Hamburg. Der Tag im Überblick: Zahl der Neuinfektionen in Hamburg weiter zweistellig. Hamburg Commercial Bank Run 2020 abgesagt.
Corona und die Schulen: Wie sich die Pandemie auf den Unterricht in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen auswirkt, beschäftigt weiterhin die Behörden.
An Hamburgs Schulen wurde bis Montagmorgen 13 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die meisten Corona-Fälle wurden laut Behörde mit sieben an der Heinrich-Hertz-Schule registriert, darunter sechs Schüler und ein Schulbeschäftigter. An einer Neu Wulmstorfer Schule im Landkreis Harburg ist eine Lehrerin an Corona erkrankt. In Pinneberg ist ein Schulkind positiv auf Corona getestet worden.
Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.
Während in der Hansestadt die Zahl der Neuinfektionen weiter im zweistelligen Bereich liegt, wurden in Schleswig-Holstein am Sonntagabend nur sechs neue Erkrankungen an Covid-19 gemeldet.
Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Montag, 7. September:
- 13 neue Corona-Fälle an elf Hamburger Schulen
- Wegen Corona: Hamburg Commercial Bank Run 2020 abgesagt
- Weiterer Corona-Fall in Schule im Kreis Pinneberg
- Corona: Hamburg meldet 26 Neuinfektionen
- Harbour Front Literaturfestival lockt mit bekannten Autoren
- Corona an Winterhuder Schule – acht Klassen in Quarantäne
- Sechs neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
- Platznot in Gerichten durch Corona – Abhilfe für Oldenburg
Das Coronavirus in Deutschland und weltweit
13 neue Corona-Fälle an elf Hamburger Schulen
An Hamburgs Schulen sind bis Montagmorgen 13 neue Corona-Infektionen registriert worden. Sie verteilen sich auf elf Schulen, wie die Schulbehörde auf Nachfrage mitteilte. Insgesamt gibt es damit den Angeben zufolge 30 Infektionen an 25 Schulen, davon 28 Schülerinnen und Schüler und zwei Schulbeschäftigte. Derzeit befänden sich 23 von rund 9500 Klassen in Quarantäne.
Die meisten Corona-Fälle wurden laut Behörde mit sieben an der Heinrich-Hertz-Schule registriert, darunter sechs Schüler und ein Lehrer. Das Gesundheitsamt habe vorsorglich 15 Klassen dieser Schule in Quarantäne geschickt. Die Schüler erhielten jetzt Fernunterricht.
Weitere Corona-Infektionen in fleischverarbeitendem Betrieb
In einem fleischverarbeitenden Betrieb in Hatten (Kreis Oldenburg) haben Corona-Tests weitere zehn Infektionen bei Beschäftigten ergeben. Damit wurden insgesamt 24 Mitarbeiter des Unternehmens positiv auf das Coronavirus getestet, wie der Landkreis am Montag mitteilte. 16 von ihnen lebten im Landkreis Oldenburg, acht in der Stadt Oldenburg. Die gesamte Belegschaft von rund 140 Beschäftigten sei in einer 14-tägigen Quarantäne.
Nach Ablauf der Zeit stehe ein erneuter Test an. Erst mit einem negativen Test dürfe die Arbeit wieder aufgenommen werden. Einen eindeutigen Hinweis auf die Ursache der Infektion gebe es bisher nicht. „Mögliche Infektionswege werden weiter nachverfolgt. Hier gilt Sorgfalt vor Eile, da die gesamte Belegschaft aktuell in Quarantäne ist“, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises.
Wegen Corona: Hamburg Commercial Bank Run 2020 abgesagt
Der Hamburg Commercial Bank Run in der HafenCity ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.
Seit der Premiere im Jahr 2002 haben die teilnehmenden Teams und Unternehmen – der Benefizlauf findet jährlich zugunsten des Abendblatt-Vereins „Hamburger Abendblatt hilft“ mit seiner Initiative „Kinder helfen Kindern“ statt – mehr als 1,9 Millionen Euro für den guten Zweck erlaufen. Dabei konnten die Läufer die fortschreitende Entwicklung in dem wachsenden Quartier am Wasser aktiv miterleben – und zwar auf einer jedes Jahr neuen, circa vier Kilometern langen Strecke.
Die Tradition sollte im Juni 2020 fortgesetzt werden. Im April wurde der Charity-Run vorsorglich auf den 24. Oktober 2020 verschoben. Nun steht fest: Hamburg Commercial Bank Run wird aufgrund der Pandemie und im Hinblick auf die aktuell wieder steigenden Infektionszahlen nicht stattfinden. "Trotz eines angepassten Veranstaltungskonzeptes und eines darauf basierenden Hygienekonzeptes ist der Veranstalter mit seinen Partnern zu der Entscheidung gelangt, den Hamburg Commercial Bank Run in der HafenCity verantwortungsbewusst abzusagen", teilte die BMS Die Laufgesellschaft am Montag mit. Bereits entrichtete Startgebühren würden zeitnah zurückerstattet. Zudem erhielten bereits angemeldete Unternehmen die Möglichkeit, einen Teil ihres Startgeldes an den „Hamburger Abendblatt hilft e.V.“ mit seiner Initiative „Kinder helfen Kindern“ zu spenden. Diese Initiative wird seit 16 Jahren mit Spenden aus den Startgeldern des Laufes unterstützt.
Die gute Nachricht: Im kommenden Jahr soll der große Firmen- und Charity-Run in der HafenCity wieder stattfinden. Auch der Termin steht schon fest: Sonnabend, 19. Juni 2021.
Zwei Labore werten Abstriche aus neuem Corona-Testzentrum aus
Das Corona-Testzentrum der Kassenärztlichen Vereinigung (KVHH) am Hamburger Hauptbahnhof ist seit dem 3. September geöffnet. Täglich können dort bis zu 2000 Rachenabstriche gemacht werden. Ausgewertet werden diese PCR-Test von der Arbeitsgemeinschaft Corona, einem Zusammenschluss der beiden Hamburger Labore Dr. Fenner und Dr. Heidrich & Kollegen. Sechsmal täglich wird das Testzentrum wechselweise von den Fahrdiensten der beiden Labore angefahren, um die abgenommenen Rachenabstriche in die Auswertung zu bringen. Die Ergebnisse liegen den Betroffenen in der Regel nach 24 Stunden vor.
Übermittelt werden die Daten per Corona-App, per E-Mail, und sie sind abrufar als anonymisierte Ergebnisse auf der Seite der Webseite der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Die Datenerfassung im Testzentrum erfolge ebenfalls digital via Gesundheitskarte, teilten die Labore mit, die in Sachen der COVID-19-Testauswertungen miteinander vernetzt sind.
Lehrerin an Neu Wumstorfer Schule an Corona erkrankt
Nach mehreren von Corona betroffenen Schulen in Hamburg und dem Umland gibt es nun auch am Gymnasium Neu Wulmstorf im Landkreis Harburg einen Corona-Fall. Nachdem eine Lehrerin der Schule positiv auf das Coronavirus getestet wurde, befinden sich mehrere Schüler und Lehrer in häuslicher Quarantäne.
"Sie hatte zum Glück nur zwei Unterrichtsstunden gegeben", sagte Schulleiter Jörg Berthold dem Hamburger Abendblatt. "Betroffen sind 20 Schüler aus drei siebenten Klassen. Sie werden heute getestet." Auch fünf Lehrer befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die erkrankte Lehrerin hatte sich bereits vergangenen Montag krank gemeldet, weil sie sich erkältet fühlte. Am Dienstag war es dann amtlich: Der Corona-Test fiel positiv aus. Eltern und Schüler wurden daraufhin umgehend vom Elternrat in einem Schreiben über den Vorfall informiert.
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Corona-Fall an Gymnasium Neu Wulmstorf – Lehrerin positiv
Weiterer Corona-Fall in Schule im Kreis Pinneberg
Nach einem Corona-Fall an einer Gemeinschaftsschule in Tornesch am vergangenen Mittwoch, ist am Montag ein weiteres Schulkind im Kreis Pinneberg positiv auf Corona getestet worden. Dieses Mal ist die Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg betroffen, die gesamte Klasse (19 Mitschüler) und zwei Lehrer sind nach Angaben der Kreisverwaltung in 14-tägige Quarantäne geschickt worden.
Das Gesundheitsamt des Kreises ließ noch am Montag alle Kontaktpersonen aus dem Gymnasium und dem privaten Umfeld testen. Mit den Ergebnissen wird Dienstag und Mittwoch gerechnet. Der Kontaktweg sei bereits ermittelt. Um welche Klassenstufe es sich handelt und ob das betroffene Kind ein Junge oder Mädchen ist, will die Kreisverwaltung aus Personenschutzgründen nicht sagen.
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Holstentherme kritisiert Landesregierung wegen Corona-Regeln
Die Holstentherme in Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) hat massive Kritik an der Landesregierung wegen der unverändert strengen Corona-Auflagen für Saunen geübt. Die Landesregierung halte strikt an ihren Beschränkungen fest – ohne wissenschaftliche Begründung, kritisierte die Geschäftsführung des Spaßbads am Montag in einer Pressemitteilung.
Nicht nur das Schwimmangebot für Schulen und Vereine sei gefährdet, sondern es seien auch Arbeitsplätze gefährdet, weil dringend benötigte Einnahmen für den subventionierten Thermenbetrieb fehlten. Allein in der Holstentherme seien 160 Mitarbeiter davon betroffen.Bislang habe die Landesregierung die vom Deutschen Sauna-Bund vorgelegten Handlungsempfehlungen ignoriert. Ebenso sei „ein Brandbrief“ der Holstentherme an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) bislang unbeantwortet geblieben.
In Schleswig-Holstein darf unabhängig von der Größe einer Saunalandschaft das Angebot nur ein Gast oder Haushalt gleichzeitig nutzen.
Corona: Hamburg meldet 26 Neuinfektionen
Am Montag meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 26 Corona-Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der Infizierten in der Hansestadt auf 6526. 5700 von ihnen gelten als geheilt. In stationärer Behandlung befinden sich 19 Erkrankte, fünf davon auf der Intensivstation. Es gab keine weiteren Todesfälle. Die Zahl der an Covid-19 gestorbenen Menschen in Hamburg liegt nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf unverändert bei 236. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Montag wie schon am Vortag 267 Tote an.
Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt aufgrund dieser Obduktionen dann alle Fälle, bei denen jemand an einer Covid-19-Erkrankung gestorben ist. Das Robert Koch-Institut zählt alle Personen, die im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.
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Mit 14,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Am Vortag lag der Wert bei 14,0.
Harbour Front Literaturfestival lockt mit bekannten Autoren
Von Colum McCann bis Campino: Trotz Corona präsentiert das Harbourfront-Literaturfestival vom 9. September bis zum 18. Oktober auch in diesem Jahr wieder zahlreiche bekannte Autorinnen und Autoren im Hamburger Hafen. Eröffnet wird das Festival mit einer Lesung des Schriftstellers Navid Kermani, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, zum Thema „Literatur und Musik – eine ewige Liebe“ in der Elbphilharmonie.
Zu den Corona-Auflagen gehören ein Mindestabstand von 1,50 Metern und eine Maskenpflicht vor und nach den Veranstaltungen. Dadurch werden alle Zuschauerräume nur rund zu einem Viertel besetzt. Neu ist die Reihe „Harbour Front Sounds“ in der Elbphilharmonie, die sich der Wechselbeziehung zwischen Musik und Literatur widmet. So präsentiert der Hamburger Autor Saša Stanišić die luxemburgische Literaturszene, Schauspielerin Iris Berben liest aus dem letzten Buch von Roger Willemsen und Wladimir Kaminer feiert 20 Jahre „Russendisko“.
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Zum achten Mal wird im Rahmen des Literaturfestivals das Hamburger Tüddelband, ein Preis für deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchautoren, verliehen. Am Sonntag (20. September) wird der Klaus-Michael Kühne-Preis für den besten Debütroman verliehen. Nominiert für die Auszeichnung ist auch die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart, deren Ausladung durch das Festival Anfang August für einen literarischen Skandal gesorgt hatte. Für die 27-Jährige rückte der Journalist Alard von Kittlitz mit seinem Debütroman „Sonder“ nach. Eckhart soll mit ihrem Debütroman „Omama“ jedoch weiter in die Bewertung einbezogen werden.
Corona-Fall an Winterhuder Schule – acht Klassen in Quarantäne
Nach einem neuen Corona-Fall an der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg-Winterhude sind dort mehrere Klassen vom Gesundheitsamt vorsorglich in Quarantäne geschickt worden. Laut Schulbehörde sollen acht Klassen betroffen sein, aus der Schule selbst hieß es am Sonntag, es gehe um fünf Klassen.
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Sechs neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist im Vergleich zum Vortag um sechs auf 4126 Fälle gestiegen. Das geht aus den am Sonntagabend von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervor. Am Tag zuvor waren noch fünf Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 im Norden gestorben sind, blieb bei 161.
In Krankenhäusern wurden am Sonntag elf Corona-Patienten behandelt - einer mehr als noch am Vortag. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 3800 als genesen.
Die Corona-Lockerungen in Hamburg von 1. September an
Platznot in Gerichten durch Corona – Abhilfe für Oldenburg
In niedersächsischen Gerichten können wegen der Corona-Pandemie viele Sitzungssäle nicht genutzt werden: Weil der Mindestabstand eingehalten werden muss, sind sie zu klein für alle Prozessbeteiligten. Einige Gerichte mieten deshalb Säle außerhalb an. In Oldenburg wird Abhilfe geschaffen durch drei behelfsmäßige Säle in Containern. Sie stehen im Hof der früheren Justizvollzugsanstalt neben dem Landgericht. Zur Inbetriebnahme wird am Montag (13.30 Uhr) Justizministerin Barbara Havliza (CDU) erwartet.
In Oldenburg seien drei von sechs Sälen für Strafprozesse nicht nutzbar unter den Corona-Regeln, sagte Landgerichtssprecher Torben Tölle. Probleme bereiten vor allem Prozesse mit mehreren Angeklagten, entsprechend vielen Anwälten und einem großen Interesse bei Zuschauern und Medien. Die drei Containersäle sind jeweils 54 Quadratmeter groß. In einem vierten Container können Zeugen und Sachverständige warten. „Viele Gerichte haben kleinere Säle stillgelegt“, sagte der Vorsitzende des Niedersächsischen Richterbundes, Frank Bornemann. Ein Problem: „Wir können die Öffentlichkeit nur begrenzt zulassen.“ Dabei ist Öffentlichkeit bei Verfahren einer der Eckpfeiler des deutschen Rechtssystems.
Die Raumnot wegen Corona habe auch „einen gewissen Verfahrensstau geschaffen“, sagte Bornemann. „Die sogenannten Sechsmonatsvorlagen sind zahlenmäßig explodiert.“ Wenn ein Landgericht das Hauptverfahren nicht binnen sechs Monaten nach Festnahme des Angeklagten eröffnen kann, muss es das Oberlandesgericht um Fristverlängerung bitten.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Sonntag, 6. September