Hamburg. Der Überblick: Hamburgs erste Impfkandidatin hat ihre zweite Dosis erhalten. Deutlich weniger neue Corona-Fälle – aber mehr Tote.

Die Zahl der Corona-Infektionen bleibt in Hamburg hoch, der Senat ist besorgt. Am Sonntag sank allerdings die Sieben-Tage-Inzidenz wegen geringer Neuinfektionen. Die Impfungen kommen nicht wie geplant voran – und Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hält weitere Maßnahmen für nötig. Bis Freitag wurden in Hamburg 21.951 Menschen mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts kommen damit bislang 11,9 Impfungen auf 1000 Einwohner (bundesweiter Durchschnitt 12,6).

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Zu den aktuellen Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden

Derweil lockt das winterliche Wochenende im Harz und anderen Ausflugsregionen in Niedersachsen viele Besucher – trotz großer Bitten, auf einen Besuch zu verzichten. Für die Verantwortlichen dort wächst in der Corona-Krise die Sorge vor zu vielen spontanen Gästen. Und es gibt mal wieder unverantwortliche und illegale Corona-Partys, denen die Polizei ein Ende bereitete.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 16. und 17. Januar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

215 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 215 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg leicht auf 88,6 (Sonnabend: 86,1). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Sonntagabend veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um einen auf 652.

Bei den gemeldeten Corona-Zahlen am Wochenende ist zu berücksichtigen, dass weniger getestet wird und nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln.

473 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Sonnabend: 426). 80 werden intensivmedizinisch betreut (Sonnabend: 70)– 48 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 24.200 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland 31.156 nachgewiesene Corona-Infektionen.

1400 Krankenhaus-Mitarbeiter nach Corona-Ausbruch getestet

Wegen eines Corona-Ausbruchs an den Standorten Husum und Niebüll des Klinikums Nordfriesland wurden am Wochenende fast 1400 Klinikmitarbeiter getestet. Erste Ergebnisse lagen zunächst noch keine vor, wie ein Sprecher des Kreises Nordfriesland am Sonntagnachmittag sagte. Insbesondere Mitarbeiter hatten sich den Angaben zufolge mit dem Virus infiziert.

Es gibt einen Aufnahmestopp für neue Patienten – zunächst bis zum 21. Januar. Ausgenommen seien medizinische Notfälle, bei denen ein Transport in ein anderes Krankenhaus nicht vertretbar sei. Die anderen müssten längere Wege nach Flensburg, Schleswig oder Heide in Kauf nehmen, sagte der Kreissprecher. Für Nordfriesland sei die aktuelle Situation ein Problem. Behandlungen wurden nach Möglichkeit verschoben.

Corona-Mutation in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein ist in einem Fall die aus England stammende Corona-Mutation B.1.1.7 festgestellt worden. Das ist das Ergebnis von Laboruntersuchungen in der Berliner Charité. In dem Fall aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde gab es jetzt eine Bestätigung, in weiteren Fällen aus dem Kreis Dithmarschen und der Stadt Flensburg laufen die Untersuchungen noch.

Die Virusmutation B.1.1.7 gilt als wesentlich ansteckender als die bislang hierzulande verbreiteten Coronaviren. Sie hat vermutlich in England wesentlich dazu beigetragen, dass die Zahl der Corona-Fälle so stark angestiegen ist. Die englische Mutation ist bereits in mehreren Bundesländern festgestellt worden, bislang allerdings noch nicht in Schleswig-Holstein. In Hamburg gibt derzeit noch keinen Nachweis. ​

Altonaer Balkon: Ort der Trauer zerstört

Plötzlich waren sie weg: die Schilder und Kerzen, mit denen Hamburger auf dem Altonaer Balkon der Corona-Toten gedenken. Wer das war? Mira Landwehr weiß es nicht. „Ich kann nur vermuten, dass es nicht jedem gefällt, was wir da machen“, sagt die Mitinitiatorin. Sie kann allerdings auch nicht ausschließen, dass das Ordnungsamt oder die Stadtreinigung die Gedenktafeln und Kerzen entfernt hat. Angemeldet war die Aktion beim Bezirksamt Altona nicht. Aber auf den Tafeln stehe eine genaue Erklärung, so Landwehr. Hätte das Amt sie entfernen lassen, wäre das ein komisches Signal, gibt sie zu bedenken.

Mit Schildern und Kerzen gedenken Hamburger der Corona-Toten in Altona. Das gefällt wohl nicht jedem.
Mit Schildern und Kerzen gedenken Hamburger der Corona-Toten in Altona. Das gefällt wohl nicht jedem. © Mira Landwehr

Inwieweit das Bezirksamt tätig wurde oder doch Corona-Leugner oder Kritiker der Corona-Maßnahmen, ließ sich am Sonntag nicht klären. Klar ist, dass die Initiatoren weitermachen. Es sollen neue Kerzen und Schilder aufgestellt werden.

Wie berichtet, ist der Altonaer Balkon zu einem Ort der Trauer geworden. Seit etwa vier Wochen finden dort Hinterbliebene oder Hamburger, die ihrer Trauer über die vielen verstorbenen Ausdruck verleihen möchten, eine Anlaufstelle. Die Initiatoren rufen zudem an jedem Sonntag zum Sonnenuntergang (derzeit so gegen 16 Uhr) zu einem Treffen unter Corona-Bedingungen auf. Anlass war ein Aufruf des Schriftstellers Christian Y. Schmidt, dem Bündnisse in vielen Städten gefolgt sind. Weitere Informationen finden sich auf der Facebook-Seite "Corona-Tote sichtbar machen".

Demonstrationen: Linke in der Schanze, Querdenker in der HafenCity

Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik ziehen von der Roten Flora durch die Hamburger Innenstadt.
Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik ziehen von der Roten Flora durch die Hamburger Innenstadt. © dpa

Rund 780 Linke sind am Sonntag in Hamburg gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich nach Angaben eines Polizeisprechers vor der Roten Flora, wo sie zum Auftakt mit Pyrotechnik begrüßt wurden. Anschließend zogen sie in vier Blöcken in Richtung Neuer Pferdemarkt. „Wir werden nicht zulassen, dass die Corona-Krise auf dem Rücken jener abgewälzt wird, die im Kapitalismus eh schon die Zeche zahlen: Frauen, Migranten, Arbeiter“, sagte die Aktivistin der Roten Flora, Svenja Lorelai. Auch ein weltweit freier Zugang zu Medizin und weniger Rücksicht auf Profit standen im Fokus der Demonstration.

Demonstrationen von Querdenkern und Linken in der Hamburger HafenCity: Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.
Demonstrationen von Querdenkern und Linken in der Hamburger HafenCity: Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. © Michael Arning

Auch Anhänger der „Querdenken“-Bewegung hatten für Sonntag eine Demonstration angekündigt. Die Polizei erwartete rund 300 Teilnehmer, die sich ab 14 Uhr in der HafenCity zu einem Schweigemarsch unter dem Motto „Frieden, Freiheit und Demokratie“ versammeln wollten. Anfangs kamen aber nur 40 Teilnehmer. Die Linken wollten außerdem gegen die Querdenker in der HafenCity auf die Straße gehen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und riegelte die HafenCity ab.

Hamburg: Weniger Neuinfektionen, mehr Tote

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Hamburg wurde am Sonntag mit 146 angegeben (minus 65 zum Sonntag vergangener Woche). Wie die Sozialbehörde mitteilte, ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf 115,1 gesunken (Sonnabend: 118,5). Die Zahl der Todesfälle wurde mit 904 angegeben. Das wären weitere neun Corona-Tote.

Hospital zum Heiligen Geist: Zweite Dosis wird verimpft

Karin Sievers (84) wird im Hospital zum Heiligen Geist mit der zweiten Corona-Impfung geimpft.
Karin Sievers (84) wird im Hospital zum Heiligen Geist mit der zweiten Corona-Impfung geimpft. © dpa

Erstmals werden am Sonntag in Hamburg Menschen mit der zweiten Dosis des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer geimpft. Genau drei Wochen nach dem Start der Impfungen sind erneut 445 Bewohner der Pflegeeinrichtung Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel die ersten, die an der Reihe sind, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.

Karin Sievers (84) bekommt von Dr. Dirk Heinrich die erste Impfung im Hospital zum Heiligen Geist.
Karin Sievers (84) bekommt von Dr. Dirk Heinrich die erste Impfung im Hospital zum Heiligen Geist. © dpa | Christian Charisius

Am Montag würden dann Bewohner der Einrichtung Pflegen und Wohnen Finkenau auf der Uhlenhorst ihre zweite Dosis erhalten. Weitere Einrichtungen sollen folgen.

Experten gingen davon aus, dass eine erste Impfung nur einen etwa 50-prozentigen Schutz bringe, sagte ein Behördensprecher. Erst mit der Verabreichung der zweiten Dosis werde laut Hersteller der angegebene Wirkungsgrad von über 90 Prozent erreicht.

Am Freitag war bekannt geworden, dass bei zwei bereits geimpften Bewohnern des Hospitals zum Heiligen Geist eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde. Allerdings erfolgte der Nachweis wohl nur wenige Stunden nach der Impfung, sodass die Infektionen zuvor erfolgt sein dürften.

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50 Fragen – alles, was man zum Impfen in Hamburg wissen muss

Illegale Party in Wilhelmsburg aufgelöst

Die Polizei hatte Hinweise auf eine Glücksspielrunde in Tonndorf erhalten und diese in der Nacht aufgelöst.
Die Hamburger Polizei kontrolliert eine Firma, in der es Hinweise auf eine Corona-Party gab (Archivbild). © Michael Arning

Die Hamburger Polizei hat am späten Sonnabend eine Party in einer Werkshalle in Wilhelmsburg aufgelöst. Wie ein Sprecher des Lagedienstes am Sonntagmorgen sagte, habe man in dem Gebäude an der Rubbertstraße 33 Menschen angetroffen, die nach eigenen Angaben dort schon seit zwei Tagen feierten. In der Halle waren Tische mit Brettspielen und Tischkicker aufgebaut. Hinweise auf illegales Glücksspiel wie zuletzt bei aufgelösten Corona-Partysgab es nicht. Aufgefallen war die Party, weil viele Autos vor der Halle standen und Passanten auffällig laut wummernde Musik hörten.

An der Liebigstraße in Billbrook wurde eine Feier aufgelöst, bei der 34 Personen waren. Sie versuchten sich zu verstecken – zwecklos. In der Halle waren laut Polizei "Tische, Sitzbänke, Heizpilze, ein Grill und eine professionelle Musikanlage aufgebaut".

In Soltau (Heidekreis) ist eine Pokerrunde in einem Hotel mit mehr als 20 Teilnehmern in der Nacht zum Sonntag von der Polizei aufgelöst worden. Die Beamten trafen kurz nach Mitternacht 20 Menschen an, weitere seien geflüchtet, wie ein Sprecher der Polizei sagte.

375 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 375 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank weiter auf nun 86,1 (Freitag: 87,2.) Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Sonnabend veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 3 auf 651.

426 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Freitag: 398). 70 werden intensivmedizinisch betreut (Freitag: 71), 46 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 23.900 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland 30.941 nachgewiesene Corona-Infektionen.

Tschentscher fordert weitere Corona-Beschränkungen

Angesichts weiter hoher Corona-Zahlen und der Sorge vor Virus-Varianten hat sich Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher für weitere Einschränkungen ausgesprochen. „Die immer noch hohen Infektionszahlen und alarmierenden Berichte über neue Virusmutationen erfordern es, die Lage in der Pandemie zeitnah neu zu bewerten“, sagte der SPD-Politiker mit Blick auf die nächste Bund-Länder-Runde mit der Kanzlerin am kommenden Dienstag. Grundlage der Beratungen sollte erneut eine Darstellung und Erörterung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Entwicklung der Pandemie und der Bedeutung neuer Virusmutationen sein.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. © Andreas Laible

„Wir müssen die Mobilität über die privaten Kontaktbeschränkungen hinaus weiter verringern, indem die Unternehmen Homeoffice und mobiles Arbeiten noch konsequenter umsetzen“, sagte der Bürgermeister. „Wenn Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist, sollte der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten ermöglichen, um die Auslastung des öffentlichen Nahverkehrs in den üblichen Hauptverkehrszeiten zu verringern.“

Auch müsse der Kampf gegen Corona verstärkt in Abstimmung mit den europäischen Nachbarländern erfolgen. „Der Bund muss sicherstellen, dass bei Einreisen nach Deutschland aus Hochrisikogebieten ein negativer PCR-Test vorgelegt wird.“ Schnelltests seien nicht zuverlässig genug, sagte der ehemalige Laborarzt.

Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick

  • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
  • Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
  • Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
  • Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
  • Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
  • Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
  • Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.

Harz: Entspannte Lage in verschneiten Ausflugszielen

Nach starkem Besucherandrang und zum Teil chaotischen Zuständen ist der Start ins Wochenende in vielen niedersächsischen Ausflugsregionen entspannter verlaufen. „Es blieb ruhig mit nur einigen wenigen Parkverstößen“, sagte ein Sprecher des Polizeikommissariats Oberharz am Sonnabend. Am Freitag wurde allerdings ein Mann bei einem Schlittenunfall auf dem Rodelhang in Wildemann schwer verletzt. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, wie die Polizei Goslar mitteilte.

Eine Familie geht an einer verschneiten Straße im Harz spazieren. Die Lage hat sich etwas entspannt.
Eine Familie geht an einer verschneiten Straße im Harz spazieren. Die Lage hat sich etwas entspannt. © dpa

Nach Einschätzung eines Polizeisprechers aus Holzminden zeigte das verlängerte Rodelverbot für die größten und am stärksten besuchten Hänge Wirkung. „Es war zwar ein bisschen los, an das Abstandsgebot und das untersagte Rodeln wurde sich aber gehalten." Auch im Ostharz gab es laut Polizei keine größeren Besucherströme in die Natur. Die Lage sei total entspannt, sagte ein Sprecher in Halberstadt. Am Vormittag habe es etwas Anreiseverkehr gegeben, dorthin, wo Schnee liege, etwa in Richtung Brocken. Ansonsten seien vereinzelt Spaziergänger unterwegs gewesen – entsprechend der Corona-Regeln aber auf Abstand, sagte der Polizeisprecher.

Angesichts des weiter winterlichen Wetters hatten sich Polizei und Ordnungskräfte im Harz mit einem Großaufgebot für einen möglichen Besucherandrang am Sonnabend und Sonntag gewappnet. Nach den Erfahrungen vom vergangenen Wochenende habe man hinsichtlich der Maskenpflicht auf den Rodelhängen nachgebessert, teilte der Landkreis Goslar mit. Die Hänge, auf denen diese Pflicht gilt, seien nun konkret in der Allgemeinverfügung aufgelistet.

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Tod nach Impfung: Obduktion zeigt keine Verbindung

Der Tod einer 90-jährigen Frau in einem Seniorenheim in Weyhe (Landkreis Diepholz) hat laut Staatsanwaltschaft Verden nichts mit einer vorherigen Corona-Impfung zu tun. Die Rechtsmedizin habe keinen Zusammenhang festgestellt, teilte der Landkreis am Sonnabend mit. Eine abschließende Bewertung durch das Paul-Ehrlich-Institut bleibe aber abzuwarten.

Das für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständige Bundesinstitut im hessischen Langen hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass es bislang zehn Todesfälle kurz nach einer Corona-Impfung prüfe. Ein Zusammenhang gilt den Experten zufolge aber als eher unwahrscheinlich. Als einen der zehn Fälle zählt das Institut den Tod der 90-Jährigen, die nach Angaben des Landkreises am Mittwoch kurz nach der Impfung unerwartet gestorben war.

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Das Paul-Ehrlich-Institut will künftig wöchentlich über die gemeldeten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung informieren. Die bei weitem häufigsten, über die bisher berichtet wurde, waren Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Gliederschmerzen.

Polizei beendet Party zweimal – Flaschenwürfe gegen Beamte

Bei einem Einsatz gegen eine illegale Geburtstagsfeier in Delmenhorst ist es zu Widerstand und Flaschenwürfen gegen Polizisten gekommen. Erst der Einsatz von Pfefferspray habe die Angriffe in der Nacht zum Sonnabend abgewehrt, teilten die Beamten mit. Ein 24-jähriger Besucher aus Berlin wurde in Gewahrsam genommen.

Die Polizei war kurz vor Mitternacht über eine Ruhestörung durch eine Party mit mindestens zwölf Personen informiert worden. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte flohen einige Gäste. Die Party konnte zunächst mit mehreren Anzeigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen die Corona-Auflagen beendet werden. Am Morgen rückte die Polizei aber erneut aus, da einige Feierende meinten, die Party fortsetzen zu können. Sie werden für diese Nacht zweimal Bußgeld zahlen müssen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin wirbt für Geduld bei Impfterminen

Carola Reimann (SPD) bittet um Geduld.
Carola Reimann (SPD) bittet um Geduld. © Julian Stratenschulte/dpa

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann hat ältere Menschen um Geduld bei der Terminvergabe für Impfungen gegen das Coronavirus gebeten. Die entsprechende Hotline werde in den ersten Tagen sicher sehr häufig in Anspruch genommen, sagte die SPD-Politikerin am Samstag dem Radiosender NDR1 Niedersachsen.

Ab dem 28. Januar sollen über 80-jährige Niedersachsen, die nicht in Heimen leben, Termine über eine Hotline und eine Internetplattform vereinbaren können. Das Impfen soll laut Ministerium im Februar beginnen.

Landkreis Lüneburg meldet sieben neue Corona-Fälle

In Lüneburg wurden am Sonnabend sieben weitere Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, damit stieg die Zahl der akut mit Covid-19 Infizierten auf 134. Wie der Landkreis mitteilte, befinden sich die betroffenen Personen nun in Quarantäne, ihre Kontakte wurden vom Gesundheitsamt ermittelt und häuslich isoliert.

Insgesamt sind im Landkreis Lüneburg 1587 Corona-Virus-Infektionen gemeldet, davon sind 1418 Betroffene inzwischen genesen und 35 Menschen verstorben. Die offizielle Kennzahl zu Corona-Neuinfektionen liegt laut Niedersächsischem Landesgesundheitsamt (NLGA) für den Landkreis Lüneburg bei 51,6 (Stand: 16.01.21, 9 Uhr. )Dieser Wert berücksichtigt jedoch noch nicht die neuen Fallzahlen.

Günther: Nicht nur über zusätzliche Corona-Beschränkungen reden

Bei den Beratungen zum Vorgehen in der Corona-Krise soll es aus Sicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther nicht allein um neue Beschränkungen gehen. Beim Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am kommenden Dienstag sollte nicht nur darüber geredet werden, welche Verschärfungen vielleicht nötig seien, sagte der CDU-Politiker am Sonnabend im TV-Sender Phoenix. „Wir müssen auch beschreiben, was heißt das in den Monaten Februar, März, April, wenn bestimmte Inzidenzwerte unterschritten werden, welche Bereiche können wir auch dann dauerhaft wieder öffnen.“

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther. © imago/penofoto

Günther erläuterte, natürlich müsse man sich auch mit der neuen Virus-Variante auseinandersetzen und ob die Maßnahmen ausreichten. Man habe aber feststellen können, dass gerade zusätzlich verschärfte Beschränkungen eine Wirkung entfaltet hätten. „Die Infektionszahlen gehen in vielen Ländern runter.“ So liege die Zahl der Neuinfektionen in Schleswig-Holstein pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen nun bei 85. Dies sei noch weit von 50 entfernt – eine solche sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz wird bundesweit angestrebt. Es sei aber auch noch ein bisschen Zeit bis zum Ende des Monats, sagte Günther.

Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz gestiegen

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Sonnabend 378 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Sonnabend waren es 353 Fälle. Somit steigt die Inzidenz leicht an und liegt nun bei 118,5 (Vortag: 117,2) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 42.733 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 33.800 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt nun bei 523 (Stand: 15.1.). 92 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 77 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts sind 13 weitere Todesfälle hinzugekommen, die Zahl liegt nun in Hamburg bei 895 Todesfällen.

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Wie der Senat weiter mitteilt, haben mit Stand Donnerstag, 14. Januar, 19.422 Menschen in Hamburg eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Rodelverbote und Polizeikontrollen – Ausflugsorte wappnen sich

Polizei und Ordnungskräfte im Harz wappnen sich mit einem Großaufgebot für einen möglichen Besucherandrang am Samstag und Sonntag. Nach den Erfahrungen vom vergangenen Wochenende habe man hinsichtlich der Maskenpflicht auf den Rodelhängen nachgebessert, teilte der Landkreis Goslar mit. Die Hänge, auf denen diese Pflicht gilt, seien nun konkret in der Allgemeinverfügung aufgelistet. Die Beamten sollen dort verstärkt die Einhaltung der Regeln kontrollieren und Falschparker entlang der Landstraßen abschleppen lassen.

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Denn erneut steht ein winterliches Wochenende bevor: Es bleibe frostig und trocken, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. In den Höhen liegt eine Schneedecke von bis zu 30 Zentimetern, auch bis in die Täler ist es weiß.

Besucherandrang und zum Teil chaotische Zustände auf den Straßen hatten im Harz zuletzt immer wieder für Aufsehen gesorgt. Auch vergangenes Wochenende reisten viele Menschen in das verschneite Mittelgebirge, doch die Besucher verteilten sich nach Angaben der Polizei besser in der Region.

Corona-Lockdown: Block House liefert Steaks jetzt auch nach Hause

Mitten im Corona-Lockdown Mrs. Rumpsteak mit Salat oder einen Cheeseburger mit Backkartoffel und Sourcream essen, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen. Die Steakhaus-Kette Block House hat ihr Außer-Haus-Angebot erweitert und bietet jetzt auch einen eigenen Lieferservice in ausgewählten Restaurants an. In Hamburg können Kunden sich an sieben Standorten ihre Bestellungen nach Hause bringen lassen. Insgesamt sind es bundesweit 15 der insgesamt 42 Standorte. In der nächsten Woche startet in Berlin ein weiterer Betrieb. Die Auslieferung übernehmen Fahrer des Unternehmens mit eigens geleasten Pkw, in Berlin und München auch mit dem Fahrrad.

Bei der Fleischerei der
Service im Corona-Lockdown: In Hamburg gibt es den kostenlosen Service an sieben Standorten (Symbolbild). © Andreas Laible / FUNKE Foto Services

Im November hatte die Steakhaus-Kette einen Test für Lieferungen in Othmarschen und Berlin-Zehlendorf gestartet. Die Idee war entstanden, weil der Online-Bestelldienst Lieferando dort nicht aktiv ist. Die Resonanz war positiv. Seitdem wird das Angebot laufend erweitert. Inzwischen hätten bereits mehr als 4000 Fahrten stattgefunden, so eine Sprecherin.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

In Hamburg gibt es den Service inzwischen im Alstertal, Bergedorf, Harburg, Volksdorf, Othmarschen, Eidelstedt und Eppendorf sowie in Ahrensburg. Bestellt werden kann zwischen 12 und 21 Uhr telefonisch im jeweiligen Restaurant, die Auswahl der Gerichte ist im Internet über Außer-Haus-Speisekarten möglich. Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro, eine Liefergebühr wird laut Firmenangaben nicht fällig.

Hammerbrook: Polizei löst Corona-Party in Shisha-Bar auf

Erneut musste die Hamburger Polizei ein illegales Treffen in einer Shisha-Bar auflösen. In Hammerbrook trafen die Beamten am Freitagabend eine Gruppe von insgesamt neun Menschen an, darunter zwei Jugendliche ein klarer Verstoß gegen die Corona-Regeln.

In der Shishabar im Obergeschoss des Hauses in Hammerbrook traf die Polizei rund 15 Menschen an.
In der Shishabar im Obergeschoss des Hauses in Hammerbrook traf die Polizei rund 15 Menschen an. © Michael Arning

Wie die Polizei auf Feier aufmerksam wurde, ist noch nicht bekannt. Allerdings ist der Betreiber laut Lagedienst der Polizei bereits zuvor mit einem Verstoß gegen die Eindämmungsverordnung aufgefallen.

Erst in der vergangenen Nacht hatten Beamte unter anderem in Wandsbek eine größere Corona-Party aufgelöst – ebenfalls in einer Shisha-Bar.

Inzidenz sinkt deutlich: Lage in Pinneberg entspannt sich

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 422 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche sank weiter auf nun 87,2 (Donnerstag: 90,4). Auch im besonders betroffenen Kreis Pinneberg entspannte sich die Lage: Drohte in den vergangenen Tagen der 200er-Grenzwert zu fallen, ab dem die Bewegungsfreiheit hätte eingeschränkt werden müssen, sank die Inzidenz am Freitag deutlich von 179,2 auf 160,7. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg landesweit um 24 auf 648.

398 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Donnerstag: 382). 71 werden intensivmedizinisch betreut (Donnerstag: 67) - 45 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 23 500 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland 30 566 nachgewiesene Corona-Infektionen.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

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