Hamburg. Viele Neuinfektionen – Sieben-Tage-Wert bei über 30. Zwangspausen für Schüler. Verwirrung um Hamburger Kreuzfahrtschiff.

Die Corona-Dynamik im Norden ist ungebrochen, auch nahe eines beliebten Nordsee-Ortes. In einem Pflege- und Altenheim in Neu Wulmstorf gab es am Wochenende einen Corona-Ausbruch mit 40 Infizierten. Und auch in Hamburg steigt die Zahl der positiv Getesteten: Sie liegt jetzt bei 7836.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Und: Die Herbstferien stehen vor der Tür. Am Dienstagmittag hat Schulsenator Ties Rabe auf der Landespressekonferenz über die aktuelle Unterrichtsentwicklung unter Corona-Bedingungen an Hamburgs Schulen informiert und die Folgen erklärt. Derweil zieht es viele Urlauber in der Corona-Pandemie statt in den Süden nach Schleswig-Holstein.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Dienstag, 29. September:

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Corona-Ausbruch nahe St. Peter-Ording

In dem kleinen Ort Wesselburen (Kreis Dithmarschen) bei St. Peter-Ording werden jetzt Corona-Tests speziell für rumänische Mitbürger angeboten. „Mehr als 500 rumänische Mitbürger*innen sind in der Stadt Wesselburen gemeldet – 28 von ihnen sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert“, teilte der Kreis Dithmarschen mit. In Wesselburen leben etwa 3400 Menschen. Die Corona-Testungen auf freiwilliger Basis finden auf dem Gelände einer Arztpraxis statt. Die mobile Abstrichpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung habe aus Kapazitätsgründen nicht kurzfristig für eine solche Testreihe zur Verfügung gestanden, hieß es.

St Peter Ording
St Peter Ording © Imago/Christian Grube

Wesselburen, etwa 25 Kilometer südöstlich von St. Peter-Ording, hatte mit stark steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Besonders problematisch für das Gesundheitsamt sind einem NDR-Fernsehbericht des „Schleswig-Holstein Magazins“ zufolge die Wohnverhältnisse einiger Familien, die teils vor Jahren aus Osteuropa nach Wesselburen gekommen sind. Sie leben laut NDR teilweise auf engstem Raum zusammen – mit Dutzenden in einem Haus.

Tschentscher: So kann man den Lockdown verhindern

Eingreifen statt abwarten: Da die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus steihen, hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt, es gehe darum, gezielt und zum richtigen Zeitpunkt einzugreifen, um einen Lockdown zu verhindern. Besonders in den Metropolen wie Berlin, München und Hamburg, "wo einfach viele Menschen auf kleinem Raum leben“ müsse man aufpassen. Tschentscher sagte, anders als im März wisse man heute mehr über die Verbreitung des Virus, etwa über die Bedeutung sogenannter Aerosole. „Die geschlossenen Räume sind ein Problem. Wir müssen also auf Belüftung achten.“

Lufthansa: Was wird aus den Pilotenschülern?

Was wird aus den Menschen, die ihren Traum vom Fliegen als Beruf begraben müssen? Die Lufthansa lässt die Ausbildung neuer Piloten an der Verkehrsfliegerschule in Bremen auslaufen. Die rund 700 Flugschüler wurden am Dienstag in einem Webcast dringend aufgefordert, sich einen neuen Berufsweg zu suchen und jetzt die Schule ohne finanzielle Verpflichtungen zu verlassen. Auf Jahre hinaus gebe es bei den Konzern-Airlines keinen Bedarf an Nachwuchspiloten, sagte ein Sprecher des Schulbetreibers Lufthansa Aviation Training den Appell. Die LAT fühle sich allerdings verpflichtet, die seit Monaten unterbrochene Ausbildung fortzuführen, wenn die Schüler darauf bestehen. Diejenigen, die kurz vor der Abschlussprüfung stehen, werde man noch selbst ausbilden. Für die übrigen suche man Plätze an anderen Flugschulen, kündigte der Sprecher an.

Die Schüler müssen nach fünf Jahren noch Vorleistungen des Konzerns zwischen 60.000 und 80.000 Euro zurückzahlen. Was aus der 1956 gegründeten Pilotenschule am Flughafen Bremen wird (150 Beschäftigte) überhaupt noch eine Zukunft hat, entscheidet sich nach Informationen aus dem Betriebsrat erst im November. Dann fällt voraussichtlich eine Entscheidung der Bundeswehr, ob ihre Piloten weiterhin in Bremen ausgebildet werden. Der Betriebsrat befürchtet eine Verlagerung des Betriebs nach Rostock-Laage.

Corona-Krise: Finanzielle Unterstützung für das UKE

Auch das Universitätsklinikum Eppendorf erlitt im Zuge der Corona-Krise finanzielle Einbußen: So wurden zum Beispiel OP-Kapazitäten heruntergefahren und die Bettenauslastung reduziert. Das führte zu Mindereinnahmen von mehr als 40 Millionen Euro, die nun aus den Corona-Sondermitteln des Haushaltes kompensiert werden sollen.

Das UKE in Hamburg (Archivbild).
Das UKE in Hamburg (Archivbild). © Andreas Laible

„Das Universitätsklinikum Eppendorf hat in diesem Jahr eine beeindruckende Teamleistung gezeigt und eine große Verantwortung für unsere Stadt geschultert", sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. "Gleichzeitig sind durch die Corona-Pandemie für das UKE erhebliche finanzielle Mehrbelastungen entstanden, die wir durch die zusätzlichen Mittel abfedern".

Dazu erklärt Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel: "Wir haben immer deutlich gemacht, dass der städtische Schutzschirm auch unsere eigenen Einrichtungen sichert. Deshalb ist die Finanzspritze für das UKE jetzt richtig und wichtig, denn in finanzieller Hinsicht sorgt die Corona-Pandemie auch im Gesundheitssektor für erhebliche Mehrbelastungen bei gleichzeitig geringeren Einnahmen."

Senator Ties Rabe: 355 Schüler und Schulbeschäftige infiziert

Auf der Landespressekonferenz am Dienstag im Rathaus informierte Senator Ties Rabe über die Situation an Hamburgs Schulen. 355 Schüler und Schulbeschäftige sind in den vergangenen acht Wochen in der Hansestadt mit Covid-10 infiziert gewesen. Die Zahl sei nicht so gering, wie zunächst angenommen, so Rabe. Jedoch verlief in meisten Fällen die Krankheit altersbedingt sehr milde, oft symptomfrei. Größere gesundheitliche Probleme der Betroffenen seien nicht bekannt.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) besucht an diesem Montag eine Schüler-Lerngruppe der „Hamburger Lernferien“ in der Grundschule Sterntalerstraße.
Schulsenator Ties Rabe in Hamburg (Archivbild). © Roland Magunia

In drei Fällen habe es offenbar Infektionen innerhalb einer Schule gegeben. Betroffen waren demnach die beiden Stadtteilschulen in Winterhude sowie die Julius-Leber-Schule in Schnelsen. „Dort haben sich vermutlich Schüler und Schulbeschäftigte sowohl außerhalb als auch innerhalb der Schule selbst infiziert.“ In den anderen 146 Schulen sei das Virus von außen in die Schule eingetragen worden.

"Schule ist nach wie vor ein sicherer Ort"

Derzeit befänden sich 58 der rund 9500 Schulklassen sowie 162 Schulbeschäftigte in Quarantäne. Schulschließungen habe es in Hamburg noch keine gegeben, betonte Rabe.

Zwischen 80 bis 90 Prozent der Infizierten hätten sich außerhalb der Schule mit Corona angesteckt. „Schule ist nach wie vor ein sicherer Ort, an dem es nur äußerst selten zu einer Übertragung der Krankheit kommt“, sagte Ties Rabe. "Wichtig ist, dass sich auch weiterhin alle an die Hygienemaßnahmen in Schulen halten, auch wenn das manchmal unbequem sein mag."

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Auffällig sei: Vor allem ältere Schüler gehen unvorsichtiger mit den Regeln und der Krankheit um, das betreffe vor allem Schüler ab Klasse acht und neun. Sie halten sich außerhalb der Schule und am Wochenende nicht an die Vorgaben. "Gerade Jugendliche und junge Menschen sind in ihrer Freizeit viel zu sorglos und vergessen außerhalb des Schulgeländes und außerhalb der pädagogischen Kontrolle zu oft die Regeln", erklärt Rabe.

Lage in den Schulen: Auf das richtige Lüften kommt es an

Eine neue Erkenntnis sei laut Rabe, dass Schmierinfektionen nicht mehr eine so große Rolle im Infektionsgeschehen spielen, wie zunächst angenommen. "Es wird sich keiner infizieren, wenn er das Klassenbuch direkt nach einer anderen Person berührt", so Rabe.

Lüftungskonzepte sollen optimiert werden. „Wir haben nun den vorsichtigen Weg gewählt“, sagte, Rabe. Das bedeutet: Vor und nach dem Unterricht sowie alle 20 Minuten soll für mindestens fünf Minuten auf Durchzug in den Klassenräumen kräftig gelüftet werden. Fenster sollen dafür für wenige Minuten so weit wie möglich geöffnet werden, durch das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern oder Türen wird dann ein Durchzug hergestellt. Dafür wird auch der Unterricht unterbrochen. „Denn gekippte Fenster machen es nur kalt.“ Ein wirkungsvoller Durchzug entstehe erst durch den Austausch und Temperaturunterschied von warmer Innen- und kalter Außenluft. CO2-Ampeln hält Rabe für nicht notwendig, wenn ohnehin alle 20 Minuten gelüftet werde.

Rabe: Lernprogramme in den Herbstferien

Darüber hinaus kündigte Rabe an, versäumtes Unterrichtsmaterial nachzuholen. Daher sollen wie im Sommer auch in den Herbstferien Lernprogramme angeboten werden. Die Schüler der Klassen 1 bis 9 können auf freiwilliger Basis teilnehmen. Das Programm umfasse täglich drei Stunden, so Rabe, sodass auch noch genügend Zeit für Freizeit und Erholung bleibe. Die Lernferien bieten Kapazitäten für 5000 Schüler. An 95 Schulen werden insgesamt 516 organisierte Lerngruppen angeboten.

"Wir werden die Schulen weiter geöffnet lassen", versprach Rabe. "Und wir werden weiter an den Hygienemaßnahmen arbeiten."

Lesen Sie dazu auch: Lernferien: 6900 Schüler haben auf Sommerferien verzichtet

Klassenreisen könne es aus Infektionsschutzgründen aber zumindest bis Jahresende nicht wieder geben. „Eintägige Schulausflüge sind durchaus denkbar, Klassenreisen nicht“, sagte Rabe.

Corona: Erneut viele Neuinfektionen in Hamburg

Am Dienstag meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 87 Corona-Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der Infizierten in der Hansestadt auf 7836. Von den seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getesteten Menschen können nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen rund 6500 als genesen angesehen werden.

Die Gesamtzahl der vom Institut für Rechtsmedizin am UKE ermittelten Corona-Toten ist unverändert geblieben. Sie liegt in der Hansestadt bei 239, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit.

Inzidenzwert in Hamburg steigt auf über 30

In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 33 Covid-19-Patienten behandelt, 13 von ihnen liegen auf Intensivstationen. Mit 30,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg zwar nach wie vor unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Dennoch steigt der Inzidenzwert derzeit kontinuierlich an.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Corona-Ausbruch auf Frachtschiff der Lübecker Reederei Oldendorff

Auf einem Frachtschiff der Lübecker Reederei Oldendorff sind 17 der 21 Crewmitglieder mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte die Firma auf ihrer Internetseite mit. Die Seeleute befinden sich den Angaben zufolge in der australischen Hafenstadt Port Hedland in Quarantäne. Sie zeigten keine oder nur milde Symptome. Nach Angaben der Reederei war die Besatzung am 5. September auf den Philippinen an Bord gekommen und zuvor negativ auf das Virus getestet worden. Das Schiff wurde nach Angaben der Reederei auf Anordnung der australischen Behörden gründlich gereinigt. Wann es seine Reise fortsetzen kann, war zunächst unklar. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.

Hamburgs Schulden im ersten Halbjahr um 1,1 Milliarden Euro gestiegen

Hamburgs Schulden sind wegen der Corona-Krise im ersten Halbjahr um 1,11 Milliarden Euro auf 34,8 Milliarden Euro gestiegen. Das entspreche im Vergleich zum 31. Dezember 2019 einem Zuwachs von 3,3 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Im Vergleich zum Stichtag 31. März betrage der Zuwachs 4,2 Prozent. Insgesamt sind die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen auf einen Höchststand gestiegen und lagen zum Ende des ersten Halbjahres bei 2108,9 Milliarden Euro.

Der Anstieg sei „im Wesentlichen dadurch begründet, dass die öffentlichen Haushalte finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise aufnahmen“, erklärte das Bundesamt. Er betraf demnach bis auf die Sozialversicherung alle Ebenen des öffentlichen Gesamthaushalts.

Hamburger Fischmarkt unter Corona-Regel: Aale-Dieter streikt

Nach sieben Monaten Pause wegen Corona soll der Hamburger Fischmarkt nach einem Bericht von „bild.de“ ab Ende Oktober wieder stattfinden. Einer der bekanntesten Händler des Marktes will allerdings die neuen Bedingungen nicht akzeptieren. Wegen der Verlegung der Marktzeit von frühmorgens auf 11.00 bis 15.00 Uhr werde „Aale-Dieter“ die Veranstaltung boykottieren. „Ich mache nicht mit. So etwas kann ich nicht unterstützen. Auch wenn mir das wirtschaftlich weh tut“, sagte der 82-jährige Dieter Bruhn der Zeitung (Dienstag). „Um diese Uhrzeit wollen die Leute Kaffee trinken und Kuchen essen, aber doch keinen Fisch kaufen.“

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Seit Mitte März müssen Touristen und Hamburger wegen der Corona-Pandemie auf den 300 Jahre alten Fischmarkt verzichten. Üblicherweise sind dort etwa 120 Marktstände aufgebaut. Viele Nachtschwärmer gingen nach einem Abend auf dem Kiez direkt zum Fischmarkt. Diese Möglichkeit soll es nun nicht mehr geben, da die Behörde befürchtete, dass die Corona-Regeln unter den Partygängern nicht immer eingehalten werden.

Das Anfang September bekannt gewordene Schutzkonzept sieht höchstens 500 Besucher und 60 Händler vor. Das Gelände soll umzäunt werden mit einem getrennten Ein- und Ausgang und einer Einbahnstraßen-Regelung. Zum Start sollen 20 Sicherheitskräfte den Einlass regeln und auf die Einhaltung der Abstandsregeln achten.

Schleswig-Holstein-Urlaub auch in den Herbstferien gefragt

Am Wochenende beginnen in Schleswig-Holstein und drei weiteren Bundesländern die Herbstferien. Viele Ferienorte im Land meldeten einen ungebrochenen Trend zum Urlaub in Schleswig-Holstein, sagte eine Sprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH) auf Anfrage. Neben den klassischen Badeorten an Nord- und Ostsee ist den Angaben zufolge auch das Binnenland gut gebucht. So gebe es in der Schleiregion und der Region Eider-Treene-Sorge nur noch wenige freie Kapazitäten, sagte sie.

Die Nordfriesischen Inseln sind bei Urlaubern sehr beliebt. Der weiße, weite Kniepsand auf Amrum ist in Europa einzigartig.
Die Nordfriesischen Inseln sind bei Urlaubern sehr beliebt. Der weiße, weite Kniepsand auf Amrum ist in Europa einzigartig. © imago/Jochen Eckel

Im Nordseebad Büsum lägen die Buchungszahlen deutlich über dem Vorjahresniveau, sagte die TASH-Sprecherin. Auch auf der Nordseeinsel Föhr ist die Nachfrage für die Nachsaison besser als im Vorjahr. An der Ostseeküste sind Grömitz und die Insel Fehmarn besonders gefragt. Auf Fehmarn liege die derzeitige Auslastung der buchbaren Unterkünfte bei etwa 94 Prozent, sagte die TASH-Sprecherin. Im Ostseebad Grömitz bewege sich die Auslastungsquote derzeit zwischen 80 und 85 Prozent, das entspreche in etwa dem Niveau des Vorjahres.

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Weniger gut sieht es dagegen für den Städtetourismus im Land aus. Die Hansestadt Lübeck verbucht den Angaben zufolge momentan eine Auslastung von 49 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag sie bei 59 Prozent. Im zu Lübeck gehörenden Ostseebad Travemünde zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab.

Corona: Doch keine Fälle auf Hamburger Kreuzfahrtschiff

Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" der Hamburger Reederei Tui Cruises liegt seit dem frühen Dienstagmorgen im Hafen von Piräus. Am Montag hatte Tui Cruises mitgeteilt, dass zwölf Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden seien, daraufhin wurde die Kreuzfahrt unterbrochen, die Besatzungsmitglieder wurden an Bord isoliert und erneut getestet.

Am Dienstag teilte Tui Cruises mit, dass mehrere Folgetests bei den vermeintlich Infizierten negativ verlaufen seien: "Ein weiterer PCR-Test, durchgeführt durch die griechischen Behörden, soll dies nochmals bestätigen", so die Reederei. Entgegen erster Informationen des griechischen Fernsehens, das am Morgen berichtet hatte, dass alle 922 Passagiere und 666 Besatzungsmitglieder nun auf das Coronavirus getestet werden sollten, seien "keine Tests bei Gästen notwendig", so Tui Cruises weiter.

Die
Die "Mein Schiff 6" im Hamburger Hafen – kurz nach Beginn einer Mittelmeer-Kreuzfahrt wurden an Bord ein Dutzend Corona-Fälle bei der Besatzung nachgewiesen, die sich jedoch als Fehldiagnose herausstellten. © dpa

Nun steht fest: Das Kreuzfahrtschiff wird seine Reise fortsetzen können – die vermeintlichen Corona-Fälle bei zwölf Crew-Mitgliedern an Bord haben sich am Dienstag als Fehldiagnose des zuständigen Labors herausgestellt. Die Seeleute waren am Dienstag erneut getestet worden, und zwar sowohl von der Reederei Tui Cruises als auch zwei Mal von den griechischen Behörden. Die Ergebnisse waren dabei stets negativ, teilte Tui Cruises mit. Auch die Ergebnisse der abschließenden dritten Testreihe der griechischen Behörden stellten sich schließlich am Dienstagmittag als negativ heraus, wie das griechische Staatsfernsehen berichtete.

Tui Cruises hatte Mitte September damit begonnen, wieder Kreuzfahrten im Mittelmeer anzubieten: Die sogenannten "Blauen Reisen" sind als Reaktion auf die Pandemie-Bestimmungen konzipiert worden. Alle Passagiere müssen vor dem Antritt der Reise einen Corona-Test machen, die Touristen werden mit eigens gecharterten Flugzeugen ein- und wieder ausgeflogen, eine individuelle Anreise ist verboten. Besatzungsmitglieder dürfen ihren Dienst erst nach einem negativen Corona-Test, gefolgt von einer 14-tägigen Einzelisolation, aufnehmen.

Corona-Krise: Gesundheitssenatorin zur Lage in Hamburg

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38 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein registriert

In Schleswig-Holstein sind 38 neue Corona-Infektionen festgestellt worden. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit bis Montagabend auf 4724, wie aus den von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Am Sonntag und Samstag waren jeweils 15 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 161.

In Krankenhäusern wurden am Montag elf Corona-Patienten behandelt, zwei weniger als am Vortag. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4200 als genesen.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Lesen Sie hier die Corona-News von Montag, 28. September