Hamburg. Im Überblick: Betagte Hamburger Schauspielerin an Corona erkrankt. Illegale Party im Norden gesprengt. Impfstoff: Schwesig in Sorge.

Die Corona-Impfungen sind auch im Norden gestartet: Am Sonntag wurde die erste Hamburgerin, eine 84 Jahre alte Bewohnerin eines Pflegeheims in Poppenbüttel, geimpft. Anschließend impften mobile Teams 500 weitere Personen, am Montag sollen die nächsten 500 Hamburger folgen.

Der Corona-Impfstoff des Herstellers Biontech war erst am zweiten Weihnachtstag in Hamburg und Schleswig-Holstein eingetroffenn. Auch dort sollen die Corona-Schutzimpfungen von Altenheim-Bewohnern am Montag fortgeführt werden.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 28. Dezember:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 153 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 35.489, Stand: Montag), 531 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 110 auf Intensivstationen, Stand: Sonntag), insgesamt 498 Todesfälle (Stand: 28.12.). Sieben-Tage-Wert: 145,3 (Stand: Montag)
  • Schleswig-Holstein: 260 neue Corona-Fälle (23.772), 262 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 56), 394 Todesfälle (+18), Sieben-Tage-Wert: 85,2 (Stand: Montag)
  • Niedersachsen: 445 neue Corona-Fälle (103.059), 1196 Todesfälle (+21). Sieben-Tage-Wert: 100,1 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 118 neue Corona-Fälle (11.175), 226 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 59), 152 Todesfälle (+9). Sieben-Tage-Wert: 77,5 (Stand: Sonntag)
  • Bremen: 40 neue Corona-Fälle (13.212), 175 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 36), 183 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 90,6 / Stadt Bremerhaven: 77,3 (Stand: Sonntag; Bremen gibt den Inzidenzwert nur getrennt nach beiden Städten an)

260 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind 260 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle stieg um 18 auf 394 Menschen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank demnach leicht auf 85,2 (Sonntag: 86,0).

In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins werden aktuell 309 Corona-Patienten behandelt (Sonntag: 262). Davon liegen 56 auf einer Intensivstation – vor einer Woche waren es noch 30, am Vortag 50. Von diesen Intensivpatienten müssen 31 beatmet werden (Sonntag: 21). Die Zahl der Genesenen wird auf rund 17.400 geschätzt.

Corona-Mutation in Niedersachsen nachgewiesen

Die neue Coronavirus-Variante aus England ist erstmals in Niedersachsen nachgewiesen worden. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) habe bei einem Infektionsfall aus dem November im Nachhinein die Virus-Variante B1.1.7 bestimmen können, teilte das Gesundheitsministerium mit. Es handele sich um die Proben eines mittlerweile gestorbenen, sehr alten Covid-Patienten mit Vorerkrankungen sowie seiner Frau. Das Referenzlabor der Berliner Charité habe das Ergebnis bestätigt.

Die neue Virus-Variante ist inzwischen für einen Großteil der Infektionen im Süden Englands verantwortlich und nach ersten Erkenntnissen möglicherweise besonders ansteckend. Laut Ministerium hatte sich die Tochter des Patienten Mitte November in England aufgehalten und dort wohl angesteckt. Tochter und Ehefrau des Gestorbenen seien mittlerweile aber wieder genesen. Weitere Ansteckungen habe es im Zusammenhang mit diesen Fällen nach den Erkenntnissen des Gesundheitsamtes der Region Hannover nicht gegeben.

Feuerwerksverbot: Verwaltungsgericht weist Klagen ab

In anderen Fällen wie in Niedersachsen hatten Kläger Erfolg. In Hamburg hat das Verwaltungsgericht dagegen zwei Eilanträge gegen das verhängte Feuerwerksverbot zu Silvester zurückgewiesen. Zwei Privatpersonen aus den Bezirken Altona und Wandsbek wehren sich juristisch gegen das Verbot, das ihnen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern im privaten Rahmen untersagt. Die Kläger sehen sich in ihren Rechten eingeschränkt und zweifeln die Wirksamkeit der Corona-Maßnahme an. Das sehen die Richter am Hamburger Verwaltungsgericht anders.

Sie halten das Feuerwerksverbot für eine notwendige Schutzmaßnahme zur Eindämmung der Pandemie. Mit dem Verbot würden Kontakte reduziert und Ansammlungen von Personen verhindert, so das Gericht in seiner Begründung. Das gelte auch für den privaten Raum. Die Richter bezeichnen das Feuerwerksverbot zudem als von vergleichsweise geringer Eingriffsintensität und verhältnismäßig.

Das letzte Wort in dem Rechtsstreit ist aber noch nicht gesprochen. Auch wenn bislang keine weiteren Anträge beim Verwaltungsgericht eingegangen sind, so hat einer der beiden Kläger bereits Beschwerde beim Hamburger Oberverwaltungsgericht erhoben. Die höhere Instanz muss nun möglichst zeitnah abschließend entscheiden.

Feuerwerksverbot: Tschentscher lobt Gericht

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) begrüßte die Entscheidung. Es gehe darum, die Infektionszahlen deutlich zu verringern, twitterte er am Montagabend.

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Zudem appellierte er: „Auch wenn es schwer fällt: Ich bitte alle Hamburgerinnen und Hamburger, in diesem Jahr einen ruhigen Silvesterabend zu planen und die Kontakte zu anderen so weit wie möglich einzuschränken.“

Coronakrise: Wo noch Intensivbetten frei sind

Coronakrise: Wo noch Intensivbetten frei sind

Corona-Jahr beschert "Tagesschau" Traumzahlen

Durch die Corona-Krise ist die 20-Uhr-„Tagesschau“ in diesem Jahr bei den Zuschauern so erfolgreich gewesen wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr – beziehungsweise seit der Messung des gesamtdeutschen Fernsehverhaltens. Im Durchschnitt schalteten 11,77 Millionen Zuschauer (Marktanteil 39,5 Prozent) die Hauptausgabe des beim NDR in Hamburg produzierten ARD-Nachrichtenflaggschiffs ein – und zwar zusammengerechnet im Ersten, einigen Dritten, bei Phoenix, ARD alpha, 3sat und Tagesschau24, wie das Erste am Montag mitteilte.

Die Sehbeteiligung habe damit zwei Millionen über der von 2019 gelegen. Besonders erfolgreich waren die Lockdown-Monate.

Die „Tagesschau“ bleibt damit auch mit Abstand die meistgesehene Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen – vor ZDF-„heute“ (4,64 Millionen; 19,7 Prozent), „RTL aktuell“ (3,32 Millionen; 15,1 Prozent) und „Sat.1 News“ (1,22 Millionen; 4,2 Prozent).

2,5 Millionen Euro Nothilfe für Filmbranche

Mit 2,5 Millionen Euro aus einem Härtefall-Fonds beteiligt sich Schleswig-Holstein in der Corona-Krise an einem Nothilfe-Programm für die Filmbranche. Die entsprechenden Vereinbarungen mit der deutschen Filmförderungsanstalt hat Staatskanzleichef Dirk Schrödter unterzeichnet, wie die Regierungszentrale mitteilte.

„Die Sicherung des Filmstandorts Schleswig-Holstein liegt uns am Herzen“, sagte Schrödter. „Mit unserer Unterstützung stellen wir sicher, dass schleswig-holsteinische Produktionsfirmen auch in unsicheren Pandemie-Zeiten weiterhin Filme und Serien herstellen können.“ So würden Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land erhalten. „Qualitätsvolle Produktionen sind zudem eine der Voraussetzungen für den Erhalt der Kinos als Kulturorte.“

Mit dem Ausfallfonds sollen Filmproduktionen vor pandemiebedingten Abbrüchen und Verschiebungen von Dreharbeiten abgesichert werden.

Impfung in Niedersachsen: Normalbürger müssen warten

Nach dem Start der ersten Corona-Impfungen von 334 Menschen in den besonders betroffenen Kreisen Osnabrück und Cloppenburg sollen in den kommenden Tagen drei weitere Regionen in Niedersachsen folgen. Die Grafschaft Bentheim solle im Laufe des Montags 1000 Impfdosen erhalten und am Folgetag könnten die Impfungen starten, teilte das Gesundheitministerium in Hannover mit. Der Landkreis Nienburg und die Stadt Osnabrück hätten signalisiert, dass sie am Mittwoch beginnen können – sie sollen einen Tag vorher mit rund 1000 Dosen beliefert werden. Nach Angaben des Landkreises Grafschaft Bentheim sollen am Dienstagvormittag zwei mobile Impfteams Bewohner und Personal einer Altenpflege-Einrichtung in Nordhorn impfen.

Niedersachsen konzentriert dem Ministerium zufolge zu Beginn der Kampagne alle Ressourcen auf den Einsatz von mobilen Impfteams in Alten- und Pflegeheimen. Die 50 Impfzentren sollen erst im Laufe des Januars ihren Betrieb aufnehmen. „Aus diesem Grund ist es für Bürgerinnen und Bürger zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht möglich, einen Impftermin über die Impfhotline des Landes zu vereinbaren“, sagte ein Sprecher.

Das Land hat in einer ersten Lieferung 10.000 Impfdosen erhalten. Im Laufe des Montags soll eine weitere Lieferung mit rund 53.000 Impfdosen ankommen. „Damit sind wir ab Dienstag in der Lage, jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt mit dem Impfstoff zu beliefern, der uns signalisiert, dass vor Ort alles für die Impfung in den besonders gefährdeten Einrichtungen bereit ist“, wird der Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, zitiert.

Silvester in Hamburg: Diese Pyrotechnik ist erlaubt

Drei Tage vor Silvester hat die Hamburger Polizei noch einmal auf das bevorstehende Böller-Verbot zum Jahreswechsel hingewiesen. Erlaubt sind laut Corona-Verordnung demnach lediglich Pyroartikel der Klasse F1. Die Einschränkung gelte auch "im privaten Wohnraum und dem dazugehörigen befriedeten Besitztum" wie etwa Gärten, Balkone oder Terrassen, heißt es in einem aktuellen Tweet.

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Zur Klasse F1 gehören laut Sprengstoffgesetz (§3a, Absatz 1, Nummer 1, a)) im weitesten Sinne Tischfeuerwerk sowie generell "Feuerwerkskörper, von denen eine sehr geringe Gefahr ausgeht, die einen vernachlässigbaren Lärmpegel besitzen und zur Verwendung in geschlossenen Bereichen vorgesehen sind, einschließlich Feuerwerkskörpern, die zur Verwendung innerhalb von Wohngebäuden vorgesehen sind".

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Günther schwört auf "letzte" Corona-Anstrenung ein

Zum Jahreswechsel hat Ministerpräsident Daniel Günther den Schleswig-Holsteinern Hoffnung in der Corona-Krise gemacht. „Mit den neuen Impfstoffen können wir jetzt den langen Weg aus der Pandemie beginnen und Schritt für Schritt ein Stück Alltag ohne Einschränkungen zurückgewinnen, die Geschäfte öffnen, Essen gehen, Gäste im Norden wieder willkommen heißen“, erklärte der CDU-Politiker am Montag. Er sei zuversichtlich, dass mit einer hoffentlich letzten Kraftanstrengung wieder deutlich niedrigere Infektionszahlen erreicht werden können (siehe auch früherer Eintrag).

„Noch immer drängt die Corona-Pandemie sich in unser Leben, verändert unseren Alltag und fordert uns tagtäglich heraus“, heißt es weiter in Günthers Botschaft zum bevorstehenden Jahreswechsel. „Vor allem an den Weihnachtstagen, aber auch an jedem anderen Tag, ist das Dilemma deutlich geworden, das dieses Virus mit sich bringt: Wenn wir unsere Lieben sehen möchten, ihnen nahe sein wollen, mit ihnen feiern – gerade dann bringen wir sie und andere damit möglicherweise in Gefahr.“ Zusammenhalt auf Abstand sei das Gebot der Pandemie-Zeit.

Die allermeisten Menschen im Land hätten die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen. „Ob als Geschäftsinhaber, als Restaurantbetreiberin, als Lehrerinnen und Eltern, Künstler, Ärztinnen und Pfleger.“ Günther dankte besonders denen, die in dieser Zeit Großartiges leisteten, um das Gesundheitssystem und das Land am Laufen zu halten. „Ich danke aber auch jedem und jeder, die in den vergangenen Monaten gezeigt haben, dass wir in Schleswig-Holstein auch mit Abstand zusammenhalten können und gemeinsam durch Krisenzeiten gehen.“

Masken-Atteste: Ermittlungen gegen Hamburger Arzt

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen einen Mediziner wegen des Ausstellens falscher Atteste im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. „Die verfahrensgegenständlichen Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht waren bei unterschiedlichen Gelegenheiten, beispielsweise bei Kontrollen in Zügen, aufgefallen“, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag auf Anfrage mit.

Der Hamburger Arzt Walter Weber ist bekannter Corona-Skeptiker und bereits bei mindestens einer „Querdenken“-Demonstration als Redner aufgetreten. Außerdem gehört er zur coronakritischen Initiative „Ärzte für Aufklärung“. Auf Anfragen reagierte er zunächst nicht. Im Falle einer Verurteilung könnte ihm auch der Entzug der Approbation drohen.

Schule in Schleswig-Holstein: Klarheit Anfang Januar

Das Bildungsministerium in Schleswig-Holstein hat den Fahrplan für Entscheidungen zum Schulunterricht ab dem 11. Januar bekräftigt. „Die Abstimmungen beginnen mit der Kultusministerkonferenz am 4. Januar, dann folgt die Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin am 5. Januar“, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag. Dies geschehe immer mit Blick auf die aktuellen Corona-Infektionszahlen und die wissenschaftliche Expertise.

Offen ist besonders, in welchem Umfang und ab wann es nach den Ferien Präsenzunterricht an den Schulen geben wird. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte zu Weihnachten eine frühzeitige Entscheidung über den Schulbetrieb im neuen Jahr verlangt. „Es ist abzusehen, dass die Lockdown-Maßnahmen über den 10. Januar hinaus verlängert werden müssen“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Lehrer, Schüler und Eltern bräuchten Konzepte rechtzeitig, um sich auf die Situation einstellen zu können. „Ansagen am Freitag, die am Montag umgesetzt sein sollen, darf es nicht mehr geben.“

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte schon vor den Weihnachtsferien erklärt, die Organisation des Schulbetriebs ab dem 11. Januar müsse sich nach den aktuellen Infektionszahlen und den Beschlüssen der Ministerpräsidenten richten. Das weitere Vorgehen werde über den Jahreswechsel vorbereitet.

Inzidenz-Wert sinkt in Hamburg unter 150

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist am Montag um 153 gestiegen. Das sind 68 Neuinfektionen weniger als am Vortag und 148 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Vergleich zum Vortag von 153,1 auf 145,3. Die Zahl der Corona-Toten bleibt bei 498. In der Corona-Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg die Zahl der Todesopfer hingegen um drei auf 589 – 42 mehr als vor einer Woche.

In Hamburg ist der Corona-Inzidenz-Wert auf unter 150 gesunken (Archivbild).
In Hamburg ist der Corona-Inzidenz-Wert auf unter 150 gesunken (Archivbild). © Imago/Eibner Europa

Insgesamt haben sich den Behördenangaben zufolge seit Ausbruch der Pandemie in Hamburg 35.489 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, von denen nach RKI-Schätzungen 25.600 als genesen angesehen werden können. In den Hamburger Krankenhäusern wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit Stand Sonntag 531 Corona-Patienten behandelt – 15 mehr als bei der letzten Erfassung an Heiligabend. Auf Intensivstationen wurden 110 Corona-Patienten behandelt – 10 mehr als noch am Donnerstag.

Wegen der Weihnachtsfeiertage ist es möglich, dass weniger Fälle gemeldet werden, als es tatsächlich gibt. Das Robert Koch-Institut wies darauf hin, dass an Weihnachten weniger Menschen einen Arzt aufsuchen würden, wodurch weniger Tests durchgeführt werden.

Uni Hamburg plant auch Sommersemester digital

Die Universität Hamburg mit ihren rund 44.000 Studierenden plant trotz der angelaufenen Corona-Impfungen auch das Sommersemester 2021 weitgehend digital. „Ein reines Präsenzsemester halte ich für unrealistisch – dazu müssten die Corona-Impfungen schon im Frühjahr einen Masseneffekt haben“, sagte Hochschulpräsident Dieter Lenzen dem Abendblatt. Junge Menschen würden bis dahin höchstwahrscheinlich noch nicht geimpft sein. „Deshalb planen wir das Sommersemester mit größtenteils digitaler Lehre in unseren knapp 200 Studiengängen.“ Denn solange die Abstandsregeln für alle Räume gälten, seien Präsenzveranstaltungen nur für maximal 15 Prozent der Studierenden möglich. Mehr zu den Uni-Plänen lesen Sie hier.

Nadja Tiller hat Corona: "Geht mir gar nicht gut"

Die Hamburger Schauspielerin Nadja Tiller (91, „Das Mädchen Rosemarie“) ist an Corona erkrankt. „Es geht mir gar nicht gut. Ich habe die Krankheit jetzt wohl mehr oder weniger überstanden. Aber alles ist so anstrengend. Ich bin kaputt und müde“, sagte die Schauspielerin, die in einer Seniorenresidenz an der Elbe lebt, der „Bild“-Zeitung. Wo sie sich angesteckt hat, wisse sie nicht. Ihr Management bestätigte die Erkrankung am Montag.

Nadja Tiller im vergangenen Jahr bei der 125-Jahre-Gala des Hansa-Varieté-Theaters.
Nadja Tiller im vergangenen Jahr bei der 125-Jahre-Gala des Hansa-Varieté-Theaters. © dpa

Eigentlich habe Tiller das Weihnachtsfest mit ihrer Tochter Natascha und ihrem Sohn Jan-Claudius und ihren vier Enkelkindern feiern wollen. Jetzt musste die Schauspielerin Weihnachten alleine in ihrem Apartment in der Seniorenresidenz verbringen. „Es war auszuhalten, denn man wird hier gut versorgt“, sagte sie. „Aber ich hatte es mir anders vorgestellt.“

Tiller zählt zu den großen Kinostars der 1950/60er Jahre. Zu ihren bekanntesten Filmen gehört „Das Mächen Rosemarie“, in dem sie 1958 als Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt auf der Leinwand zu sehen war. Mit ihrem Ehemann Walter Giller, der 2011 starb, arbeitete die gebürtige Wienerin verstärkt fürs Fernsehen und am Theater.

Corona-Party in Niedersachsen aufgelöst

Im südlichen Niedersachsen hat die Polizei am späten Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags eine Corona-Party gesprengt. Zuvor hatte ein anonymer Anrufer einen Hinweis auf die illegale Zusammenkunft mit Alkohol und Lagerfeuer an einem im Wald gelegenen Abenteuerspielplatz in Hann. Münden (Landkreis Göttingen) gegeben.

Als die Polizei am dazugehörigen Parkplatz eintraf, ergriffen bereits mehrere Feiernde die Flucht in den Wald. Sieben Party-Teilnehmer konnten die Beamten in einer Grillhütte antreffen, elf weitere wurden nach einer Fahndung gefasst. Insgesamt wurden gegen die Betroffenen im Alter zwischen 17 und 27 Jahren 18 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet.

Corona-Hinweis: Gottesdienst in Scheeßel überprüft

Auch im Landkreis Rotenburg (Wümme) hat die Polizei über die Weihnachtsfeiertage die Einhaltung der Corona-Bestimmungen überwacht – und dabei nur vereinzelt Verstöße festgestellt.

In Bremervörde wurde ein nächtliches Treffen junger Menschen (14 bis 22 Jahre) an einer Waschanlage aufgelöst und der Gruppe ein Platzverweis erteilt. In Scheeßel wurden „auffallend viele Fahrzeuge“ vor einer Kirche gemeldet. Die dortigen Beamten überprüften den Hinweis und das Gotteshaus. Da sich alle Anwesenden an die Abstandsregeln hielten und Mund-Nasen-Schutz trugen, durften sie den Gottesdienst weiterfeiern.

In Rotenburg wollte sich ein junger Autofahrer in der Nacht zu Montag einer Kontrolle entziehen – vermutlich, da er und seine Mitfahrer im Alter von 18 und 19 Jahren aus unterschiedlichen Haushalten kamen. Gegen das Trio wurde ein Verfahren eingeleitet.

Spritze gegen Corona: Hamburg impft weiter in den Pflegeheimen

Nach dem gelungenen Start am Sonntag setzen die Impfteams ihre Arbeit in den Hamburger Pflegeheimen wie geplant fort. Am Montag sollten weitere rund 500 Bewohner und Mitarbeiter des Hospitals zum Heiligen Geist in Poppenbüttel mit der ersten Impfung gegen das Coronavirus versorgt werden. Zudem werden Pflegende und Mitarbeiter in einer Einrichtung in Barmbek mit der Schutzimpfung versorgt, wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde in Hamburg sagte.

Am Sonntag haben in Poppenbüttel eine 84 und eine 88 Jahre alte Frau in Hamburg zuerst die Spritze gegen das Coronavirus erhalten. Im Anschluss daran waren rund weitere 500 Menschen geimpft worden. Die Impfungen in Hamburg seien dabei sehr gut gelaufen und die Teams sehr gut vorangekommen, sagte der Sprecher weiter. Diese Arbeit solle nun in dieser Woche zügig fortgesetzt werden.

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Schwesig: Sorge wegen Verfügbarkeit des Impfstoffes

In der Debatte über den knappen Corona-Impfstoff weist Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf die Verantwortung der Bundesregierung für die Beschaffung hin. „Ich habe die Sorge, dass wir nicht immer genügend Impfstoff rechtzeitig da haben“, sagte die SPD-Politikerin am Sonntagabend in einer „Bild“-Sendung.

Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beim Impfbeginn vor einem Schweriner Seniorenheim.
Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beim Impfbeginn vor einem Schweriner Seniorenheim. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Sie gehe aber davon aus, dass die Bundesregierung dafür sorgt, dass genügend Impfstoff bereitsteht. „Von Anfang an haben wir uns die Aufgaben so aufgeteilt: Der Bund organisiert den Impfstoff und wir vor Ort die Logistik mit unseren Impfzentren und vor allem mit unseren mobilen Teams.“

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Umfrage in Corona-Krise: Mehrheit will 2021 bescheidener leben

In der Corona-Krise werden die Deutschen nach Angaben des Hamburger Zukunftsforschers Horst Opaschowski (79) bescheidener. In einer repräsentativen Umfrage hätten 58 Prozent der Befragten im November angegeben, dass sie im kommenden Jahr beim Konsumieren und Geldausgeben maßvoller sein wollen. Sparsamer leben wollten vor allem die Älteren ab 65 Jahren, während die Jungen unter 24 möglichst so weiterleben wollten wie bisher, erklärte Opaschowski unter Berufung auf die Umfrage seines Instituts in Kooperation mit dem Ipsos-Institut.

„Shopping als Glücksgefühl geht zunehmend verloren“, sagte der Forscher. Viel haben und viel besitzen sei kein vorrangiges Lebensziel mehr. Aber nicht nur diese Einsicht führe zur neuen Bescheidenheit. Die Bevölkerung sei in wirtschaftlicher Hinsicht gespalten. 50 Prozent machten sich finanziell keine Sorgen, doch die andere Hälfte fühle sich als Krisenverlierer.

Impfungen gegen Coronavirus gehen in Schleswig-Holstein weiter

Mit einer Lieferung von mehreren Tausend Impfdosen gegen das Coronavirus gehen in Schleswig-Holstein die Corona-Schutzimpfungen von Altenheim-Bewohnern weiter. Am Montag sollen nach Angaben des Regierungssprechers rund 14.000 Impfdosen ankommen, rund 24.000 Impfdosen sind demzufolge für den 30. Dezember angekündigt.

Am Sonntag hatten mehrere mobile Impfteams im Land die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus begonnen. Dabei fingen drei der Teams in Lübeck an, da die Stadt besonders hohe Infektionszahlen hat. Auch in ersten Kliniken im Land war bereits am Sonntag geimpft worden. Voraussichtlich ab dem 4. Januar sollen den Angaben zufolge die ersten 15 Impfzentren in Schleswig-Holstein mit dem Impfen beginnen.

Bremens Bürgermeister: GroKo hat sich in der Corona-Krise bewährt

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sieht die Große Koalition im Bund durch das Dauer-Krisenmanagement der vergangenen Monate gestärkt. Es sei eben nicht so, dass die GroKo nichts mehr zustande bringe und innerlich ausgehöhlt sei. „Im Krisenmanagement hat sie schnell reagiert und sich bewährt“, sagte Bovenschulte. „Im Großen und Ganzen hat die Große Koalition einen guten Job gemacht und das insbesondere auch deshalb, weil die Kanzlerin und der Vizekanzler einen guten Job gemacht haben.“

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) beim Impfbeginn vor einem Bremer Seniorenheim.
Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) beim Impfbeginn vor einem Bremer Seniorenheim. © picture alliance/dpa

Das Bündnis aus CDU und SPD sei bei entsprechenden Inhalten auch weiter eine Option, so Bovenschulte mit Blick auf die Bundestagswahl in rund neun Monaten. Er könne sich grundsätzlich verschiedene Konstellationen vorstellen. Aus Bremer Erfahrung wäre aus seiner Sicht Rot-Grün-Rot eine gute Konstellation.

Falschgeld-Fälle in Niedersachsen gehen zurück

Wegen der Corona-Krise ist voraussichtlich weniger Falschgeld in Niedersachsen im Umlauf als in den Vorjahren. Die Zahl der Fälle, in denen ein oder mehrere gefälschte Banknoten sichergestellt wurden, lag kurz vor Ende des Jahres nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) in Hannover bei rund 3400 Fällen. Im gesamten Vorjahr waren es 5331 Fälle und im Jahr 2018 – in dem deutlich weniger Fälle registriert worden waren als zuvor – 4568.

20-Euro-Scheine werden laut LKA am häufigsten gefälscht.
20-Euro-Scheine werden laut LKA am häufigsten gefälscht. © picture alliance/dpa

Experten des LKA gehen davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen dem erwartbaren Rückgang und der Corona-Pandemie gibt, wie eine Behördensprecherin erklärte. Der Einzelhandel sei zeitweise geschlossen und dazu der Bargeldumlauf geringer gewesen, insbesondere da viel zur Kartenzahlung aufgefordert worden sei. Falschmünzen werden nicht mit aufgeführt. Die mit Abstand häufigsten Fälschungen sind laut LKA 20-Euro-Noten, gefolgt von 50- und 10-Euro-Scheinen.

Corona: Diese Testverfahren gibt es:

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft
  • Mehr zum Thema: Wo Sie in Hamburg jetzt einen Corona-Test machen können

Weil sieht Wahljahr 2021 von Corona-Krise kaum beeinträchtigt

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht das kommende Wahljahr mit der Bundestagswahl und den Kommunalwahlen im September 2021 durch die Corona-Krise kaum beeinträchtigt. „Zum einen gehe ich mal davon aus, dass wir tatsächlich im September des nächsten Jahres insgesamt eine deutlich bessere Kontrolle über das Virus haben als heute und auch wieder Wahlkampf führen können, nicht nur digital“, sagte Weil in Hannover. „Aber im Übrigen steht die Politik derzeit weltweit auf dem Prüfstand“, gab er zu bedenken.

„Der Staat hat vor allem die Aufgabe, die Menschen zu schützen.“ Dies sei gerade in der Pandemie eine der wichtigsten Aufgaben der Politikerinnen und Politiker. „Alles in allem bin ich der Auffassung, dass uns das in Deutschland im vergangenen dreiviertel Jahr gut gelungen ist und ich hoffe, dass wir das fortsetzen können“, sagte Weil.

202 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet

In Schleswig-Holstein sind bis Sonntagabend 202 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Menschen mit einer Infektion, die gestorben sind, stieg um 10 auf 376, wie das Gesundheitsministerium am Sonntagabend im Internet mitteilte.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg demnach auf landesweit 86,0. In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins werden demnach aktuell 262 Covid-19-Patienten behandelt, 50 auf Intensivstationen. 21 müssen beatmet werden. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 17.200 geschätzt.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom 27. Dezember