Hamburg. Der Tag im Überblick: Sieben-Tage-Wert in Hamburg bei mehr als 150. Sechs weitere Corona-Tote in Schleswig-Holstein.

Am Tag nach dem Höchststand an Corona-Neuinfektionen in Hamburg (647) seit Beginn der Pandemie stehen die aktuellen Infektionszahlen weiter im Fokus. Am heutigen Freitag sind in der Hansestadt 485 neue Covid-19-Fälle hinzugekommen. Damit ist der Inzidenzwert von 149,1 auf 153 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gestiegen. Deutschlandweit ist mit 21.506 Fällen erneut ein unliebsamer Rekord erreicht. Der seit Montag geltende Lockdown sollte sich erst in der kommenden Woche in den Corona-Zahlen widerspiegeln.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Gute Nachrichten kommen derweil aus den Krankenhäusern. Denn in Hamburg ist noch jedes fünfte Bett auf den Intensivstationen frei. In absoluten Zahlen bedeutet das rund 160 freie Intensivbetten in den Kliniken der Hansestadt. Sollte es zu Engpässen kommen, will sich ein Verbund aus fünf norddeutschen Bundesländern wechselseitig helfen. Dort gibt es mehr als 1450 nicht belegte Betten.

Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für den Norden am Freitag, 6. November:

Corona in Hamburg, Deutschland und weltweit – die interaktive Karte

In Schleswig-Holstein sind binnen eines Tages 274 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 6 - auf 200. Wie die Regierung am Freitagabend weiter mitteilte, haben sich somit seit Beginn der Pandemie 9587 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen bei 220 gelegen, davor bei 262.

Im Krankenhaus behandelt wurden den Angaben zufolge 118 Covid-19-Patienten. Am Donnerstag waren es 119.

Niedersachsen verbessert Erreichbarkeit der Corona-Hotline

Das Land Niedersachsen hat die Erreichbarkeit seiner Corona-Hotline verbessert: Unter der Rufnummer 0511/120 60 00 werden Fragen zu den Corona-Regeln in Niedersachsen jetzt montags bis freitags zwischen 8 und 19 Uhr und am Wochenende zwischen 10 und 17 Uhr beantwortet.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) erklärt: "Es ist wichtig, dass die in der Corona Verordnung getroffenen Regelungen den Menschen verständlich erklärt werden. Dazu wollen wir mit diesem Schritt weiter beitragen. Darüber hinaus wird die Verordnung auch in den FAQs auf den Seiten der Landesregierung verständlich und lebensnah erläutert – auch hier lohnt sich immer ein kurzer Blick, bevor man die Hotline anwählt.“

Corona-Ausbruch in Norderstedter Altenheim immer dramatischer

Durch den Corona-Ausbruch im Norderstedter Haus zum Steertpogg sind inzwischen elf Menschen ums Leben gekommen, auch in anderen Pflegeeinrichtungen im Kreis Segeberg steigt die Zahl der Opfer. Trotzdem hält der Kreis am verkaufsoffenen Sonntag fest.

Risikogebiete: Quarantäne für Urlauber verkürzt

Reisende aus ausländischen Risikogebieten müssen in Schleswig-Holstein von Sonntag an nur noch 10 und nicht mehr 14 Tage lang in Quarantäne. Dies geht aus der geänderten Verordnung hervor, die die Landesregierung nun auf Grundlage einer zwischen Bund und Ländern abgestimmten Musterverordnung beschlossen hat. Für die Betroffenen gelte damit eine kürzere Quarantänezeit als für enge Kontaktpersonen eines bestätigten Corona-Falls, bei denen ein konkreter Ansteckungsverdacht ermittelt wurde und ein höheres Schutzniveau erforderlich sei.

Corona-Klage von Fitnessstudios abgewiesen

Das Verwaltungsgericht Hamburg hat die Eilanträge von Betreibern mehrerer Fitness- sowie eines Tattoo- und Piercing-Studios abgelehnt, die sich nach dem neuen Teil-Lockdown gegen ihre Schließung wehrten. Wie die Kammer mitteilte, verstößt die seit Montag geltende Regelung nicht gegen den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Zudem sei davon auszugehen, dass die Maßnahme einen spürbaren Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus leiste. Gegen die Entscheidung können die Antragsteller jeweils Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben.

Corona: Massentestung an Hamburger Schule

Wegen mehrerer Corona-Fälle in den vergangenen Tagen hat die Ida Ehre Schule an der Bogenstraße in Harvestehude (Oberstufe am Lehmweg) tagsüber eine Massentestung durchgeführt – es war die erste an einer Hamburger Schule. Das freiwillige Angebot galt für alle bisher nicht positiven getesteten Lehrer und Schüler. Nach eigenen Angaben nahmen acht Mitarbeiter des DRK Harburg auf Initiative der Sozialbehörde rund 1200 Speichelproben ab.

Schulleiterin Nicole Boutez sprach hinterher von einer „beträchtlichen logistischen Herausforderung“. Von den Ergebnissen erhoffe sie sich Erkenntnisse über die Zusammenhänge des Ausbruchsgeschehens. Es habe an ihrer Schule zwar bisher erst dreizehn Corona-Fälle gegeben. Um ein Muster zu erkennen und mit wirksamen Maßnahmen auf das Ansteckungsgeschehen reagieren zu können, sei die Testung aber notwendig gewesen. Auf Grundlage der Ergebnisse könne entschieden werden, ob bei einzelnen Jahrgängen oder Klassen fortan Hybridunterricht eingeführt wird.

Torben Schröder vom DRK Harburg bezeichnete die Testung als „Hausnummer", zog aber ein positives Fazit. Für die Testpersonen sei die Wartezeit kurz gewesen. Die Ergebnisse werden für Anfang kommender Woche erwartet. Die Ida Ehre Schule bleibt noch bis mindestens Montag geschlossen.

Norman Heimbürger und Torben Schröder (r.) vom DRK Harburg unmittelbar vor dem Start der Massentestung an der Ida Ehre Schule in Harvestehude.
Norman Heimbürger und Torben Schröder (r.) vom DRK Harburg unmittelbar vor dem Start der Massentestung an der Ida Ehre Schule in Harvestehude. © DRK

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Hamburg unterstützt den Sport mit vier Millionen

Der Hamburger Senat hat ein Hilfspaket in Höhe von rund vier Millionen Euro für den durch den zweiten Lockdown stark beeinträchtigten Sport zur Verfügung gestellt. Anträge können ab heute Nachmittag um 17 Uhr online beim Hamburger Sportbund (HSB) gestellt werden. Dies gilt für:

  • Gemeinnützige Sportvereine
  • Anbieter von anerkannten Rehasportkursen
  • Veranstalter von Sportveranstaltungen
  • Als Wirtschaftsbetrieb ausgegliederte Lizenzspielerabteilungen

Jeder in dieses Cluster passende Sportverein erhält einen maximalen Zuschuss von bis zu 40.000 Euro für die laufenden und nicht mehr durch die Einnahmen gedeckten Kosten – rückwirkend ab dem 15. Juni 2020. Bei einer Deckungslücke von mehr als 15.000 Euro erhält der Verein 60 Prozent der darüber hinausgehenden Summe bis zur Höchstgrenze. Diese liegt bei Veranstaltern sogar bei 250.000 Euro.

„Es ist unser gemeinsames Ziel, die enorme Vielfalt im Hamburger Sport zu erhalten und alles zu tun, damit Hamburg eine starke und lebendige Active City bleibt", sagte Sportsenator Andy Grote (SPD).

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Weihnachtsfest dank Quarantäne? Hamburg blockt ab

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) lehnt einen eigens festgelegten 14-tägigen digitalen Unterricht zur Rettung des Weihnachtsfestes in Familie ab. Das sei nicht das richtige Verhältnis, sagte der Senator dem Sender „Radio Hamburg". „Schule ist nichts, was man ausfallen lassen kann, um ein schönes Weihnachtsfest zu feiern.“

Kinder lernten daheim anders als in der Schule, erklärte Rabe. Außerdem würde eine Schließung der Schulen „tiefe Spuren“ bei den Kindern und Jugendlichen hinterlassen. „Denn zum Lernen gehört auch das soziale Lernen, also der Kontakt zu Gleichaltrigen und die Gemeinschaft im Schulalltag. Zudem sind viele Familien überfordert mit dem Homeschooling.“

Rabe und die Verwirrung um die Ansteckung

Derzeit gibt es dem Senator zufolge an rund 200 Schulen 900 infizierte Schüler. In der Hansestadt sind 256.000 Kinder schulpflichtig. „Die allermeisten haben sich außerhalb der Schule angesteckt. Deshalb kommen wir in der Abwägung zu dem Ergebnis, die Schulen offen zu lassen“, sagte Rabe.

Was Rabe erneut nicht sagte: Von rund 75 Prozent aller Corona-Infektionen sei der Ursprung nach Angaben des RKI gar nicht bekannt. Worauf der Senator seine Annahme stützt, dass sich die „allermeisten Schüler" außerhalb der Schulen angesteckt hätten, ist unbekannt.

Unter Druck: Hamburgs Schulsenator Ties Rabe, SPD.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist gegen ein Homeschooling, welches allerdings ein Weihnachtsfest mit den Großeltern ermöglichen könnte. © dpa | Georg Wendt

Corona-Zahlen in Hamburg: Inzidenz steigt

Nach dem Corona-Schock am Donnerstag mit 647 neuen Fällen in Hamburg sind die Infektionszahlen am heutigen Freitag mit einer Mischung aus Spannung und Sorge erwartet worden. Wie die Sozialbehörde am Mittag bekannt gab, sind 485 Neuinfektionen mit Covid-19 hinzugekommen. Dies ist im Vergleich zum Vortag zwar ein Rückgang von rund 25 Prozent, der Wert liegt jedoch weiter auf einem hohen Niveau. Woran sich das festmachen lässt? Die heutigen 485 Fälle sind der zweithöchste Tageswert in der Hansestadt seit Beginn der Pandemie.

Die Inzidenz ist von 149,1 am Vortag auf nun 153 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gestiegen. In den Krankenhäusern werden 235 Corona-Patienten und somit acht mehr als am Vortag behandelt. Davon befinden sich 58 auf den Intensivstationen. Am Vortag waren es noch 52 – dies bedeutet einen Anstieg von 11,5 Prozent in dieser wohl wichtigsten Kennzahl der Pandemie. Die Anzahl der Menschen, die an dem Virus gestorben sind, befindet sich unverändert bei 256.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in Hamburg 16.262 Personen mit Covid-19 infiziert. Davon gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 9900 als genesen.

Schleswig-Holstein bereitet Impfzentren vor

Nach Hamburg treffen auch Schleswig-Holsteins Behörden erste Vorbereitungen für künftige Corona-Impfzentren. Das Land bereite „derzeit die Etablierung einer Verteilstruktur bei Verfügbarkeit der Impfstoffe vor“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Dazu zähle auch die Beschaffung erforderlicher Materialien, die bei der Arbeit in den Impfzentren notwendig sein werden wie Spritzen. Die konkrete Struktur der Verteilzentren stehe ebenso wenig fest wie der zeitliche Rahmen.

Mecklenburg-Vorpommern plant, bis Mitte Dezember Corona-Impfzentren in Rostock und Greifswald aufzubauen. „Sollte ein Impfstoff kommen, müssen wir vorbereitet sein. Das hängt vom Verlauf der aktuellen Impfstudien und dem Zulassungsverfahren ab“, sagte Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU). „Die Gespräche mit dem Bund laufen auf Hochtouren.“ Laut dem Schweriner Gesundheitsministerium plant der Bund, die Impfstoffe in die Bundesländer zu liefern. Die Verteilung solle gemäß Bevölkerungsanteil erfolgen.

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Wohnungen in Hamburg: Zwangsräumungen trotz Corona

Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Zwangsräumungen in Hamburg. So hätten zu Beginn der Pandemie vergleichsweise wenig Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen, sagte die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Stephanie Rose, mit Blick auf eine Senatsantwort auf ihre Kleine Anfrage. „Allem Anschein nach ist seit Mitte Juni aber wieder Normalbetrieb eingekehrt, und das obwohl die Pandemie und ihre sozialen und wirtschaftlichen Folgen für die Menschen noch lange nicht vorbei sind“, kritisierte sie.

Laut Senat wurden zwischen Juni und Ende September 326 Hamburger Haushalte zwangsgeräumt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es 308 Haushalte gewesen. Insgesamt wurden demnach seit Anfang des Jahres 767 Zwangsräumungen in der Stadt durchgesetzt.

„Wir erleben aktuell einen Teil-Lockdown und befinden uns in einer ähnlichen Situation wie in den Monaten zu Beginn der Pandemie“, sagte Rose. Mieterinnen und Mieter müssten deshalb geschützt werden. „Zwangsräumungen müssen dringend ausgesetzt werden“, forderte sie.

Weitet Niedersachsen den Lockdown aus?

Angesichts steigender Corona-Zahlen hält die CDU im niedersächsischen Landtag eine Ausweitung des Teil-Lockdowns für denkbar. Es dürfe „keine Tabus, keine Denkverbote“ geben, sollte sich das Virus weiter ausbreiten, sagte Fraktionschef Dirk Toepffer. So müsse dann über eine Rückkehr zum Wechselmodell an den Schulen, aber auch über die erneute Schließung des Einzelhandels oder ein Verbot von Gottesdiensten nachgedacht werden.

„Diese Debatte dürfen wir nicht erst dann führen, wenn es zu spät ist“, betonte Toepffer. Er kritisierte dabei die Opposition, die vor allem für Lockerungen werbe. Eine Ausgangssperre bezeichnete Toepffer aber als „das allerletzte Mittel“. Eine Regierungssprecherin sagte, weitere Schließungen seien denkbar – ebenso seien bei einer günstigen Entwicklung der Infektionszahlen aber auch leichte Lockerungen Ende des Monats möglich: „Es ist leider viel zu früh, darüber jetzt zu spekulieren.“

Die Corona-Zahlen in Niedersachsen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt auch in Niedersachsen weiter deutlich an. Am Freitag meldete das Landesgesundheitsamt fast 1600 neue bestätigte Fälle. Lediglich sieben Regionen lagen unter dem als kritisch erachteten Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Tönnies übernimmt Wurstproduzenten bei Hamburg

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies expandiert weiter auf dem Wurstmarkt. Das Tochterunternehmen von Tönnies Zur-Mühlen-Gruppe übernimmt den insolventen Wurstproduzenten Schwarz Cranz aus dem niedersächsischen Neu Wulmstorf bei Hamburg, wie Zur Mühlen am Freitag mitteilte. Die rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen übernommen werden. Darauf habe sich die Zur-Mühlen-Gruppe mit dem Insolvenzverwalter geeinigt. Die Übernahme stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde.

Der Fleischhersteller Tönnies produzierte nach Massenausbrüchen im NRW-Werk in Rheda-Wiedenbrück negative Corona-Schlagzeilen.
Der Fleischhersteller Tönnies produzierte nach Massenausbrüchen im NRW-Werk in Rheda-Wiedenbrück negative Corona-Schlagzeilen. © dpa | Guido Kirchner

Schwarz Cranz sei aufgrund des schwierigen Marktumfelds und des stetig gestiegenen Kostendrucks in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, sagte Maximilian Tönnies, Geschäftsführer der zur Mühlen Gruppe laut Mitteilung. Schwarz Cranz habe zuletzt mit deutlichen Kostensteigerungen zu kämpfen gehabt, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Zudem habe die Corona-Pandemie zu finanziellem Mehraufwand durch höhere Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen geführt.

Hamburg: Lufthansa probt Flüge mit Schnelltests

Die Lufthansa startet erste Probeläufe, sämtliche Passagiere vor Flugantritt auf das Coronavirus zu testen. Ab dem kommenden Donnerstag, den 12. November, sollen auf einzelnen Flügen zwischen München und Hamburg alle Passagiere einen für sie kostenfreien Antigen-Schnelltest ablegen, teilte das Unternehmen mit. Ersatzweise könnten die Fluggäste einen höchstens 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen oder sich kostenfrei auf einen anderen Flug umbuchen lassen. Die Testergebnisse sollen nach 30 bis 60 Minuten vorliegen.

Lufthansa hat nach Angaben ihres Vorstandschefs Carsten Spohr 250.000 Antigen-Tests erworben, um die Prozesse einzustudieren. Grundsätzlich erhofft sich die Airline, mit den Schnelltests wieder mehr Flugverbindungen, insbesondere auch nach Übersee, anbieten zu können. „Erfolgreiches Testen ganzer Flüge kann der Schlüssel zum Wiederbeleben des internationalen Flugverkehrs werden“, sagte Vorstandsmitglied Christina Foerster.

In der Lufthansa-Gruppe wurden die Schnelltests bereits bei Flügen der Tochter Austrian zwischen Berlin und Wien erprobt. Die Antigen-Tests liefern schnellere, aber bislang ungenauere Ergebnisse als die PCR-Tests.

Achtung, Hamburger! Ischgl verschiebt Saisonstart

Hamburger Ski- und Snowboardfahrer aufgepasst: Die österreichische Wintersport-Hochburg Ischgl hat den Saisonstart um drei Wochen verschoben. Statt wie ursprünglich geplant am 26. November wird der international beliebte Ort im Paznauntal erst am 17. Dezember die Tore öffnen – vorausgesetzt die Corona-Lage lässt dies zu. Denn wegen der aktuellen Covid-19-Verordnung dürfen Hotels in Österreich vorerst bis zum 30. November keine Gäste empfangen. Deshalb wurde der Saisonstart nun in den Dezember gelegt.

In Ischgl fand weltweit einer der größten Corona-Ausbrüche im vergangenen Winter statt. Internationale Urlauber infizierten sich in den Apré-Ski-Bars, insbesondere im „Kitzloch", und verteilten das Virus in ihren unterschiedlichen Heimatländern. Recherchen des „Spiegel" ergaben hinterher, dass die Regierung in Österreich sowie die Gewerbebetreiber vor Ort mehrere Warnungen aus dem Ausland – vor allem aus Island –, dass Ischgl ein Corona-Hotspot sei, ignoriert hatten.

Als der Skibetrieb letztlich am 11. März gestoppt wurde, war es wohl schon zu spät, und eine Verbreitung des Virus von Ischgl ausgehend konnte nicht mehr verhindert werden.

Hamburg begrüßt geplante Flughafenhilfen

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer strebt für die deutschen Flughäfen ein Rettungspaket an. Das Volumen solle bei insgesamt einer Milliarde Euro liegen, sagte der CSU-Politiker nach einem digitalen Luftverkehrsgipfel in Berlin. Bund und Länder mit Flughafen-Standorten sollen sich die Summe jeweils zur Hälfte teilen. In den nächsten zwei Wochen wolle man nun an dem Paket arbeiten, hieß es.

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) sprach von einem deutlichen Schritt nach vorn, um die Existenz der Flughäfen zu sichern. Er sei erfreut, dass „nun auch der Bund seine Verantwortung für diese zentrale deutsche Infrastruktur wahrnimmt“. Der Helmut-Schmidt-Flughafen erfülle eine zentrale Funktion für das gesamte Land, beispielsweise bei der Versorgung mit Gütern oder dem Krankentransport, und sei ein Wertschöpfungsmotor in der Region.

Corona-Krise trifft Flughafen Hamburg schwer

Der Hamburger Flughafen leidet – wie alle deutschen Airports – massiv unter der Corona-Krise. Die Zahl der Passagiere dürfte in diesem Jahr um etwa 70 Prozent auf weniger als fünf Millionen sinken. Für das Gesamtjahr wird ein Verlust von rund 130 Millionen Euro erwartet. „Ich freue mich, dass die Politik auf dem Luftverkehrsgipfel die Bedeutung der Branche für die Wirtschaft und Gesellschaft anerkannt hat“, sagte Hamburgs Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler.

Er hoffe, dass Bund und Länder in den nächsten zwei Wochen konkrete finanzielle Hilfen für die Flughäfen beschließen. „Diese sind umgehend notwendig, um tausende Arbeitsplätze zu sichern“, sagte Eggenschwiler. In Fuhlsbüttel sollen bis 2023 etwa 200 Stellen und damit jeder zehnte Job gestrichen werden.

CDU fordert Corona-Lotsen für Hamburger Firmen

Für eine bessere Orientierung der Gewerbetreibenden in der Pandemie fordert die CDU Corona-Lotsen in allen Hamburger Bezirken. Sie sollen ansässigen Betrieben auf unbürokratische Weise mit Rat und Tat zur Seite stehen und darüber aufklären, „was nach aktueller Verordnung in welcher Form machbar ist“, heißt es in einem Antrag der Fraktion für die nächste Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch.

„Die Corona-Pandemie und die wieder schnell steigenden Infektionszahlen stellen viele Gewerbetreibende vor große Herausforderungen, viele Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Dennis Gladiator. „Daher ist es besonders wichtig, Hamburgs Wirtschaft bestmöglich unter die Arme zu greifen.“

Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator.
Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator. © Tobias Koch

Die finanziellen Hilfen von Bund und Stadt seien ein erster wichtiger Schritt. „Genauso wichtig ist es aber, dass die Gewerbetreibenden immer einen zuverlässigen Ansprechpartner in der Verwaltung haben, um zu erfahren, was auf Grundlage der jeweils geltenden Eindämmungsverordnung erlaubt ist und was nicht.“

Corona: Reduzierte Fahrpläne an der Küste

Wegen der verschärften Corona-Regeln und dem Fernbleiben von Urlaubern und Tagesgästen dünnen die Fährbetriebe an der Küste ihre Fahrpläne zu den Ostfriesischen Inseln aus. Von Sonntag an werden die Verbindungen zwischen Norddeich und Norderney nur noch mit einer Fähre bedient, teilte der Sprecher der Reederei Norden Frisia, Fred Meyer, mit. Statt neun Abfahrten täglich pro Richtung gibt es dann vorerst nur noch fünf. Von und nach Juist ist eine Fährabfahrt pro Tag geplant.

Darüber hinaus verkehren auch die kleineren Inseltaxen. Ihre Frequenz werde aber stärker nach der Nachfrage ausgerichtet, sagte Meyer.

Nach dem Bund-Länder-Beschluss zu den verschärften Corona-Regeln sollen seit Wochenbeginn Übernachtungsangebote nur noch für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Hotels dürfen keine neuen Gäste mehr aufnehmen. Wer schon im Urlaub ist, darf ihn aber noch regulär beenden. Eine konkrete Frist, bis wann Gäste abgereist sein müssen, gibt es – anders als etwa in Schleswig-Holstein – nicht.

Corona-Krise: Wo noch Intensivbetten frei sind

220 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein hat 220 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, das sind 42 Fälle weniger als am Vortag (262). Die Anzahl der Covid-19-Patienten stieg um fünf auf 119. Außerdem sind zwei weitere Todesfälle hinzugekommen, insgesamt starben 194 Menschen an Covid-19 in Schleswig-Holstein. Seit Beginn der Pandemie haben sich 9313 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.

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Wirtschaftsminister kritisiert Corona-Hilfe

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hat den „November-Rettungsschirm“ der Bundesregierung in mehreren Punkten kritisiert. „Vor allem die Definition der vom November-Lockdown mittelbar betroffenen Betriebe ist nicht nur unpraktikabel, sondern auch ungerecht – denn sie lässt auch bei uns im Norden eine Menge von Betrieben im Regen stehen“, sagte der FDP-Politiker.

Indirekt von Schließungen betroffene Firmen – also etwa Lieferanten für Kneipen – erhalten bei dem Rettungsschirm finanzielle Unterstützung, wenn sie „nachweislich und regelmäßig“ 80 Prozent ihrer Umsätze mit direkt von Schließungen betroffenen Unternehmen erzielen. „Das heißt, dass nahezu alle Einzelhandelsbetriebe in Tourismusorten keine Hilfen bekommen werden“, so Buchholz. Das sei geradezu das Gegenteil der vom Bund ursprünglich versprochenen Hilfe.

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP).
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP).

Buchholz begrüßte an dem am Donnerstag vorgestellten Paket, dass nun auch Solo-Selbständige in den Genuss von Hilfen kommen sollen. „Allerdings drängt sich hier die Frage auf, warum dies nur für den November gilt“, sagte der Minister.

Hyrox-WM in Hamburg findet erst 2021 statt

Die für den 12. Dezember in der Hamburg Messe geplante WM in der neuen Fitnesssportart Hyrox wird verschoben. Diese Entscheidung trafen die Geschäftsführer von Veranstalter Upsolut Sports, Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste und Christian Toetzke, nachdem die Gesundheitsbehörde keine definitive Zusage für das eingereichte Konzept einer „Negativblase“ mit bis zu 1500 Teilnehmenden und ebenso vielen Zuschauern geben konnte.

„Wir haben zwar keine Absage, sondern das klare Zeichen erhalten, dass unser Konzept als umsetzbar und praktikabel bewertet wird. Aber wir verstehen, dass in Zeiten des Lockdowns eine Zusage nicht möglich ist. Da wir für die Organisation eine Vorlaufzeit benötigen, müssen wir die WM schweren Herzens auf das Frühjahr 2021 verschieben“, sagte Fürste (36). Bereits gebuchte Startplätze und erfolgte Qualifikationen für die WM, bei der acht verschiedene Fitnessübungen und acht Ein-Kilometer-Läufe absolviert werden, bleiben erhalten.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Donnerstag, 5. November