlichen und drei mündlichen Abschlussprüfungen gänzlich aus. Das letzte Zeugnis sei dann gleichwertig mit dem ESA-Abschluss, wenn die entsprechenden Leistungen und Zensuren erreicht wurden.
  • Beim Mittleren Schulabschluss (MSA) wird die Zahl der Prüfungen halbiert. Statt der in Hamburg üblichen drei schriftlichen und drei mündlichen Abschlussprüfungen müssen nur zwei schriftliche und eine mündliche Abschlussprüfung abgelegt werden.
  • An den berufsbildenden Schulen sollen in den kommenden Monaten etwa 5000 Schülerinnen und Schüler ihre Abschlussprüfungen in der schulischen Berufsausbildung, Ausbildungsvorbereitung, an Beruflichen Gymnasien, Höheren Handelsschulen, Höheren Technikschulen oder an Fachschulen ablegen. Prüfungsfächer sollen verstärkt beschult werden, Lehrkräfte Prüfungskolloquien anbieten und die Schülerinnen und Schüler intensiver begleiten. Für die schriftlichen Prüfungen werden Zeitzuschläge von 30 Minuten gegeben. Schülerinnen und Schüler können durch die Lehrkräfte Hinweise über Schwerpunktsetzungen in den Prüfungen erhalten. Zusätzlich zu den regulären Prüfungsterminen werden Ausweichtermine angeboten.

Nena will Geimpfte bei Konzerten nicht bevorzugen

Nena (60) will bei künftigen Konzerten Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, nicht bevorzugen.
Nena (60) will bei künftigen Konzerten Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, nicht bevorzugen. © dpa

Popsängerin Nena (60) will bei künftigen Konzerten Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, nicht bevorzugen. „Ihr Lieben, auf meinen Konzerten wird es auch weiterhin keine Zweiklassengesellschaft geben“, schrieb sie auf Instagram. „Ihr seid immer alle willkommen!“ Ob man sich impfen lasse, sei die eigene Entscheidung, die von jedem respektiert werden müsse.

Der Ticketverkäufer CTS Eventim hatte vor kurzem dafür plädiert, dass private Veranstalter in Zukunft die Möglichkeit haben sollten, nur geimpfte Menschen für Veranstaltungen zuzulassen. Das Unternehmen habe bereits seine Systeme so eingerichtet, dass diese auch Impfausweise lesen könnten.

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Nena hatte vor einigen Monaten mit einem Post auf Instagram kontroverse Diskussionen um mögliche Verschwörungstheorien ausgelöst – als Corona-Leugnerin will sie aber nicht verstanden werden. „Ich habe meinen gesunden Menschenverstand, der die Informationen und die Panikmache, die von außen auf uns einströmen, in alle Einzelteile zerlegt“, schrieb die Hamburgerin im Oktober.

Free Now bietet Corona-Schnellstests für Taxifahrer an

Seit Freitag bietet der Mobilitätsanbieter Free Now im Rahmen einer Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Corona-Schnelltests für Hamburger Taxifahrer an. „Mit der Initiative wollen wir einen Beitrag leisten, die Verbreitung des Virus einzugrenzen", sagt Alexander Mönch, Deutschland-Chef von Free Now.

FreeNow-Deutschlandchef Alexander Mönch vor einem der Taxis des Unternehmens.
FreeNow-Deutschlandchef Alexander Mönch vor einem der Taxis des Unternehmens (Archivbild). © HA | Andreas Laible

Taxifahrer können sich ab sofort nach telefonischer Terminvereinbarung und Registrierung bei der App "Lepu IVD", mit ihrer Fahrer-ID im Testzentrum in der Borsteler Chaussee ausweisen und einen Corona-Schnelltest machen. Für die ersten 1000 Fahrer, die sich dem Unternehmen angeschlossen hatten, übernimmt Free Now bis Ende Februar die Kosten. Alle weiteren Tests werden laut dem Anbieter zu vergünstigten Konditionen angeboten.

FFP2-Masken: Verbraucherzentrale warnt vor "Schein-Shops"

Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern warnt aktuell vor Onlineshops, die gefälschte FFP2-Masken anbieten. "Es handelt sich hier um die Internetseiten givenic.com und quantheco.com, die günstig FFP2-Masken und weitere 'Covid19-Gesundheitstools' anbieten", teilte die Verbraucherzentrale mit.

Die Shops versprechen gültige Zertifizierungen und hohe Qualitätsstandards, halten jedoch gesetzliche Bestimmungen nicht ein. Personen, die bereits bei einem Fake-Shop bestellt haben, sollen Screenshots machen, die E-Mails aufheben und eine Strafanzeige bei der Polizei aufgeben.

So erkennen Sie Fake-Shops:

  • Fehlende Kontaktmöglichkeiten zum Seitenbetreiber
  • Die Unternehmeridentität ist unklar
  • Die Website sieht professionell aus, aber das Impressum ist unvollständig oder fehlt
  • Im Browser fehlt in der Adresszeile das Kürzel "https://" mit Vorhängeschloss
  • Alle Kundenberwertungen sind ausschließlich "sehr gut"
  • Die Bezahlmöglichkeiten beschränken sich auf Vorauskasse, Direktüberweisung und Versand per Nachnahme
  • Der Verkäufer erhält keine oder nur eine ungenügende Bestellbestätigung

23 Corona-Tote in Hamburg – Inzidenz sinkt erneut

Die Sozialbehörde hat am Freitag 221 neue Corona-Infektionen für Hamburg gemeldet (Vortag: 225). Am Freitag vergangener Woche waren es noch 234 Fälle. Damit sinkt der Inzidenzwert erneut und liegt nun bei 73,6 (Vortag: 74,2) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 47.420 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 40.900 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt nun bei 397 (Stand: 4.2.). 80 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 61 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI sind 23 weitere Menschen in Hamburg an oder mit einer Erkrankung an Covid-19 gestorben. Damit liegt die Zahl der Todesfälle in der Stadt bei 1120 (Stand: 4.2.).​

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Nach der Berechnung des RKI hat Hamburg sogar die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer. Die Hansestadt setzte sich mit 63,6 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bundesweit an die Spitze, wobei das RKI andere Grunddaten verwendet als Hamburg selbst, etwa mit einer älteren und damit niedrigeren Bevölkerungszahl rechnet. An dritter Stelle folgt Schleswig-Holstein mit einer Inzidenz von 67 nach Baden-Württemberg (63,9). Niedersachsen meldet eine Inzidenz von 68,7.

Arzt stiehlt Corona-Impfdosis aus den Messehallen für kranke Frau

Offenbar aus Verzweiflung hat ein Arzt, der in den Hamburger Messehallen Corona-Impfungen verabreichen sollte, eine Dosis des Wirkstoffs entwendet, um seine schwer kranke Frau vor einer Infektion zu schützen, heißt es in einem Bericht der "Bild". Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVHH), die das Impfzentrum im Auftrag des Hamburger Senats betreibt, hat den Vorfall gegenüber dem Abendblatt bestätigt. Dieser habe sich erst im Januar zugetragen.

Ein Arzt aus dem Impfzentrum hat seiner schwer kranken Frau unerlaubt eine Corona-Impfung gegeben (Symbolbild).
Ein Arzt aus dem Impfzentrum hat seiner schwer kranken Frau unerlaubt eine Corona-Impfung gegeben (Symbolbild). © Roland Magunia

Der 69-Jährige ist laut Sozialbehörde mit einer aufgezogenen Spritze in den Eingangsbereich des Zentrums gegangen und habe den Impfstoff seiner dort wartenden Frau verabreicht. Die Tat sei sofort entdeckt worden. "Wir haben uns von dem betreffenden Impf-Arzt unmittelbar nach Bekanntwerden im gegenseitigen Einvernehmen getrennt und Anzeige beim zuständigen Polizeikommissariat erstattet", teilte KVHH-Sprecher Dr. Jochen Kriens mit.

Schwer kranke Frau bekommt auch zweite Impfdosis

Wie die Sozialbehörde mitteilte, werde die Frau auch die zweite Impfdosis erhalten, obwohl sie nicht zur Gruppe der derzeit Impfberechtigten gehöre, sagte Sprecher Martin Helfrich. „Wenn eine erste Dosis verabreicht wurde, muss auch die zweite Dosis gespritzt werden.“ Dabei gehe es nicht nur darum, keinen Impfstoff zu vergeuden. Wenn es keinen abschließenden Impfschutz gibt, steige das Risiko einer Virusmutation, die von einer solchen Person ausgehe.

Wegen umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen sei es nicht möglich, in dem Zentrum größere Impfstoffmengen zu entwenden, betonte Helfrich. So würden aus dem Lager im Hochsicherheitsbereich immer nur einzelne Dosen in die Impfstraßen gebracht. Zudem sei der Umgang mit dem Impfstoff, der tieftgekühlt gelagert werden muss, auch für potenzielle Diebe schwierig. „Den kann man sich nicht mal eben so in die Hosentasche stecken.“

Menschen in Alten- und Pflegeheimen bekommen letzte Impfung

Heute wird den letzten Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen in Hamburg die erste Impfung angeboten, wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, auf Anfrage mitteilte. Damit ist die erste Runde praktisch geschafft. In drei Wochen erhalten die letzten Bewohner und Beschäftigten somit die erforderliche zweite Impfung und sind dann bestmöglich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus geschützt.

In Hamburgs Alten- und Pflegeheimen werden die letzten Corona-Impfungen verabreicht (Symbolbild).
In Hamburgs Alten- und Pflegeheimen werden die letzten Corona-Impfungen verabreicht (Symbolbild). © picture alliance / Monika Skolim | dpa Picture-Alliance / Monika Skolimowska

Dadurch haben die mobilen Impfteams in Kürze freie Kapazitäten und nehmen die nächsten Zielgruppen in den Blick: die Bewohnerinnen und Bewohner in Anlagen für Betreutes Wohnens sowie von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. In den rund 200 Hamburger Anlagen für Betreutes Wohnen leben rund 7000 Menschen über 80 Jahren, in den mehr als 160 Behinderteneinrichtungen sind es 6000 bis 7000 Berechtigte, so Helfrich.

Auch die Krankenhäuser der Hansestadt sollen in naher Zukunft größere Mengen an Impfstoff bekommen. Bisher erhielten sie Wirkstoffe des Pharmakonzerns Moderna, künftig werden sie Impfdosen von Moderna sowie Astrazeneca bekommen. "Es geht voran", sagte Helfrich, "wenn auch noch nicht in dem Tempo, das wir uns wünschen würden."

Hamburg bekommt mehr Corona-Impfstoff und ändert Strategie

Hamburg rechnet in den kommenden Wochen mit deutlich mehr Impfstoff: Schon an diesem Wochenende erwartet die Gesundheitsbehörde die Lieferung von gut 7000 Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca. In der kommenden Woche sind weitere 9600 Dosen für die Hansestadt angekündigt und in der Woche darauf 21.600 Dosen. Das erklärte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, auf Anfrage des Abendblatts. Für Anfang März ist eine weitere Lieferung von rund 30.000 Dosen avisiert worden.

Eine Patientin wird in den Messehallen von einer Ärztin über die Corona-Impfung aufgeklärt.
Eine Patientin wird in den Messehallen von einer Ärztin über die Corona-Impfung aufgeklärt. © Michael Rauhe

Das Gute: Die Empfehlung der Experten lautet, die zweite Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca erst neun Wochen nach der Erstimpfung vorzunehmen. Deshalb hat sich Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) auf Anregung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) entschieden, alle eintreffenden Impfdosen dieses Anbieters sofort zu verimpfen und zunächst keine Dosen für die Zweitimpfung zurückzuhalten. Ein Rest Unsicherheit bleibt: Die Zahl der angekündigten Astrazeneca-Impfdosen hat sich in der Vergangenheit mehrfach geändert, so dass es keine Gewissheit gibt, ob die Lieferungen auch wie geplant kommen.

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Allerdings war beim Impfgipfel der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eine deutlich größere Verlässlichkeit vereinbart worden. "Die Größenordnung übersteigt das Bisherige deutlich", sagte Helfrich. Die Gesundheitsbehörde will mit dem Astrazeneca-Impfstoff zunächst gut ansprechbare Gruppen impfen. So prüft sie, die Immunisierung mit dem Wirkstoff, der in Deutschland nur für Menschen bis 65 Jahren zugelassen ist, zunächst Mitarbeiter von Rettungsdiensten sowie der ambulanten Pflege anzubieten.

Corona: Handelskammer fordert Öffnungsperspektive für Betriebe

Die Handelskammer Hamburg hat einen norddeutschen Stufenplan mit einer einheitlichen Öffnungsperspektive für die wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Betriebe gefordert. „Die Stimmung in der Wirtschaft kippt. Die Wirtschaft braucht jetzt eine Öffnungsperspektive mit nachvollziehbaren Stufen-Kriterien“, erklärte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Freitag bei der Präsentation einer Corona-Resolution für die nächste Beratungsrunde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten.

Nur wenige Menschen sind in der Mönckebergstraße unterwegs, seit der Einzelhandel wegen Corona geschlossen ist.
Nur wenige Menschen sind in der Mönckebergstraße unterwegs, seit der Einzelhandel wegen Corona geschlossen ist. © dpa

Diese Perspektive müsse natürlich epidemiologisch vernünftig gestaltet sein. „Niemand möchte zwischen Öffnungen und Schließungen pendeln.“ Aust betonte, sollte keine bundesweite Linie durchsetzbar sein, „ist aus Sicht der Wirtschaft ein einheitliches Vorgehen in Norddeutschland mit gleichen Inzidenzen und Stufen notwendig“. Diesen Kurs habe man in der IHK Nord – dem Zusammenschluss aus zwölf Industrie- und Handelskammern – verabredet und man werde nun auf die jeweiligen Landesregierungen zugehen, kündigte Aust an.

Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick

  • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
  • Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
  • Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
  • Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
  • Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
  • Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
  • Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.

Polizei Stade: Enkeltrickbetrüger setzen auf "Corona-Masche"

Im Landkreis Stade ist es laut Polizei in den vergangenen Tagen verstärkt zu versuchten Enkeltrickbetrügereien bei vorwiegend älteren Menschen gekommen. "Neu war dabei die Masche, dass behauptet wurde, der 'Enkel' läge mit einer schweren Corona-Erkrankung im Krankenhaus und bräuchte nun unbedingt eine Summe von 100.000 Euro in bar oder in Gold für eine Behandlung aus den USA bzw. eine lebensrettende Impfung in einem Hamburger Krankenhaus", sagte Polizeisprecher Rainer Bohmbach.

Die Polizei warnt Seniorinnen und Senioren vor dem Enkeltrick.
Die Polizei warnt Seniorinnen und Senioren vor dem Enkeltrick. © picture alliance / Sebastian Gol | dpa Picture-Alliance / Sebastian Gollnow

Die in diesen Fällen angerufenen Senioren seien wie auch die in den anderen Fällen kontaktierten Personen glücklicherweise nicht auf die Angaben eingegangen und beendeten das Gespräch. Die Polizei warnt erneut vor derartigen Anrufen: Die Täter würden sich immer neue Maschen ausdenken, um an das gesparte Geld zu kommen.

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„Gehen sie auf keinen Fall auf derartige Anrufe ein und beenden sie diese, ohne sich zu Zahlungen überreden zu lassen – informieren sie die Polizei vorher, falls es zu einer Geldübergabe kommen soll, damit die Täter festgenommen werden können", mahnt Bohmbach. "Informieren sie auch ihre älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger über die möglichen Gefahren aus den Enkeltricks."

Corona-Frisur? Friseurmeister gibt Online-Kurse

Der Delmenhorster Friseurmeister Ümit Akbulut gibt nach rund sieben Wochen Lockdown-Zwangspause über Online-Kurse Tipps, um das gröbste Haar- und Bartchaos zu vermeiden. „Wir wollen Hilfestellung geben“, sagt der 36-Jährige, der mit seiner Kollegin Iuliana Dascalu über Zoom das Nachbessern von Konturen zeigt oder für Väter und Töchter das Flechten von „Elsa-Zöpfen“ erklärt. „Männer sind oft ein bisschen unbeholfener. Bei Frauen ist das etwas entspannter. Da geht es oft um Haarfarbe und die Haaransätze“, sagt Akbulut.

Niedersachsen: Lockerungen für Floristen und Gärtnereien geplant

Floristen könnten in Niedersachsen trotz Corona-Lockdowns wieder öffnen.
Floristen könnten in Niedersachsen trotz Corona-Lockdowns wieder öffnen. © dpa

Nach dem Verkaufsverbot im Corona-Lockdown sollen Gärtnereien und Blumengeschäfte demnächst öffnen dürfen. Die niedersächsische Landesregierung will die Corona-Verordnung in diesem Punkt anzupassen, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (Freitag) berichtete. In einer neuen Verordnung solle der Verkauf von Blumen ermöglicht werden, wie es auch in anderen Bundesländern der Fall sei, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen dem Blatt.

Die derzeitige Verordnung erlaubt in Niedersachsen nur dem Lebensmitteleinzelhandel, also etwa Supermärkten oder Discountern, den Verkauf von Blumen. Die Verordnung gilt bis zum 14. Februar.

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Wegen des aktuellen Verkaufsverbots sorgen sich Gartenanbaubetriebe, Gärtnereien und Floristen in Niedersachsen um ihre Frühjahrsblüher. Da etwa Primeln und Veilchen eigentlich von Anfang Februar an nach und nach für die Vermarktung im Fachhandel bereitstehen, rechnen Betriebe und Fachverbände damit, dass in nächster Zeit Tausende Blumen weggeworfen werden müssen. Derzeit müssen im ostfriesischen Wiesmoor Betriebe, die für den Fachhandel produzieren, Tausende Zimmerpflanzen kompostieren, die zuletzt nicht verkauft wurden.

Corona-Impfgipfel: Tschentscher zu Auswirkungen für Hamburg

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UKE-Studie: Menschen haben besseren Sex dank Corona

Die Corona-Krise ist nach Ansicht von Beziehungsexperten keine schlechte Zeit für Sex in der Partnerschaft – ganz im Gegenteil. Das geht aus zwei noch unveröffentlichten Studien des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Hochschule Merseburg hervor.

In der Umfrage aus Merseburg gaben nach Angaben von Studienleiter Heinz-Jürgen Voß, Professur für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung,

  • 72 Prozent der befragten Männer in einer Partnerschaft an, ihre partnerschaftliche Situation habe sich durch Corona nicht verschlechtert,
  • für 16 Prozent war sie sogar besser geworden. Nur zwölf Prozent hielten die Situation für schlechter als vor dem Lockdown.
  • Von den Frauen in einer Partnerschaft nahmen sogar 30 Prozent eine Verbesserung wahr,
  • für 58 Prozent war die partnerschaftliche Situation unverändert, für zwölf Prozent schlechter.

Die Befragung im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt könne im statistischen Sinne zwar nicht als repräsentativ für die gesamte Bevölkerung Deutschlands gelten. „Aber wichtige Anhaltspunkte kann sie geben“, betonte Voß.

Hören Sie auch den Abendblatt-Podcast:

Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt auch die internationale Studie des Instituts für Sexualforschung am UKE. „Die Hälfte der Befragten erlebte keine Veränderung in der partnerschaftlichen Sexualität, von der Hälfte, bei der es Veränderungen gab, nannten etwas mehr Befragte positive Veränderungen“, sagte die Leiterin des deutschen Teils der Studie, Johanna Schröder. Neben Deutschland haben noch Institute in der Türkei, in Kroatien, Portugal, Schweden, den Niederlanden, Frankreich und Tschechien teilgenommen.

Nord-FDP für Lockerungen in der Corona-Krise

Nach Einschätzung der FDP im Kieler Landtag können ab Mitte Februar erste Beschränkungen in der Corona-Pandemie entschärft werden. Fraktionschef Christopher Vogt begründete dies mit sinkenden Infektionszahlen. Diese Entwicklung erfordere Änderungen bei Schutzmaßnahmen, sagte er. Als Beispiele für mögliche vorsichtige Lockerungen nannte Vogt Schulen, Kitas, Dienstleister wie Friseure und die derzeit sehr strengen Kontaktregeln. Vor dem Hintergrund der Ministerpräsidentenkonferenz kommenden Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) plädierte Vogt für eine bundesweit abgestimmte Öffnungsstrategie mit einer Perspektive mindestens bis Ostern.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Corona: Garg fordert Impfangebot bis zu Sommerferien

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat auf ein schnelleres Impftempo in Deutschland gedrungen. Die Bundesregierung solle „dieses Mal wirklich alles Menschenmögliche“ unternehmen, um den Menschen bis zu den Sommerferien ein Impfangebot zu machen, sagte der FDP-Politiker der „Welt“ (Freitag). „Die Geduld der Menschen ist jetzt schon überstrapaziert“, sagte er weiter.

Der derzeitige Impfplan sieht vor, dass bis Mitte Februar alle Pflegeheimbewohner ein Impfangebot haben, bis Ende März alle über 80-Jährigen und bis Ende des Sommers dann alle. So hatte es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag bekräftigt.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP).
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). © dpa

Garg warf Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor, im vergangenen Sommer „nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft“ zu haben, um ausreichend Impfstoff für Europa zu bestellen. Statt die Impfstoffbestellung der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits geschmiedeten Impfallianz mit anderen europäischen Ländern zu überlassen, habe die EU unter Führung von der Leyens und Merkels das Verfahren an sich gezogen. „Wenn das nicht passiert wäre, stünden wir heute vermutlich besser da“, sagte der Minister weiter.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen ist in Schleswig-Holstein gesunken: von 69,4 auf 66,3. Das teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mit. Binnen eines Tages gab es 18 weitere gemeldete Corona-Todesfälle und 295 registrierte Neuinfektionen. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Bundesland mit oder an Corona gestorben sind, stieg auf 985.

473 Corona-Patienten werden den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt, 98 von ihnen intensivmedizinisch, 52 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 30 800 geschätzt. Seit Beginn der Pandemie hat es in dem Bundesland 37.326 nachgewiesene Corona-Infektionen gegeben.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Oberharz kündigte erneute Kontrollen fürs Wochenende an

Am Zeugnisferien-Wochenende rechnen Kommunen im Harz erneut mit einem Besucher-Andrang trotz der Corona-Pandemie. Aber es wird streng kontrolliert (Archivbild).
Bei dem herrlichen Winterwetter ist der Andrang im Harz groß. © Swen Pförtner/dpa

Zum vierten Mal nacheinander wird es am Wochenende im Oberharz Kontrollen geben, um einem Besucheransturm in verschneiten Regionen zu begegnen. Ein Großaufgebot von Polizei und Ordnungskräften steht bereit. Landrat Thomas Brych sagte laut Mitteilung am Donnerstag: „Es geht uns nicht darum, die Menschen zu ärgern, sondern die Regeln wurden aufgestellt, um vor allem dem Infektionsschutz Rechnung tragen zu können. Nicht jeder wird und will das nachvollziehen, doch wir halten an unserer Linie fest.“ Man solle von Ausflügen in den Landkreis Goslar absehen.

Schnee und Glätte im Norden: Die Entwicklungen im Wetterblog

„Es ist ein echtes Debakel. Jetzt haben wir seit Jahren endlich wieder einen Winter wie aus dem Bilderbuch, können damit aber eigentlich überhaupt nichts anfangen. Da müssen wir jetzt aber durch“, betonte der Chef der Goslarer Kreisverwaltung. Am vergangenen Wochenende mussten die Ordnungskräfte allein im Bereich Torfhaus 604 Mal einschreiten, weil gegen Maskenpflicht, Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen verstoßen wurde.

In 195 Fällen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht werden in der Regel bis zu 100 Euro fällig. Noch teurer wird es bei Nichtbeachtung der Kontaktbeschränkungen.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag